Dienstag, 4. März 2008
Archos 605 Wifi Erfahrungsbericht
Seit mehr als 3 Jahren hat mir mein Archos AV 420 mehr als treue Dienste bei der täglichen Bahnfahrt geliefert.
Kaum ein technisches Gadget habe ich so lieb, wie diesen Player. Nun war das gute Stück mittlerweile etwas angestaubt, der Akku hielt nicht mehr lange und die Festplatte hatte irgendwie einen Hau weg und stürzte ganz gerne mal beim Zugriff ab.
Also habe ich nicht lange fuchteln können, und mir den Nachfolger Archos 605 WiFi kurzerhand bei Amazon gekauft, und mittlerweile schon fast 2 Wochen in Betrieb.
Kaum ein technisches Gadget habe ich so lieb, wie diesen Player. Nun war das gute Stück mittlerweile etwas angestaubt, der Akku hielt nicht mehr lange und die Festplatte hatte irgendwie einen Hau weg und stürzte ganz gerne mal beim Zugriff ab.
Also habe ich nicht lange fuchteln können, und mir den Nachfolger Archos 605 WiFi kurzerhand bei Amazon gekauft, und mittlerweile schon fast 2 Wochen in Betrieb.
Die Grundsätze sind gleich geblieben: Mit dem Archos spielt man Filme oder Serien im DivX-Format ab, kann Musik hören, Bilder gucken und Dateien auf der Platte speichern. Im Kern hat sich aber so einiges geändert:
Gehäuse / Display
Das Gerät ist nach wie vor auf Handflächengröße konzipiert, das Display ist von 3,5" auf stolze 4,3" angestiegen. Die Auflösung mit 800x480 Pixeln ist weitaus höher als die frühere QVGA-Auflösung mit 320x240 Pixeln. Der Farbkontrast ist okay für das kleine Display, die Blickwinkelabhängigkeit sehr gering - so kann man den Player aus jedem Winkel richtig gut einsehen. Die Farbtiefe ist von 16 Bit auf 24 Bit angestiegen, und der Bildschirm zum Touchscreen aufgerüstet. Der Touchscreen ist relativ wenig empfindlich und muss schon stark gedrückt werden, bis er etwas registriert. Leider ist im Gehäuse kein Platz für den mitgelieferten Stift, den muss man irgendwie anders mit sich herumtragen. Grundsätzlich lässt sich aber auch alles per Fingerspitze gut bedienen.
Vor allem die Farbpracht des Displays mag begeistern, im direkten Vergleich mit dem alten Modell ist das ein riesiger Unterschied. Das Display des alten Players fiepte recht hochfrequent, und aufgrund der geringen Farbtiefe kamen vor allem Hautstrukturen mit unangenehmen Farbflächenartefakten daher und einem gewissen Grundflackern des Bildes.
Das neue hochauflösende Display mag zwar mit Pixelzahl begeistern, kommt mir aber um einiges unschärfer als das alte Display herüber. Sehr schnelle Bewegungen führen zu Schlieren auf dem Bildschirm, und mir scheint generell ein blauer Farbstich an Kontrast-Kanten voruzuherrschen, der gerne mal zu "Geisterbildern" führen kann.
Die Verarbeitungsqualität des Gehäuses ist sehr solide, und vor allem nur noch halb so dick wie der alte Player. Vom Design her muss ich jedoch sagen, dass mir das etwas verschnörkeltere Buttonkonzept des AV 420 besser gefiel. Jedoch bietet der neue Player wesentlich mehr Tasten, die als 2-Wege-Kippschalter am rechten Rand angeordnet sind. Der Player liegt insgesamt jedoch etwas unergonomischer in der Hand, da man zur Bedienung der Buttons die Finger leicht verschieben muss - beim AV 420 konnte man die Hand immer in einer Position während dem Gucken belassen.
Die Buttons selbst haben einen klar definierten Druckpunkt und lassen sich durch ihre unterschiedliche Wölbung auch blind gut bedienen.
Extrem praktisch ist jedoch der eingebaute Halter des Players. Den klappt man aus, und man kann den Player komfortabel auf den Tisch stellen, und kriegt endlich keinen Handkrampf mehr wie beim alten.
Ausstattung
Während der alte Player direkt mit Dockingstation, Ladeteil und Co geliefert wurde, kam der neue absolut funktionsreduziert: Eine Dockingstation musste ich separat für 30 Euro erwerben, um das Ding überhaupt am Netz laden zu können. Die Alternative dazu war ein sehr langsames laden via USB-Kabel am Computer, der dann bei mir über Nacht hätte laufen müssen. Ohne Dockingstation kann man zudem keinen Fernseher an das Gerät anschließen, weder zur Wiedergabe noch zur Aufnahme.
Für die Aufnahme muss nun eine separate, große Dockingstation erworben werden, das geht auch nochmal tief ans Portemonnaie.
Dasselbe "in die Tasche greifen" findet sich bei der Softwareausstattung: Beim Player selbst ist nur die DivX-Videowiedergabe von Haus aus möglich. Wer VOBs/MPEG2-Streams wiedergeben will, muss ein separates Plugin für 20 Euro kaufen. Wer H264-Dateien wiedergeben will, greift nochmal für 20 Euro in die Tasche. Und wer im Internet surfen will und Opera freischalten möchte, bezahlt 30 Euro.
Die mitgelieferten Kopfhörer sind ein Witz, wenn man da also nicht noch welche in petto hat, kann man hier nochmal 20 Euro für halbwegs vernünftige anrechnen.
Natürlich ist es sinnvoll für Archos, eine Lowcost-Variante auf den Markt zu bringen, wo jeder erstmal zugreift. Die nachträglichen Kosten empfinde ich als pure Abzocke, da man erst dann das Gerät wirklich wie intendiert nutzen kann.
Connectivity
Auch braucht man die Dockingstation, wenn man den Player als USB-Host einsetzen will. Was so simpel klingt, ist eine richtig coole Sache: Man kann an den Mini- und Normal-USB-Anschluss beliebige USB-Geräte anschließen, die das MT-Protokoll unterstützen. Das sind fast alle Fotokameras, Speichersticks und externe Festplatten. So kann man seinen Player dann endlich als Image-Tank mit auf Bildertour nehmen und Speicherkarten auf die größere Festplatte auslagern.
Das WLAN klappt bei mir recht zuverlässig und kommt mit WEP und WPA(2) gleichermaßen zurecht. Die Empfangsqualität ist für die geringe Größe der Antenne durchaus akzeptabel. Der USB-2.0-Transfer geht ordentlich schnell.
Das Laden des Akkus dauert bei mir derzeit etwa 3-4 Stunden, was ich als recht lang empfinde. Dafür halt der Akku dann derzeit auch gute 4 Stunden, auch wenn er trotz 6 Ladebalken nur 3 Zustände zu kennen scheint.
Für's Internet-Browsen wird eine extrem abgespeckte Opera-Version eingesetzt, die gerade mal 3-4 Konfigurationsoptionen und 2 feste Zoomstufen besitzt. Das Scrollen per Touchscreen geht sehr träge voran, man merkt dem Gerät das fehlende RAM an, da die Seiten extrem langsam gerendert werden. Dennoch ist der Browser bedienbar, aber als primäre Surfstation ist der 605 doch eher unkomfortabel. Gerade das Layout der Bildschirmtastatur ist umständlich und muss mit diversen Modifiern leben um z.B. zur Zifferneingabe zu gelangen.
Dafür ist das Favoritenmanagement angenehm, der Browser kann mehrere Tabs verwalten (wenn auch die Performance spürbar sinkt). Der Flash-8 Player wird unterstützt und kann die Videos sogar direkt im Vollbildmodus darstellen - ist daher sehr YouTube-Kompatibel. Flash-9 wird wohl noch nicht unterstützt, und wie ich Archos' Support kenne, wird das auch in Zukunft nicht passieren. Dafür gibt's dann sicher die nächste Generation von Playern.
Der Player unterstützt das UPn-Protokoll und kann sich so in Windows Media Server einklinken, oder freie Linux-Derivate wie TwonkyVision. Das klappt extrem problemlos, und ermöglicht das Streaming von Videos auf den Player.
Zusätzlich unterstützt er auch das Samba-Protokoll, so dass man Dateien über Shares leicht rüberkopieren kann. Das finde ich extrem praktisch, da ich so zum Neu-Betanken des Players nicht extra einen Client-PC einschalten muss. UPnP funktioniet für Bilder, Videos und Musik.
Technik / Software
Das Betriebssystem des Players sieht recht sexy aus und lässt sich angenehm sowohl per Buttons als auch Touchfunktionen bedienen. Die Menüpunkte sind klar separiert, und über eine Art Kontextsensitive Aktionsleiste am Bildrand durchgängig gut auffindbar. Videos werden über animierte Thumbnails dargestellt, man kann wie früher auch Lesezeichen setzen um Filme jederzeit beim Einschalten fortzusetzen. Musikdateien lassen sich in Playlisten packen.
Während es beim alten AV 420 schonmal 3-4 Sekunden dauern konnte, bevor der Druck auf die Pausetaste auch das Video pausierte, geht das beim 605 alles in Echtzeit. Auch das Vorspulen gelingt sofort, und man kann per Touchscreen direkt an eine gewünschte Stelle im Video springen. Excellent.
Vor allem die Bildansicht ist nun endlich nutzbar. Im AV 420 dauerte es bei einer 800x600 Datei mal gut 30 Sekunden bis die gerendert wurde. Beim 605 ist das in nahezu Echtzeit darstellbar, und kommt dank des hochauflösenden Displays richtig gut zur Geltung. Übergangseffekte zur Slideshow werden unterstützt, das Zoomen und Drehen von Bildern klappt problemlos.
Zusätzliche Opera- und Flash-Widgets sind möglich um z.B. einen Kalender, RSS-Feeds oder Währungsumrechner darzustellen. Alle jedoch so extrem simpel, dass ich sie wohl eher nie einsetzen werde.
Firmwareupdates sind per WLAN einfach möglich. Diverse Standby und Timeout-Funktionen schonen zudem konfigurierbar den Akku.
Der Kopfhörerausgang ist chronisch leise. Scheinbar hat das Französische Anti-Lautstärke-Gesetz da etwas hart gegriffen: Selbst bei voller Lautstärke kann ich auf dem Bahnhof kaum etwas hören, so dass der Player eigentlich fast nur Innenraum-Tauglich ist.
Tipp für Besitzer: Wenn man die USB-Dockingstation anschließt und darüber den Kopfhörerausgang nutzt, erhöht sich die Lautstärke spürbar um schätzungsweise 20-30%. Weiterhin soll angeblich das Umstellen von "Analog" auf "SPDIF" die Lautstärke erhöhen, das kann ich aber nicht bestätigen.
Ich behelfe mir derzeit mit dem Linux-Transcode-Tool, um Videodateien nachträglich in der Lautstärke zu boosten:
Das erhöht natürlich das Grundrauschen extrem, aber eine andere Möglichkeit gibt's wohl nicht.
Fazit
Der Player hinterlässt grundsätzlich einen guten Eindruck, ich möchte ihn nicht zurückgeben.
ABER eine perfekte Modellpflege hat man hier nicht betrieben, der Player hat einige Ecken und Kanten. Das wichtigste Manko ist für mich der untersteuerte Lautstärkeausgang, der mich schon zum ein oder anderen Wutausbruch gebracht hat. Theoretisch kann man das per Firmware fixen, ob Archos hier aber tätig wird ist fraglich.
Das zweitgrößte Manko ist das schlierenbehaftete und leicht unscharf wirkende Display. Die Pixel sind so klein, dass man deren Konturen nicht gut erfassen kann, und die Geisterbilder bei schnellen Bewegungen stören mich auch sehr. Auf der anderen Seite gewinnt man mehr Details dank der hohen Auflösung, die ich ja auch nicht missen will.
Richtig ätzend ist der Ausschlachtungsfaktor durch erzwungenes Zubehör und Plugins, da fühle ich mich als Kunde verarscht. Zwar wird das alles auch auf der Verpackung nebenbei erwähnt, aber dass hier wirklich Kernkomponenten zusätzlich erworben werden müssen (Dank des "Dumping-Basispreises") grenzt schon fast an Boshaftigkeit durch Archos.
Den Browser hätte ich mir gerne etwas flotter gewünscht, vor allem die Online-Tastatur ist weitaus unkomfortabler als das iphone/ipod-Touch als Surfstation zu verwenden.
Alles in allem begeistert mich vor allem die WLAN-Funktionalität und die Möglichkeit des USB-Host-Transfers. Beides Killerfeatures, die ich im Alltag nicht missen möchte. Auch die Responsiveness der Software ist stark verbessert worden und für mich wirklich eine Hilfe.
Dennoch weiß ich schon jetzt, dass ich mir bei verbessertem Display (Schärfe) und höherer Lautstärke möglichst zügig ein Nachfolgemodell kaufen möchte. So lange wie den 420 werde ich den 605er daher wohl eher nicht im Betrieb haben.
Gehäuse / Display
Das Gerät ist nach wie vor auf Handflächengröße konzipiert, das Display ist von 3,5" auf stolze 4,3" angestiegen. Die Auflösung mit 800x480 Pixeln ist weitaus höher als die frühere QVGA-Auflösung mit 320x240 Pixeln. Der Farbkontrast ist okay für das kleine Display, die Blickwinkelabhängigkeit sehr gering - so kann man den Player aus jedem Winkel richtig gut einsehen. Die Farbtiefe ist von 16 Bit auf 24 Bit angestiegen, und der Bildschirm zum Touchscreen aufgerüstet. Der Touchscreen ist relativ wenig empfindlich und muss schon stark gedrückt werden, bis er etwas registriert. Leider ist im Gehäuse kein Platz für den mitgelieferten Stift, den muss man irgendwie anders mit sich herumtragen. Grundsätzlich lässt sich aber auch alles per Fingerspitze gut bedienen.
Vor allem die Farbpracht des Displays mag begeistern, im direkten Vergleich mit dem alten Modell ist das ein riesiger Unterschied. Das Display des alten Players fiepte recht hochfrequent, und aufgrund der geringen Farbtiefe kamen vor allem Hautstrukturen mit unangenehmen Farbflächenartefakten daher und einem gewissen Grundflackern des Bildes.
Das neue hochauflösende Display mag zwar mit Pixelzahl begeistern, kommt mir aber um einiges unschärfer als das alte Display herüber. Sehr schnelle Bewegungen führen zu Schlieren auf dem Bildschirm, und mir scheint generell ein blauer Farbstich an Kontrast-Kanten voruzuherrschen, der gerne mal zu "Geisterbildern" führen kann.
Die Verarbeitungsqualität des Gehäuses ist sehr solide, und vor allem nur noch halb so dick wie der alte Player. Vom Design her muss ich jedoch sagen, dass mir das etwas verschnörkeltere Buttonkonzept des AV 420 besser gefiel. Jedoch bietet der neue Player wesentlich mehr Tasten, die als 2-Wege-Kippschalter am rechten Rand angeordnet sind. Der Player liegt insgesamt jedoch etwas unergonomischer in der Hand, da man zur Bedienung der Buttons die Finger leicht verschieben muss - beim AV 420 konnte man die Hand immer in einer Position während dem Gucken belassen.
Die Buttons selbst haben einen klar definierten Druckpunkt und lassen sich durch ihre unterschiedliche Wölbung auch blind gut bedienen.
Extrem praktisch ist jedoch der eingebaute Halter des Players. Den klappt man aus, und man kann den Player komfortabel auf den Tisch stellen, und kriegt endlich keinen Handkrampf mehr wie beim alten.
Ausstattung
Während der alte Player direkt mit Dockingstation, Ladeteil und Co geliefert wurde, kam der neue absolut funktionsreduziert: Eine Dockingstation musste ich separat für 30 Euro erwerben, um das Ding überhaupt am Netz laden zu können. Die Alternative dazu war ein sehr langsames laden via USB-Kabel am Computer, der dann bei mir über Nacht hätte laufen müssen. Ohne Dockingstation kann man zudem keinen Fernseher an das Gerät anschließen, weder zur Wiedergabe noch zur Aufnahme.
Für die Aufnahme muss nun eine separate, große Dockingstation erworben werden, das geht auch nochmal tief ans Portemonnaie.
Dasselbe "in die Tasche greifen" findet sich bei der Softwareausstattung: Beim Player selbst ist nur die DivX-Videowiedergabe von Haus aus möglich. Wer VOBs/MPEG2-Streams wiedergeben will, muss ein separates Plugin für 20 Euro kaufen. Wer H264-Dateien wiedergeben will, greift nochmal für 20 Euro in die Tasche. Und wer im Internet surfen will und Opera freischalten möchte, bezahlt 30 Euro.
Die mitgelieferten Kopfhörer sind ein Witz, wenn man da also nicht noch welche in petto hat, kann man hier nochmal 20 Euro für halbwegs vernünftige anrechnen.
Natürlich ist es sinnvoll für Archos, eine Lowcost-Variante auf den Markt zu bringen, wo jeder erstmal zugreift. Die nachträglichen Kosten empfinde ich als pure Abzocke, da man erst dann das Gerät wirklich wie intendiert nutzen kann.
Connectivity
Auch braucht man die Dockingstation, wenn man den Player als USB-Host einsetzen will. Was so simpel klingt, ist eine richtig coole Sache: Man kann an den Mini- und Normal-USB-Anschluss beliebige USB-Geräte anschließen, die das MT-Protokoll unterstützen. Das sind fast alle Fotokameras, Speichersticks und externe Festplatten. So kann man seinen Player dann endlich als Image-Tank mit auf Bildertour nehmen und Speicherkarten auf die größere Festplatte auslagern.
Das WLAN klappt bei mir recht zuverlässig und kommt mit WEP und WPA(2) gleichermaßen zurecht. Die Empfangsqualität ist für die geringe Größe der Antenne durchaus akzeptabel. Der USB-2.0-Transfer geht ordentlich schnell.
Das Laden des Akkus dauert bei mir derzeit etwa 3-4 Stunden, was ich als recht lang empfinde. Dafür halt der Akku dann derzeit auch gute 4 Stunden, auch wenn er trotz 6 Ladebalken nur 3 Zustände zu kennen scheint.
Für's Internet-Browsen wird eine extrem abgespeckte Opera-Version eingesetzt, die gerade mal 3-4 Konfigurationsoptionen und 2 feste Zoomstufen besitzt. Das Scrollen per Touchscreen geht sehr träge voran, man merkt dem Gerät das fehlende RAM an, da die Seiten extrem langsam gerendert werden. Dennoch ist der Browser bedienbar, aber als primäre Surfstation ist der 605 doch eher unkomfortabel. Gerade das Layout der Bildschirmtastatur ist umständlich und muss mit diversen Modifiern leben um z.B. zur Zifferneingabe zu gelangen.
Dafür ist das Favoritenmanagement angenehm, der Browser kann mehrere Tabs verwalten (wenn auch die Performance spürbar sinkt). Der Flash-8 Player wird unterstützt und kann die Videos sogar direkt im Vollbildmodus darstellen - ist daher sehr YouTube-Kompatibel. Flash-9 wird wohl noch nicht unterstützt, und wie ich Archos' Support kenne, wird das auch in Zukunft nicht passieren. Dafür gibt's dann sicher die nächste Generation von Playern.
Der Player unterstützt das UPn-Protokoll und kann sich so in Windows Media Server einklinken, oder freie Linux-Derivate wie TwonkyVision. Das klappt extrem problemlos, und ermöglicht das Streaming von Videos auf den Player.
Zusätzlich unterstützt er auch das Samba-Protokoll, so dass man Dateien über Shares leicht rüberkopieren kann. Das finde ich extrem praktisch, da ich so zum Neu-Betanken des Players nicht extra einen Client-PC einschalten muss. UPnP funktioniet für Bilder, Videos und Musik.
Technik / Software
Das Betriebssystem des Players sieht recht sexy aus und lässt sich angenehm sowohl per Buttons als auch Touchfunktionen bedienen. Die Menüpunkte sind klar separiert, und über eine Art Kontextsensitive Aktionsleiste am Bildrand durchgängig gut auffindbar. Videos werden über animierte Thumbnails dargestellt, man kann wie früher auch Lesezeichen setzen um Filme jederzeit beim Einschalten fortzusetzen. Musikdateien lassen sich in Playlisten packen.
Während es beim alten AV 420 schonmal 3-4 Sekunden dauern konnte, bevor der Druck auf die Pausetaste auch das Video pausierte, geht das beim 605 alles in Echtzeit. Auch das Vorspulen gelingt sofort, und man kann per Touchscreen direkt an eine gewünschte Stelle im Video springen. Excellent.
Vor allem die Bildansicht ist nun endlich nutzbar. Im AV 420 dauerte es bei einer 800x600 Datei mal gut 30 Sekunden bis die gerendert wurde. Beim 605 ist das in nahezu Echtzeit darstellbar, und kommt dank des hochauflösenden Displays richtig gut zur Geltung. Übergangseffekte zur Slideshow werden unterstützt, das Zoomen und Drehen von Bildern klappt problemlos.
Zusätzliche Opera- und Flash-Widgets sind möglich um z.B. einen Kalender, RSS-Feeds oder Währungsumrechner darzustellen. Alle jedoch so extrem simpel, dass ich sie wohl eher nie einsetzen werde.
Firmwareupdates sind per WLAN einfach möglich. Diverse Standby und Timeout-Funktionen schonen zudem konfigurierbar den Akku.
Der Kopfhörerausgang ist chronisch leise. Scheinbar hat das Französische Anti-Lautstärke-Gesetz da etwas hart gegriffen: Selbst bei voller Lautstärke kann ich auf dem Bahnhof kaum etwas hören, so dass der Player eigentlich fast nur Innenraum-Tauglich ist.
Tipp für Besitzer: Wenn man die USB-Dockingstation anschließt und darüber den Kopfhörerausgang nutzt, erhöht sich die Lautstärke spürbar um schätzungsweise 20-30%. Weiterhin soll angeblich das Umstellen von "Analog" auf "SPDIF" die Lautstärke erhöhen, das kann ich aber nicht bestätigen.
Ich behelfe mir derzeit mit dem Linux-Transcode-Tool, um Videodateien nachträglich in der Lautstärke zu boosten:
CODE:
transcode -P 1 -o boost_$1 -s 5.0 -y raw -i $1
Das erhöht natürlich das Grundrauschen extrem, aber eine andere Möglichkeit gibt's wohl nicht.
Fazit
Der Player hinterlässt grundsätzlich einen guten Eindruck, ich möchte ihn nicht zurückgeben.
ABER eine perfekte Modellpflege hat man hier nicht betrieben, der Player hat einige Ecken und Kanten. Das wichtigste Manko ist für mich der untersteuerte Lautstärkeausgang, der mich schon zum ein oder anderen Wutausbruch gebracht hat. Theoretisch kann man das per Firmware fixen, ob Archos hier aber tätig wird ist fraglich.
Das zweitgrößte Manko ist das schlierenbehaftete und leicht unscharf wirkende Display. Die Pixel sind so klein, dass man deren Konturen nicht gut erfassen kann, und die Geisterbilder bei schnellen Bewegungen stören mich auch sehr. Auf der anderen Seite gewinnt man mehr Details dank der hohen Auflösung, die ich ja auch nicht missen will.
Richtig ätzend ist der Ausschlachtungsfaktor durch erzwungenes Zubehör und Plugins, da fühle ich mich als Kunde verarscht. Zwar wird das alles auch auf der Verpackung nebenbei erwähnt, aber dass hier wirklich Kernkomponenten zusätzlich erworben werden müssen (Dank des "Dumping-Basispreises") grenzt schon fast an Boshaftigkeit durch Archos.
Den Browser hätte ich mir gerne etwas flotter gewünscht, vor allem die Online-Tastatur ist weitaus unkomfortabler als das iphone/ipod-Touch als Surfstation zu verwenden.
Alles in allem begeistert mich vor allem die WLAN-Funktionalität und die Möglichkeit des USB-Host-Transfers. Beides Killerfeatures, die ich im Alltag nicht missen möchte. Auch die Responsiveness der Software ist stark verbessert worden und für mich wirklich eine Hilfe.
Dennoch weiß ich schon jetzt, dass ich mir bei verbessertem Display (Schärfe) und höherer Lautstärke möglichst zügig ein Nachfolgemodell kaufen möchte. So lange wie den 420 werde ich den 605er daher wohl eher nicht im Betrieb haben.
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Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Ein toller Bericht Macht Lust auf das Gerät .. und darauf, meinen AV480 abzulösen
Der zu leise Ausgang und die Notwendigkeit, ständig umkodieren zu müssen, würde mich allerdings vermutlich vom Kauf abhalten - egal wie toll das Gerät sonst so ist.
Wie schauts mit xvid und ogm (Matroska, OggVorbis) aus?
Was Archos Firmware- und Upgrade-Politik angeht, wirst Du wohl leider recht behalten. Falls da überhaupt noch was an Bugfixes^WUpgrades kommt, kostet es ganz sicher Geld. Die $/€-Plugin-Schnittstelle haben sie ja schon geschaffen.
Der zu leise Ausgang und die Notwendigkeit, ständig umkodieren zu müssen, würde mich allerdings vermutlich vom Kauf abhalten - egal wie toll das Gerät sonst so ist.
Wie schauts mit xvid und ogm (Matroska, OggVorbis) aus?
Was Archos Firmware- und Upgrade-Politik angeht, wirst Du wohl leider recht behalten. Falls da überhaupt noch was an Bugfixes^WUpgrades kommt, kostet es ganz sicher Geld. Die $/€-Plugin-Schnittstelle haben sie ja schon geschaffen.
xvids sind überhaupt kein Problem. OGM: glaube nicht, aber ohne Gewähr.
Was die Lautstärke angeht, hab ich noch keine Probleme gehabt, was aber mit daran lag, dass ich mir vor einiger Zeit (schon für meine vorherigen Player) eher teure, aber eben auch sehr gute, schallisolierende Stöpsel-Kopfhörer geleistet habe, die Außengeräusche zu einem großen Teil wegfiltern. Wer viel mit seinem Gerät "draußen" unterwegs, dem kann ich sowas, ich hab Etymotics, aber auch von Shure gibt's gute, nur empfehlen - das gilt aber unabhängig vom Archos 605 für jeden Player.
Was die Lautstärke angeht, hab ich noch keine Probleme gehabt, was aber mit daran lag, dass ich mir vor einiger Zeit (schon für meine vorherigen Player) eher teure, aber eben auch sehr gute, schallisolierende Stöpsel-Kopfhörer geleistet habe, die Außengeräusche zu einem großen Teil wegfiltern. Wer viel mit seinem Gerät "draußen" unterwegs, dem kann ich sowas, ich hab Etymotics, aber auch von Shure gibt's gute, nur empfehlen - das gilt aber unabhängig vom Archos 605 für jeden Player.
Sehr schöner Bericht, Garvin! Kann viele Deiner Negativseiten nicht so nachvollziehen, vor allem das Schlierenziehen und das unscharfe Display. Mir ist das bisher noch nicht aufgefallen, allerdings schaue ich auch eher selten Filme auf dem Gerät. Muss ich wohl mal genauer beobachten.
Zur Lautstärke: Könnte auch für mich gerne lauter sein, aber mit vernünftigen Kopfhörern empfinde ich die noch als akzeptabel.
Zur Lautstärke: Könnte auch für mich gerne lauter sein, aber mit vernünftigen Kopfhörern empfinde ich die noch als akzeptabel.
Den Archos 605 mit 80 GB gibt's heute bei www.preisbock.de als Liveshopping-Schnäppchen für 199 Euro.
Hi, ich habe eine Frage zu dem ARCHOS 605! Wie lädt man ihn auf?? Bei mir ist der Akku trotz stundenlangem USB Anschluß immer leer?? Mach ich was falsch?? Wer kann mir helfen??? Danke, Petra
Ich kann nur empfehlen, dass Du dir das Mini-USB-Dockingstation-Gerät kaufst. Damit kannst Du den Archos dann erst am Netz aufladen.
Und ja: Das ist Abzocke. So ein Gerät gehört dazu.
Am USB-Anschluss hat mein Archos auch fast nen Tag geladen. Probier sonst auch mal das Gerät hart auszuschalten (Powerknopf LANGE gedrückt halten) und dann erst wieder an die USB-Station zu hängen.
Und ja: Das ist Abzocke. So ein Gerät gehört dazu.
Am USB-Anschluss hat mein Archos auch fast nen Tag geladen. Probier sonst auch mal das Gerät hart auszuschalten (Powerknopf LANGE gedrückt halten) und dann erst wieder an die USB-Station zu hängen.