Das verlängerte Wochenende ist leider vorbei, und nach einer stressigen s9y-Bugfixnacht komme ich jetzt auch dazu meine Filmreviews zu aktualisieren.
Am Freitag haben wir uns bei Claudia versammelt und bei einer leckeren Lasagne eigentlich den
Butterfliegen-Effekt sehen wollen. Leider wollte unser DVD-Laufwerk nicht so wie wir es wollten, und wir mussten einen Ersatzfilm für den Abend auswählen.
In einer umfangreichen Bonner Videothek habe ich dann herausgefunden, dass es tatsächlich nur noch 4-5 Filme dort gibt, die mich interessieren würden. Furchtbar, denn vor einem Jahr hätte ich noch mit einer Schubkarre jede Videothek verlassen. Letztlich fiel unsere Wahl dann auf
Matchstick Men (Deutsch: Tricks).
Zwar hatte ich mich für den Abend tierisch auf einen O-Ton Film gefreut, denn gemeinsam mit meinen Freunden kommt das leider sonst nie vor. Etwas frustriert haben wir dann also der Synchrostimme von Nicolas Cage gelauscht, die Nicolas tatsächlich besser steht als Brad Pitt.
In den Matchstick Men geht es um die beiden Profi-Trickbetrüger Roy und Frank. Diese bringen ihre "Kunden" mittels zwielichtiger Geschäfte um ihre Einkunft, und das sogar mehr als professionell und erfolgreich. Doch irgendwie scheint es für Roy (Nicolas Cage) immer mehr zu Problemen zu führen; seine leichten Ticks (Phobie vor dem "draußen sein", Reinlichkeitsfimmel und "ich mache jede Tür dreimal auf") führen ihn langsam zum Wahnsinn. So gehen ihm auch auf einmal seine wichtigen Medikamente aus und er muss sich bei einem Psychiater Nachschub besorgen. So einfach geht es aber auch nicht, denn dieser verschreibt Roy die Pillen nur, wenn er sich einer Therapie widmet.
Bei eben dieser kommt das beziehungsmäßige Versagen Roys zum Vorschein und es stellt sich heraus, dass er eine 14-jährige Tochter hat. Die er dann auch kurzerhand kennenlernt, und die sofort sein ganzes Leben umkrempelt; auf einmal kann er eine soziale Vaterrolle einnehmen und geht in Vaterliebe auf; natürlich nicht ohne das Tochter Angela mit ihrem alternativen Lebensstil pures Chaos in sein strukturiertes Leben bringt.
Man merkt anhand der Beschreibung schon, dass der Film eher ein Charakterfilm ohne große Handlung ist, sich eher mit dem Vater-sein beschäftigt und den Rest nur als nette Rahmenhandlung mit etwas Action und Storytwist einbettet. In dieser Hinsicht macht der Film dann auch nichts falsch, er läuft solide vor sich hin und zeigt, dass Nicolas Cage durchaus gut schauspielern kann wenn man ihn nicht auf ConAir-Rollen festlegt. Seine Ticks spielt er genial aus, es ist eine Freude ihn sogar in der Synchrostimme vor sich hin"äääähm"en zu hören. Auf diese Weise entlockt der Film auch ein häufiges Schmunzeln und erinnert in der Machart etwas an
Oceans Eleven gepaart mit
Adaptation.
Obwohl ich nichts bewusst kritisieren kann hat mich der Film nicht besonders hingerissen oder mir besondere Einsichten vermittelt; er war einfach nur nett und gutgemacht. Daher auch "nur" 6 IMDB-Punkte.