Dienstag, 1. Juni 2010
Was vom Spielefrühling übrig blieb...
Bei dem schlechten Wetter in den letzten Monaten bleibt einem ja kaum etwas anderes übrig, als im Wohnzimmer zu versauern, während die Freundin ihrem Studium fröhnt.
Es hat sich eine ganze Menge an Spielen angestaut, die ich zwar durchgespielt habe, aber hier noch garnicht erwähnt. So kann das natürlich nicht bleiben.
Es folgt ein Kurzabriss zu: Darksiders, Bioshock 2, Bayonetta, God of War 3, Ratchet & Clank: A Crank in Time, Left 4 Dead 2, Splinter Cell: Conviction, Colin McRae Dirt 2, Ghostbusters, Super Mario Galaxy 2, Red Dead Redemption.
Es hat sich eine ganze Menge an Spielen angestaut, die ich zwar durchgespielt habe, aber hier noch garnicht erwähnt. So kann das natürlich nicht bleiben.
Es folgt ein Kurzabriss zu: Darksiders, Bioshock 2, Bayonetta, God of War 3, Ratchet & Clank: A Crank in Time, Left 4 Dead 2, Splinter Cell: Conviction, Colin McRae Dirt 2, Ghostbusters, Super Mario Galaxy 2, Red Dead Redemption.
Darksiders (360)
Aus der Videothek ausgeliehen in einer Post-Urlaubs-Spielefrust-Phase. In den Reviews wurde das Spiel immer als Zelda-Lookalike verkauft, daher ging ich auch mit einer derartigen Erwartungshaltung ans Spiel. Was mich aber begrüßte, war ein spielmechanisch recht zusammenkastrierter Rip-Off von God of War. Als Reiter der Acolapolypse namens War wird man von nem Haufen Engel und ein paar Dämonen arglistig über's Kreuz gelegt. Man täuscht uns den Weltuntergang vor, bekanntermaßen der "Hey, kommt auf die Bühne!"-Queue für War. Als wir dann jene Bühne (die Erde) betreten, merken wir erst das was faul ist, aber halt leider 'nen Tick zu spät. Derart prematurely arrived werden wir vom Dämonentribunal erstmal zurückgepfiffen und erkämpfen uns mühsam das Recht, die gemeine Verschwörung zu entlarven, die uns auf die Erde gebracht hat.
Klingt etwas verwirrend, und ist es auch. Jener Rachefeldzug beginnt damit, dass man in bester God of War-Manier erstmal alles mit seinem gigantischen Schwert niedermäht. Die Levels am Anfang sind schlauchförmig, simpel gebaut und spielsteuerungsmechanisch auch recht frustrierend.
Nur wenn man diese Durstphase der ersten 2-3 Spielstunden übersteht merkt man auf einmal, dass man es mit einer riesigen offenen Welt zu tun hat, die man frei bereisen kann. Von nun an kann man sich Quests abholen, kleine Sammel-Sidequests machen und die Zelda-typischen Tempelwelten betreten in denen man Waffen und halt Zeugs sammelt. Das aufpowern mit diesen Sonderwaffen macht einen großen Spaß, vor allem gegen Ende gibt es einige Waffen, die riesigen Spaß machen und selbst in einem Zelda für Freudensprünge gesorgt hätten.
Rückblickend ein tolles Spiel, tatsächlich wie ein düsteres Zelda. 8/10 Punkte
Bioshock 2 (PC)
Der erste Bioshock Teil am PC hat mich damals eigentlich eher underwhelmed. Ich hatte etwas wie System Shock erwartet - so etwas bekam ich dann auch, nur mit deutlich mehr Shooter und Schlauchleveligkeit als mir lieb war. Die sehr cool vorangetragene Story mit inzwischen legendären Zitaten hat das aber alles wett gemacht.
Der zweite Bioshock Teil fügt jetzt nochmals more of the same hinzu. Die Story ist anders, aber irgendwie ähnlich. Diesmal spielt man einen Big Daddy, der spielmechanisch aber kaum einen großen Unterschied zum ersten Teil macht, mal abgesehen von der Drill Gun.
Die ursprünglich beworbenen Unterwasser-Teile der Levels sind ziemlich lachhaft, und sonst fühlt sich alles irgendwie plagiativ an. Die Level sind ähnlich wie in Bioshock 1, finden stellenweise sogar in exakt derselben Architektur - nur halt heruntergekommen. Da hat mir das Art-Deco-Design des Vorgängers deutlich mehr zugesagt.
Die Spielsteuerung am PC hat als große Unterscheidung zur 360-Version keine automatische Pause, wenn man die Sonderfähigkeiten wie Feuer, Eis und Dosenbier einsetzen möchte. Das macht die Kämpfe extrem haspelig, besonders im schweren Schiwerigkeitsgrad. Kämpfe gegen Big Sisters sind kaum zu schaffen, weil ständig Munition leergeht, und man taktisch nicht das Element einsetzen kann, was man möchte (da man es per Mausrad durchscrollen muss und sich gerne mal verdreht).
Ganz nett gelungen sind die Tonic-Upgrades diesmal. Da man zahlreiche Slots zur Befüllung hat, kann man hier richtig geschickt die passiven Fähigkeiten aufleveln. Ansonsten verkommt das Spiel noch mehr als Shooter und wusste mich mit seiner Story kaum zu fesseln. 5/10 Punkte
Bayonetta (360)
Die Demo des Brawlers Bayonetta hat mich damals garnicht begeistert. Ein komisch-chaotisches, blumenverblühtes, verwirrendes Spielfeld mit viel zu viel Action und einer Lack&Leder-Hexe im Mittelpunkt. Die Story in der Demo war überhaupt nicht zu verstehen, das Kampfsystem habe ich absolut nicht verstanden.
Da ich aber ein großer Fan vom letzten Devil May Cry war, habe ich mit aller Hoffnung das Spiel aus der Videothek ausgeliehen (und nachträglich auch gekauft). Hier wird man nett in die Story eingeführt, inklusive Tutorial und so - eine große Erleichterung. Abseits davon besteht das Spiel gut zu 50% aus Kampfsequenzen in abgeschlossenen Arealen, die man sequentiell durchwandert - und zu 50% aus Zwischensequenzen (wie auch schon bei Devil May Cry). Diese Sequenzen waren für mich das eigentliche Highlight des Spiels, weil sie total abstrus und augenzwinkernd sind. Die Sexbombe Bayonetta wird herrlich zynisch durch die Hexen/Engelwelt geführt, und ich konnte mich oft vor Schmunzeln garnicht mehr retten.
Zweites Highlight des Spiels sind die Kampfszenen, und ein wirklich durchdachtes Kampfsystem. Neben diversen Spezielattacken und aufeinander abgestimmten Combos kann man unterschiedliche "Kampfprofile" durch unterschiedliche Waffenbestückung wählen, die man während des Kampfes mit nur einem Knopfdruck wechseln kann. Ein Ausweich-System, und ein "Offset-System" zum unterbrechen und fortführen von Combos rundet das ganze ab, so dass man nach Bayonetta kaum noch einen Brawler spielen kann ohne die Technik zu vermissen. Zudem gibt es gefühlte tausend Upgrades und Collectibles, mit denen man sich das Spiel versüßen kann.
Wer derartige Spiele mit etwas Augenzwinkern nicht für voll nimmt, wird hier einen Riesenspaß haben und sehr gefordert werden. Für mich 10/10 Punkte für dieses Nischen-Genre.
God of War 3 (PS3)
Nach dem mehr als deutlich vermasselten Dante's Inferno (separat besprochen) habe ich mich gefreut, die Vorlage dazu endlich spielen zu können. Lange habe ich für diesen PS3-exklusiven Nachfolger gewartet, und war damals für mich mit ein Kaufgrund der PS3. Die ersten beiden Teile auf der PS2 habe ich genossen, da sie zum einen eine spannende Mythologie vorgetragen haben und zum anderen sowohl abwechslungsreich als auch kampftechnisch fordernd waren.
Bei GOW3 scheint man sich hier etwas übernommen zu haben, die Epicness ist mir dann doch etwas übertrieben. Die Verteilung der spielerischen Höhepunkte ist merkwürdig, denn das Spiel fängt mit einem Auftakt an, der im ganzen weiteren Spiel nicht mehr übertroffen wird, sondern eher spannungstechnisch abnimmt.
GOW3 ist ansonsten optimiertes Button-Mashing par excellence, jeder Schlauchlevel fühlt sich bis ins kleinste Detail optimiert an. Häufig ist es da schade, dass die fixe Kamera es nicht erlaubt, sich in den schön gebauten Welten einmal umzugucken. Der Gore-Faktor ist sogar für mich an einigen Stellen etwas fehl am platze.
Für einen PS3-Besitzer ist das Spiel allein aufgrund der Grafik ein Pflichtkauf. Eingeordnet in die Serie ist es spielerisch für mich aber der schwächste Teil gewesen, der nicht wirklich eine Eigenidentität aufbauen konnte. 7/10 Punkte
Ratchet & Clank: A Crank in Time (PS3)
Als ich das erste mal von Ratchet&Clank hörte, dachte ich eine lange Zeit dass es ein Kinder-Ballerspiel ist. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich das Spiel immer mit Banjoo & Kazooie (oder so) verwechselt habe, und Ratchet&Clank durchaus eine tolle Spielserie ist.
In dem 3rd-Person-Actionshooter bereist man als knuddliger, fuchsähnlicher Lombax mit seinem Roboterkollegen zahlreiche Welten, kann seine Waffen aufrüsten und erkundet Mario64-mäßig eine Umgebung mit vielen Jump'n'Run-Einlagen. Häufig glüht der Bildschirm vor Explosionen, Schüssen und Gegnern und wird dadurch zu einem echt unterhaltsamen Actionfeuerwerk.
Der letzte Teil versucht als Abschluss der vierteiligen Trilogie einen Schwerpunkt auf eine doch eher etwas maue Story zu legen, die im Gegensatzu zu den Vorgängern einen zu vordergründigen Humor hat. Das subtile, zynische und selbstpersiflierende der Vorgänger war mir da doch irgendwie lieber. Gerade Quark hat in seinem Eigenhumor im letzten Teil den deutlich schwächsten Auftritt.
Auf der Haben-Seite stehen aber die Puzzle-Segmente von Roboter Clank. In Braid-mäßigem Stil kann man hier Puzzles lösen, in denen man seine Klone zeitreisen lässt und so verschiedene Schalter betätigt. Die Kombination verschiedener Klone kann so ganzschöne Hirnwindungen kosten und war für mich das absolute Spielhighlight. Ansonsten konnte ich auch mit den coolen Waffen und zahlreichen Welten meinen Spaß haben, 7/10 Punkte.
Left 4 Dead 2 (PC)
Mit Left 4 Dead 1 habe ich damals in kleiner Freunderunde schon Spaß gehabt, und war damals ähnlich erbost dass Valve mit dem zweiten Teil ein Addon zum Vollpreis verkaufen wollte, was man auch locker in den ersten Teil hätte integrieren können.
Irgendwann habe ich mich dann aber doch überwunden und zum zweiten Teil gegriffen (günstig bei Amazon UK) und dank meiner drei Mitstreiter (huhu Andy, Wolfram, Felix!) auch nicht bereut. L4D2 bringt nettere Grafik, abwechslungsreichere/atmosphärischere Levels und sehr coole Melee-Waffen mit. Die neuen Zombie-Typen sind nett integriert, und die Story jedes Levels wirklich deutlich besser als beim ersten Teil. Auch die Crescendo-Events sind mal wieder Highlight des Spiels.
Auf der "Buärgh"-Seite stört mich L4D2 vor allem mit einer gewöhnungsbedürftigen Perspektive, die mir zu verzerrt erscheint. Und zum zweiten sind Tageslicht-Levels einfach nicht so angsteinflößend wie die dunkeln Levels des ersten Teils. Zum Glück gibt es im Nachfolger später durchaus einige Levels die in Gebäuden oder Nebel/Dämmerung stattfinden, und mich wieder etwas gütlich stimmen.
Den DLC konnte ich bisher noch nicht spielen, denn wie sich herausstellt ist es garnicht einfach, die Timeslots von 4 Leuten auf eine Spielsession festzulegen.
8/10 Punkte
Splinter Cell: Conviction (360)
Seit dem ersten Teil bin ich ein großer Splinter-Cell Fan. Für mich ist die actionorientierte Art der Reihe die beste Version eines Schleichspiels.
Ich mag es nicht, Gegner zu umschiffen und Nachteile durch deren Ausschaltung zu haben. Hitman ist ein gutes Beispiel für ein Schleich-Spiel, bei dem ich Frustrationen kriege. Bei SplinterCell kann man dem entdeckt werden immer noch gut entgehen, und durch das spaßige Lampen-Ausschalt-Spielchen auch immer noch genug Taktik. Ausserdem ist die Grafik bei jedem Teil bisher eine Augenweide gewesen, vor allem aufgrund der Schattenspiele.
Splinter Cell: Double Agent war für mich da schon eine zu große Abweichung vom Konzept und hat mir bisher am wenigsten Spaß gemacht. Hier war zu viel Spießruten-Umlaufen notwendig, zu viel Stealth und zu wenig Stealth-Action.
Als ich hörte dass das langjährig entwickelte und verzögerte Splinter Cell: Conviction eher in Richtung Assassin's Creed gehen sollte, hatte ich erstmal Befürchtungen dass daraus mehr Hitman werden würde, als mir lieb ist. Letztlich wurde SCC dann so oft umgeändert, dass davon glücklicherweise wenig übrig geblieben ist.
Die beiden großen Änderungen im neuen Spiel sind zum einen die veränderte Cover-Mechanik, bei der man von Block zu Block sprinten kann. Das HUD des Spiels wurde derart verfeinert, dass Ingame-Projektionen einem sowohl Missionsziele als auch Deckmöglichkeiten innerhalb der Architektur zeigen - eine sehr coole Idee, wie ich finde. Zweite große Änderung ist das sogenannte Mark and Execute. Durch Nahkampfaktionen ergattert man sich die Fähigkeit, bis zu 4 markierte Gegner (abhängig von der Waffen) zu markieren, tracken und dann (wenn man nah genug dran ist) mit einem einzelnen Knopfdruck auszuschalten.
Viele Leute beschweren sich, dass das Spiel dadurch zu einfach wird. Ich finde dieses Action-Taktikelement aber wirklich toll, zumal man mit dem markieren von Gegnern so auch taktische Tiefe hinzugewinnt. Es ist garnicht so einfach, wie es klingt, die Gegner so in einem Rudel zu erwischen, dass das Mark and Execute auch sinnvoll ist.
Grundsätzlich ist SCC durchaus sehr einfach, daher bin ich froh es direkt auf Realistic gespielt zu haben. Da wurde es wirklich wichtig, seine Bewegung im Level zu planen, und Gegner geschickt zu konfrontieren. Die Level sind mit großer Liebe gestaltet und auch wirklich abwechslungsreich. Die Story mit seinen Twists kann zwar keine Kartoffel hinter dem Ofen hervorlocken, aber reicht gerade so aus um die Brücke zwischen den Levels zu schlagen.
Den Coop-Modus habe ich mit meinem Bruder gespielt, was im Splitscreen ein ganz cooles Erlebnis ist. Das gegenseitige anschreien "Neinnein, lauf dahin, den einen hab ich schon!" ist ganz cool, verkommt aber in den letzten beiden Levels leider sehr zu schießbudenartigen Gegnermassen und frustrierenden Checkpoint-Reloads. Kurzfristig war ich fast soweit, meinen Controller entweder gegen die Wand oder meinen Bruder zu schmeißen.
Ansonsten können die integrierten Challenges und Achievements das Spielvergnügen an Splinter Cell verlängern und steigern, das Grinden und Sammeln hat mir sogar im Gegensatz zu anderen wirklich Spaß gemacht. Die Mainmission ist mit 6-7 Stunden sehr kurz, aber durch den Mehrspieler-Part hat es sich zeitlich für mich dann letztlich auch bezahlt gemacht.
Ich finde die neue Ausrichtung von SCC vielversprechend. Wenn man die Spieltaktik in nächsten Teilen noch etwas mehr betont und den Schießbuden-Gegnermassen-Anteil reduziert, könnte das ganze auch noch zu toppen sein. 8/10 Punkte
Colin McRae Dirt 2 (PC)
Dirt 2 hatte ich mir schon vor längerem einmal für die 360 ausgeliehen, 15 Minuten gespielt, und wieder weggelegt. Ich kam mit der Fahrphysik überhaupt nicht zurecht, der Analogstick reagierte viel zu sensibel und ich habe mich ständig nur gedreht und konnte nicht wirklich hineinfinden.
Als es ein großes Codemasters-Racingbundle auf Steam für ein paar Euro gab habe ich nochmal zugeschlagen, und das ganze auf dem PC erneut probiert. Von der ersten Minute an hat es mich hier auf einmal gepackt. Die Steuerung per 360-Gamepad war perfekt, und das Drifting hat sofort geklappt. Was damals bei meinem 360-Test so schief läuft, wundert mich bis heute.
Dirt 2 weiß wie kein anderes Rennspiel, den Spieler im Anfangsstadium mit Erfolgen und neuen Spielmodis zu begeistern. Die ersten 3-4 Stunden verbringt man ständig mit Neuerungen. Die Grafik ist atemberaubend schön und schnell, jede neue Strecke hat mein breites Grinsen gefördert. Auch die Achievements und Challenges sind nett integriert, so dass man ständig etwas neues zum ausprobieren hat.
Die Strecken decken alle Schwierigkeitsgrade ab, und man fühlt sich erstaunlich schnell als Rennkönig. Sogar bei wahnwitzigen Spin/Drift-Manövern mit hoher Geschwindigkeit hat man ständig noch genug Kontrolle, dass man alles bewusst steuern kann.
Der Multiplayer-Modus ist genauso abwechslungsreich, und im Gegensatz zu GRiD auch für Parties mit mehreren Freunden gut geeignet. Das Spiel ist vollständig in MS Live integriert, und hat dadurch gewohnten Xbox-360-Komfort.
Gegen Ende des Spiels wiederholen sich Strecken und Spielmodi dann doch sehr. Aber ich habe innerhalb von 2 Wochen dermaßen viel Zeit in dieses Spiel gesteckt, dass ich sagen würde, hier das bislang beste Rennspiel aller Zeiten gefunden zu haben. Die Atmosphäre mit genialem Soundtrack, die coole Menüführung - das alles ist ein tolles Spielerlebnis.
Einziger Wehrmutstropfen sind die frustrierend langen Ladezeiten. Vor und nach jedem Rennen verbringt man gut jeweils 30-40 Sekunden mit Ladebildschirmen. Gerade bei mehrteiligen Rennen im selben Level frage ich mich, warum das sein muss.
Codemasters hat sich damit für mich einmal mehr als Top-Rennspiel-Lieferant qualifiziert, und ich warte voller Freude auf ihr nächstes Werk. 10/10 Punkte.
Ghostbusters (360)
Zu Ghostbusters möchte ich nicht viele Worte verlieren. Die Filme sind toll, das Spieldemo hat damals mein Interesse geweckt. Als ich das Spiel dann endlich mal günstig von Amazon UK bekommen konnte und gespielt habe, war ich aber mehr als enttäuscht.
Die ganze Shooter-Mechanik mit dem Gamepad mag mir garnicht gelingen, das Monster-fangen ist eine Qual. Die Levels sind wahnsinnig eng und schlauchförmig, mit kaum Platz zur Erkundung. Und schon im dritten Level gibt es eine Stelle mit ewig vielen Monstern, die ich nicht überstanden habe und das Spiel frustriert in die Ecke geworfen habe. Daher auch keine Wertung, aber ein großer Zeigefinger Richtung Halsinnerem.
Super Mario Galaxy 2 (Wii)
Super Mario Galaxy 1 war damals eines der wenigen Spiele, für die man sich nicht schämen musste eine Wii zu besitzen.
Die Grafik war bunt, knallig, flüssig und detailverliebt. Die Levelarchitektur atemberaubend neuartig, die Spielmechanik selbst wie üblich perfekt geschliffen.
SMG2 als Nachfolger tritt in dieselben Fußstapfen und wiederholt das Flair des ersten Teils. Diesmal verzichtet man auf eine ausufernde, aufgesetzte Story und lässt die Levelabschnitte problemloser anwählen. Steuerung und Grafik ist ansonsten eigentlich exakt identisch. Dem zweiten Spieler werden ein paar mehr Fähigkeiten zugesprochen, so dass er neben dem Festhalten von Gegnern jetzt auch Gegner töten kann und Münzen sammeln. Klingt nicht nach viel, ist es aber im Spiel durchaus.
Die Levels sind diesmal noch verrückter, und die Bonus-Anzüge schöpfen aus dem Vollen. Was hier an Kreativität in der Verbesserung eines Vorgängers steckt, können viele andere Spiele noch nichtmal mit einem völlig neuen IP schaffen. Neben Joshi gibt es diverse andere Goodies, die ich hier nicht spoilern mag.
Ein paar Schwachpunkte bleiben aber leider doch. Zum einen ist es das IMHO antiquierte System von 1UPs. Das man Level nicht so oft probieren kann wie man mag, ist für mich reine Schikane. Selbst wenn man in einer Playsession dutzende Pilze sammelt (die man dann anfangs nie braucht), verliert man diese alle wenn man das Spiel beendet und danach fortsetzt. Bei mir sieht das üblicherweise so aus, dass ich irgendwann in eine schwere Welt komme, und für den Abend aufgebe. Wenn ich es dann fortsetze, fange ich direkt mit einer schweren Stelle an, wo ich meine anfänglichen 5 Leben direkt verbrate und werde dann gezwungen erstmal 1UPs zu grinden. Das kann ja wohl nicht mein Ernst sein.
Zweiter Punkt ist, dass ich häufig Probleme mit dem analogen Nunchuk-Stick habe. Die Level sind häufig so klein, dass das viele herumlaufen mich immer wieder dazu zwingt, meinen Daumen neu auf dem Nunchuk zu positionieren und kurz abzusetzen. Gerade bei Bosskämpfen sind das die verlorenen Milisekunden, die mich sterben lassen. Auch das herumwaggeln mit der Wiimote zum gleiten oder töten von Gegnern finde ich unnötig nervig - das hätte auch ein alternativer Knopfdruck problemlos erledigen können.
Die Levels selbst sind (in den 3 Welten die ich bisher kennenlernte) leider auch sehr klein, und durchsetzt von zahlreichen Einweg-Beamstationen. Sobald man einen der kleinen Abschnitte verlässt, kommt man nie wieder zurück um dort z.b. nach versteckten Sternen oder Items zu suchen. Hier würde ich mir mehr Exploration wünschen. Die kleinen kugeligen Levels sind mir auch einfach zu gekapselt, da vermisse ich die erkundungsfähigeren Levels aus Mario64 manchmal schon zurück.
Insgesamt ist SMG2 ein genauso großer Spaß wie SMG1. Die große Innovation fehlt hier natürlich, der "Boah ist das anders"-Effekt von SMG1 kann so leicht nicht wiederholt werden. Dafür sind die eigentlichel Levels und deren Puzzles in vielen Punkten noch ausgefeilter und perfektionierter. 9/10 Punkte.
Der US-Import ist schon seit einer Woche verfügbar, in Europa geht es am 11.06. los.
Red Dead Redemption (360)
Mein aktueller Zeitvertreib ist das neue Rockstar-Spiel Red Dead Redemption. Western-Filme mag ich zwar nicht wirklich, dafür finde ich das Setting als Spiel aber umso interessanter. Die beiden Call of Juarez-Spiele haben mir schon viel Spaß gemacht (der erste Teil deutlich mehr als der zweite, jedoch) und waren abwechslungsreich mit einer großen Spielwelt.
Red Dead Redemption arbeitet mit selber Engine wie GTA4 (Euphoria). Die Beleuchtungseffekte, Weitsicht und Physik (gerade bei fallenden, ziehenden, sterbenden Charakteren) ist beindruckend, und kommt hier nochmal besser zur Geltung als in GTA4. Eine Wüstenwelt in einem Spiel war noch nie so spannend zu erkunden, wie hier.
Die große offene Welt ist GTA-typisch in zahlreiche Einzelmissionen, Nebenjobs und Sammelmissionen aufgeteilt. In gewissen Grenzen kann man sich frei für die Missionen entscheiden, so dass man erstmal die Welt erkunden kann ohne sich starr an einen Spielverlauf ketten lassen zu müssen.
Von der ersten Minute an weiß Red Dead durch seine Story und Atmosphäre zu begeistern. Die Story ist zwar recht Western-typisch und schonmal-dagewesen, aber die Art des Vortrags ist so filmisch, wie man es selten in Spielen findet. Das Voice-Acting ist über jeden Zweifel erhaben, auch die Charakteranimation ist trotz technischer Einschränkungen in der Engine durchaus glaubwürdig und abwechslungsreich.
Die Nebencharaktere sind wie typisch für Rockstar-Spiele mal wieder schillernd, witzig und individuell. Jede Mission ist in seinem Ablauf anders, und selten voraussehbar: Ob man nun ein Camp mit Abtrünnigen reinigt, eine Frau aus den Klauen von Banditen rettet, eine Goldmine nach einem Schatz durchsucht oder eine Kuhherde treibt - alles ist toll integriert in die riesige Spielwelt, und man möchte sich nicht davon trennen.
Selbst die Sammel-Missionen (Pflanzen, Tierpfelle, Goldschätze, Kleidungen) machen mir großen Spaß. Dankenswerterweise werden diese auf der Karte hervorgehoben bzw. man kriegt Anhaltspunkte, so dass man nicht wie in anderen Open-World-Spielen total planlos durch die Gegend laufen muss und den Spaß verliert.
Der Multiplayer-Modus mit Free-Roam ist zur Zeit noch etwas unspektakulär, aber wenn demnächst per DLC auch Coop-Missionen verfügbar sind, werde ich hier sicher auch einige Stunden verbringen. Bis dahin hat die Spielwelt aber noch so einiges offen für mich, und ich freue mich schon auf den nächsten Ausritt.
Die Steuerung auf dem Pferd ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, und nicht so flüssig wie die Autosteuerung bei GTA. Dennoch gewöhnt man sich dran, und auch sogar an das nervige Button-mashing zum "beschleunigen" des Pferdes. Nerviger, und genauso wenig zeitgemäß, ist da die Sprungmechanik vom Charakter (und auch Pferd). Wenn man Springen will, vergehen gefühlte 1,5 bis 2 Sekunden damit, dass der Charakter Anlauf holt. Selbst wenn man schon in vollem Lauf ist -- und so kann man die Sprünge nie wirklich gut timen, und bleibt am besten einfach am Boden.
Gut gelöst ist die automatische Reitgeschwindigkeitsanpassung an Begleiter, wenn man eine Mission spielt. So kann man sich endlich mal auf die Dialoge konzentrieren, und ist nicht wie in GTA4 total damit abgelenkt, die richtige Strecke zu finden.
Bislang 9/10 Punkte.
Aus der Videothek ausgeliehen in einer Post-Urlaubs-Spielefrust-Phase. In den Reviews wurde das Spiel immer als Zelda-Lookalike verkauft, daher ging ich auch mit einer derartigen Erwartungshaltung ans Spiel. Was mich aber begrüßte, war ein spielmechanisch recht zusammenkastrierter Rip-Off von God of War. Als Reiter der Acolapolypse namens War wird man von nem Haufen Engel und ein paar Dämonen arglistig über's Kreuz gelegt. Man täuscht uns den Weltuntergang vor, bekanntermaßen der "Hey, kommt auf die Bühne!"-Queue für War. Als wir dann jene Bühne (die Erde) betreten, merken wir erst das was faul ist, aber halt leider 'nen Tick zu spät. Derart prematurely arrived werden wir vom Dämonentribunal erstmal zurückgepfiffen und erkämpfen uns mühsam das Recht, die gemeine Verschwörung zu entlarven, die uns auf die Erde gebracht hat.
Klingt etwas verwirrend, und ist es auch. Jener Rachefeldzug beginnt damit, dass man in bester God of War-Manier erstmal alles mit seinem gigantischen Schwert niedermäht. Die Levels am Anfang sind schlauchförmig, simpel gebaut und spielsteuerungsmechanisch auch recht frustrierend.
Nur wenn man diese Durstphase der ersten 2-3 Spielstunden übersteht merkt man auf einmal, dass man es mit einer riesigen offenen Welt zu tun hat, die man frei bereisen kann. Von nun an kann man sich Quests abholen, kleine Sammel-Sidequests machen und die Zelda-typischen Tempelwelten betreten in denen man Waffen und halt Zeugs sammelt. Das aufpowern mit diesen Sonderwaffen macht einen großen Spaß, vor allem gegen Ende gibt es einige Waffen, die riesigen Spaß machen und selbst in einem Zelda für Freudensprünge gesorgt hätten.
Rückblickend ein tolles Spiel, tatsächlich wie ein düsteres Zelda. 8/10 Punkte
Bioshock 2 (PC)
Der erste Bioshock Teil am PC hat mich damals eigentlich eher underwhelmed. Ich hatte etwas wie System Shock erwartet - so etwas bekam ich dann auch, nur mit deutlich mehr Shooter und Schlauchleveligkeit als mir lieb war. Die sehr cool vorangetragene Story mit inzwischen legendären Zitaten hat das aber alles wett gemacht.
Der zweite Bioshock Teil fügt jetzt nochmals more of the same hinzu. Die Story ist anders, aber irgendwie ähnlich. Diesmal spielt man einen Big Daddy, der spielmechanisch aber kaum einen großen Unterschied zum ersten Teil macht, mal abgesehen von der Drill Gun.
Die ursprünglich beworbenen Unterwasser-Teile der Levels sind ziemlich lachhaft, und sonst fühlt sich alles irgendwie plagiativ an. Die Level sind ähnlich wie in Bioshock 1, finden stellenweise sogar in exakt derselben Architektur - nur halt heruntergekommen. Da hat mir das Art-Deco-Design des Vorgängers deutlich mehr zugesagt.
Die Spielsteuerung am PC hat als große Unterscheidung zur 360-Version keine automatische Pause, wenn man die Sonderfähigkeiten wie Feuer, Eis und Dosenbier einsetzen möchte. Das macht die Kämpfe extrem haspelig, besonders im schweren Schiwerigkeitsgrad. Kämpfe gegen Big Sisters sind kaum zu schaffen, weil ständig Munition leergeht, und man taktisch nicht das Element einsetzen kann, was man möchte (da man es per Mausrad durchscrollen muss und sich gerne mal verdreht).
Ganz nett gelungen sind die Tonic-Upgrades diesmal. Da man zahlreiche Slots zur Befüllung hat, kann man hier richtig geschickt die passiven Fähigkeiten aufleveln. Ansonsten verkommt das Spiel noch mehr als Shooter und wusste mich mit seiner Story kaum zu fesseln. 5/10 Punkte
Bayonetta (360)
Die Demo des Brawlers Bayonetta hat mich damals garnicht begeistert. Ein komisch-chaotisches, blumenverblühtes, verwirrendes Spielfeld mit viel zu viel Action und einer Lack&Leder-Hexe im Mittelpunkt. Die Story in der Demo war überhaupt nicht zu verstehen, das Kampfsystem habe ich absolut nicht verstanden.
Da ich aber ein großer Fan vom letzten Devil May Cry war, habe ich mit aller Hoffnung das Spiel aus der Videothek ausgeliehen (und nachträglich auch gekauft). Hier wird man nett in die Story eingeführt, inklusive Tutorial und so - eine große Erleichterung. Abseits davon besteht das Spiel gut zu 50% aus Kampfsequenzen in abgeschlossenen Arealen, die man sequentiell durchwandert - und zu 50% aus Zwischensequenzen (wie auch schon bei Devil May Cry). Diese Sequenzen waren für mich das eigentliche Highlight des Spiels, weil sie total abstrus und augenzwinkernd sind. Die Sexbombe Bayonetta wird herrlich zynisch durch die Hexen/Engelwelt geführt, und ich konnte mich oft vor Schmunzeln garnicht mehr retten.
Zweites Highlight des Spiels sind die Kampfszenen, und ein wirklich durchdachtes Kampfsystem. Neben diversen Spezielattacken und aufeinander abgestimmten Combos kann man unterschiedliche "Kampfprofile" durch unterschiedliche Waffenbestückung wählen, die man während des Kampfes mit nur einem Knopfdruck wechseln kann. Ein Ausweich-System, und ein "Offset-System" zum unterbrechen und fortführen von Combos rundet das ganze ab, so dass man nach Bayonetta kaum noch einen Brawler spielen kann ohne die Technik zu vermissen. Zudem gibt es gefühlte tausend Upgrades und Collectibles, mit denen man sich das Spiel versüßen kann.
Wer derartige Spiele mit etwas Augenzwinkern nicht für voll nimmt, wird hier einen Riesenspaß haben und sehr gefordert werden. Für mich 10/10 Punkte für dieses Nischen-Genre.
God of War 3 (PS3)
Nach dem mehr als deutlich vermasselten Dante's Inferno (separat besprochen) habe ich mich gefreut, die Vorlage dazu endlich spielen zu können. Lange habe ich für diesen PS3-exklusiven Nachfolger gewartet, und war damals für mich mit ein Kaufgrund der PS3. Die ersten beiden Teile auf der PS2 habe ich genossen, da sie zum einen eine spannende Mythologie vorgetragen haben und zum anderen sowohl abwechslungsreich als auch kampftechnisch fordernd waren.
Bei GOW3 scheint man sich hier etwas übernommen zu haben, die Epicness ist mir dann doch etwas übertrieben. Die Verteilung der spielerischen Höhepunkte ist merkwürdig, denn das Spiel fängt mit einem Auftakt an, der im ganzen weiteren Spiel nicht mehr übertroffen wird, sondern eher spannungstechnisch abnimmt.
GOW3 ist ansonsten optimiertes Button-Mashing par excellence, jeder Schlauchlevel fühlt sich bis ins kleinste Detail optimiert an. Häufig ist es da schade, dass die fixe Kamera es nicht erlaubt, sich in den schön gebauten Welten einmal umzugucken. Der Gore-Faktor ist sogar für mich an einigen Stellen etwas fehl am platze.
Für einen PS3-Besitzer ist das Spiel allein aufgrund der Grafik ein Pflichtkauf. Eingeordnet in die Serie ist es spielerisch für mich aber der schwächste Teil gewesen, der nicht wirklich eine Eigenidentität aufbauen konnte. 7/10 Punkte
Ratchet & Clank: A Crank in Time (PS3)
Als ich das erste mal von Ratchet&Clank hörte, dachte ich eine lange Zeit dass es ein Kinder-Ballerspiel ist. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich das Spiel immer mit Banjoo & Kazooie (oder so) verwechselt habe, und Ratchet&Clank durchaus eine tolle Spielserie ist.
In dem 3rd-Person-Actionshooter bereist man als knuddliger, fuchsähnlicher Lombax mit seinem Roboterkollegen zahlreiche Welten, kann seine Waffen aufrüsten und erkundet Mario64-mäßig eine Umgebung mit vielen Jump'n'Run-Einlagen. Häufig glüht der Bildschirm vor Explosionen, Schüssen und Gegnern und wird dadurch zu einem echt unterhaltsamen Actionfeuerwerk.
Der letzte Teil versucht als Abschluss der vierteiligen Trilogie einen Schwerpunkt auf eine doch eher etwas maue Story zu legen, die im Gegensatzu zu den Vorgängern einen zu vordergründigen Humor hat. Das subtile, zynische und selbstpersiflierende der Vorgänger war mir da doch irgendwie lieber. Gerade Quark hat in seinem Eigenhumor im letzten Teil den deutlich schwächsten Auftritt.
Auf der Haben-Seite stehen aber die Puzzle-Segmente von Roboter Clank. In Braid-mäßigem Stil kann man hier Puzzles lösen, in denen man seine Klone zeitreisen lässt und so verschiedene Schalter betätigt. Die Kombination verschiedener Klone kann so ganzschöne Hirnwindungen kosten und war für mich das absolute Spielhighlight. Ansonsten konnte ich auch mit den coolen Waffen und zahlreichen Welten meinen Spaß haben, 7/10 Punkte.
Left 4 Dead 2 (PC)
Mit Left 4 Dead 1 habe ich damals in kleiner Freunderunde schon Spaß gehabt, und war damals ähnlich erbost dass Valve mit dem zweiten Teil ein Addon zum Vollpreis verkaufen wollte, was man auch locker in den ersten Teil hätte integrieren können.
Irgendwann habe ich mich dann aber doch überwunden und zum zweiten Teil gegriffen (günstig bei Amazon UK) und dank meiner drei Mitstreiter (huhu Andy, Wolfram, Felix!) auch nicht bereut. L4D2 bringt nettere Grafik, abwechslungsreichere/atmosphärischere Levels und sehr coole Melee-Waffen mit. Die neuen Zombie-Typen sind nett integriert, und die Story jedes Levels wirklich deutlich besser als beim ersten Teil. Auch die Crescendo-Events sind mal wieder Highlight des Spiels.
Auf der "Buärgh"-Seite stört mich L4D2 vor allem mit einer gewöhnungsbedürftigen Perspektive, die mir zu verzerrt erscheint. Und zum zweiten sind Tageslicht-Levels einfach nicht so angsteinflößend wie die dunkeln Levels des ersten Teils. Zum Glück gibt es im Nachfolger später durchaus einige Levels die in Gebäuden oder Nebel/Dämmerung stattfinden, und mich wieder etwas gütlich stimmen.
Den DLC konnte ich bisher noch nicht spielen, denn wie sich herausstellt ist es garnicht einfach, die Timeslots von 4 Leuten auf eine Spielsession festzulegen.
8/10 Punkte
Splinter Cell: Conviction (360)
Seit dem ersten Teil bin ich ein großer Splinter-Cell Fan. Für mich ist die actionorientierte Art der Reihe die beste Version eines Schleichspiels.
Ich mag es nicht, Gegner zu umschiffen und Nachteile durch deren Ausschaltung zu haben. Hitman ist ein gutes Beispiel für ein Schleich-Spiel, bei dem ich Frustrationen kriege. Bei SplinterCell kann man dem entdeckt werden immer noch gut entgehen, und durch das spaßige Lampen-Ausschalt-Spielchen auch immer noch genug Taktik. Ausserdem ist die Grafik bei jedem Teil bisher eine Augenweide gewesen, vor allem aufgrund der Schattenspiele.
Splinter Cell: Double Agent war für mich da schon eine zu große Abweichung vom Konzept und hat mir bisher am wenigsten Spaß gemacht. Hier war zu viel Spießruten-Umlaufen notwendig, zu viel Stealth und zu wenig Stealth-Action.
Als ich hörte dass das langjährig entwickelte und verzögerte Splinter Cell: Conviction eher in Richtung Assassin's Creed gehen sollte, hatte ich erstmal Befürchtungen dass daraus mehr Hitman werden würde, als mir lieb ist. Letztlich wurde SCC dann so oft umgeändert, dass davon glücklicherweise wenig übrig geblieben ist.
Die beiden großen Änderungen im neuen Spiel sind zum einen die veränderte Cover-Mechanik, bei der man von Block zu Block sprinten kann. Das HUD des Spiels wurde derart verfeinert, dass Ingame-Projektionen einem sowohl Missionsziele als auch Deckmöglichkeiten innerhalb der Architektur zeigen - eine sehr coole Idee, wie ich finde. Zweite große Änderung ist das sogenannte Mark and Execute. Durch Nahkampfaktionen ergattert man sich die Fähigkeit, bis zu 4 markierte Gegner (abhängig von der Waffen) zu markieren, tracken und dann (wenn man nah genug dran ist) mit einem einzelnen Knopfdruck auszuschalten.
Viele Leute beschweren sich, dass das Spiel dadurch zu einfach wird. Ich finde dieses Action-Taktikelement aber wirklich toll, zumal man mit dem markieren von Gegnern so auch taktische Tiefe hinzugewinnt. Es ist garnicht so einfach, wie es klingt, die Gegner so in einem Rudel zu erwischen, dass das Mark and Execute auch sinnvoll ist.
Grundsätzlich ist SCC durchaus sehr einfach, daher bin ich froh es direkt auf Realistic gespielt zu haben. Da wurde es wirklich wichtig, seine Bewegung im Level zu planen, und Gegner geschickt zu konfrontieren. Die Level sind mit großer Liebe gestaltet und auch wirklich abwechslungsreich. Die Story mit seinen Twists kann zwar keine Kartoffel hinter dem Ofen hervorlocken, aber reicht gerade so aus um die Brücke zwischen den Levels zu schlagen.
Den Coop-Modus habe ich mit meinem Bruder gespielt, was im Splitscreen ein ganz cooles Erlebnis ist. Das gegenseitige anschreien "Neinnein, lauf dahin, den einen hab ich schon!" ist ganz cool, verkommt aber in den letzten beiden Levels leider sehr zu schießbudenartigen Gegnermassen und frustrierenden Checkpoint-Reloads. Kurzfristig war ich fast soweit, meinen Controller entweder gegen die Wand oder meinen Bruder zu schmeißen.
Ansonsten können die integrierten Challenges und Achievements das Spielvergnügen an Splinter Cell verlängern und steigern, das Grinden und Sammeln hat mir sogar im Gegensatz zu anderen wirklich Spaß gemacht. Die Mainmission ist mit 6-7 Stunden sehr kurz, aber durch den Mehrspieler-Part hat es sich zeitlich für mich dann letztlich auch bezahlt gemacht.
Ich finde die neue Ausrichtung von SCC vielversprechend. Wenn man die Spieltaktik in nächsten Teilen noch etwas mehr betont und den Schießbuden-Gegnermassen-Anteil reduziert, könnte das ganze auch noch zu toppen sein. 8/10 Punkte
Colin McRae Dirt 2 (PC)
Dirt 2 hatte ich mir schon vor längerem einmal für die 360 ausgeliehen, 15 Minuten gespielt, und wieder weggelegt. Ich kam mit der Fahrphysik überhaupt nicht zurecht, der Analogstick reagierte viel zu sensibel und ich habe mich ständig nur gedreht und konnte nicht wirklich hineinfinden.
Als es ein großes Codemasters-Racingbundle auf Steam für ein paar Euro gab habe ich nochmal zugeschlagen, und das ganze auf dem PC erneut probiert. Von der ersten Minute an hat es mich hier auf einmal gepackt. Die Steuerung per 360-Gamepad war perfekt, und das Drifting hat sofort geklappt. Was damals bei meinem 360-Test so schief läuft, wundert mich bis heute.
Dirt 2 weiß wie kein anderes Rennspiel, den Spieler im Anfangsstadium mit Erfolgen und neuen Spielmodis zu begeistern. Die ersten 3-4 Stunden verbringt man ständig mit Neuerungen. Die Grafik ist atemberaubend schön und schnell, jede neue Strecke hat mein breites Grinsen gefördert. Auch die Achievements und Challenges sind nett integriert, so dass man ständig etwas neues zum ausprobieren hat.
Die Strecken decken alle Schwierigkeitsgrade ab, und man fühlt sich erstaunlich schnell als Rennkönig. Sogar bei wahnwitzigen Spin/Drift-Manövern mit hoher Geschwindigkeit hat man ständig noch genug Kontrolle, dass man alles bewusst steuern kann.
Der Multiplayer-Modus ist genauso abwechslungsreich, und im Gegensatz zu GRiD auch für Parties mit mehreren Freunden gut geeignet. Das Spiel ist vollständig in MS Live integriert, und hat dadurch gewohnten Xbox-360-Komfort.
Gegen Ende des Spiels wiederholen sich Strecken und Spielmodi dann doch sehr. Aber ich habe innerhalb von 2 Wochen dermaßen viel Zeit in dieses Spiel gesteckt, dass ich sagen würde, hier das bislang beste Rennspiel aller Zeiten gefunden zu haben. Die Atmosphäre mit genialem Soundtrack, die coole Menüführung - das alles ist ein tolles Spielerlebnis.
Einziger Wehrmutstropfen sind die frustrierend langen Ladezeiten. Vor und nach jedem Rennen verbringt man gut jeweils 30-40 Sekunden mit Ladebildschirmen. Gerade bei mehrteiligen Rennen im selben Level frage ich mich, warum das sein muss.
Codemasters hat sich damit für mich einmal mehr als Top-Rennspiel-Lieferant qualifiziert, und ich warte voller Freude auf ihr nächstes Werk. 10/10 Punkte.
Ghostbusters (360)
Zu Ghostbusters möchte ich nicht viele Worte verlieren. Die Filme sind toll, das Spieldemo hat damals mein Interesse geweckt. Als ich das Spiel dann endlich mal günstig von Amazon UK bekommen konnte und gespielt habe, war ich aber mehr als enttäuscht.
Die ganze Shooter-Mechanik mit dem Gamepad mag mir garnicht gelingen, das Monster-fangen ist eine Qual. Die Levels sind wahnsinnig eng und schlauchförmig, mit kaum Platz zur Erkundung. Und schon im dritten Level gibt es eine Stelle mit ewig vielen Monstern, die ich nicht überstanden habe und das Spiel frustriert in die Ecke geworfen habe. Daher auch keine Wertung, aber ein großer Zeigefinger Richtung Halsinnerem.
Super Mario Galaxy 2 (Wii)
Super Mario Galaxy 1 war damals eines der wenigen Spiele, für die man sich nicht schämen musste eine Wii zu besitzen.
Die Grafik war bunt, knallig, flüssig und detailverliebt. Die Levelarchitektur atemberaubend neuartig, die Spielmechanik selbst wie üblich perfekt geschliffen.
SMG2 als Nachfolger tritt in dieselben Fußstapfen und wiederholt das Flair des ersten Teils. Diesmal verzichtet man auf eine ausufernde, aufgesetzte Story und lässt die Levelabschnitte problemloser anwählen. Steuerung und Grafik ist ansonsten eigentlich exakt identisch. Dem zweiten Spieler werden ein paar mehr Fähigkeiten zugesprochen, so dass er neben dem Festhalten von Gegnern jetzt auch Gegner töten kann und Münzen sammeln. Klingt nicht nach viel, ist es aber im Spiel durchaus.
Die Levels sind diesmal noch verrückter, und die Bonus-Anzüge schöpfen aus dem Vollen. Was hier an Kreativität in der Verbesserung eines Vorgängers steckt, können viele andere Spiele noch nichtmal mit einem völlig neuen IP schaffen. Neben Joshi gibt es diverse andere Goodies, die ich hier nicht spoilern mag.
Ein paar Schwachpunkte bleiben aber leider doch. Zum einen ist es das IMHO antiquierte System von 1UPs. Das man Level nicht so oft probieren kann wie man mag, ist für mich reine Schikane. Selbst wenn man in einer Playsession dutzende Pilze sammelt (die man dann anfangs nie braucht), verliert man diese alle wenn man das Spiel beendet und danach fortsetzt. Bei mir sieht das üblicherweise so aus, dass ich irgendwann in eine schwere Welt komme, und für den Abend aufgebe. Wenn ich es dann fortsetze, fange ich direkt mit einer schweren Stelle an, wo ich meine anfänglichen 5 Leben direkt verbrate und werde dann gezwungen erstmal 1UPs zu grinden. Das kann ja wohl nicht mein Ernst sein.
Zweiter Punkt ist, dass ich häufig Probleme mit dem analogen Nunchuk-Stick habe. Die Level sind häufig so klein, dass das viele herumlaufen mich immer wieder dazu zwingt, meinen Daumen neu auf dem Nunchuk zu positionieren und kurz abzusetzen. Gerade bei Bosskämpfen sind das die verlorenen Milisekunden, die mich sterben lassen. Auch das herumwaggeln mit der Wiimote zum gleiten oder töten von Gegnern finde ich unnötig nervig - das hätte auch ein alternativer Knopfdruck problemlos erledigen können.
Die Levels selbst sind (in den 3 Welten die ich bisher kennenlernte) leider auch sehr klein, und durchsetzt von zahlreichen Einweg-Beamstationen. Sobald man einen der kleinen Abschnitte verlässt, kommt man nie wieder zurück um dort z.b. nach versteckten Sternen oder Items zu suchen. Hier würde ich mir mehr Exploration wünschen. Die kleinen kugeligen Levels sind mir auch einfach zu gekapselt, da vermisse ich die erkundungsfähigeren Levels aus Mario64 manchmal schon zurück.
Insgesamt ist SMG2 ein genauso großer Spaß wie SMG1. Die große Innovation fehlt hier natürlich, der "Boah ist das anders"-Effekt von SMG1 kann so leicht nicht wiederholt werden. Dafür sind die eigentlichel Levels und deren Puzzles in vielen Punkten noch ausgefeilter und perfektionierter. 9/10 Punkte.
Der US-Import ist schon seit einer Woche verfügbar, in Europa geht es am 11.06. los.
Red Dead Redemption (360)
Mein aktueller Zeitvertreib ist das neue Rockstar-Spiel Red Dead Redemption. Western-Filme mag ich zwar nicht wirklich, dafür finde ich das Setting als Spiel aber umso interessanter. Die beiden Call of Juarez-Spiele haben mir schon viel Spaß gemacht (der erste Teil deutlich mehr als der zweite, jedoch) und waren abwechslungsreich mit einer großen Spielwelt.
Red Dead Redemption arbeitet mit selber Engine wie GTA4 (Euphoria). Die Beleuchtungseffekte, Weitsicht und Physik (gerade bei fallenden, ziehenden, sterbenden Charakteren) ist beindruckend, und kommt hier nochmal besser zur Geltung als in GTA4. Eine Wüstenwelt in einem Spiel war noch nie so spannend zu erkunden, wie hier.
Die große offene Welt ist GTA-typisch in zahlreiche Einzelmissionen, Nebenjobs und Sammelmissionen aufgeteilt. In gewissen Grenzen kann man sich frei für die Missionen entscheiden, so dass man erstmal die Welt erkunden kann ohne sich starr an einen Spielverlauf ketten lassen zu müssen.
Von der ersten Minute an weiß Red Dead durch seine Story und Atmosphäre zu begeistern. Die Story ist zwar recht Western-typisch und schonmal-dagewesen, aber die Art des Vortrags ist so filmisch, wie man es selten in Spielen findet. Das Voice-Acting ist über jeden Zweifel erhaben, auch die Charakteranimation ist trotz technischer Einschränkungen in der Engine durchaus glaubwürdig und abwechslungsreich.
Die Nebencharaktere sind wie typisch für Rockstar-Spiele mal wieder schillernd, witzig und individuell. Jede Mission ist in seinem Ablauf anders, und selten voraussehbar: Ob man nun ein Camp mit Abtrünnigen reinigt, eine Frau aus den Klauen von Banditen rettet, eine Goldmine nach einem Schatz durchsucht oder eine Kuhherde treibt - alles ist toll integriert in die riesige Spielwelt, und man möchte sich nicht davon trennen.
Selbst die Sammel-Missionen (Pflanzen, Tierpfelle, Goldschätze, Kleidungen) machen mir großen Spaß. Dankenswerterweise werden diese auf der Karte hervorgehoben bzw. man kriegt Anhaltspunkte, so dass man nicht wie in anderen Open-World-Spielen total planlos durch die Gegend laufen muss und den Spaß verliert.
Der Multiplayer-Modus mit Free-Roam ist zur Zeit noch etwas unspektakulär, aber wenn demnächst per DLC auch Coop-Missionen verfügbar sind, werde ich hier sicher auch einige Stunden verbringen. Bis dahin hat die Spielwelt aber noch so einiges offen für mich, und ich freue mich schon auf den nächsten Ausritt.
Die Steuerung auf dem Pferd ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, und nicht so flüssig wie die Autosteuerung bei GTA. Dennoch gewöhnt man sich dran, und auch sogar an das nervige Button-mashing zum "beschleunigen" des Pferdes. Nerviger, und genauso wenig zeitgemäß, ist da die Sprungmechanik vom Charakter (und auch Pferd). Wenn man Springen will, vergehen gefühlte 1,5 bis 2 Sekunden damit, dass der Charakter Anlauf holt. Selbst wenn man schon in vollem Lauf ist -- und so kann man die Sprünge nie wirklich gut timen, und bleibt am besten einfach am Boden.
Gut gelöst ist die automatische Reitgeschwindigkeitsanpassung an Begleiter, wenn man eine Mission spielt. So kann man sich endlich mal auf die Dialoge konzentrieren, und ist nicht wie in GTA4 total damit abgelenkt, die richtige Strecke zu finden.
Bislang 9/10 Punkte.
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Kommentare
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Also ich finde da fehlt noch Red Steel 2 für Wii. Keine Tiefe in der Story aber ein cooles Gameplay und der Muskelkaterfaktor liegt bei 12 von 10.
Grüße, Christian
Grüße, Christian
Hhm, also von Red Steel 2 war ich damals bei der Gamescom wenig überzeugt, und auch die Reviews dazu haben mich nicht so umgehauen.
3D-Shooter auf der Wii sehen einfach hässlich aus - und ich muss mich schon immer überwinden, die Wii überhaupt an meinem LCD zu nutzen. Bei mir isst das Auge doch immer recht viel mit.
(Und ich bin nicht so der Cellshading-Fan)
3D-Shooter auf der Wii sehen einfach hässlich aus - und ich muss mich schon immer überwinden, die Wii überhaupt an meinem LCD zu nutzen. Bei mir isst das Auge doch immer recht viel mit.
(Und ich bin nicht so der Cellshading-Fan)
Hmmm, ja geb ich Dir recht. Aber da meine PS3 erst am Freitag eintrifft (freu) war ich ja regelrecht gezwungen
Aber zur Verteidigung des Spiels muss ich sagen das die Grafik für Wii-Verhältnisse echt ganz gut ist, was aber wohl vom "Ich brauch nicht viel Texturen"-CellShading kommt. Die Steuerung über WiiMotion-Plus ist aber auf jedenfall sehr präzise!
Aber zur Verteidigung des Spiels muss ich sagen das die Grafik für Wii-Verhältnisse echt ganz gut ist, was aber wohl vom "Ich brauch nicht viel Texturen"-CellShading kommt. Die Steuerung über WiiMotion-Plus ist aber auf jedenfall sehr präzise!