Gestern mal endlich wieder mit Nick getroffen und über alte Faircom-Zeiten, seinen Neuseeland-Trip und "das üblich verdächtige" geredet und danach gemeinsam in die Sneak gegangen. Allein das hat den Abend gelungen gemacht.
Der heutige Film hat mich in meinen Befürchtungen ja wieder positiv überrascht. Ich war halbwegs gefasst vorbereitet auf einen Deutschen Film, da in nächster Zeit ja einige davon starten. Lust hatte ich aber eher auf einen Thriller oder Actionfilm, und irgendwie wurde ich wohl erhört:
Zuerst mal die Frage: Warum muss man einen englischen Filmtitel mit einem anderen englischen Titel eindeutschen? Ich finde es ja nett, dass man Filme mittlerweile nicht mehr mit "Der Abfahrvorgang" oder "Die unglaubliche Reise des tollkühnen Geldeintreibers Beck in den gefährlichen Dschungel" übersetzt. Aber sowas macht doch keinen Sinn. Nunja, dafür hat man dann das Filmplakat noch ziemlich umgestyled, dass es jetzt eher nach Indiana Jones aussieht.
Nun aber zum Film. Der Profi-Geldeintreiber Beck (Wrestler
The Rock), bekannt für seine Schlagkraft, wird beauftragt den entflohenen Sohn seines Mafia-Chefs aus dem Dschungel zu holen. Gelandet in El Dorado findet Beck auch recht zügig Travis (
Sean 'Stiffler' William Scott) und will sich mit diesem im Gepäck verflüchtigen.
Dabei kommt jedoch der Dschungel-Obermacker Hatcher (
Christopher Walken) ins Geschehen, denn der lässt sich nicht so einfach in seinen Kühlschrank greifen und die Zahnfee beklauen. Sprich, er möchte verhindern dass Beck so einfach mit Travis im Schlepptau abzieht, da Travis für ihn nach einem sagenhaften Goldschatz im Dschungel sucht. Sowas lässt Beck natürlich nicht mit sich machen und schon ist eine kleine Privatfehde entstanden, bei der Beck+Travis im Querfeldeinmarsch den Weg nach Hause schaffen wollen...
So einfach wie sich die Story anhört, so punktiert kommt hier auch die Action ins Spiel. Beck spielt den gewissenhaften, verbissenen und handkampferprobten Eintreiber und wartet mit erstklassigen Kampfszenen in bester Wrestling-Manier auf. Während er durch den Dschungel kugelt, gegen Baumstämme knallt oder sich mit Capueira-Kämpfern anlegt hält man als Zuschauer ständig den Atem an und es geht immer nur ein "Aaau, uih" durch den Kinosaal. Die Choreographie ist brillant und unterhaltend, und auch nicht wirklich brutal. Zwar geht es hart her, aber Blut tröpfelt erst gegen Ende, und auch da nur in Mengen die einen Hamburger nicht wesentlich saftiger machen würden. Passend dazu Becks Verzicht auf Schusswaffen, was das Handgemenge mit Peitschen, Billardtischen und Wurfmanövern auch direkt viel unüberschaulicher werden lässt.
Travis ist der typische "ambitionierte Möchtegern-Abenteurer". Er spielt sich auf, kann aber nur tölpelhaft gegen Beck bestehen und muss sich diesem ungewollt und mit Handschellen ausgestattet doch sehr schnell fügen. Und wird fortan der komödiantische Begleiter ganz im Stil von
Rush Hour.
Die häufigen Auseinandersetzungen zwischen Travis und Beck zünden ein Feuerwerk an Komik ab und haben mich herzhaft zum Lachen und Schmunzeln gebracht. Es ist schwer in einer so großen Menge guter Scherze Beispiele herauszugreifen, die Menge macht es einfach.
Ganz in der Filmtradition von
Bullet Proof Monk,
Scorpion King und
The Transporter ist es ein klassischer Held+Antiheld Abenteuerfilm, in dem die beiden doch irgendwie zusammenfinden und die böse Truppe geleitet von Hatcher bekämpfen.
Die drei Hauptrollen von The Rock, Sean Scott und Christopher Walken sind maßgeschneidert für die Typen. Gerade Walken weiß mit seinem Zynismus und heruntergekmmenem Outfit und seinen einzigartigen Dialogen (wie über die Zahnfee) mehr als zu überzeugen. Als bekennender Rock-Fan konnte ich mich bei seiner Gesichtsmimik auch köstlich amüsieren und den Film durchgehend genießen.
Ein mitreißendes Actionkino was bis zur Mitte absolut aus dem Kinosessel haut, aber gegen Ende leider etwas abflaut. Die Motivation der einzelnen Charaktere nimmt ab und an seltsame Wendungen, und die große Schlacht am Ende ist dann doch etwas arg übertrieben. Und das, obwohl der Film sonst von der bewussten Übertreibung lebt.
Kurzfristig war ich versucht dem Film 10 IMDB-Punkte zu geben, musste das aber zum einen wegen des Endes revidieren und zum anderen kann man einem reinrassigen, hirnlosen Actionfilm vielleicht diese Wertung einfach nicht zusprechen. Daher reduziere ich mich auf 8 Punkte und freue mich den Film irgendwann nochmal auf DVD zu gucken. Meine absolute Empfehlung für Leute, die die weiter oben aufgezählten Filme auch genossen haben!