Donnerstag, 25. August 2011
Super 8, Planet of the Apes, The Mechanic
Vorab Notiz an mich: Zu Kinofilmen immer Felix mitnehmen; statistisch ziemlich konstant waren fast alle zuletzt mit ihm geguckten Filme immer gut. Alternativ habe ich es auch nur endlich gelernt, vorab die Spreu vom Heu zu trennen.
In den letzten 7 Tagen habe ich es zweimal ins Kino geschafft; trotz organisatorischer Unzulänglichkeiten ist das eine verdammt gute Quote.
Rise of the Planet of the Apes
Der eine Film war Rise of the Planet of the Apes. Für mich sowieso ein Pflichtfilm, da ich den 1968er Klassiker Planet of the Apes für meine persönliche Filmgeschichte als Meilenstein ansehe (und daher auch das schlimme Wahlberg-Remake über mich hatte ergehen lassen). Das ganze siedelt sich als Vorspiel zum Filmklassiker an und beschreibt, wie die Affen an die Weltherrschaft kamen. Dabei schlägt der Film viele menschliche und sanfte Töne an, zeigt das Aufwachsen von Schlaubi-Affe Caesar. Der Großteil des Films wird dialogarm und mit viel Emotionen, Bild- und Zeichensprache getragen - und erinnert damit fast etwas an E.T. oder Wall-E.
Die Emotionen des mal wieder von Andy Serkis großartig digitalisiert-animierten Affens. Erst im letzten Drittel kommt dann das obligatorische Actionfeuerwerk dazu, das hätte ich in dem Film garnicht unbedingt gebraucht - zumal ich eher ständig über den Realismus der Affenrevolution nachdenken musste.
Insgesamt trägt der Film ein bekanntes Thema über die Grundlagen von Menschlichkeit und Sozialität ganz nett hervor, auch James diFranco hat seinen Charakter für mich mal wieder charismatisch vorgetragen. 7/10 Punkten, vor allem weil mir bei solchen Prequel-Filmen das im Hinterkopf bekannte Ende den Genuss senkt, und weil man schon auch etwas auf die Klischee-Schubladen zurückgreift.
Super 8
Zweiter Kino-Film war die Spielberg/JJ Abrams-Co-Produktion Super 8. Die Trailer bewerben den Film etwas als klassische 80er-Jahre Mixtur aus E.T. und The Goonies. Kurzgefasst trifft es das absolut. Super8 ist ein (ohne Starschauspieler) toll emotionalisierender und ruhiger, charaktergetragener Film über eine Gruppe Jugendlicher, die bei einer riesigen Militärverschwörung ihren Mann stehen müssen.
Das ganze beginnt mit einem Schüler-Projekt, in dem die Gruppe einen eigenen Film (mit Zombies!) drehen will und dabei eines Abends mitten in ein gigantisches Zugunglück gerät, dass die ein oder andere spektakuläre Auswirkung auf die idyllische Kleinstadt und die Kinder hat.
Die im Film aufgebaute Atmosphäre ist etwas, dass mich absolut zurück in die Filme der 80er versetzt. Kleinste Details sind stimmig, Kleidung und Einrichtung fühlen sich so wohlig heimisch an, das man sich bei dem Film wie in ein kleines Nest einkuscheln möchte. Man spürt die Begeisterung der Kinder für ihr Filmprojekt, erlebt die Verschwörung durch ihre Augen.
Und selbst wenn der Film mit Effekten aufwartet, die einem Bruckheimer-Blockbuster in nichts nachstehen, tut er das auf eine derart faszinierende Art und Weise, dass man wie beim Zugcrash Minutenlang mit offenem Mund auf den Schirm glotzt und nur noch ein "Wow" hinauskeucht. Genauso begeistert bin ich von dem tollen Casting der kleinen Schauspielern - jeder trägt seinen Teil bei: Ob die aufrichtige und leidende Motivation Joe, das begeisterte Bossing von Fattie-Charles oder das einfach tiefgründige und fesselnde Acting von Alice (Elle Fanning, für mich der Star des Films).
Abzug in der B-Note gibt's in dem Film natürlich für die nervig überfrachteten JJ-Lens-Flares und hauptsächlich für das letzte Drittel des Films, wo man doch wieder den stumpfsinnigen Kriegsactionanteil in die Höhe treibt und auch etwas unglaubwürdig wirkt. Da hat Spielberg damals mit ET doch irgendwie das bessere Konzept gehabt. Wie der Name schon suggeriert kriegt Super 8 von mir 8 IMDB-Punkte.
The Mechanic
Nachdem ich jetzt mit Punkten um mich geworfen habe, muss man das ganze auch wieder etwas aufwiegen. An einem öden Sonntagnachmittagabend haben wir uns zwar in bester Gesellschaft, aber mit miesester Filmauswahl beschäftigt: The Mechanic. Normalerweise ist Jason Statham für mich ein Garant für actionlastiges Popcorn-Kino, aber was der Mechanic hier storymäßig aus dem Hut zaubert, zaubert mir den Hut ins Gesicht, unter die Augen und bis über die Kinnlade. Herr, wirf Sinn vom Himmel - was hier präsentiert wird hat weder Hand, Halt noch Fuß. Die Aneinanderreihung von unmotivierten Handlungssträngen ohne Moral und Ambition lässt einem Haare wie Schuppen vor den Augen herunterfallen. Und wenn Herr Statham dann wenigstens mal ein paar seiner Signature-Kampfmoves ausführen darf, dann nur in Minimalstdauer - der Rest ist hirnlose Ballerei.
Falls mein Fazit bis hierhin noch nicht so durchschien: Bitte nicht angucken. 2/10 IMDB-Punkten.
...and one more thing (in memoriam)
Auch vor kurzem gesehen, aber nicht mehr präsent genug um dafür gut reviewen zu können:
Hall Pass, total tolle Komödie über Seitensprünge mit etwas Slapstick und viel Sub-Gürtellinie-Scherzen á la Forgetting Sarah Marshall (8 IMDB-Punkte).
The Fighter, Charakterfilm über die schlängelhaft verlaufende Sportkarriere eines Boxers . Meisterhafter Co-Star in Gestalt von Christian Bale, der dafür mehr als einen Oscar verdient hätte. Sehr toller Film mit viel spürbarem Herzblut, aber von Wahlberg nicht so ganz perfekt ausgefüllt (8 IMDB-Punkte).
In den letzten 7 Tagen habe ich es zweimal ins Kino geschafft; trotz organisatorischer Unzulänglichkeiten ist das eine verdammt gute Quote.
Rise of the Planet of the Apes
Der eine Film war Rise of the Planet of the Apes. Für mich sowieso ein Pflichtfilm, da ich den 1968er Klassiker Planet of the Apes für meine persönliche Filmgeschichte als Meilenstein ansehe (und daher auch das schlimme Wahlberg-Remake über mich hatte ergehen lassen). Das ganze siedelt sich als Vorspiel zum Filmklassiker an und beschreibt, wie die Affen an die Weltherrschaft kamen. Dabei schlägt der Film viele menschliche und sanfte Töne an, zeigt das Aufwachsen von Schlaubi-Affe Caesar. Der Großteil des Films wird dialogarm und mit viel Emotionen, Bild- und Zeichensprache getragen - und erinnert damit fast etwas an E.T. oder Wall-E.
Die Emotionen des mal wieder von Andy Serkis großartig digitalisiert-animierten Affens. Erst im letzten Drittel kommt dann das obligatorische Actionfeuerwerk dazu, das hätte ich in dem Film garnicht unbedingt gebraucht - zumal ich eher ständig über den Realismus der Affenrevolution nachdenken musste.
Insgesamt trägt der Film ein bekanntes Thema über die Grundlagen von Menschlichkeit und Sozialität ganz nett hervor, auch James diFranco hat seinen Charakter für mich mal wieder charismatisch vorgetragen. 7/10 Punkten, vor allem weil mir bei solchen Prequel-Filmen das im Hinterkopf bekannte Ende den Genuss senkt, und weil man schon auch etwas auf die Klischee-Schubladen zurückgreift.
Super 8
Zweiter Kino-Film war die Spielberg/JJ Abrams-Co-Produktion Super 8. Die Trailer bewerben den Film etwas als klassische 80er-Jahre Mixtur aus E.T. und The Goonies. Kurzgefasst trifft es das absolut. Super8 ist ein (ohne Starschauspieler) toll emotionalisierender und ruhiger, charaktergetragener Film über eine Gruppe Jugendlicher, die bei einer riesigen Militärverschwörung ihren Mann stehen müssen.
Das ganze beginnt mit einem Schüler-Projekt, in dem die Gruppe einen eigenen Film (mit Zombies!) drehen will und dabei eines Abends mitten in ein gigantisches Zugunglück gerät, dass die ein oder andere spektakuläre Auswirkung auf die idyllische Kleinstadt und die Kinder hat.
Die im Film aufgebaute Atmosphäre ist etwas, dass mich absolut zurück in die Filme der 80er versetzt. Kleinste Details sind stimmig, Kleidung und Einrichtung fühlen sich so wohlig heimisch an, das man sich bei dem Film wie in ein kleines Nest einkuscheln möchte. Man spürt die Begeisterung der Kinder für ihr Filmprojekt, erlebt die Verschwörung durch ihre Augen.
Und selbst wenn der Film mit Effekten aufwartet, die einem Bruckheimer-Blockbuster in nichts nachstehen, tut er das auf eine derart faszinierende Art und Weise, dass man wie beim Zugcrash Minutenlang mit offenem Mund auf den Schirm glotzt und nur noch ein "Wow" hinauskeucht. Genauso begeistert bin ich von dem tollen Casting der kleinen Schauspielern - jeder trägt seinen Teil bei: Ob die aufrichtige und leidende Motivation Joe, das begeisterte Bossing von Fattie-Charles oder das einfach tiefgründige und fesselnde Acting von Alice (Elle Fanning, für mich der Star des Films).
Abzug in der B-Note gibt's in dem Film natürlich für die nervig überfrachteten JJ-Lens-Flares und hauptsächlich für das letzte Drittel des Films, wo man doch wieder den stumpfsinnigen Kriegsactionanteil in die Höhe treibt und auch etwas unglaubwürdig wirkt. Da hat Spielberg damals mit ET doch irgendwie das bessere Konzept gehabt. Wie der Name schon suggeriert kriegt Super 8 von mir 8 IMDB-Punkte.
The Mechanic
Nachdem ich jetzt mit Punkten um mich geworfen habe, muss man das ganze auch wieder etwas aufwiegen. An einem öden Sonntagnachmittagabend haben wir uns zwar in bester Gesellschaft, aber mit miesester Filmauswahl beschäftigt: The Mechanic. Normalerweise ist Jason Statham für mich ein Garant für actionlastiges Popcorn-Kino, aber was der Mechanic hier storymäßig aus dem Hut zaubert, zaubert mir den Hut ins Gesicht, unter die Augen und bis über die Kinnlade. Herr, wirf Sinn vom Himmel - was hier präsentiert wird hat weder Hand, Halt noch Fuß. Die Aneinanderreihung von unmotivierten Handlungssträngen ohne Moral und Ambition lässt einem Haare wie Schuppen vor den Augen herunterfallen. Und wenn Herr Statham dann wenigstens mal ein paar seiner Signature-Kampfmoves ausführen darf, dann nur in Minimalstdauer - der Rest ist hirnlose Ballerei.
Falls mein Fazit bis hierhin noch nicht so durchschien: Bitte nicht angucken. 2/10 IMDB-Punkten.
...and one more thing (in memoriam)
Auch vor kurzem gesehen, aber nicht mehr präsent genug um dafür gut reviewen zu können:
Hall Pass, total tolle Komödie über Seitensprünge mit etwas Slapstick und viel Sub-Gürtellinie-Scherzen á la Forgetting Sarah Marshall (8 IMDB-Punkte).
The Fighter, Charakterfilm über die schlängelhaft verlaufende Sportkarriere eines Boxers . Meisterhafter Co-Star in Gestalt von Christian Bale, der dafür mehr als einen Oscar verdient hätte. Sehr toller Film mit viel spürbarem Herzblut, aber von Wahlberg nicht so ganz perfekt ausgefüllt (8 IMDB-Punkte).
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Wie immer - FULL ACK.
Muss ja mal danke sagen, ich hab schon so viele TV/Film-Perlen durch deine Postings gesehen...
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