Wer hätte es gedacht, aber heute habe ich mir ausnahmweise mal einen Filmabend gegönnt.
Begonnen hat er mit dem Disney-Film
Holes. Er handelt grob von einem Jugendlichen namens Stanley der unschildig des Schuh-Diebstahls bezichtigt wird und in ein Jugendcamp zur Strafe einsitzt. Dort gräbt er mit einer Gruppe anderer Straftäter massenhaft Löcher in den trockenen Boden. Der Grund dafür wird in einigen Rückblenden erklärt und handelt von dem Familienfluch Stanleys, der sich im Laufe der Ausgrabungen immer weiter erklärt.
Der Film verläuft in klassischer Disney-Manier. Einiges an triefender Moralität, Kameradschaft und ein gemeinsam erlebtes Abenteuer. An diesen Maßstäben gemessen ist es ein unterhaltsamer und positiver Film, der einem Disney-typisch etwas warm ums Herz werden lässt und einem den Optimismus eindringlich vermittelt. Nothing more, nothing less - einen tiefgründigen Film sollte man hier nicht erwarten, eine Komödie ist es auch nicht. Aber immerhin ein kurzweiliger Film, den man eigentlich mit Geliebte(r|m) oder der Familie schauen sollte. Alleine hinterlässt es doch einen recht faden Beigeschmack, denn spannend ist das ganze eigentlich nicht. Ich rede lang um einen nicht wirklich kritisierbaren Gelegenheitsfilm herum, daher macht ich mit den Worten "5 Punkte" Schluß.
Der heutige Filmabend wurde beendet mit einem Film, den ich schon länger auf meine Todo-Liste hatte:
29 Palms. Ich weiß schon garnicht mehr, wie ich auf den Film kam oder wer ihn mir empfohlen hatte, jedenfalls wurde er damals als Tarantino-esque beschrieben.
Nun, von der Story her trifft das sogasr zu: Der Film handelt von einem mutmaßlichen FBI-Agenten dessen Freundin von einem IndianerMafia-Casino-BesitzerClan umgebracht wird. Daraufhin wird ein Auftragskiller von der Mafia beauftragt den geflohenen FBI-Agenten einzufangen. Er bekommt dafür eine Tasche voller Geld, die ihm umgehend von einem Sicherhetisbeamten im Casino aus Habsucht gestohlen wird. Dem wiederrum wird sie von einem Polizisten geklaut, und auf weitere verrückte Umstände landet das Geld plötzlich beim FBI-Agenten und dessen neuer weiblicher Bekanntschaft. Ab sofort dreht sich der Film nur noch daraum, dass alle beteiligten Personen unbedingt an das Geld wollen, und dabei natürlich auch Leichen ihren Weg pflastern lassen.
Was sich an und für sich als gute, independent Story mit viel Dialoglast aufdrängt wurde im Film konsequent vermasselt. Die Dialoge reißen überhaupt nicht mit und werden gelangweilt vorangetrieben. Diverse Rückblenden sind unnötig und versauen das Erzähltempo, die Motivation der Charaktere wird nur vage ausgeführt und die Charaktere an sich nur oberflächlich entwickelt. Stellenweise offenbart sich zwar immer wieder die gute Idee des Films, sowohl in szenischer Einstellung als auch plötzlicher Storywendung. Dies wird dann jedoch in kürzester Zeit zunichte gemacht, indem die Ergebnisse entweder übertrieben werden, zu sehr in die Länge gezogen, oder einfach abgebrochen. Die
IMDB Userkommentare sprechen übrigens Bände.
Der Film hätte durchaus Pulp Fiction-Charakter haben können, und war vermutlich auch mit dieser Idee entwickelt. Die schauspielerische Besetzung kann sich sehen lassen: Chris O'Donnell (Batman and Robin), Rachael Leigh Cook (She's all that), Jeremy Davies (Solaris, Ravenous, Saving Private Ryan), Keith David (Armaggedon, Pitch Black, Requiem for a Dream), Michael Rapaport (6th Day, Copland), Russel Means (Last of the Mohicans), Bill Pullman (Independence Day, Dave, Lost Highway)
Treibt einem also fast die Tränen in die Augen, was hier für Budget und Potential in den Wind geschossen wurde. Tränen spürt man auch, wenn man sich die Milchbubimäßige Kurzhaarfrisur von Rachael Leigh Cook ansieht. Schauder. 2 Punkte.