Freitag, 9. Januar 2004
Tony Thorne: Beyond Transgression - The Vampire's Strange Journey
Da hat es also gestern tatsächlich geklappt, wir haben den Weg und den vortragenden Linguistik Professor Tony Thorne tatsächlich im KHM-Gebäude in Köln angetroffen.
Vorerst dachte wir, mit den anderen 3-4 Personen die einzigen zu sein, die den Vortrag zu schätzen wüssten. Netterweise kamen aber bis 19:10 noch einige Personen, so dass der für ca. 50-60 Personen Platz zur Verfügung stellende Raum mit ca. 15 Leuten gefüllt war. Das Publikum bestand zu 80% aus Frauen jüngeren Alters, und ganzen 3 Männern. Exzentrisch gekleidete Goths o.ä. ließen sich nicht blicken, das härteste was man in der Richtung sah war eine blondierte Frau mit schwarzen Fingernägeln.
Der Professor selbst war ein unscheinbar und typisch britisch aussehender Mann mittleren Alters, ich schätze mal zwischen 40 und 50 Jahre alt. Graue, aber noch genügend Haare und schmale Lippen, eine gefurchte Stirn und einen durchdringendem Blick. Insgesamt erinnerte er mich vom optischen her an einen gealterten Austin Powers.
Jetzt rede ich solange über sein Aussehen, dabei merke ich, dass Google ja auch Bilder zu ihm ausspuckt:
Jedenfalls begann es dann im technisch gut ausgestatteten Vortragssaal mit einer Eröffnung durch eine Sprecherin der Feminale e.V., die eine Kurzbiographie von Herrn Thorne in einem nett englisch-gebrochenem Akzent anriss.
Vorerst dachte wir, mit den anderen 3-4 Personen die einzigen zu sein, die den Vortrag zu schätzen wüssten. Netterweise kamen aber bis 19:10 noch einige Personen, so dass der für ca. 50-60 Personen Platz zur Verfügung stellende Raum mit ca. 15 Leuten gefüllt war. Das Publikum bestand zu 80% aus Frauen jüngeren Alters, und ganzen 3 Männern. Exzentrisch gekleidete Goths o.ä. ließen sich nicht blicken, das härteste was man in der Richtung sah war eine blondierte Frau mit schwarzen Fingernägeln.
Der Professor selbst war ein unscheinbar und typisch britisch aussehender Mann mittleren Alters, ich schätze mal zwischen 40 und 50 Jahre alt. Graue, aber noch genügend Haare und schmale Lippen, eine gefurchte Stirn und einen durchdringendem Blick. Insgesamt erinnerte er mich vom optischen her an einen gealterten Austin Powers.
Jetzt rede ich solange über sein Aussehen, dabei merke ich, dass Google ja auch Bilder zu ihm ausspuckt:
Jedenfalls begann es dann im technisch gut ausgestatteten Vortragssaal mit einer Eröffnung durch eine Sprecherin der Feminale e.V., die eine Kurzbiographie von Herrn Thorne in einem nett englisch-gebrochenem Akzent anriss.
Der Professor selbst sprach in einem britisch-klangvollen Englisch mit erstklassiger und verständlicher, langsamer Betonung seinen Vortrag. Zwischendurch konnte man immer wieder den Linguisten in ihm erkennen; seine Wortwahl klang exzentrisch schön, und Wörter in nordischen oder germanischen Sprachen konnte er derart aussprechen, dass man direkt merkte, wie er intern einen Sprachschalter umlegt. Sowas finde ich faszinierend, und die deutschen Wörter hörten sich auch vom britischen Akzent total befreit an. Impressive.
Der Anfang war dadurch bestimmt, dass er die Merkmale eines Vampirs in der Gesellschaft verallgemeinerte und auch auf andere mythologische Figuren ausweitete, und deren Verwandschaft darlegte. Dies führte zu einem kleinen historischen Diskurs über die Figuren der Zeit 3000 v.Ch. bis in die heutige Zeit. Beginnend bei Lilith und endend bei den seiner Meinung nach heutigen Vampiren.
Das war ein interessanter, und zugleich unrealer Punkt seines Vortrags. So berichtete er ohne Zynismus oder Sarkasmus darüber, dass er heutzutage Leute (er legte auf "adolescent" großen Wert, und hat explizit übereifrige Rollenspieler aussen vor genommen) getroffen hat, die sich selbst als Vampire beschreiben und rege Bloodsharing und -Kulte betreiben. Er selbst referenzierte im späteren Verlauf des Vortrags diese Personen ständig als Vampire, was mich als Zuhörer eher stutzig macht. Was lässt ihn diese Personen, denen unter augenscheinlichen Gesichtspunkten das Vampirische ("magische", "unsterbliche", "mytische" etc.) fehlt, als eben solche bezeichnen?
Er fuhr fort mit einer Definition, die auf Vampire zutrifft. Das war für ihn hauptsächlich das Transzendente, Futility, ein ständiges Neu-Erfinden des Unsterblichen Selbsts, ein Überschreiten von Grenzen und noch anderen Punkten, die ich mir aufgrund der Masse seiner Theorien nicht merken konnte.
Eben diese Masse ließ seinen Vortrag etwas schwer zu folgen machen. Er selbst erwähnte oft, dass er ein Forscher sei und er einen Drang fühle, über die gesamte Spannweite des Vampirischen Umfelds berichten zu müssen. Er könne sich nicht wie andere Personen auf ein einzelnes Gebiet beschränken, und müsse auch möglichst alle Aspekte einer These nennen. Gerade diese Eigenschaft ließ seinen Vortrag sprunghaft und vor allem inkohärent wirken, da er sich öfter mit gegenläufigen Vampirthesen beschäftigte. Diese schlossen sich nicht wirklich gegenseitig aus, ergänzten sich seiner Meinung nach auch, aber ließen mich als Zuhörer öfter den Faden verlieren. Herr Thorne erwähnte auch mehr als einmal genau dieses Problem der Inkohärenz, und bat um Verständnis dessen - denn man müsse ja als Forscher alle Aspekte berücksichtigen.
Später zeigte er noch Ausschnitte (ca. 4-5 Minuten jeweils) aus drei Filmen: Underworld, Trouble Everyday und "Dans ma peau" (ich sage mal nichts zu dem Klang und Assoziationswert dieses Titels).
Ersteren habe ich ja bereits schon reviewed. Thorne bewertete ihn ähnlich: In gewisser Weise ein Pop-Kultur und Hypender Film mit vielen Kitsch-Elementen, aber mit durchaus interessanten kulturellen Referenzen und Stilmitteln.
Den zweite Film hob er als grandioses Werk hervor - nachdem ich den Ausschnitt gesehen habe, musste ich das alles wohl vergessen, denn der kam mir tierisch uninteressant und langweilig vor. Thorne beschrieb jedoch, dass der Film ungeheuer spannende "tiefenpsychologische" Einsichten in das Vampirthema und das "Grenzen Überschreiten"-Motiv behandelt.
Im dritten Film wird etwas ähnliches aufgegriffen, und er behandelt wohl auch ein Vampir-Motiv; das Entdecken und immer-neu-erfinden des Ichs und des Körpers.
Nach den Filmen folgten noch einige weitere abstruse Exkurse, die zu verfolgen ich mich irgendwie nicht in der Lage sah. Zu groß waren seine Sprünge zwischen vampirischen Eigenschaften, dem Vampir-Motiv und dem "Übervampir". Dies alles führte zu einer recht generellen These, das in jedem Menschen ein Vampir steckt, und das ganze ja ein Post-humanistisches kontra Avantgardistisches Problem ist. Wie auch immer, dafür fehlt mir wohl sowohl humanistischer als auch kulturell-literarischer Background, da er oft auf Werke von Autoren zurückgriff, die mir unbekannt sind. Natürlich wurde auch die gute Frau Bartoldy (keine Ahnung, wie man das schreibt) mehrfach referenziert, und Thorne versuchte für die Aufarbeitung dieses Themas zu begeistern.
Damit schloss der zweistündige Vortrag auch, und eine allgemeine Fragerunde wurde eröffnet. Wie zu erwarten war, war das Feedback zum Vortrag selbst in dieser kleinen Runde etwas dürftig; eher stellten einige Anwesende Fragen zu anderen Werken und wollten die Meinung Thornes darüber hören, oder interessierten sich für den persönlichen Umgang Thornes mit Vampiren. Gerade diese letzte Frage hätte interessant beantwortet werden können, aber durch die extreme Streckung dieser durch die Fragende ging Thorne am Ende auf etwas ganz anderes ein.
Somit endete dann der Abend, und wir schlugen uns im Regen zurück. Nadine nach Bonn, und ich danach zu meiner Liebsten. Mein Fazit des Vortrages:
Spannend zuzuhören, und ein erhebendes Gefühl einem professionellen, englischen Vortrag zu lauschen. Und ihm vokabeltechnisch sogar über die größte Zeit hinweg zu verstehen. Beim Zusammenhang hatte ich jedoch so meine Probleme, und so ist am Ende für mich eigentlich keine neue Erkenntnis bei herumgekommen. Thorne hat sich mit dem Vampir an sich sehr oberflächlich beschäftigt und ging eher auf das kutlurelle Phänomen eines Unsterblichen-Mythos ein und den kulturellen Hintergründen über das Verlangen, einen solchen Mythos zu erheben. Mich hätte hier mehr von seiner Dracula-, bzw. konkreten Vampirforschung interessiert, doch dafür hätte Thorne sich auf ein spezielles Thema beschränken müssen. Aber es hat sich dennoch gelohnt, auch wenn am Ende leider keine signierten Bücher zu erhaschen waren.
Als Vergleich werde ich mir Ende des Monats noch den Vortrag von Annette Keck über Why don't we eat the women im vampirischen Rahmenprogramm als Vergleich gönnen. Die Beschreibung des Vortrages klingt zwar etwas entfremdend und vampirlos, aber reizt mich durch mein fehlendes Verständnis dieses Themas:
Kannibalen beiderlei Geschlechts essen, glaubt man ihrer Kulturgeschichte, ausschließlich Männer. Wo Vampire und Vampirinnen gerne mal das eine oder andere weibliche Wesen qua Biss in ihr Schattenreich zwischen Tod und Leben transportieren, knabbern Kannibalen nicht an einem einzelnen Busen oder einem üppigen, explizit weiblich kodierten Hinterteil.
Schreckensbilder von Kannibalinnen, die sich gierig über männliche Körperteile hermachen, gibt es hingegen zuhauf. Der Vortrag sucht nun die kulturtheoretische Relevanz dieser Ausschließlichkeit der kannibalischen Diätregel in den Blick zu nehmen.
[Nachtrag 13:57 - schlechte Bilder gibt's natürlich auch:]
Der Anfang war dadurch bestimmt, dass er die Merkmale eines Vampirs in der Gesellschaft verallgemeinerte und auch auf andere mythologische Figuren ausweitete, und deren Verwandschaft darlegte. Dies führte zu einem kleinen historischen Diskurs über die Figuren der Zeit 3000 v.Ch. bis in die heutige Zeit. Beginnend bei Lilith und endend bei den seiner Meinung nach heutigen Vampiren.
Das war ein interessanter, und zugleich unrealer Punkt seines Vortrags. So berichtete er ohne Zynismus oder Sarkasmus darüber, dass er heutzutage Leute (er legte auf "adolescent" großen Wert, und hat explizit übereifrige Rollenspieler aussen vor genommen) getroffen hat, die sich selbst als Vampire beschreiben und rege Bloodsharing und -Kulte betreiben. Er selbst referenzierte im späteren Verlauf des Vortrags diese Personen ständig als Vampire, was mich als Zuhörer eher stutzig macht. Was lässt ihn diese Personen, denen unter augenscheinlichen Gesichtspunkten das Vampirische ("magische", "unsterbliche", "mytische" etc.) fehlt, als eben solche bezeichnen?
Er fuhr fort mit einer Definition, die auf Vampire zutrifft. Das war für ihn hauptsächlich das Transzendente, Futility, ein ständiges Neu-Erfinden des Unsterblichen Selbsts, ein Überschreiten von Grenzen und noch anderen Punkten, die ich mir aufgrund der Masse seiner Theorien nicht merken konnte.
Eben diese Masse ließ seinen Vortrag etwas schwer zu folgen machen. Er selbst erwähnte oft, dass er ein Forscher sei und er einen Drang fühle, über die gesamte Spannweite des Vampirischen Umfelds berichten zu müssen. Er könne sich nicht wie andere Personen auf ein einzelnes Gebiet beschränken, und müsse auch möglichst alle Aspekte einer These nennen. Gerade diese Eigenschaft ließ seinen Vortrag sprunghaft und vor allem inkohärent wirken, da er sich öfter mit gegenläufigen Vampirthesen beschäftigte. Diese schlossen sich nicht wirklich gegenseitig aus, ergänzten sich seiner Meinung nach auch, aber ließen mich als Zuhörer öfter den Faden verlieren. Herr Thorne erwähnte auch mehr als einmal genau dieses Problem der Inkohärenz, und bat um Verständnis dessen - denn man müsse ja als Forscher alle Aspekte berücksichtigen.
Später zeigte er noch Ausschnitte (ca. 4-5 Minuten jeweils) aus drei Filmen: Underworld, Trouble Everyday und "Dans ma peau" (ich sage mal nichts zu dem Klang und Assoziationswert dieses Titels).
Ersteren habe ich ja bereits schon reviewed. Thorne bewertete ihn ähnlich: In gewisser Weise ein Pop-Kultur und Hypender Film mit vielen Kitsch-Elementen, aber mit durchaus interessanten kulturellen Referenzen und Stilmitteln.
Den zweite Film hob er als grandioses Werk hervor - nachdem ich den Ausschnitt gesehen habe, musste ich das alles wohl vergessen, denn der kam mir tierisch uninteressant und langweilig vor. Thorne beschrieb jedoch, dass der Film ungeheuer spannende "tiefenpsychologische" Einsichten in das Vampirthema und das "Grenzen Überschreiten"-Motiv behandelt.
Im dritten Film wird etwas ähnliches aufgegriffen, und er behandelt wohl auch ein Vampir-Motiv; das Entdecken und immer-neu-erfinden des Ichs und des Körpers.
Nach den Filmen folgten noch einige weitere abstruse Exkurse, die zu verfolgen ich mich irgendwie nicht in der Lage sah. Zu groß waren seine Sprünge zwischen vampirischen Eigenschaften, dem Vampir-Motiv und dem "Übervampir". Dies alles führte zu einer recht generellen These, das in jedem Menschen ein Vampir steckt, und das ganze ja ein Post-humanistisches kontra Avantgardistisches Problem ist. Wie auch immer, dafür fehlt mir wohl sowohl humanistischer als auch kulturell-literarischer Background, da er oft auf Werke von Autoren zurückgriff, die mir unbekannt sind. Natürlich wurde auch die gute Frau Bartoldy (keine Ahnung, wie man das schreibt) mehrfach referenziert, und Thorne versuchte für die Aufarbeitung dieses Themas zu begeistern.
Damit schloss der zweistündige Vortrag auch, und eine allgemeine Fragerunde wurde eröffnet. Wie zu erwarten war, war das Feedback zum Vortrag selbst in dieser kleinen Runde etwas dürftig; eher stellten einige Anwesende Fragen zu anderen Werken und wollten die Meinung Thornes darüber hören, oder interessierten sich für den persönlichen Umgang Thornes mit Vampiren. Gerade diese letzte Frage hätte interessant beantwortet werden können, aber durch die extreme Streckung dieser durch die Fragende ging Thorne am Ende auf etwas ganz anderes ein.
Somit endete dann der Abend, und wir schlugen uns im Regen zurück. Nadine nach Bonn, und ich danach zu meiner Liebsten. Mein Fazit des Vortrages:
Spannend zuzuhören, und ein erhebendes Gefühl einem professionellen, englischen Vortrag zu lauschen. Und ihm vokabeltechnisch sogar über die größte Zeit hinweg zu verstehen. Beim Zusammenhang hatte ich jedoch so meine Probleme, und so ist am Ende für mich eigentlich keine neue Erkenntnis bei herumgekommen. Thorne hat sich mit dem Vampir an sich sehr oberflächlich beschäftigt und ging eher auf das kutlurelle Phänomen eines Unsterblichen-Mythos ein und den kulturellen Hintergründen über das Verlangen, einen solchen Mythos zu erheben. Mich hätte hier mehr von seiner Dracula-, bzw. konkreten Vampirforschung interessiert, doch dafür hätte Thorne sich auf ein spezielles Thema beschränken müssen. Aber es hat sich dennoch gelohnt, auch wenn am Ende leider keine signierten Bücher zu erhaschen waren.
Als Vergleich werde ich mir Ende des Monats noch den Vortrag von Annette Keck über Why don't we eat the women im vampirischen Rahmenprogramm als Vergleich gönnen. Die Beschreibung des Vortrages klingt zwar etwas entfremdend und vampirlos, aber reizt mich durch mein fehlendes Verständnis dieses Themas:
Kannibalen beiderlei Geschlechts essen, glaubt man ihrer Kulturgeschichte, ausschließlich Männer. Wo Vampire und Vampirinnen gerne mal das eine oder andere weibliche Wesen qua Biss in ihr Schattenreich zwischen Tod und Leben transportieren, knabbern Kannibalen nicht an einem einzelnen Busen oder einem üppigen, explizit weiblich kodierten Hinterteil.
Schreckensbilder von Kannibalinnen, die sich gierig über männliche Körperteile hermachen, gibt es hingegen zuhauf. Der Vortrag sucht nun die kulturtheoretische Relevanz dieser Ausschließlichkeit der kannibalischen Diätregel in den Blick zu nehmen.
[Nachtrag 13:57 - schlechte Bilder gibt's natürlich auch:]
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Ich bereue wirklich, dass ich nicht dabei war.
Aber wenn ich so Deinen Artikel lese, frage ich mich, was Du eigentlich erwartet hast?! Dass Herr Thorne in Geiermeier-Manier mit Holzpflock, weihrauchgetränktem Eisenkreuz und einer stinkenden Knoblauch-Kette um den Hals durch Transilvanien jettet und auf den Spuren von Vlad Dracul durch nebelverhangene morbide Gebirgswelten stapft und zu allem Überfluss auch noch darüber berichtet?
Der Vampir-Mythos kommt ja aus dem Volksglauben und wie so oft werden Ängste durch die Literatur genudelt und so auch irgendwie verarbeitet. Du hast doch geschrieben (so hab ich's jedenfalls verstanden), dass er sich von dem Blutkult heutiger Vampiranhänger distanziert - deshalb wird er sich wohl hauptsächlich auf das Erscheinen der "echten" Vampire beschränken. Und die leben nunmal seit der Antike in der Literatur.
Ich hoffe jedenfalls, dass ich Dich auf den nächsten Vortrag begleiten kann.
Aber wenn ich so Deinen Artikel lese, frage ich mich, was Du eigentlich erwartet hast?! Dass Herr Thorne in Geiermeier-Manier mit Holzpflock, weihrauchgetränktem Eisenkreuz und einer stinkenden Knoblauch-Kette um den Hals durch Transilvanien jettet und auf den Spuren von Vlad Dracul durch nebelverhangene morbide Gebirgswelten stapft und zu allem Überfluss auch noch darüber berichtet?
Der Vampir-Mythos kommt ja aus dem Volksglauben und wie so oft werden Ängste durch die Literatur genudelt und so auch irgendwie verarbeitet. Du hast doch geschrieben (so hab ich's jedenfalls verstanden), dass er sich von dem Blutkult heutiger Vampiranhänger distanziert - deshalb wird er sich wohl hauptsächlich auf das Erscheinen der "echten" Vampire beschränken. Und die leben nunmal seit der Antike in der Literatur.
Ich hoffe jedenfalls, dass ich Dich auf den nächsten Vortrag begleiten kann.
Claudia: Was ich erwartet habe, habe ich versucht zu beschreiben: Ich hätte mir eine Beschreibung des Vampir-Mythos gewünscht.
Stattdessen habe ich eine Abhandlung über die Verwandschaft des Vampir-Mythos zu anderen Kulturellen Phänomenen und so bekommen. Mich hätte eher das interessiert, was er laut http://www.waking-vision.com/bookish/archives/000632.php in seinem Buch geschrieben hat.
Und eigentlich schrieb ich nicht, dass er sich von dem Blutkult distanziert - was habe ich falsch geschrieben, dass dieser Eindruck entsteht? Er schien im Gegenteil relativ voller Eifer, von diesen neumodischen Aktivitäten zu berichten.
Der Vortrag war mir einfach zu übergreifend. Ich hätte mir spezifischeres gewünscht, nämlich den Vampir in der Literatur.
Stattdessen habe ich eine Abhandlung über die Verwandschaft des Vampir-Mythos zu anderen Kulturellen Phänomenen und so bekommen. Mich hätte eher das interessiert, was er laut http://www.waking-vision.com/bookish/archives/000632.php in seinem Buch geschrieben hat.
Und eigentlich schrieb ich nicht, dass er sich von dem Blutkult distanziert - was habe ich falsch geschrieben, dass dieser Eindruck entsteht? Er schien im Gegenteil relativ voller Eifer, von diesen neumodischen Aktivitäten zu berichten.
Der Vortrag war mir einfach zu übergreifend. Ich hätte mir spezifischeres gewünscht, nämlich den Vampir in der Literatur.
Oooook. Aber ich glaube leidererweise fast, dass ein Vortrag über den Vampir in der Literatur nicht unbedingt an Anne Rice etc. vorbeischrappen würde (wenn ich da jetzt nicht wieder Deine Interessen falsch einschätze *g*). Aber ich kann mich ja auch irren und bin gespannt auf den nächsten Vortrag.
Claudia, ich glaube Du unterschätzt Anne Rice's Einfluss auf die moderne Vampirliteratur sehr. Ich denke durchaus, dass sie in aktuellen Betrachtungen des Themas eine große Rolle spielt, immerhin hat Sie zum Aufleben dieses Mythos in den Medien sehr beigetragen.
Professor Thorne hat sogar über Buffy gesprochen, und dass diese Serie ebenfalls interessante und diskusionswerte Themen/Motive hat.
Professor Thorne hat sogar über Buffy gesprochen, und dass diese Serie ebenfalls interessante und diskusionswerte Themen/Motive hat.
Buffy ist sowieso ein Lieblingskind von Forschern. Es gibt mehrere (ich glaub 3) Bücher mit wissenschaftlichen Essays zu verschiedenen Aspekten der Serie. Thorne ist in "Kinder der Nacht" allerdings nicht auf die Serie eingegangen, ich glaube kurz auf den Film, aber das lässt sich ja kaum vergleichen.
Die Sache mit den Real Vampyres ist mir auch irgendwie unheimlich. Es stimmt, er hat das auch in seinem Buch behandelt und zwar besser als Katherine Ramsland in ihrem sehr populistischen "Vampire unter uns". Letztendlich muss man diese Bewegung mitbeachten, weil sie den Vampirmythos natürlich in die heutige Zeit transportiert und modifiziert. Ich find das alles aber eher gruslig.
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Da brauch ich mich ja (fast) nicht ärgern, die dagewesen zu sein...
PS: Du meinst sicher Elisabeth Bathory.
Die Sache mit den Real Vampyres ist mir auch irgendwie unheimlich. Es stimmt, er hat das auch in seinem Buch behandelt und zwar besser als Katherine Ramsland in ihrem sehr populistischen "Vampire unter uns". Letztendlich muss man diese Bewegung mitbeachten, weil sie den Vampirmythos natürlich in die heutige Zeit transportiert und modifiziert. Ich find das alles aber eher gruslig.
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Da brauch ich mich ja (fast) nicht ärgern, die dagewesen zu sein...
PS: Du meinst sicher Elisabeth Bathory.
Hm, mag sein, dass ich da die modernen Wissenschaftler unterschätze...
Ich kenne leider nur die angestaubten und altersschwachen Lehrpläne meiner Literaturdozenten, die um alles modernere einen großen Bogen machen, obwohl nicht neu = Schund gelten sollte. Es gibt wenige, die für nicht abgetretene Wege offen sind und sich deshalb lieber auf die Bewährtheit der großen Klassiker verlassen. Aber wenn Thorne nicht so ist, ist es ja sehr lobenswert.
Ich kenne leider nur die angestaubten und altersschwachen Lehrpläne meiner Literaturdozenten, die um alles modernere einen großen Bogen machen, obwohl nicht neu = Schund gelten sollte. Es gibt wenige, die für nicht abgetretene Wege offen sind und sich deshalb lieber auf die Bewährtheit der großen Klassiker verlassen. Aber wenn Thorne nicht so ist, ist es ja sehr lobenswert.
Da hast Du eindeutig langweilige Dozenten! Ich hab an meiner Uni schon viel neuere Literatur gemacht. Da gabs sogar ein Seminar über Bestseller - komplett mit Stephen King und John Grisham!