Hollywoodland erzählt von dem rätselhaften Tod George Reeves (gespielt von Ben Affleckt) im Hollywood der 50'er. George Reeve war der erste Serien-Superman, und wurde mit einem Kopfschuss in seiner Wohnung aufgefunden.
Mehrere Theorien zu seinem Tod kursierten: Selbstmord, Mord durch seine Verlobte oder ein Mord durch Mafia-Studiobosse. Diese Theorien werden vom Privatdetektiv Louis Simo (Adrian Brody) im Auftrage von Reeves Mutter inspiziert. So zeigt der Film in zwei Handlungssträngen zum einen vom Schauspieler-Leben Reeves vor seinem Tod, als auch von den Ermittlungen nach seinem Tod.
Der Film versucht dabei die eigentlichen Rahmenbedingungen halbwegs wertungsfrei darzustellen, und überlässt dem Zuschauer die Bewertung der eigentlichen Theorien...
Der größere Teil der Einführung des Films hat mich nicht wirklich gepackt. Brody als kühler Privatdetektiv spielt mir etwas zu gekünstelt die coole Sau, und der geleckte Ben Affleck als George Reeve passt noch weniger.
Irgendwann im letzten Drittel des Films wurde es jedoch für mich interessanter, denn da wurde mir erst richtig bewusst, dass der Tod Reeves nur ein Transportmittels des Filmes ist, um viel wesentlicheres auszudrücken: Über Selbstverwirklichung, über das Sein und den Schein, über den Frust des Scheiterns.
Eigentlich alle Personen des Films spielen Rollen, die ihr eigentliches Ego nur decken. Reeves als Superheld, der den Superman aber nie spielen wollte - seine Geliebte, die Frau eines Studiobosses, die eine offene Ehe führt und Reeve als ihren Privatsklaven hält um sich nicht einsam zu fühlen. Der Detektiv Simo, der in Trennung zu seiner Familie liebt aber um deren Aufmerksamkeit buhlt, und einige andere Nebenrollen. Sobald man diesen "Nebenkriegsplatz" im Film entdeckt, wurde er ganz schön aufgewertet für mich und wusste menschlichkeit zu transportieren.
Die Hauptstory des Films bleibt jedoch unbefriedigend und frustrierend, denn man ist am Ende diesbezüglich so klug wie vorher.
Brody kann man erst gen Ende positiv für sein Schauspiel hervorheben, als seine Familienkrise etwas näher beschienen wird. Affleck jedoch bleibt beständig unpassend - sein Milchbubi-Stil (trotz Speckmantel und melierter Haare) eckt einfach an, und zerstört sämtliche Atmosphäre. Bob Hoskins und Diane Lane als distanziertes Ehepaar sind dafür umso grandioses.
Aufgrund der wenig berauschenden Hauptstory kann ich dem Film insgesamt jedoch nicht mehr als
5 IMDB-Punkte abgewinnen. Es hätte etwas großartigeres werden können, wenn man sich evtl. stärker zu einer Todestheorie bekannt, Affleck ausgewechselt und Brody von Anfang an mehr Profil gewährt hätte.