Bei manchen neue Serien kann man sich total gut vorstellen, wie diese wohl vor ihrem TV-Sender gepitcht wurden. Ganz besonders bei der neuen BBC-Serie
Being Human. Die Pitcher mussen ungefähr folgendes gesagt haben:
Also, wir haben eine tolle Idee für das Publikum mittleren Alters. Leute die mit Buffy, X-Files und anderen Spooky Serien groß geworden sind. Natürlich sind die Leute jetzt auch was ins Alter gekommen. Wir brauchen ein bisschen was gesetzteres, etwas casual so. Character-Driven. Ihr wisst schon. Und natürlich so ein Serial Charakter, damit die Leute dranbleiben. Spooky muss es sein, irgendwie cool so und aber auch gleichzeitig witzig.
Da haben wir uns gedacht, hey, wie machen wir das, mal so ein bisserl frischen Wind ins Genre bringen. Why so serious? Mal die klassischen Rollen was aufmischen. Also spooky mit Monstern, aber, halt anders.
Passt auf, hier die Idee: Wir nehmen drei Übernatürliche Wesen. Das, was Leute schon immer geil finden. Keine Ahnung, halt so nen Vampir, nen Werwolf und einen Geist.
Aber, hier, jetzt das neue: Die sind eigentlich ganz normal. Wisst ihr, so down to earth, nich so prototypenmäßig wie bei Buffy, sondern mal total im gewöhnlichen Kontext. So wie eine Soap, aber halt für das coole Science-Fiction-Publikum. Die Leute versuchen ihr Leben ganz normal zu leben, also being human - aber die schaffen das natürlich richtig, weil hey - die haben ja Superkräfte! Und das bringen wir lustig in alltägliche Dinge mit ein. Zur Arbeit gehen, in 'ner Monster-WG wohnen und so.
Der große Clou kommt aber eigentlich noch: Als ich den Pilot gesehen habe, war ich richtig angetan. Das Konzept geht irgendwie wirklich auf. Da ist der Super-Eros als abstinenter Vampir wider Willen. Dann der hyperaktive und tollpatschiche Werwolf, der bei Prodigy's
Smack my Bitch up mal die ganze Wohnung verwüstet und am nächsten Tag bei Ikea shoppen muss. Oder die aufmerksamkeitsgeile Geistin, die ihren Ex stalkt.
Insgesamt: Eine Serie die nur von Briten kommen kann. Ich bin gespannt, ob man das Konzept auf eine ganze Serie ausdehnen kann - aber die Charaktere sind schon nach 15 Minuten Screentime bombensicher. Die Punchlines sitzen, der subtile Humor wechselt sich mit Slapstick-Sequnezen ab (vor der Verwandlung pest der Werwolf durch den Wald, nur um dort auf Pfadfinder-Clubs, Liebespärchen und Exhibitionisten zu stoßen).
Als alter Buffy-Liebhaber bin ich ordentlich angetan.