Vor recht langer Zeit hatten Emba und ich angefangen, uns
Kiss Kiss Bang Bang anzusehen. In einem Anflug unaufhaltbarer Müdigkeit haben wir den Film nach 20 Minuten abgebrochen und seither irgendwie desinteressiert nicht nochmal aufgewärmt.
Am Wochenende musste dann dieser Film von der Todo-Liste weichen, und wir haben es auf ein neues probiert.
Kiss Kiss Bang Bang handelt on Einbrecher Harry Lockhart (
Robert 'ich koks nich' Downey Jr.), der durch Zufall bei der Flucht vor der Polizei als Schauspieler entdeckt wird. Schnell geht's nach Hollywood, wo er neue und alte Bekanntschaften macht. Die alte Bekanntschaft ist die Schulfreundin Harmony (
Michelle Monaghan), die ebenfalls versucht ihre Filmkarriere in Schwung zu kriegen. Die neue Bekanntschaft ist Detektiv Gay Perry (
Val Kilmer), der Harry in seine neue Filmrolle einarbeiten soll und auch seinem Vornamen alle Ehre macht.
Dazu nimmt er ihn mit zu einer Beschattungsaktion, bei der so alles schief geht was nur schief gehen kann: Erst taucht eine Leiche auf, dann noch eine - und mittendrin Harry und Gay, die nun ein merkwürdiges Geflecht aus Kinderschänder, High-Society und grimmigen Attentätern durchblicken müssen...
KKBB ist ein solider Actionfilm mit einigen Film Noire-Elemente, einem Schuss Comedy und einer klassischen Detektiv-Hatz mit Thriller-Momenten. Genauso wischi-waschi wie sich das anhört, fühlt sich der Film auch an.
Der Film verläuft sich ab und zu in merkwürdigen Stilmitteln: Harry redet für meinen Geschmack zu oft mit dem virtuellen Zuschauer, ändert seine Erzählweise, unterbricht den Film für Off-Kommentare. Dieses Stilmittel wird aber nur inkonsequent eingesetzt und im länglichen Mittelstück des Filmes komplett ignoriert. Abgesehen davon, hasse ich es in Filmen von den Darstellern angeredet zu werden. Per dezenter Off-Stimme (American Beauty) ist sowas absolut okay. Aber nicht bitte so "Malcolm-in-the-middle" mäßig.
Die Synchro-Stimme von Michelle Monaghan war leider auch enorm zum abwinken, so dass ich den Film im deutschen Ton wirklich nur schwer empfehlen kann.
Aber zurück zur Hauptstory: Diese wird versucht auf undurchsichtig und verworren zu trimmen, geht dabei aber schon in der Belanglosigkeit der Tatmotive unter. Zwar ist die Handlung konsequent und sogar konsistent, aber einfach wenig faszinierend, identifizierend oder gar neu.
Harry und Gay geben jedoch ein herrliches Film-Couple ab. So eine Art Dick-und-Doof bringen erfrischend viel Flair in den Film ein, so dass man sich in diesen Szenen sogar richtig über den Film freuen kann.
Am Ende bleibt für mich aber nur ein mittelklassiger Detektiv-Film, mit einigen Highlights und mehreren Lowlights.
6 IMDB-Punkte und das Prädikat "muss man nicht wirklich gesehen aber, aber wenn doch, bereut man es nicht so extrem".