...oder wie er zu Deutsch heißt:
Vergiss mein nicht! handelt von dem verrückt-verliebten Pärchen Joel und Clementine.
Clementine ist eine ganz spontane. Färbt sich die Haare in prächtigen Farben, ist impulsiv und kann auch etwas nerven.
Joel ist der ruhige, in sich gekehrte, rationale aber gutmütige Part der Beziehung. So gut, wie sie sich ergänzen zu scheinen, läuft es in der Beziehung jedoch nicht. Clementine lässt sich nämlich kurzerhand alle Erinnerungen an Joel mittels einer medizinisch neumodischen Technik entfernen. Als Joel davon Wind bekommt, wählt er dieselbe Methode um sich auch der Erinnerungen zu befreien. Bis er plötzlich merkt, dass er Clementine ja garnicht vergessen möchte...
So strukturiert wie meine Kurzübersicht ist der Film bei weitem nicht - im Gegenteil, das ganze ist eine leicht anachronistische, traumähnliche Zusammenreihung von Erlebtem und Vorgestelltem.
Charlie Kaufman-typisch, halt.
So rast Joel durch seine Gedanken, erlebt Erinnerungen an Clementine erneut und merkt immer mehr, dass er sie nicht vergessen will. Von einem zum anderen Mal durchlebt Joel verschiedene Situationen, und das macht den Film sowohl verrückt wie auch zu einer einzigartigen Liebesgeschichte.
Am Anfang fand ich es ziemlich schwierig, mich im Film einzufinden - aber irgendwann wurde es immer phantastischer und vor allem vorstellbarer. Joel erlebt so alltägliches, was wohl jeder in seiner Beziehung erlebt aber eigentlich zu kindisch oder persönlich ist, es jemandem zu erzählen.
Genauso traurig ist natürlich das zentrale Thema der Geschichte - das Scheitern einer Beziehung. Aber das Aufbauende daran ist, am Ende des Films zu wissen, dass man eigentlich über alles nur reden muss, und sich nicht einfach zurückzuziehen. Das man noch eine zweite Chance hat.
Eigentlich kann ich Jim Carrey nicht ausstehen in seinen Blödelbarden-Rollen. Hier hält er sich jedoch zurück, und spielt ganz "okay". Ich muss zugeben, dass ich mir bessere Schauspieler für die Rolle hätte vorstellen können (Joan Cusack hauptsächlich) - denn Carrey kommt trotzdem noch etwas zu "Rollenbewusst" rüber. Auch Kate Winslet ist für mich nicht gerade die Idealbesetzung; aber worum es geht: Beide bringen ihre Rollen gut genug rüber, dass es mich nicht wirklich gestört hat.
Der Film ist zu recht so hoch in den Top-Ten, und sollte für jeden Liebesfilm-Gucker Pflicht sein. Auch für Fans von Kaufman-Filmen sollte hier mehr als genug enthalten sein. Und jeder, der leicht surrealistische Filme mag, wird hier sehr gut bedient werden. 9 IMDB-Punkte für einen herrlich schrägen Film mit viel Herz und Aussage. Endlich wieder ein Film, der mir etwas "gegeben" hat. Die 10 Punkte hätte ich gerne gegeben, aber dafür hätten die Casts anders sein müssen.