Gestern habe ich mich kurzfristig nochmal mit Michael im Kino bei mir um die Ecke getroffen. Weil Michael mich ja auf seine Erwartungshaltung für diesen Blogeintrag aufmerksam gemacht hat, will ich ihn mal nicht um eben selbigen bringen.
Wir haben uns also
Meet the Fockers im O-Ton angesehen. Der Film zeigt die nahtlose Anschlusshandlung an
Meet the Parents, hier in Deutschland bekannt als "Die Braut, ihr Schwiegervater und ich - jetzt erst recht". Oder so.
Wer den ersten Teil verpasst hat, hat auch quasi den zweiten Teil verpasst da beide Filme eigentlich genau dasselbe darstellen: Der Hebammerich Gaylord Focker (
Ben Stiller) hat sich seine Braut Pam Byrnes (
Teri Polo, und ich hatte sie fest als Gwyneth Palthrow in Erinnerung - wie peinlich) auserkoren und möchte das nun den Eltern von Pam erklären. Dabei stellt sich raus, dass der Familienvater Jack (
Robert deNiro) als pensionierter CIA-Agent dem Gaylord nicht über den Weg traut und ihn kurzerhand ausspioniert und schikaniert. Weil Gaylord von Natur aus etwas trottelig (aber gutmütig) veranlagt ist, kommt es so zu jeder Menge Reibungsfläche, bis am Ende des ersten Teils dann noch alles Friede, Freude und Eiersalat ist.
Dort setzt dann der zweite, hier beschaute, Film ein: Gaylord und Pam stellen sich der zweiten Schwiegereltern-Riege vor um die Hochzeit zu besiegeln. Das ganze in Begleitung von Pams Eltern, die natürlich auch auf die Bekanntschaft der Eltern von Gaylord brennen.
Bernie Focker (
Dustin Hoffman) ist ein frühverrentnerter Anwalt, der den Job zugute der Erziehung von Gaylord an den Nagel gehangen hat und alternativ genug ist, um sich Capueira beibringen zu wollen. Die Mutter Roz Focker (heftig geliftete
Barbara Streisand) ist die esoterische Senioren-Sex-Beraterin - und schon ist auch hier in der Charakterkonstellation genügend Reibungsfläche geschaffen um den Familientreff katastrophal enden zu lassen...
Alle, die den ersten Teil gesehen haben, müssten an dieser Fortsetzung eigentlich ihre Freude haben. Die Gags wurden gekonnt im selben Stil, aber halt doch "anders", fortgetragen - so dass man sich ständig zwischen
déjà vu, running gag und Neuem hin- und hergerissen fühlt.
Mit dabei ist diesmal auch ein Enkelsohn von Jack, der von ihm mit einer künstlichen Mutterbrust und strikter Erziehung zum Überkind heraufgezogen werden soll. Treffenderweise heißt der kleine Little Jack (L.J.) und ist wirklich total süß anzuschauen. Zwar kann er noch nicht sprechen, aber verständigt sich bereits per Zeichensprache, die ihm Jack beigebracht hat: Zwei zwinkernde, melkende Händchen bedeuten "Durst!" und dann gibt es da noch das Handzeichen für "großes Geschäft machen". Das kann man textlich aber garnicht abbilden, bemerke ich gerade. Später im Verlauf des Films lernt LJ dann sogar sprechen, und zwar mit der süßesten Aussprache von "Assss-hooooool", die ich je gesehen habe. Allein diese Szene hat den Film für mich sehenswert gemacht.
Was soll man sonst noch zu einer Fortsetzungs-Comedy sagen - sie ist schauspielerisch hochkarätig besetzt und macht einfach Spaß. Die Charakter sind skuril, aber konsistent - der Soundtrack ist mitwippend und sonst wüsste ich nichts ernsthaftes an dem Film auszusetzen. Naja, halt nur, dass er nichts wirklich neues bringt.
Im Endeffekt gibt es daher von mir
7 IMDB-Punkte, genau so wie der Vorgängerfilm. Beide wissen wirklich zu amüsieren, auch wenn sie manchmal mit Slapstick übertreiben. In meinem Bewertungsschema ist es immer etwas schwierig, Komödien unterzubringen - und was hier fehlt sind einfach neue Ulkigkeiten, die mich in Filmen wie z.B.
Dodgeball (Voll auf die Nüsse) zum Brüllen gebracht haben.