Seit einer gefühlten Ewigkeit war ich nicht mehr in einer Sneak Preview. Früher habe ich das im Bonner Stern-Kino noch recht gerne gemacht, irgendwann wurde mir 21:00 als Filmstart mit Heimfahrt nach Köln dann doch zu spät (jaja, das Alter) und ich bevorzugte immer mehr OVs.
Praktischerweise gibt es seit einigen Monaten nun im
Bonner WOKI eine OV-Sneak. Und genau die haben wir zu dritt gestern heimgesucht.
Vorgeführt wurde
Magic Mike, den ich zwar aufgrund der Soderberg-Herkunft sowieso gucken wollte, aber insgeheim hatte ich mehr auf
Expendables 2 gebaut.
Das filmische Thema von
Magic Mike ist schnell erklärt (und hier geht's nicht um Mike aus Breaking Bad...): Der Serial-Entrepreneur Mike hat zahlreiche Baustellen: Er arbeitet als Dachdecker und Autozubehör-Verkäufer und möchte mittelfristig Möbelbauer werden. Weil man dafür Kohle braucht, bezieht er seine Haupteinkünfte aus dem perfekten Nebenjob für einen attraktiven und smarten Mann: Als Stripper.
Bei seiner Arbeit trifft er auf den 19-jährigen Adam, den er und Chef Dallas so gleich ins Stripper-Team einführt. So hochglanzmäßig das Stripperleben klingt, mittelfristig geht natürlich eine Kleinigkeit schief - und mittendrin wäre da noch die Schwester von Adam, auf die Mike ein Auge geworfen zu haben scheint...
Klingt alles recht überschaubar, und ist es auch für einen großen Großteil der 120 Minuten Laufzeit. Selbst für einen die Gemächlichkeit schätzenden Regisseur wie Soderbergh war der Film echt ziiiiiiemlich ereignislos und unpackend.
Klar, alle Stripper-Sequenzen waren nett choreografiert und sogar als Mann findet man das sehr hübsch anzusehen. Mike (Channing Tatum,
bekannt aus den
StepUp!-Filmen) gibt einen sehr guten Tänzer ab, und bei Dallas (Matthew MacConnaughey) muss man dessen durchtrainierten Körper echt wertschätzen. Leider gibt das WOKI soundmäßig nur wenig her (klingt alles wie aus einer einzigen Center-Box vorgeführt), so dass die vermutlich sehr coolen, hämmernden Songs zu den Tänzen nicht wirklich anheizen. Angeheizt hat da eher die fehlende Lüftung vom WOKI an diesem Sommertag, aber das ist ein anderes Thema.
Aber die ganze Lovestory und die eigentliche
Handlung des Films ist echt schnarchig umgesetzt, und man hofft quasi ständig darauf, dass in den 120 Minuten noch irgendwann Substanz oder Handlung aufkommt. Die Ambitionen, das etwas frustrierte und dennoch Ami-mäßig glitzernde Leben von Magic Mike recht authentisch darzustellen, mag man zwar wahrnehmen, aber schlugen für mich zu sehr in Langeweile um.
Wer auf ein paar knackige Tänzer steht (holy moly! einer von denen ist der WWF-Wrestler
Diesel! Da werden Kindheitserinnerungen wach) und sonst nicht viel braucht, dürfte hier enormen Spaß am Film haben.
5 IMDB-Punkte