Aufgrund des Oscar-Hypes kam auch ich nicht an
No Country for Old Men herum.
Der Film handelt von einem Normalo-Texaner namens Llewelyn (gesprochen "Lu-ällen",
Josh Brolin, bekannt aus Planet Terror), der zufällig bei der Jagd auf eine Bande Drogendealer stößt. Scheinbar ging dort etwas derb schief, und aus den beleichten Trucks kann er nur noch einen Koffer voller Geld bergen. Der Koffer hat es in sich, denn jetzt wird Llewely von Profi-Gangstern verfolgt. Konkret: einem Profi-Gangster-Soziopathen namens Anton (
Javier Bardem). Los geht also die klassische Hase/Jäger-Hatz quer durch Amerika...
Aus der Beschreibung konnte man eines sicher noch nicht schließen: Vor uns haben wir einen perfekt-klassischen
Coen-Brothers-Film, ganz wie
O Brother, where art thou,
The Big Lebowski und vor allem
Fargo.
Stilsicher reiht sich
No Country for Old Men mit einem perfekten Cast-Ensemble in diese Filme mit ein, und zeigt von erster Sekunde an die klassische Coen-Atmosphäre. Soviel kann ich daher jetzt schon sagen: Für Coen-Fans kann dieser Film uneingeschränkt empfohlen werden.
Ansonsten ist NCOM ein eher träger, charakter-getriebener Film. Die Szenischen Einstellungen fühlen sich an wie Kunstwerke, das sparsame Acting trägt sich fast von selbst - und doch schwingt immer eine gewisse Grundspannung mit im Film, der man sich hingeben muss um ihn zu genießen.
Ganz hervorragend an dem Film ist der Oscar-gekröhnte
Javier Bardem als Bösewicht. So einen düsteren, coolen Typen habe ich im Film lange nicht mehr gesehen, und er wird für mich so auf jeden Fall einen Stammplatz in der All-Time-Hall-of-Fame an Filmbösewichtern erhalten. Sowas muss man einfach gesehen haben.
Definitiv ein Pflichtfilm für jeden Filmliebhaber. Zwar weist NCOM die ein oder andere brutale Szene auf, an der man etwas kauen muss - die aber für die Atmosphäre unabdingbar ist. Wer kann, sollte den Film zudem auf Englisch gucken: Ohne Texas-Slang macht das sicher nur halb so viel Spaß.
Auch hat der Film die ein oder andere Wendung und interessante Filmtechnik, so dass auch für Filmliteraten genug Analysematerial abspringen sollte. Lediglich Freunde des Popkorn-Kinos gehen hier vielleicht eher mit einem Fragezeichen aus dem Film.
9 IMDB-Punkte. Ein noch beeindruckenderes Review gibt's drüben bei
Anke Gröner, die mich wieder mal dazu bringt darüber zu meckern, wie doof ich Blogs ohne Feedbackmöglichkeit finde. Zu gerne hätte ich ihr mitgeteilt, wie eloquent und zielführend ihr Review für mich ist. Tu ich's halt per mail, wie mir Sero sehr sinnvoll vorschlug.
superBlog am : A Serious Man
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