Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass ich auf der IMDB über Querverbindungen von ganz abstrusen Filmen lese.
Einer davon war
Ellie Parker. Interessiert hat er mich, weil
Naomi Watts darin eine recht intensive Rolle spielen solle, um die sich der Film drähe. Drehe. Drehen würde. Oder so.
Konkret zeigt der Film die Schwierigkeiten einer Amateur-Schauspielerin auf ihrem Weg zum Ruhm. Sie nimmt an Castings und Auditions erfolglos teil, führt eine verkorkste zukunftslose Beziehung, hat einen Manager der nicht an sie glaubt und zweifelt generell daran, vor lauter Schauspielerei überhaupt noch eine eigene Persönlichkeit zu haben...
Der Film ist für "erhöhte Authentizität" in einem HD/Digital-Format gedreht, arbeitet extrem viel mit CloseUps und überblendeten Amateur-Aufnahmen. Das war für mich anfangs der verwirrendste - ich ging von einem Dokumentarstil des Filmes aus, aber de facto ist es eigentlich eine normale Cinematography. Sprich, die Perspektiven wechseln derart, dass man weiß, dass mehrere Takes gemacht werden und alle Akteure bewusst schauspielern.
Dennoch läuft Ellie-Parker auf einer dokumentarischen Schiene, da sehr auf Realismus der Dialoge und der Handlung geachtet wird. Die Szenen verlaufen alle flüssig ineinander, harte Schnitte bzw. Gegenschnitte gibt es nicht - und die Handlung folgt konstant ausschließlich Ellie und ihren Bekanntschaften. Sehr lustig sind schnelle Wechselschnitte der Emotionen Ellies - "himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt" trifft es perfekt. Inklusive einer hervorragenden 17.Jdht-Südstaaten-Dialekt-Szene.
Der Film lebt und atmet von Naomi Watts, deren verzweifelter Realismus mich sowohl berührt hat als auch total genervt hat. Sie pendelt zwischen überzogenem Pseudo-Schauspiel und tatsächlich glaubhaften Emotionen.
Am Ende jedoch bietet der Film für mich keine Auflösung und fühlt sich nach verschwendeter Zeit ab. Sieht man mal von interessanten Nackt- und Kloaufnahmen Naomis ab, oder vom grandiosen Gastauftritt Chevy Chase'.
Ellie Parker ist ein Film, den man nicht gesehen haben muss. Höchstens als Fan von Naomi Watts. Die Kurzfilmvariante des Filmes von 2001 hätte für jeden anderen vermutlich mehr als gereicht, daher von mir unentschlossene
4 IMDB-Punkte.