Gestern habe ich gemeinsam mit
Sebastian entgegen aller Warnungen
Resident Evil: Extinction angesehen.
Für mich ist das aufgrund des
Milla-Contents quasi eine Pflichtveranstaltung. Auch
Ali Larter kann man durchaus als motivationsfördernd mit aufnehmen.
Resident Evils zeichnet sich für den Zombie-Content aus, der jedoch (wie ich inzwischen erfuhr) eher lose auf das Videospiel zurückzuführen ist. Darum geht's nun auch im dritten Teil des Films: Die ganze Welt ist zombifiziert (
28 Days later, anyone?) und spärlich gesääte Rest-Menschen machen sich in einer wüstifizierten Welt (
Mad Max, anyone?) umher, um den Zombies zu entkommen und Vorräte zu horten. Irgendwo mitten in Ex-Raccoon-City verschanzt ist eine Rest-Elite (
Dawn of the Dead, anyone?), die forschend versucht den T-Virus unter Kontrolle zu kriegen. Die Einzelkämpferin Alice (
Milla) macht sich nach ihren Ausflügen des ersten und zweiten Teils erneut daran, ihre Gedanken zu sortieren und gegen das zu kämpfen, was ihr vor die Nase springt.
So, oder so ähnlich.
Die Story schafft es erneut, an Oberflächlichkeit die Vorgänger zu toppen. Diesmal wirkt jedoch alles derart aufgesetzt, das man sich in seinem Kinosessel großenteils langweilt. Die Story wird im 0815-Muster ausgeführt, da könnte man auch einen beliebigen anderen Zombie-Film anschauen. Klischees werden reichhaltig bedient, die Wissenschaftler sind an erwartbarer Stereotypheit nicht übertreffbar und der Action-Content ist erwartungsgemäß hoch.
Recht nett fand ich die Alice-Flashbacks, in der die Alice-Klons sich durch den Umbrella-Komplex kämpfen, und immer wieder in Zwischenszenen auftauchen. Denn dort hat Milla dankenswerterweise eine ganz nette Frisur - ganz im Gegensatz zur
echten Oberwelt-Alice, die mit einem ekelhaften Pony und Zausel-Frisur mich ziemlich angenervt hat. Naja, Ali's Haare haben das wieder rausgerissen.
Wo ich schon beim Thema wäre, dem Babe-Content. Zugegebenermaßen der für mich einzige Lichtblick des öden Streifens. Wäre da nicht der unsagbar nervige Blur-Effekt, der ständig auf Millas Gesicht lag, wenn es Close-Ups gibt. Dummerweise hat man den Effekt nicht konsequent eingesetzt, so dass dessen sporadisches Auftauchen einfach nur stört, und man sich fragt, was das soll. Um Millas schlechtes Makeup oder unreine Haut zu kaschieren? Da gewinnt der Spruch
we'll fix it in Post natürlich mal wieder Bedeutung.
Es ist zu müßig, die Schwächen des Filmes auseinanderzunehmen - ein paar Details dazu
drüben beim Channelhopper.
Die deutsche Synchro fällt in weiten Teile des Films kaum negativ ins Gewicht. Da der Film eh vor Pathos und Klischee-Sprüchen überquillt, macht die gestellzte Übersetzung da wenig aus. Milla ist selten lipsynch, aber bei ihren zitternden Lippen und einzigartigen Gesichtsmimik dürfte das auch ein Ding der Umöglichkeit sein, es überhaupt einmal umzusetzen.
Die SFX sind auf ziemlich dürftigem Niveau, da lagen die Vorgänger doch ein gutes Stück voraus. Man merkt dem Film an allen Ecken die Low-Budget-Produktion an, was aber dem dennoch zu erwartenden Gewinn an den Kinokassen keinen Abbruch tun dürfte. Denn dieses Jahr gabs ja bisher wenig pure Action-Blockbuster (
Transformers aussen vorgelassen, da der ja auch mit Comedy und anderen Elementen brilliert).
4 IMDB-Punkte, hauptsächlich wegen Milla, Millas netten (von ihr selbst designten) Jovovich-Hawk-Klamotten und Ali.