Gestern habe ich meine Freizeit mal wieder effektiv in einen Film gesteckt:
The Recruit (Deutsch: Der Einsatz).
Der Film ist in den USA ziemlich genau vor einem Jahr erschienen, und ich kann mir nicht erklären warum er in Deutschland so lange auf sich hat warten lassen. Immerhin boomt ein
Collin Farrell doch auch hierzulande. Zugegebenermaßen sieht er ja ganz nett aus und kann seinen Hundeblick in den Rollen immer ganz gut ausspielen.
Aber zum Film. Der waise James Clayton, ein mittlerweile studierter Computerfreak und seit seinem 14. Lebensjahr auf der Suche nach seinem verschollenen Vater wird von einem CIA-Ausbilder angesprochen. Dieser hat sein aussergewöhnliches Talent erkannt, und nutzt gezielt Clayton's motivierte Suche nach seinem Vater dazu aus, ihn in eine CIA-Ausbildung zu locken. In einem Camp wird er zusammen mit anderen ausgebildet und ständig auf "Nichts ist wie es scheint"-Proben gestellt.
Er scheidet aus dem Training schließlich aus und wird von Burke, dem Chefausbilder, als Super-Sonder-Special Agent rekrutiert, der gegen eine Doppelagentin ermitteln soll.
Man merkt, ab hier wird es verwirrender und verschiedene unklar scheinende Fronten innerhalb der CIA-Zentrale scheinen sich aufzudecken. Zwischen all dem, und seiner Romanze mit der Doppelagenten rangiert nun ein verwirrter Clayton und versucht seine Linie zu finden.
Die Story ist insgesamt leicht voraussehbar, wird aber getragenen von einer allgegenwärtigen Spannung. Es ist immer eine gewisse Agentenhektik vorhanden, der Film driftet nie wirklich ins langatmige ab. Die szenische Umsetzung ist recht ansprechend und mitunter düster gehalten und weiß dadurch zu überzeugen.
Schauspielerisch trägt Al Pacino mal wieder sehr dazu bei, den Film auch charakterlich interessant zu finden. Seine Filmpräsenz ist schon manchmal beängstigend deutlich, wenn auch die Screentime seines Charakters eher spärlich ausfällt. Seine Rededuelle mit Farrell sind ernsthaft spannend und wirken sogar realistisch improvisiert.
Wer typische Agenten- und Krimifilme mag, wird hier seine wahre Freude haben. Der US-typische Pathos ist nicht wirklich vorhanden, und Hightech-Gadgets halten sich in realistischen Grenzen. Dennoch ist der Film letztlich voraussehbar und hätte mit überraschenderen Wendungen doch noch mehr überzeugen können. Für eine sehr gute Abendunterhaltung reicht es allemal, daher 6 IMDB-Punkte von mir.