Dienstag, 29. Juli 2008
Brömpft!
Zuletzt habe ich vor gut 2 Monaten über meine Bemühungen berichtet, den Motorradführerschein zu machen. Aus überraschungs-taktilen Gründen habe ich im Blog nicht weiter darüber berichtet, aber da nun alle wichtigen Menschen höchstpersönlich informiert wurden, kann ich es auch hier endlich hinausposaunen:
Ich bin jetzt Organspender!
Äh, Motorradfahrer.
Ich bin jetzt Organspender!
Äh, Motorradfahrer.
Die theoretische Prüfung Mitte Juni hat nach ausführlicher Vorbereitung recht gut geklappt. Die Nintendo DS und PC-Software habe ich schnell in die Tonne getreten, da sie nicht hilfreich war. Sehr hilfreich war dagegen der Online-Trainer von bikeschein.de. Kostenlos dazu, daher meine ausdrückliche Empfehlung.
Dennoch habe ich bei der Theorie einen 5-Punkte Schnitzer zugezogen, bei dem ich die Vorfahrt beim Abbiegen an einer Vorfahrtsstraße nicht korrekt einsortiert habe. Der Prüfer jedenfalls schüttelte den Kopf, und sagte, dass man nach 10 Jahren Führerscheinbesitzt so nen Fehler nicht machen dürfe. (hüstel)
Die praktischen Fahrstunden auf der Suzuki 900 mit 100PS haben jedenfalls insgesamt recht gut geklappt. Schon bei der ersten Fahrstunde durfte ich auf die Straße, auch wenn ich mich nur mit 30km/h herumgetraut habe. Aber dieses erste Fahrgefühl ist schon unbeschreiblich: Man fühlt sich frei auf der Straße, erlebt das Fahren komplett anders - und viel spaßiger, nervenkitzliger. Bei den Folgefahrstunden habe ich jedesmal beim losfahren gedacht, ich hätte etwas vergessen - dass man nicht angeschnallt ist, macht einen gigantischen Freiheitsunterschied aus.
Des weiteren muss man neben der normalen Straßenfahrt mit dem Motorrad auch ein paar Kunststücke ausführen: Slalom-Fahren (einmal im Schrittempo, einmal mit 30km/h), Gefahrenbremsung, Ausweichen (mit und ohne Bremsen) und Kurvenfahren. Davor hatte ich die ganze Zeit eigentlich immer am meisten Panik, hauptsächlich beim Slalom-Fahren im Schrittempo. Da muss man nämlich mit dem Lenker alle Fahrmanöver ausführen, und nicht mit Gewichtsverlagerung wie sonst. Tut man letzteres, fällt man unweigerlich um. Ich hab's ausprobiert. Tut weh.
Ähnlich weh tut es, mit 30km/h beim kuppeln das Motorrad abzuwürgen und einen Satz nach vorne gegen den Tank zu machen.
Jedenfalls kam der Zeitpunkt der praktischen Prüfung dann immer näher, und ähnlich groß wurde meine Panik davor, denn zum einen sagte man mir, dass ein Aufsetzen beim Slalom, oder Umfahren der Hütchen direkt zum Prüfungs-Ausscheiden führen würde. Und zum anderen hat der Matejunkie darüber berichtet, dass man in der Prüfung besonders auf seine Fehler in der Theorie geprüft wird.
Beides passierte bei mir gottseidank nicht: In der praktischen Prüfung, die ich bei stärksten Regen absolvieren musste, setzte ich beim Slalom einmal mit dem Fuß auf, durfte es aber erneut probieren. Und Vorfahrtssituationen gab es keine besonders gemeinen.
Letztendlich war der einzige Vorwurf des Prüfers an meine Fahrt, ich hätte auf der Autobahn nicht zu lange auf dem Mittelstreifen fahren sollen, da ja Rechtsfahrgebot ist. Nun, wenn das die Hauptkritik war, kann ich mit dieser Kleinigkeit gut leben.
Mit allen TÜV und Amtsgebühren habe ich den Führerschein übrigens mit rund 900 Euro abfeiern können. Damit liege ich preislich wohl deutlich unter Berliner Niveau. 2 Monate Zeit sollte man sich aber wohl mindestens nehmen, da gerade die Ämter mal länger an ihrem Scheinchen-Ping-Pong herumdoktorn.
Ein Motorrad habe ich mir dann natürlich auch direkt zugelegt: Eine Yamaha XJ 600 Diversion S, Baujahr '96. Eine klassische Einsteiger-Butter-und-Brot-Maschine für halbwegs sportliches Tourenfahren. Mein erstes Motorrad sollte durchaus "Hinfallkompatibel" sein, da ich ungerne ein großes Motorrad als Anfänger umfallen lassen will. Ausserdem möchte ich ja Raum nach oben haben, denn mittelfristig muss dann eine BMW 1100RS oder so her.
Insgesamt bin ich mit dem Motorrad sehr zufrieden: Man sitzt angenehm, das Kuppeln fällt leicht, die Federung ist angenehm, die Kurvenlage mit den Battlax BT45 Reifen wirklich gut. Und auch im Soziusbetrieb mit meiner kleinen Rockerbraut ist es noch einigermaßen spritzig.
Um auch halbwegs sicher zu fahren, haben Emba und ich relativ viel Geld in unserer Ausrüstung gesteckt -- wir beide sind in angenehme Mohawk-Hosen gehüllt, ich habe noch die passende Mohawk-Jacke dazu. Dann noch Nierengurte, Handschuhe, für mich ein paar einfache Motorradstiefel. Und zwei ganz hübsche Shoei XR1000 Helme.
Wenn ich dann mal etwas sicherer fahre, muss ich mal über eine leichtere Zweit-Klamottage nachdenken. Denn das ständige einmümmeln auf dem Motorrad ist gerade im Sommerwetter nur begrenzt spaßig. Da guckt man mitunter doch etwas neidisch auf die lockeren Cruiser-Biker, die schonmal in Jeans und T-Shirt vorbeibrettern. Wo wir dann wieder beim Thema Organspende wären.
So sind wir gemeinsam dieses Wochenende bereits herumgefahren, und trotz extrem wechselhaftem Wetter (zwischen kreislaufschädigender Überhitzung und fiesem Dauer-Blitzregen) schon viel Spaß gehabt. Demnächst werden dann hoffentlich mal ein paar Touren mit Freunden stattfinden (Hallo Andy, Niels, Hanne, ...!)
Dennoch habe ich bei der Theorie einen 5-Punkte Schnitzer zugezogen, bei dem ich die Vorfahrt beim Abbiegen an einer Vorfahrtsstraße nicht korrekt einsortiert habe. Der Prüfer jedenfalls schüttelte den Kopf, und sagte, dass man nach 10 Jahren Führerscheinbesitzt so nen Fehler nicht machen dürfe. (hüstel)
Die praktischen Fahrstunden auf der Suzuki 900 mit 100PS haben jedenfalls insgesamt recht gut geklappt. Schon bei der ersten Fahrstunde durfte ich auf die Straße, auch wenn ich mich nur mit 30km/h herumgetraut habe. Aber dieses erste Fahrgefühl ist schon unbeschreiblich: Man fühlt sich frei auf der Straße, erlebt das Fahren komplett anders - und viel spaßiger, nervenkitzliger. Bei den Folgefahrstunden habe ich jedesmal beim losfahren gedacht, ich hätte etwas vergessen - dass man nicht angeschnallt ist, macht einen gigantischen Freiheitsunterschied aus.
Des weiteren muss man neben der normalen Straßenfahrt mit dem Motorrad auch ein paar Kunststücke ausführen: Slalom-Fahren (einmal im Schrittempo, einmal mit 30km/h), Gefahrenbremsung, Ausweichen (mit und ohne Bremsen) und Kurvenfahren. Davor hatte ich die ganze Zeit eigentlich immer am meisten Panik, hauptsächlich beim Slalom-Fahren im Schrittempo. Da muss man nämlich mit dem Lenker alle Fahrmanöver ausführen, und nicht mit Gewichtsverlagerung wie sonst. Tut man letzteres, fällt man unweigerlich um. Ich hab's ausprobiert. Tut weh.
Ähnlich weh tut es, mit 30km/h beim kuppeln das Motorrad abzuwürgen und einen Satz nach vorne gegen den Tank zu machen.
Jedenfalls kam der Zeitpunkt der praktischen Prüfung dann immer näher, und ähnlich groß wurde meine Panik davor, denn zum einen sagte man mir, dass ein Aufsetzen beim Slalom, oder Umfahren der Hütchen direkt zum Prüfungs-Ausscheiden führen würde. Und zum anderen hat der Matejunkie darüber berichtet, dass man in der Prüfung besonders auf seine Fehler in der Theorie geprüft wird.
Beides passierte bei mir gottseidank nicht: In der praktischen Prüfung, die ich bei stärksten Regen absolvieren musste, setzte ich beim Slalom einmal mit dem Fuß auf, durfte es aber erneut probieren. Und Vorfahrtssituationen gab es keine besonders gemeinen.
Letztendlich war der einzige Vorwurf des Prüfers an meine Fahrt, ich hätte auf der Autobahn nicht zu lange auf dem Mittelstreifen fahren sollen, da ja Rechtsfahrgebot ist. Nun, wenn das die Hauptkritik war, kann ich mit dieser Kleinigkeit gut leben.
Mit allen TÜV und Amtsgebühren habe ich den Führerschein übrigens mit rund 900 Euro abfeiern können. Damit liege ich preislich wohl deutlich unter Berliner Niveau. 2 Monate Zeit sollte man sich aber wohl mindestens nehmen, da gerade die Ämter mal länger an ihrem Scheinchen-Ping-Pong herumdoktorn.
Ein Motorrad habe ich mir dann natürlich auch direkt zugelegt: Eine Yamaha XJ 600 Diversion S, Baujahr '96. Eine klassische Einsteiger-Butter-und-Brot-Maschine für halbwegs sportliches Tourenfahren. Mein erstes Motorrad sollte durchaus "Hinfallkompatibel" sein, da ich ungerne ein großes Motorrad als Anfänger umfallen lassen will. Ausserdem möchte ich ja Raum nach oben haben, denn mittelfristig muss dann eine BMW 1100RS oder so her.
Insgesamt bin ich mit dem Motorrad sehr zufrieden: Man sitzt angenehm, das Kuppeln fällt leicht, die Federung ist angenehm, die Kurvenlage mit den Battlax BT45 Reifen wirklich gut. Und auch im Soziusbetrieb mit meiner kleinen Rockerbraut ist es noch einigermaßen spritzig.
Um auch halbwegs sicher zu fahren, haben Emba und ich relativ viel Geld in unserer Ausrüstung gesteckt -- wir beide sind in angenehme Mohawk-Hosen gehüllt, ich habe noch die passende Mohawk-Jacke dazu. Dann noch Nierengurte, Handschuhe, für mich ein paar einfache Motorradstiefel. Und zwei ganz hübsche Shoei XR1000 Helme.
Wenn ich dann mal etwas sicherer fahre, muss ich mal über eine leichtere Zweit-Klamottage nachdenken. Denn das ständige einmümmeln auf dem Motorrad ist gerade im Sommerwetter nur begrenzt spaßig. Da guckt man mitunter doch etwas neidisch auf die lockeren Cruiser-Biker, die schonmal in Jeans und T-Shirt vorbeibrettern. Wo wir dann wieder beim Thema Organspende wären.
So sind wir gemeinsam dieses Wochenende bereits herumgefahren, und trotz extrem wechselhaftem Wetter (zwischen kreislaufschädigender Überhitzung und fiesem Dauer-Blitzregen) schon viel Spaß gehabt. Demnächst werden dann hoffentlich mal ein paar Touren mit Freunden stattfinden (Hallo Andy, Niels, Hanne, ...!)
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Kommentare
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Meinen Glückwunsch! Du hast doch sicher den s9y Code irgendwo gesichert, oder? Nicht, dass das Projekt stirbt, wenn doch mal was sein sollte
Schönes Moped hast du dir da angeschafft! Die knapp 75 PS sind auch nett. Was mich interessiert! Bei einem Theorie Vorfahrtsfehler fällt man heute nicht mehr durch? Oder gab's bei dir eine Ausnahme?
P.S.: Ich würde nie ohne eine Motorradkombie draußen rum fahren, falls du es überlebst rutscht du nur einmal bewußt mit einer Jeans über die Straße. - Die Kurzhosen und Sandalenfahrer lass ich jetzt mal raus -
Achja viel Spaß noch beim Kurvenwetzen.
P.S.: Ich würde nie ohne eine Motorradkombie draußen rum fahren, falls du es überlebst rutscht du nur einmal bewußt mit einer Jeans über die Straße. - Die Kurzhosen und Sandalenfahrer lass ich jetzt mal raus -
Achja viel Spaß noch beim Kurvenwetzen.
Naja, die 75PS hat die Maschine ja leider nur in der ordentlichen Ausbaustufe. Ich hab da leider ein paar weniger. *grummel*
Aber ist für mich als Anfänger vermutlich auch besser, erstmal auf 150 (130 im Sozius) begrenzt zu sein.
In der Theorieprüfung gibt es keine "single out"-Fehler mehr. Nur wenn man neben einem Vorfahrtsfehler noch einen anderen machen würde, hätte man die Punkteskala explodiert. Sprich, den einen Fehler darf man schon machen.
Aber ist für mich als Anfänger vermutlich auch besser, erstmal auf 150 (130 im Sozius) begrenzt zu sein.
In der Theorieprüfung gibt es keine "single out"-Fehler mehr. Nur wenn man neben einem Vorfahrtsfehler noch einen anderen machen würde, hätte man die Punkteskala explodiert. Sprich, den einen Fehler darf man schon machen.
Hey Glueckwunsch! Willkommen unter den Bikern. Wenn ich mal wieder in der Naehe bin, lass ich was von mir hoeren ...
Na, da hoffe ich doch mal auf die zum Überleben notwendige Portion von Glück und Besonnenheit und wünsche Dir viel Spaß!
Hi Garvin, Good Luck für alle Touren. Zufall, meine erste Maschine war ebenfalls eine XJ 600 Diversion, auf 34 PS gedrosselt.
Zweiter Zufall, dieses Wochenende mache ich nach 9 Jahren meine erste Bike-Tour auf einer Honda Trans-Alp. Geburtstaggeschenk von meiner "keinesfalls" Bikerbraut - die will mich wohl loswerden. Vielleicht komme ich mal in Köln vorbei - ich melde mich aber vorher an. Heiner
Zweiter Zufall, dieses Wochenende mache ich nach 9 Jahren meine erste Bike-Tour auf einer Honda Trans-Alp. Geburtstaggeschenk von meiner "keinesfalls" Bikerbraut - die will mich wohl loswerden. Vielleicht komme ich mal in Köln vorbei - ich melde mich aber vorher an. Heiner
Auch von mir Glückwunsch zum Lappen und der netten Maschine! Das Wetter bietet momentan auch die besten Gelegenheiten zum "üben" - ehm ... durch die Gegend fahren
Schöne Maschine zum Spaß haben. Jetzt fehlt nur noch, dass man hierzulande auch mal ein paar Tage am Stück Sone genießen kann.