Lesestoff: Anita Blake - Bloody Bones
Nach einer längeren Anita-Pause habe ich es endlich wieder gewagt, den nächsten Teil
Bloody Bones zu lesen. Wie ich ja in meinen vorigen Buchreviews schon schrieb ist die Gefahr bei der Blake-Serie, dass man von der ähnlichen Struktur und dem Schreibstil auf die Dauer etwas überdrüssig werden kann.
Genau gegenteilig hab ich mich nach der Lektüre dieses Buches gefühlt - ich würde sogar soweit gehen, dass mir dieser Teil von allen bisher am besten gefallen hat.
In Bloody Bones wird Anita dazu herangezogen, einen ganzen aufgewühlten Friedhof an Leichen wiederzubeleben um so die Besitzrechte eines großen Landstriches zu klären. Aber mal wieder funkt einiges dazwischen, und es stellt sich heraus, dass ein übermächtiger Vampir in der Gegend wirkt, und Kinder tötet oder entführt. Aufgrund dieser Entwicklung ruft Anita ihren Part-time-Lover Jean-Claude mit in die Ermittlung, und macht damit mal wieder alles noch schlimmer, als es ist. Das ganze gemischt mit einer Prise Über-Vampire, Feen und übereifriger Polizisten sorgt für genügend Zusatzspannung.
Bloody Bones ist ein temporeicher Roman mit viel "graphic detail" und einigen doch sehr blutigen oder exzessiven Szenen. Anita hält kein Blatt vor den Mund, und beweist einmal wieder, wie "trigger-happy" sie ist. Dabei handelt sie diesmal überlegter und intelligenter als in den vorhergehenden Büchern; ihr Sidekick Lawrence Kirkland (Necromancer in Ausbildung) trägt viel dazu bei, dass Anitas Handlungen nicht in purem Hack and Slay enden.
Auch Jean-Claude scheint diesmal mehr an charakterlicher Tiefe erhalten zu haben, die Beziehung Anitas zu ihm wird endlich mal etwas besser verarbeitet und die Motive aller Handelnden sind diesmal auch nicht zu konstruiert oder unglaubwürdig.
Insgesamt ein sehr konsistentes Buch, und ich hoffe, dass die nächsten Teile an diese Qualität anschließen können. 3 weitere liegen nämlich schon in meinem Bücherschrank.