Es gibt ein paar Filme, an denen ich thematisch nicht drumrum komme: Zeitreisen, Vampire und Unsterblichkeit.
The Fountain fällt in dieses Raster, denn es geht thematisch um Unsterblichkeit durch die alte Sage des Jungbrunnens. Trotz einiger Verspätungen und Drehprobleme schaffte es Regisseur
Darren Aronofsky (
Pi,
Requiem for a Dream)nach Zerwürfnis mit Ursprungscast Brad Pitt und Claire Blanchett seinen Stoff in einer Low-Budget-Variante zu verfilmen. Den Film habe ich dennoch eine Weile vor mir hergeschoben, da ich mit Aronofskys surrealen Welten wie in
Requiem for a Dream eher wenig anfangen konnte.
The Fountain startet pompös: Ein spanischer Conquistador stürmt einen Maja-Tempel, seinem großen Ziel - der Unsterblichkeit - zum greifen Nahe. Dann ein Szenenwechsel zu einem im Weltall schwebenden Guru, der vor einem sterbenden Baum hockt. Und es folgt ein weiterer Szenenwechsel hin zu einem Krebsforscher und dessen im Sterben liegender Freundin.
Um diese drei Versatzstücke herum entsteht eine wandelnde Geschichte über die Sterblichkeit, den Forscherdrang, Verzweiflung und Kampfeswille...
The Fountain verwirrt eigentlich nur kurze Zeit, bis man als Zuschauer die Meta-Ebene des Filmes entdeckt hat und die drei Versatzstücke miteinander verketten kann. In großen Teilen des Films empfand ich die Szenenwechsel relativ träge, voraussehbar und langatmig - bis er im letzten Viertel doch stärker anzieht und auch konsequenter an einer Kernaussage arbeitet.
Der Film bietet eigentlich keinen Stoff, den man sich an einem gemütlichen Fernsehabend antun kann. Er hat an den Zuschauer schon eine gewisse Vorbedingung, dass dieser bereit ist sich mit dem Kampf und das Annehmen des Todes auseinandergesetzt hat. Dann denke ich, wird der Film durchaus mit dem Zuschauer in einen Dialog treten können, der auch stellenweise versöhnlich ist und Hoffnung gibt - aber gleichmals auch ins Depressive schwankt.
Hugh Jackman und Rachel Weisz geben jedenfalls alles, um ihre drei Rollen bestens zu verkörpern, und man kann bei beiden erahnen, dass sie sich auch als Schauspieler thematisch recht gut mit dem Stoff verbünden konnten. Die mit Bedacht eingesetzten Special Effects und vor allem der Soundtrack wirken sehr atmosphärisch.
Letztlich war der Film für mich jedoch etwas zu tragisch und pathetisch, so dass ich mehrfach überlegte, ihn abzubrechen. Im Endeffekt hatte er für mich die selben Probleme der anderen beiden genannten Aronofsky-Filme: Sie sind mir einfach zu surreal, moralisch abgehoben und zu sehr um eine Aussageebene herum evolvierend. Dennoch kann ich den Film jedem ans Herzen legen, der eine gute filmische Auseinandersetzung mit dem Tod erleben möchte.
Von mir
4 IMDB-Punkte.