Manchmal überkommt es mich in meinem Jäger- und Sammlersyndrom in der Videothek, und ich packe mir den größten Schund auf die Einkaufsliste.
Mein letzter Faux-Pas in dieser Richtung war der Sci-Fi Zeitreiseschrott
Slipstream, der mich vom Cover her irgendwie "angesprochen" hat. Ähnlicher Reinfall war
Immortal. Und diesmal hat
The Big Empty zugeschlagen.
Das Cover sah recht hübsch aus, und die Rückseite versprach Merkwürdigkeiten ganz im Stil von David Lynch. Da steig ich natürlich voll drauf ein, und sah einen Film, der sich wie folgt inhaltlich umreissen lässt: John Person ist ein eher gescheiterter Schauspieler, der seinen letzten Ausweg aus der Schuldenfalle darin sieht, das hirnrissige Jobangebot seines irren und psychotisch UFO-Verfolgten Nachbarns anzunehmen. Dies lautet: Transportiere Koffer in ein Kaff, übergib es an einen Typen namens Cowboy, und halte die Klappe.
John Person willigt also ein, begibt sich in das Kaff und wartet. Und wartet. Und verkommt in einem drögen Kaff, dessen einzige Abwechslung in der ebenfalls psychotischen Bevölkerung liegt. Schnell freundet er sich so mit der alkoholabhängigen Grace an, und dessen aggressiven Freund, der ihn dafür töten will...
Lange habe ich bei dem Film darauf gewartet, wann denn nun der "Lynch-Stil" einsetzt. Wann denn die tolle Wendung kommt, die irre Sache die einen Tagelang beschäftigt und fragen lässt - was hat das zu bedeuten?
Stattdessen wird man mit dröger Atmosphäre und depressiv-verdrehten Charakteren beschäftigt. Mit einer halben Romanze und einem FBI-Egomanen, der einen Mordfall lösen will.
Zugegebenermaßen sind die Dialoge recht nett gestaltet, und der Film strahlt einen schönen Authentismus der Langeweile aus. Settings und Schauspieler sind passend, aber der Storyfunke ist bei mir überhaupt nicht übergeschlagen.
Der Film arbeitet auf einen Höhepunkt hin, den er versucht sagenhaft zu umwirbeln, aber meiner Meinung nach dabei grauenhaft scheitert und absolut nichts mysteriöses transportiert. Und keine Aussage.
Daher von mir recht enttäuschte
4 IMDB-Punkte, hauptsächlich für den enthaltenen Zynismus und die ernsthaften Schauspieler.