Das derzeit wohl schillerndste und funkelndste Cover in Videotheken ist meiner Meinung nach
Immortal. Mein Bruder kam nicht drumherum und hat sich den Film gekauft, und daher kam auch ich am Wochenende in den Genuss, den Film zu schauen.
Der Film wird beworben als spektakuläres Science-Fiction Märchen im Stile von Starwars, Matrix und Blade Runner.
Prinzipiell würde jetzt an dieser Stelle meines Reviews eine Inhaltsangabe stehen. Leider habe ich den Inhalt kaum verstanden -- was ich weiß ist folgendes: Der ägyptische Gott Horus wird von seinen Co-Göttern zu Tode verurteilt und darf nochmal 7 Tage so richtig die Sau rauslassen. Für Götter ist das zwar nur ein Augenblick, aber es geht ja um die nette Geste.
Also eilt Horus schnell zu seinen Menschen ins New York des Jahres 2095. Cyborgs und modifizierte Menschen bewohnen die düstere Stadt, und Horus sucht sich den Flüchtling Nikopol raus um sein Avatar zu werden. In dessen Körper manifestiert sucht er sich einen Alien-Mensch-Hybriden namens Jill, den er schnellstmöglich schwängern möchte. Doch ein großes Biokonzern ist Jill und Nikopol ebenfalls auf der Spur und versucht sie zu eliminieren.
Das große Fragezeichen blieb bei mir auch nach den Credits stehen. Was die ganze "epische" Story mir jetzt sagen wollte und worum es überhaupt ging, ist mir nach wie vor schleierhaft. Der Film springt episodisch hin und her, macht Überblenden in surreale Gegenden und lässt Handlungsstücke unbeendet im Raum stehen.
Diese Versatztechnik, und viel zu kurzen Einzelszenen fügen sich so bei mir überhaupt nicht zusammen. Während die Schauspieler eine solide Leistung hinlegen, und die Hintergrundkulisse fantastisch gerendert und atmosphärisch gestaltet ist, laufen die ganze Zeit gerenderte 3D-Personen durch die Gegend. Die dermaßen steif und langweilig animiert sind, dass man sich fragt, was das soll.
Theorie Eins wäre, die 3D-Personen stellen die künstliche Gesellschaft dar, da sie nur selten mit echten Schauspielern interagieren. Also ein Stilmittel, das einfach nur schlecht umgesetzt ist.
Theorei Zwei ist, dass das Geld für echte Schauspieler nicht ausgereicht hat, und man die 3D-Akteure im nachhinein eingeschnibbelt hat.
Theorie Drei ist, dass man nicht genügend Geld für einen vollständigen CG-Film hatte, und daher einige Szenen mit Menschen gedreht hat, die nicht so komplex zu animieren sind.
Wie auch immer die Lösung, die Personen sind langweilig und schlecht animiert, und das ging mir gehörig gegen den Strich. Zusätzlich zur Story, die mehr Fragen, Irrungen und Wirrungen aufwirft als aufgreift. Kein Wunder also, dass der Film von Franzosen stammt.
Dennoch blitzt in dem Film öfter etwas von einem Konzept und einer guten Bildsprache durch, aber meiner Meinung nach hat da der Regisseur den Film für sich umgesetzt, und die Hälfte des Buches das für andere Sinn machen würde, einfach nicht verfilmt. Insofern wurde das Ziel eines Films verfehlt, nämlich eine Geschicte zu erzählen.
3 IMDB-Punkte jedoch wenigstens dafür, dass mich der Film nur mäßig aggressiv gemacht hat, gute Hintergrundgrafik aufzuweisen hatte und stellenweise sogar ein interessantes Setting konstruieren *wollte*.