Freitag, 24. Oktober 2008
Let the Games begin: Dead Space
Nach einem langen, Spielelosen Sommer fängt der heiße Spätherbst nun endlich an. Diverse Spiele sind in einer langen Liste für mich aufgereiht, und den Anfang macht Dead Space.
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich die PC oder PS3-Version kaufen würde. Vorteil der PC-Version: 15 Euro günstiger, bessere Grafik durch höhere Auflösung und FSAA. Vorteil der PS3-Version: Garantiert flüssige Grafik, auf Controller angepasst, Nutzung im angenehmeren Fernsehsessel. Über die PC-Version hört man, dass sie eine grausame Maussteuerung besitzt.
Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als gestern in meiner Stammvideothek drei Dead-Space Exemplare zum Ausleihen bereit standen. Da meine (leider abgesägte) Flatrate noch bis Ende Oktober geht, muss diese Zeit reichen um das mit 9-10 Stunden kurz bemessene Spiel durchzuspielen.
Überrascht war ich nach dem Einlegen der Disc von drei Dingen:
Das Intro zog mich schon direkt in seinen Bann. Mit einfachsten Stilmitteln fühlt man sich direkt heimisch auf dem Raumschiff. Achja, die Story: Eine Crew kommt nach einem Notruf zu einer Space-Station um dort nach dem rechten zu sehen. Doch nichts ist recht, die Station scheint auf den ersten Blick verlassen, und auf den zweiten mit Zombies verseucht zu sein. Kurzum: Survival Horror meets Space Opera.
Die deutsche Synchronisation ist erstaunlich gut gelungen. Die Stimmen klingen professionell, sind korrekt betont und die Sätze klingen nicht 1:1 übersetzt. Die Soundeffekte und einige Sprachsamples bleiben auf Deutsch.
Die Grafik ist angenehm flüssig, ich sehe keinerlei Tearing oder Slowdowns bisher. Herausstechendes Merkmal von Dead Space ist, dass es über keinerlei Spielinterface verfügt. Alle wichtigen Informationen (Audiologs, Videologs, Lebensenergie etc.) werden direkt im Spiel eingeblendet, und das klappt hervorragend. Items werden in kleinen Holodisplays (die sich witzig mitdrehen) dargestellt, die Karte und weiteres werden ebenfalls on-screen projeziert: Währenddessen geht das Spiel weiter!
Die Perspektive des Spiels zeigt unseren Charakter stets im linken Bildschirmbereich. Dabei ist die Kamera für mein Gefühl extrem nah dran, man wünscht sich häufiger mehr Übersicht. ABER: Gerade das erzeugt natürlich ein noch furchteinflößerendes Druckgefühl im Spiel, man fühlt sich eingeengt und beobachtet.
Die Steuerung klappt mit PS3-Controller (den ich dem X360-Controller ja weit unterlegen empfinde) erstaunlich gut. Mit dem linken Analogstick läuft man (automatischer Strafe-Modus für links/rechts, man dreht sich also nicht) und mit dem rechten ändert man die Kamera. Den Zielmodus muss man über die Schultertaste bewusst aktivieren, erst dann kann man zielen. Das klappt Resident-Evil-mäßig eigentlich richtig gut, und man kann sich währenddessen auch trotzdem noch bewegen. Beim drehen gibt es einen leichten "Boost" wenn man sich länger dreht - ein schneller 180° Turn ist somit eigentlich gut machbar. Zusätzlich gibt es Nahkampfattacken, bei denen sich der Charakter auch sehr schnell gen Gegner dreht. Verzweiflungsrütteleien mit dem Controller sind also gut vermeidbar.
Ein auch sehr geniales Gadget: Das automatische Highlighting zum nächsten Missionsziel. Das macht das Spiel zwar irgendwie auch einfach, aber für Orientierungslegastheniker echt witzig umgesetzt.
Nach so viel Technik, mehr zum eigentlichen Spiel: Es ist, wie alle Reviews bisher auch bescheinigen, extrem atmosphärisch. Man findet direkt in die Welt hinein und gruselt sich von der ersten Sekunde an. Der Grusel wird mit klassischen Filmmitteln inszeniert: Rauchende Schächte, flackernde Lampen, Schatten und enge Korridore. Genau genommen fühlt man sich direkt in ein Raumschiff aus Aliens versetzt. Rein gruseltechnisch ist Dead Space für mich das, was Doom 3 nie war: Richtig emotional und atmosphärisch, selbsttragend.
Doom 3 hat mich mit seinen ständigen Taschenlampen-Leveln tierisch genervt, und auch dass die Monster willkürlich herumspawnten. In Dead Space kommen Gegner zwar auch Gegner in Räumen vor, in denen man vorher schon war - aber dies wird storytechnisch anders rüber gebracht, ist plausibel und geschieht nicht aus heiterem Himmel, sondern ist mit der Levelarchitektur verbunden.
Das Zerlegen der Gegner ist weniger hektisch, als ich bei den Videos bisher gefürchtet habe. Dafür klappt es aber auch weniger gut, als ich vermutet hatte. Tentakel abtrennen klingt eigentlich ganz leicht, ist aber mit dem Plasmacutter garnicht so easy - bewegende Gegner und minimale Trefferzonen lassen gezieltes Agieren mit Munitionsmangel nicht so leicht ablaufen. Das war in Resident Evil irgendwie nen Tacken gelungener. Dafür macht der Nahkampf und das herumtreten um so mehr Spaß.
Kurzum: Ich bin stark begeistert.
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich die PC oder PS3-Version kaufen würde. Vorteil der PC-Version: 15 Euro günstiger, bessere Grafik durch höhere Auflösung und FSAA. Vorteil der PS3-Version: Garantiert flüssige Grafik, auf Controller angepasst, Nutzung im angenehmeren Fernsehsessel. Über die PC-Version hört man, dass sie eine grausame Maussteuerung besitzt.
Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als gestern in meiner Stammvideothek drei Dead-Space Exemplare zum Ausleihen bereit standen. Da meine (leider abgesägte) Flatrate noch bis Ende Oktober geht, muss diese Zeit reichen um das mit 9-10 Stunden kurz bemessene Spiel durchzuspielen.
Überrascht war ich nach dem Einlegen der Disc von drei Dingen:
- Dead Space ist zwar ohne Jugendfreigabe, aber scheinbar unzensiert.
- Es gibt keine HDD-Installation!
- Auf der Deutschen Disc sind nur die Deutsche und Französische Sprachversion. Dabei dachte ich, auf so 'ne Blu-Ray müsste auch die von mir bevorzugte Englische Version passen.
Das Intro zog mich schon direkt in seinen Bann. Mit einfachsten Stilmitteln fühlt man sich direkt heimisch auf dem Raumschiff. Achja, die Story: Eine Crew kommt nach einem Notruf zu einer Space-Station um dort nach dem rechten zu sehen. Doch nichts ist recht, die Station scheint auf den ersten Blick verlassen, und auf den zweiten mit Zombies verseucht zu sein. Kurzum: Survival Horror meets Space Opera.
Die deutsche Synchronisation ist erstaunlich gut gelungen. Die Stimmen klingen professionell, sind korrekt betont und die Sätze klingen nicht 1:1 übersetzt. Die Soundeffekte und einige Sprachsamples bleiben auf Deutsch.
Die Grafik ist angenehm flüssig, ich sehe keinerlei Tearing oder Slowdowns bisher. Herausstechendes Merkmal von Dead Space ist, dass es über keinerlei Spielinterface verfügt. Alle wichtigen Informationen (Audiologs, Videologs, Lebensenergie etc.) werden direkt im Spiel eingeblendet, und das klappt hervorragend. Items werden in kleinen Holodisplays (die sich witzig mitdrehen) dargestellt, die Karte und weiteres werden ebenfalls on-screen projeziert: Währenddessen geht das Spiel weiter!
Die Perspektive des Spiels zeigt unseren Charakter stets im linken Bildschirmbereich. Dabei ist die Kamera für mein Gefühl extrem nah dran, man wünscht sich häufiger mehr Übersicht. ABER: Gerade das erzeugt natürlich ein noch furchteinflößerendes Druckgefühl im Spiel, man fühlt sich eingeengt und beobachtet.
Die Steuerung klappt mit PS3-Controller (den ich dem X360-Controller ja weit unterlegen empfinde) erstaunlich gut. Mit dem linken Analogstick läuft man (automatischer Strafe-Modus für links/rechts, man dreht sich also nicht) und mit dem rechten ändert man die Kamera. Den Zielmodus muss man über die Schultertaste bewusst aktivieren, erst dann kann man zielen. Das klappt Resident-Evil-mäßig eigentlich richtig gut, und man kann sich währenddessen auch trotzdem noch bewegen. Beim drehen gibt es einen leichten "Boost" wenn man sich länger dreht - ein schneller 180° Turn ist somit eigentlich gut machbar. Zusätzlich gibt es Nahkampfattacken, bei denen sich der Charakter auch sehr schnell gen Gegner dreht. Verzweiflungsrütteleien mit dem Controller sind also gut vermeidbar.
Ein auch sehr geniales Gadget: Das automatische Highlighting zum nächsten Missionsziel. Das macht das Spiel zwar irgendwie auch einfach, aber für Orientierungslegastheniker echt witzig umgesetzt.
Nach so viel Technik, mehr zum eigentlichen Spiel: Es ist, wie alle Reviews bisher auch bescheinigen, extrem atmosphärisch. Man findet direkt in die Welt hinein und gruselt sich von der ersten Sekunde an. Der Grusel wird mit klassischen Filmmitteln inszeniert: Rauchende Schächte, flackernde Lampen, Schatten und enge Korridore. Genau genommen fühlt man sich direkt in ein Raumschiff aus Aliens versetzt. Rein gruseltechnisch ist Dead Space für mich das, was Doom 3 nie war: Richtig emotional und atmosphärisch, selbsttragend.
Doom 3 hat mich mit seinen ständigen Taschenlampen-Leveln tierisch genervt, und auch dass die Monster willkürlich herumspawnten. In Dead Space kommen Gegner zwar auch Gegner in Räumen vor, in denen man vorher schon war - aber dies wird storytechnisch anders rüber gebracht, ist plausibel und geschieht nicht aus heiterem Himmel, sondern ist mit der Levelarchitektur verbunden.
Das Zerlegen der Gegner ist weniger hektisch, als ich bei den Videos bisher gefürchtet habe. Dafür klappt es aber auch weniger gut, als ich vermutet hatte. Tentakel abtrennen klingt eigentlich ganz leicht, ist aber mit dem Plasmacutter garnicht so easy - bewegende Gegner und minimale Trefferzonen lassen gezieltes Agieren mit Munitionsmangel nicht so leicht ablaufen. Das war in Resident Evil irgendwie nen Tacken gelungener. Dafür macht der Nahkampf und das herumtreten um so mehr Spaß.
Kurzum: Ich bin stark begeistert.
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