Samstag, 21. Februar 2009
Blast from the Past: Street Fighter 4
Am Donnerstag erst von Amazon UK versendet, ist heute schon direkt Street Fighter 4 (360) bei mir eingetroffen. Für 30 Euro kann man ja heutzutage im Kingdom wenig falsch machen.
Vor gefühlten 30 Jahren habe ich fieberhaft auf dem Super NES das Beat'em'Up Street Fighter 2 gespielt (gab's davon eigentlich je einen ersten Teil?). Das war für mich der Inbegriff eines Prügelspiels, und der Dauerbrenner am SNES. Die Kämpfer hatten ein überschaubares Repertoire, und es war einfach eins von den "Easy to Play, Hard to Master"-Spielen. Die Kollisionsabfrage war so pixelgenau, wie es die PAL-Auflösung damals hergab - das SNES-Gamepad sowieso eins der besten Steuermethoden evar - und gemeinsam mit Freunden war der Spielspaß perfekt.
Danach habe ich bei vielen Spielen versucht, dieses Anfangsgefühl nochmal in Erinnerung zu rufen. Virtua Fighter, Tekken, Smash Bros, Street Fighter 3, Soul Calibur, Mortal Kombat...aber alles hat nie an die Präzision eines SF2 herangereicht. Zu sehr haben sich die Spiele in Richtung "prügelbarer Film" entwickelt. Möglichst spektakuläre Explosionen und Special Effects, dreihundert Super-Special-FX-Combo-Uber-Moves und 3D-Vielfalt haben vergeblich probiert, das Genre überzustilisieren.
Vielerorts wird Street Figher 4 nun dafür gerühmt, einen Schritt rück- und vorwärts gleichzeitig zu machen. Zurück zur alten Präzision, vorwärts zur neuen Skilligkeit.
Die ersten 15 Minuten Street Fighter 4 haben bei mir das alte kindliche Hochgefühl von SF2 definitiv wieder belebt. Zwar ist die Grafik in 3D, aber dennoch erinnert man sich absolut an die Pixelkameraden von damals. Die Bewegungen sind fast exakt übertragen - und die Haptik beim Treffen des Gegners ist wieder so gefühlt genau, wie ich im Genre seit SF2 nie wieder erlebt habe.
Kleine Enttäuschung machte sich breit, dass von meinen damaligen SF2-Hochzeiten relativ wenig Skill übrig geblieben ist. Die Klassik-Sprünge von Ken/Ryu kann ich zwar noch ausführen, aber mit den aktuellen Super/EX/Revenge-Combos bin ich noch arg überfordert. Die ersten zwei Kämpfe gegen menschliche Gegenüber gingen in großer Blamage an mir vorbei.
Aber die große Motivation von SF2 kehrt zurück: Man ist für seine Kampfqualität selbst verantwortlich. Wenn man verliert, dann nicht, weil man zu wenig hastig auf dem Gamepad rumgedrückt hat oder der Zufallsgenerator einem einen Streich gespielt hat. Man hat einfach seine Moves nicht genau überlegt - kurzum, man hat das Gefühl, für seinen Sieg oder die Niederlage wirklich selbst verantwortlich zu sein. Exakt, wie es auch das GameTrailers Review formuliert.
Die Moves sind beschränkt, und definitiv erlernbar. Ich muss dann mal weg.
Round One, Fight!
Vor gefühlten 30 Jahren habe ich fieberhaft auf dem Super NES das Beat'em'Up Street Fighter 2 gespielt (gab's davon eigentlich je einen ersten Teil?). Das war für mich der Inbegriff eines Prügelspiels, und der Dauerbrenner am SNES. Die Kämpfer hatten ein überschaubares Repertoire, und es war einfach eins von den "Easy to Play, Hard to Master"-Spielen. Die Kollisionsabfrage war so pixelgenau, wie es die PAL-Auflösung damals hergab - das SNES-Gamepad sowieso eins der besten Steuermethoden evar - und gemeinsam mit Freunden war der Spielspaß perfekt.
Danach habe ich bei vielen Spielen versucht, dieses Anfangsgefühl nochmal in Erinnerung zu rufen. Virtua Fighter, Tekken, Smash Bros, Street Fighter 3, Soul Calibur, Mortal Kombat...aber alles hat nie an die Präzision eines SF2 herangereicht. Zu sehr haben sich die Spiele in Richtung "prügelbarer Film" entwickelt. Möglichst spektakuläre Explosionen und Special Effects, dreihundert Super-Special-FX-Combo-Uber-Moves und 3D-Vielfalt haben vergeblich probiert, das Genre überzustilisieren.
Vielerorts wird Street Figher 4 nun dafür gerühmt, einen Schritt rück- und vorwärts gleichzeitig zu machen. Zurück zur alten Präzision, vorwärts zur neuen Skilligkeit.
Die ersten 15 Minuten Street Fighter 4 haben bei mir das alte kindliche Hochgefühl von SF2 definitiv wieder belebt. Zwar ist die Grafik in 3D, aber dennoch erinnert man sich absolut an die Pixelkameraden von damals. Die Bewegungen sind fast exakt übertragen - und die Haptik beim Treffen des Gegners ist wieder so gefühlt genau, wie ich im Genre seit SF2 nie wieder erlebt habe.
Kleine Enttäuschung machte sich breit, dass von meinen damaligen SF2-Hochzeiten relativ wenig Skill übrig geblieben ist. Die Klassik-Sprünge von Ken/Ryu kann ich zwar noch ausführen, aber mit den aktuellen Super/EX/Revenge-Combos bin ich noch arg überfordert. Die ersten zwei Kämpfe gegen menschliche Gegenüber gingen in großer Blamage an mir vorbei.
Aber die große Motivation von SF2 kehrt zurück: Man ist für seine Kampfqualität selbst verantwortlich. Wenn man verliert, dann nicht, weil man zu wenig hastig auf dem Gamepad rumgedrückt hat oder der Zufallsgenerator einem einen Streich gespielt hat. Man hat einfach seine Moves nicht genau überlegt - kurzum, man hat das Gefühl, für seinen Sieg oder die Niederlage wirklich selbst verantwortlich zu sein. Exakt, wie es auch das GameTrailers Review formuliert.
Die Moves sind beschränkt, und definitiv erlernbar. Ich muss dann mal weg.
Round One, Fight!
Mittwoch, 4. Februar 2009
Righteous Kill | Kurzer Prozess
Normalerweise liebe ich ja Plot-Twist-basierte Filme, die einen gegen Ende des Films nochmal richtig wachrütteln.
Aber nun stelle man sich mal vor, man guckt Star Wars wenn man schon weiß, dass Darth Vader der Vater von Luke ist. Oder man guckt The Sixth Sense und weiß, dass Bruce ein Geist ist. Oder dass bei Lost alles nur ein Traum der Inselbewohner ist.
Das ist ein unerträgliches Schauspiel, bei dem man immer tiefer in den Kinositz rutscht und faszinierter von den Lauten des Nachbars ist, als von dem, was vor einem läuft.
So ging es mir gestern bei Righteous Kill. Der Film gehört eigentlich zum Pflichtprogramm eines Cineasten, denn nicht oft sieht man die beiden Uberschauspieler de Niro und Pacino in einem Film. Als ich noch klein und unschuldig war, hab ich die beiden Schauspieler übrigens immer verwechselt. Muss am "o" im Namen liegen.
Anyhow. Der Film ist eigentlich ein klassischer netter Polizisten-Streifen. Zwei echt harte Dirty-Harry-Typen in New York, die sich durch ihren Kiez schlagen und dabei auf echt fiese oder doofe Gangster stoßen. In diesem Fall ist ein Serientäter dabei, die unbestraften Gangster nacheinander zu morden.
Mein Problem war, dass ich den Plot-Twist ungefähr 5 Stunden gegen den Wind riechen konnte, und so den ganzen Film quasi damit verbracht habe, genau zu wissen, worauf's hinausläuft. Damit will ich jetzt nicht meine übermäßige Gabe an Intelligenz, Weisheit oder vorausschauendem Denken betätscheln, denn der Twist ist wirklich offensichtlich und sowas von bewusst an den Haaren herbei gezogen, dass es weh tut.
Einzig das Ende kann dann wieder mit etwas schauspielerischer Klasse interessieren. Insgesamt aber leider ein Schlag ins Wasser, daran können auch die Urgesteine der Schauspielkunst leider nichts ändern. 4 IMDB-Punkte.
Aber nun stelle man sich mal vor, man guckt Star Wars wenn man schon weiß, dass Darth Vader der Vater von Luke ist. Oder man guckt The Sixth Sense und weiß, dass Bruce ein Geist ist. Oder dass bei Lost alles nur ein Traum der Inselbewohner ist.
Das ist ein unerträgliches Schauspiel, bei dem man immer tiefer in den Kinositz rutscht und faszinierter von den Lauten des Nachbars ist, als von dem, was vor einem läuft.
So ging es mir gestern bei Righteous Kill. Der Film gehört eigentlich zum Pflichtprogramm eines Cineasten, denn nicht oft sieht man die beiden Uberschauspieler de Niro und Pacino in einem Film. Als ich noch klein und unschuldig war, hab ich die beiden Schauspieler übrigens immer verwechselt. Muss am "o" im Namen liegen.
Anyhow. Der Film ist eigentlich ein klassischer netter Polizisten-Streifen. Zwei echt harte Dirty-Harry-Typen in New York, die sich durch ihren Kiez schlagen und dabei auf echt fiese oder doofe Gangster stoßen. In diesem Fall ist ein Serientäter dabei, die unbestraften Gangster nacheinander zu morden.
Mein Problem war, dass ich den Plot-Twist ungefähr 5 Stunden gegen den Wind riechen konnte, und so den ganzen Film quasi damit verbracht habe, genau zu wissen, worauf's hinausläuft. Damit will ich jetzt nicht meine übermäßige Gabe an Intelligenz, Weisheit oder vorausschauendem Denken betätscheln, denn der Twist ist wirklich offensichtlich und sowas von bewusst an den Haaren herbei gezogen, dass es weh tut.
Einzig das Ende kann dann wieder mit etwas schauspielerischer Klasse interessieren. Insgesamt aber leider ein Schlag ins Wasser, daran können auch die Urgesteine der Schauspielkunst leider nichts ändern. 4 IMDB-Punkte.
Dienstag, 3. Februar 2009
Ein bisschen Friede
Und wieder stirbt ein kleiner Teil von mir: Internetfilter kommen. Verschickt an die Provider per E-Mail, als Excel-Liste.
Es dauert garantiert keine drei Tage, bis das Ministerium bei den Dateien in Verwirrung kommt und vermutlich dank fehlender Versionskontrolle irgendwann Dateien wie "Liste2009_Maerz_neu_korrigiert_Version3_(alt).bak.doc" per HTML-Mail rumgeschickt werden. Und vermutlich dauert es nur ein paar Tage, bis die Liste im Internet kursiert, und dann endlich alle Kinderpornotisten eine gute Bookmark-Liste haben, die sie dann per VPN besuchen.
Wie immer sind die Leute, die man damit blockieren wird die, vor denen man sich eh nicht fürchten muss. Die Organisierten werden sich darüber genauso lustig machen, wie jeder IT-Techniker - Kinderpornos sind ein gesellschaftliches problem, kein technisches. Aber Kinderpornos sind ja auch schließlich nur der vordergründige Angriffspunkt. In Wirklichkeit geht es doch hier um Urheberrechtsverstöße und einen zentralen Internetfilter.
Wie. Kann. Man. Nur.
Das Unverständis zeigt sich schon allein in der Formulierung In Deutschland können so bis zu 300.000 Zugänge am Tag verhindert werden. Woher kriegt man die Zahlen? Und warum bis zu? Wenn Leute zugreifen wollen, ist die Zahl unbegrenzt, also hätte man ruhig höher greifen können und sagen können so bis zu unendlich viele Zugänge verhindert werden.
Und wieder stirbt ein kleiner Teil in mir, und sagt zum Abschied nur leise "aaaaaaaargl".
Es dauert garantiert keine drei Tage, bis das Ministerium bei den Dateien in Verwirrung kommt und vermutlich dank fehlender Versionskontrolle irgendwann Dateien wie "Liste2009_Maerz_neu_korrigiert_Version3_(alt).bak.doc" per HTML-Mail rumgeschickt werden. Und vermutlich dauert es nur ein paar Tage, bis die Liste im Internet kursiert, und dann endlich alle Kinderpornotisten eine gute Bookmark-Liste haben, die sie dann per VPN besuchen.
Wie immer sind die Leute, die man damit blockieren wird die, vor denen man sich eh nicht fürchten muss. Die Organisierten werden sich darüber genauso lustig machen, wie jeder IT-Techniker - Kinderpornos sind ein gesellschaftliches problem, kein technisches. Aber Kinderpornos sind ja auch schließlich nur der vordergründige Angriffspunkt. In Wirklichkeit geht es doch hier um Urheberrechtsverstöße und einen zentralen Internetfilter.
Wie. Kann. Man. Nur.
Das Unverständis zeigt sich schon allein in der Formulierung In Deutschland können so bis zu 300.000 Zugänge am Tag verhindert werden. Woher kriegt man die Zahlen? Und warum bis zu? Wenn Leute zugreifen wollen, ist die Zahl unbegrenzt, also hätte man ruhig höher greifen können und sagen können so bis zu unendlich viele Zugänge verhindert werden.
Und wieder stirbt ein kleiner Teil in mir, und sagt zum Abschied nur leise "aaaaaaaargl".
Montag, 2. Februar 2009
Being Human
Bei manchen neue Serien kann man sich total gut vorstellen, wie diese wohl vor ihrem TV-Sender gepitcht wurden. Ganz besonders bei der neuen BBC-Serie Being Human. Die Pitcher mussen ungefähr folgendes gesagt haben:
Also, wir haben eine tolle Idee für das Publikum mittleren Alters. Leute die mit Buffy, X-Files und anderen Spooky Serien groß geworden sind. Natürlich sind die Leute jetzt auch was ins Alter gekommen. Wir brauchen ein bisschen was gesetzteres, etwas casual so. Character-Driven. Ihr wisst schon. Und natürlich so ein Serial Charakter, damit die Leute dranbleiben. Spooky muss es sein, irgendwie cool so und aber auch gleichzeitig witzig.
Da haben wir uns gedacht, hey, wie machen wir das, mal so ein bisserl frischen Wind ins Genre bringen. Why so serious? Mal die klassischen Rollen was aufmischen. Also spooky mit Monstern, aber, halt anders.
Passt auf, hier die Idee: Wir nehmen drei Übernatürliche Wesen. Das, was Leute schon immer geil finden. Keine Ahnung, halt so nen Vampir, nen Werwolf und einen Geist.
Aber, hier, jetzt das neue: Die sind eigentlich ganz normal. Wisst ihr, so down to earth, nich so prototypenmäßig wie bei Buffy, sondern mal total im gewöhnlichen Kontext. So wie eine Soap, aber halt für das coole Science-Fiction-Publikum. Die Leute versuchen ihr Leben ganz normal zu leben, also being human - aber die schaffen das natürlich richtig, weil hey - die haben ja Superkräfte! Und das bringen wir lustig in alltägliche Dinge mit ein. Zur Arbeit gehen, in 'ner Monster-WG wohnen und so.
Der große Clou kommt aber eigentlich noch: Als ich den Pilot gesehen habe, war ich richtig angetan. Das Konzept geht irgendwie wirklich auf. Da ist der Super-Eros als abstinenter Vampir wider Willen. Dann der hyperaktive und tollpatschiche Werwolf, der bei Prodigy's Smack my Bitch up mal die ganze Wohnung verwüstet und am nächsten Tag bei Ikea shoppen muss. Oder die aufmerksamkeitsgeile Geistin, die ihren Ex stalkt.
Insgesamt: Eine Serie die nur von Briten kommen kann. Ich bin gespannt, ob man das Konzept auf eine ganze Serie ausdehnen kann - aber die Charaktere sind schon nach 15 Minuten Screentime bombensicher. Die Punchlines sitzen, der subtile Humor wechselt sich mit Slapstick-Sequnezen ab (vor der Verwandlung pest der Werwolf durch den Wald, nur um dort auf Pfadfinder-Clubs, Liebespärchen und Exhibitionisten zu stoßen).
Als alter Buffy-Liebhaber bin ich ordentlich angetan.
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