Ein Film, der mir unverständlicherweise aufgrund seines Direct-to-Video Releases fast völlig entgangen wäre, ist
Two for the Money. An einem Al Pacino-Film komme ich einfach nicht vorbei.
Two for the Money berichtet (in Anlehnung an eine wahre Geschichte) über den Sportwetten-Wunderknaben Brandon Lang (
Matthew McConnaughey), der überraschend gut Football-Spiele voraussagen kann. So ein Talent bleibt nicht lange unentdeckt, daher nimmt ihn Walter Abrams (
Al Pacino) unter seine Fittiche, um ein Imperium um ihn herum zu bauen. Unter einem Alter Ego namens John Anthony bereist Brandon nun die Welt, scheffelt Millionen und lebt ein Leben voller Saus und Braus - bevor der voraussehbare Absturz kommt...
Two for the Money ist ein sehr geradliniger Film; man kann fühlen, dass der Absturz Brandons naht, und möchte eigentlich als Zuschauer ständig brüllen: Nimm dich in Acht! Aber genauso kann man dem Egozentriker und seinem Mentor das sture Verhalten abkaufen, und daher ist die Filmwelt soweit in Ordnung.
Gerade die erste Hälfte des Films versprüht enorm viel Charme und Atmosphäre: Al Pacino verkörpert den geldgeilen, spielsüchtigen und abgedrehten Abrams hervorragend, und hält genau die Dia- und Monologe, die ich an ihm so schätze. McConnaughey ging mir mit seiner Art bzw. seinem Charakter leider deutlich schneller auf den Senkel, und der folgende Absturz des Charakters im Film nimmt leider so einiges an Unterhaltungswert aus dem Film.
Wie auch immer - größenteils hält sich der Film an aufgestellte Regeln wie in
The Firm und
Jerry Maguire: Der strahlende Held braucht halt seinen Pathos.
Grund für mich bei dem Film war Al Pacino, und er hat alle Erwartungen erfüllt. Sein Schauspiel ist einfach grandios, daran kann ich mich nicht sattsehen; wem es ähnlich ergeht, dem sei der Film deutlich empfohlen. Auch wer an oben genannten beiden Filmen seinen Spaß hat, wird hir auf seine Kosten kommen, wie auch Freunde von Sportwetten. Der Rest der Welt kann vermutlich auf diesen Film verzichten; viel Neues hat er nicht zu bieten.
Daher von mir
6 IMDB-Punkte, das ist das Maximum was ich aufgrund Pacinos mit reinem Gewissen geben kann.