Endlich bin ich mal dazu gekommen,
Lost in La Mancha zu schauen.
Der Film ist eine Dokumentation über die Entstehung des Films "The Man Who Killed Don Quixote" von
Terry Gilliam, dem wir Filme wie
Das Leben des Brian und
12 Monkeys zu verdanken haben. Genauer zeigt uns die Dokumentation, wie ein mit 52 Millionen Dollar budgetiertes Projekt den Bach herunter gehen konnte.
Die Macher der Dokumentation begleiteten Terry Gilliam, das "Enfant terrible" der Regisseure, von der Pre-Production bis zur letzten Produktionswoche und gibt absolut ehrlichen Einblick, wie alle Beteiligten mit Pech und Pannen umgehen.
Die Probleme beginnen mit nicht anwesenden Schauspielern zur Vorbereitung der Pferdeszenen und enden mit einem akkustisch miserablen Hallenset, schrecklichen Regenstürmen, ständig herumfliegenden F-16 Flugzeugen und der Krankheit des Hauptdarstellers. Die ganze Zeit über erhält man Einblick in den Alltag einer Filmproduktion und merkt, wie schwierig so ein Film zu organisieren ist.
Das ist überhaupt das interessante an der Dokumentation: Man sieht originalgetreu, wie eigentlich ganz normale Leute versuchen eine Film zu planen, in dem so ziemlich alles schief geht. Die Magie des "perfekten Kinos" wird total zerstört, und ein Film kommt einem wie ein Flickwerk an Pannen vor.
Da mich Dreh- und Backstageberichte auch als Special-DVD-Features immer mitreißen, war diese Dokumentation für mich ein ganz besonderes Fressen, da steigt meine Lust noch vielmehr, an so einem Film auch mal beteiligt sein zu wollen. Und man ist jede Sekunde solidarisch mit Terry Gilliam, und ist am Ende auch wirklich gefrustet, was aus so einem Ehrgezigen Filmprojekt werden kann. Wie sehr man eigentlich bewundern müsste, was da monatlich an (scheinbar) gut produzierten Filmen herauskommt.
Die Dokumentation ist also zugleich etwas deillusionierend, und ich musste die ganze Zeit daran denken, wie es nur Peter Jackson geschafft haben mag, sein Riesen-Herr-der-Ringe Projekt durchziehen zu können.
Auch wenn man Lost in La Mancha nicht als Film ansehen darf, gebe ich ihm 9 IMDB-Punkte aufgrund der faszinierenden Realität und Ehrlichkeit. Wer an diese Doku rankommt, sollte sie sich unbedingt ansehen.