Am Wochenende war ich mal wieder zu Luxuspreisen im Godesberger Kinopolis und habe mir mit ein paar Freunden
The Village angesehen.
Der Film wird in Trailern vollmundig als Schocker- und Psychohorrorfilm beworben, die gezeigten Ausschnitte untermauern die Werbeaussage genauso inbrünstig; storymäßig wusste ich sonst nichts von dem Film, und wollte
M. Night Shyamalan nach dem vermasselten
Signs noch einmal eine Chance geben.
The Village handelt von einer isolierten, Armish-ähnlichen Gemeinde zum Ende des 19. Jahrhunderts. Diese wohnen in einer kleinen Siedlung, die rings umgeben von einer deutlich markierten Grenze zum Wald ist. Denn in diesem Wald lauern die Unaussprechlichen; gierige und gefährliche Monster, die die Einsiedler in ihrer räumlichen Freiheit stark einschränken und sie immer in der Angst leben lassen, bei einer Grenzüberschreitung von den Monstern überfallen zu werden.
Vor dieser Gefahr hat Lucius Hunt (
Joaquin Phoenix) aber unbeirrt wenig Angst und bittet den Gemeinderat öfters darum, das Dorf verlassen zu können, um die nächste Stadt aufzusuchen und dort Medikamente für etwaige Krankheiten zu besorgen. In diesen wagemutig-kühlen Lucius verliebt sich die blinde Ivy Walker, bis etwas schlimmes passiert...
Mehr von der Handlung zu verraten, würde hier übermäßig spoilern. Denn Shyamalan-typisch wartet am Ende des Films ein Knaller, den aber zumindest ich schon in der 10. Spielminute des Films geahnt habe.
Und genau diese Ahnung hat den Film für mich sehr unattraktiv gemacht; zu wissen, worauf alles hinausläuft, ist doch schon etwas langweilend.
Aber zurück zum Film, der garkein Horror-Schocker ist. Allerhöchstens ein gemütlicher Thriller mit einigen, wenigen Psycho-Elementen. Es herrscht zwar eine latent gefährliche Anspannung im Film, die aber nur selten Höhepunkte erreicht.
Joaquin Phoenix scheint wohl von Shyamalan bis zum Ende seiner Tage auf eine sterotype Rolle festgenagelt geworden zu sein; jedenfalls läuft er in diesem Streifen genauso apathisch und mit wirrem Blick herrum, wie man es zuletzt in Signs gesehen hat. Irgendwie etwas eintönig und gelangweilt, ohne richtig Charaktertiefe.
Um so profilierter wurde jedoch die blinde Ivy Walker gestaltet, relativ gut verkörpert von der eher unbekannten
Bryce Dallas Howard (höchstens bekannt aus
How the Grinch stole Christmas). Die verzweifelt liebende spielt sie so gut, wie sie eine Blinde eher schlecht spielt -- vor allem aber könnte sie in Ihrer Art Frodo locker Konkurrenz machen.
Nun, da ich von der "Endwendung" des Filmes gänzlich unüberrascht war, hat der Film bei mir wenig wirken können. Er ist definitiv "besser" als Signs, aber reicht an die atmosphärische Qualität eines (wohl unübertreffbaren)
Sixth Sense bei weitem nicht heran. Wer einen Schocker erwartet, sollte dem ganzen tunlichst fernbleiben. Wer etwas spannende Unterhaltung mit Storytwist bevorzugt, sollte dennoch auch etwas Spaß finden können. Von mir daher massenverträgliche 5 IMDB-Punkte.
Days in the fabulous life of Lewe am : The Village
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