Montag, 16. November 2009
Modern Railfare 2
Es gibt nur wenige Computerspiel-Genres/-Reihen, die ich kategorisch ausschließe. Zum einen sind das quasi alle Sport-Spiele (FIFA, PES, NHL, NFL, NBA), dann alle Online-MMORPGS (WoW, City of *) und fast alles an Echtzeit-Strategie bis auf Starcraft. Na gut, vielleicht sind es doch nicht so wenige.
Aber mein Punkt ist: Zu diesen ignorierten Spielereihen gehört auch seit jeher Call of Duty. Ich finde das Weltkriegsshoter-Szenario wahnsinnig unspannend, uninspiriert und zu Genüge durchgenudelt. Der Amerkanismus der Serie tut sein übrigens.
Irgendwann kam aber dann der Modern Warefare-Titel dazu, wo man das Setting einmal komplett in die Neuzeit gehieft hat. Und nicht nur das, das Spiel wurde von der Presse für seinen Abwechslungsreichtum und gut inszenierte Story gelobt. Etwas zurückhaltend habe ich mir das Spiel damals von einem Freund ausgeliehen, und war tatsächlich auch begeistert von den 6-7 Stunden Spielzeit die CoD4 geboten hat. Der Shooter hat mit einigen packenden Levels aufgewartet (Retro-Stealth-Sniping in Tchernobyl), war extrem kurzweilig und vom Schmalzgehalt sogar erträglich. Ich war jedenfalls begeistert und vor allem in höchstem Maße überrascht.
Den fünften CoD-Teil musste ich aufgrund des Weltkriegs-Settings mal wieder überspringen, daher freute ich mich umsomehr auf die moderne Reinkarnation namens Modern Warfare 2. Den ersten Spaßdämpfer erhielt das Spiel bei mir, als die Preispolitik bekannt wurde, und man für diesen Triple-A-Titel einfach mal pauschal 10 Euro mehr verlangen wollte als für alle anderen Spiele. Zu dem Zeitpunkt war mein Boykott eigentlich klar geplant, das i-Tüpfelchen in Form von der Einstampfung des Dedicated-Server-Supports war mir als Single-Player sogar noch egal.
Wie auch immer, da meine Boykott-Haltung leider immer durch Konsumgier getoppt wird, habe ich nun doch bei MW2 zugeschlagen. Aber bei Amazon UK kostete das Spiel ja auch nur grob 40 Euro.
Am Freitag habe ich die ersten 2,5 Stunden der Kampagne gespielt (und bin damit scheinbar schon 50% fortgeschritten), und muss sagen:
Ich bin wahnsinnig enttäuscht.
Erstmal die Highs: Die Grafik ist mal wieder packend. Gerade wenn ich die letzten 9 Monate fast immer nur 720p-Xbox360-Titel gespielt habe, ist es ein Dimensionssprung am PC wieder mit 1680x1050 Pixeln in voller Detailstufe in das Geschehen zu staunen. Die Waffendynamik, der Sound, die Bewegung - das ist schon alles Top Notch.
Die Lows: Allen voran zeigt MW2, wie langweilig ein Spiel werden kann, wenn es von vorne bis hinten durchgeskriptet ist. Vor lauter einstürzender Hochhäuser, einfallender Gegnerhorden, auffahrender Panzer weiß man die einzelnen Events garnicht mehr zu wertschätzen. Überall krawallt es, und man fühlt sich wie durch einen Theme Ride durchgeprügelt. Von einem Checkpoint zum nächsten läuft man durch ein Schießbudenkabinett, angefeuert durch wilde vorauseilende Kameraden. Das ganze Spiel (zumindest die ersten 50%) fühlt sich an als wäre es ein einfacher Railshooter, gerade in den Passagen wo man in einem Panzer sitzt.
Gegner befallen einen aus allen erdenklicken Lagen, und wirken jedesmal wie frisch gespawnt, so dass man den Eindruck hat das eigene Vorgehen ist sowieso ohne Konsequenz, weil alles immer direkt nachwächst. Klar, das soll eine Kriegssimulation sein, aber das Gameplay wird dadurch total generisch. Da mag, selbst wenn die Russen in Amerikanische Vorstädte eindringen, der Funke nicht so richtig übertreten, wenn man mal eben 200 Russen von einem Dach aus plättet als wären es Ameisenkolonien - es fehlt das wirklich atmosphärisch beklemmende, das man als Spieler Mittelpunkt des Geschehens ist. So komme ich mir vor, als wäre ich als 4jähriger auf einem Abenteuerspielplatz für 10 jährige, jeder zeigt mir was er tolles kann, aber niemand will richtig mit mir spielen.
Noch erschwerender kommt die erschlagende Portion an Amerikanischem Patriotismus dazu. Das Gefasel über "Liberation" und "we are the good guys" und "Nur topmoderne Waffen erlauben es uns, wirkliche Freiheit zu haben" geht mir gehörig gegen den Strich. Das habe ich in MW1 noch aushalten können, in MW2 möchte ich manchmal den Kopfhörer gegen die Wand schleudern ob dieses gequirlten Schwachfugs.
Die Zwischensequenzen werden alle lieblos in Briefing-Screens vorangetrieben, das trägt nur weiter zur fehlenden Identifikation bei. Während ich mich bei MW1 in die Rollen der beiden "Helden" reinversetzen konnte, wird man in MW2 von Held #1 zu Held #2 in jeweils 10-15minütige Shooterhäppchen geprügelt, kriegt eine schmalzige Patriotismus-Rede vorgesetzt und dann geht's weiter. Das tolle Storytelling vom ersten Teil, mit visuellen Zwischenspielern, ist so komplett eingestampft.
MW2 mag ein hervorragender Multiplayer-Titel sein, das ist für mich jedoch nicht so relevant (weil ich keine PC-Spielefreunde mit MW2 habe, und Spielen mit Fremden langweilig finde). Die Kampagne ist jedenfalls für mich das ausschlaggebende, und die ist schlichtweg verhunzt.
Aber mein Punkt ist: Zu diesen ignorierten Spielereihen gehört auch seit jeher Call of Duty. Ich finde das Weltkriegsshoter-Szenario wahnsinnig unspannend, uninspiriert und zu Genüge durchgenudelt. Der Amerkanismus der Serie tut sein übrigens.
Irgendwann kam aber dann der Modern Warefare-Titel dazu, wo man das Setting einmal komplett in die Neuzeit gehieft hat. Und nicht nur das, das Spiel wurde von der Presse für seinen Abwechslungsreichtum und gut inszenierte Story gelobt. Etwas zurückhaltend habe ich mir das Spiel damals von einem Freund ausgeliehen, und war tatsächlich auch begeistert von den 6-7 Stunden Spielzeit die CoD4 geboten hat. Der Shooter hat mit einigen packenden Levels aufgewartet (Retro-Stealth-Sniping in Tchernobyl), war extrem kurzweilig und vom Schmalzgehalt sogar erträglich. Ich war jedenfalls begeistert und vor allem in höchstem Maße überrascht.
Den fünften CoD-Teil musste ich aufgrund des Weltkriegs-Settings mal wieder überspringen, daher freute ich mich umsomehr auf die moderne Reinkarnation namens Modern Warfare 2. Den ersten Spaßdämpfer erhielt das Spiel bei mir, als die Preispolitik bekannt wurde, und man für diesen Triple-A-Titel einfach mal pauschal 10 Euro mehr verlangen wollte als für alle anderen Spiele. Zu dem Zeitpunkt war mein Boykott eigentlich klar geplant, das i-Tüpfelchen in Form von der Einstampfung des Dedicated-Server-Supports war mir als Single-Player sogar noch egal.
Wie auch immer, da meine Boykott-Haltung leider immer durch Konsumgier getoppt wird, habe ich nun doch bei MW2 zugeschlagen. Aber bei Amazon UK kostete das Spiel ja auch nur grob 40 Euro.
Am Freitag habe ich die ersten 2,5 Stunden der Kampagne gespielt (und bin damit scheinbar schon 50% fortgeschritten), und muss sagen:
Ich bin wahnsinnig enttäuscht.
Erstmal die Highs: Die Grafik ist mal wieder packend. Gerade wenn ich die letzten 9 Monate fast immer nur 720p-Xbox360-Titel gespielt habe, ist es ein Dimensionssprung am PC wieder mit 1680x1050 Pixeln in voller Detailstufe in das Geschehen zu staunen. Die Waffendynamik, der Sound, die Bewegung - das ist schon alles Top Notch.
Die Lows: Allen voran zeigt MW2, wie langweilig ein Spiel werden kann, wenn es von vorne bis hinten durchgeskriptet ist. Vor lauter einstürzender Hochhäuser, einfallender Gegnerhorden, auffahrender Panzer weiß man die einzelnen Events garnicht mehr zu wertschätzen. Überall krawallt es, und man fühlt sich wie durch einen Theme Ride durchgeprügelt. Von einem Checkpoint zum nächsten läuft man durch ein Schießbudenkabinett, angefeuert durch wilde vorauseilende Kameraden. Das ganze Spiel (zumindest die ersten 50%) fühlt sich an als wäre es ein einfacher Railshooter, gerade in den Passagen wo man in einem Panzer sitzt.
Gegner befallen einen aus allen erdenklicken Lagen, und wirken jedesmal wie frisch gespawnt, so dass man den Eindruck hat das eigene Vorgehen ist sowieso ohne Konsequenz, weil alles immer direkt nachwächst. Klar, das soll eine Kriegssimulation sein, aber das Gameplay wird dadurch total generisch. Da mag, selbst wenn die Russen in Amerikanische Vorstädte eindringen, der Funke nicht so richtig übertreten, wenn man mal eben 200 Russen von einem Dach aus plättet als wären es Ameisenkolonien - es fehlt das wirklich atmosphärisch beklemmende, das man als Spieler Mittelpunkt des Geschehens ist. So komme ich mir vor, als wäre ich als 4jähriger auf einem Abenteuerspielplatz für 10 jährige, jeder zeigt mir was er tolles kann, aber niemand will richtig mit mir spielen.
Noch erschwerender kommt die erschlagende Portion an Amerikanischem Patriotismus dazu. Das Gefasel über "Liberation" und "we are the good guys" und "Nur topmoderne Waffen erlauben es uns, wirkliche Freiheit zu haben" geht mir gehörig gegen den Strich. Das habe ich in MW1 noch aushalten können, in MW2 möchte ich manchmal den Kopfhörer gegen die Wand schleudern ob dieses gequirlten Schwachfugs.
Die Zwischensequenzen werden alle lieblos in Briefing-Screens vorangetrieben, das trägt nur weiter zur fehlenden Identifikation bei. Während ich mich bei MW1 in die Rollen der beiden "Helden" reinversetzen konnte, wird man in MW2 von Held #1 zu Held #2 in jeweils 10-15minütige Shooterhäppchen geprügelt, kriegt eine schmalzige Patriotismus-Rede vorgesetzt und dann geht's weiter. Das tolle Storytelling vom ersten Teil, mit visuellen Zwischenspielern, ist so komplett eingestampft.
MW2 mag ein hervorragender Multiplayer-Titel sein, das ist für mich jedoch nicht so relevant (weil ich keine PC-Spielefreunde mit MW2 habe, und Spielen mit Fremden langweilig finde). Die Kampagne ist jedenfalls für mich das ausschlaggebende, und die ist schlichtweg verhunzt.
Sonntag, 20. September 2009
Verkaufe Guitar Hero World Tour Super Bundle für PS3
Ich verkaufe meine Instrumenten- und Spielesammlung für Guitar Hero auf der PS3. Da ich inzwischen überwiegend auf der Xbox-360 spiele, bin ich jetzt endlich auf die Instrumente auf der 360 umgestiegen und habe nun einiges zu viel übrig:
Am liebsten würd ich das ganze an Selbstabholer in Köln loswerden.
Achja: Das ganze macht einen Heidenspaß.
- Guitar Hero World Tour Super Bundle (Schlagzeug, Gitarre, Bass, Mikrofon, Guitar Hero World Tour Spiel)
- Rock Band 2 (US-Import)
- Guitar Hero 3 - Legends of Rock
Am liebsten würd ich das ganze an Selbstabholer in Köln loswerden.
Achja: Das ganze macht einen Heidenspaß.
Montag, 1. Juni 2009
Tales of Monkey Island
Holy Macarony, Batman!
Monkey Island 1 wird revamped und kommt für Xbox360, PC und Wiiware. Mit kompletten Voiceovern. Und einerumschaltbaren neue Grafik/alte Grafik Version (wie R-Type). Und dann kommen noch neue episodische Teile.
Ganz, ganz großartig: Trailer für Tales of Monkey Island.
Endlich zahlt sich aus, dass ich Monkey Island 1 seit Jahren nicht nochmal gespielt habe, dann kann ich das so jetzt richtig genießen. Der neue episodische Content reizt mich eigentlich weniger, Sam'n'Max war mir da auch deutlich zu billig aufgemacht. Aber mal schauen, der Trailer erweckt irgendwie den Eindruck als hätte Ron Gilbert da auch seine Finger mit im Spiel gehabt.
Großartig!
Monkey Island 1 wird revamped und kommt für Xbox360, PC und Wiiware. Mit kompletten Voiceovern. Und einerumschaltbaren neue Grafik/alte Grafik Version (wie R-Type). Und dann kommen noch neue episodische Teile.
Ganz, ganz großartig: Trailer für Tales of Monkey Island.
Endlich zahlt sich aus, dass ich Monkey Island 1 seit Jahren nicht nochmal gespielt habe, dann kann ich das so jetzt richtig genießen. Der neue episodische Content reizt mich eigentlich weniger, Sam'n'Max war mir da auch deutlich zu billig aufgemacht. Aber mal schauen, der Trailer erweckt irgendwie den Eindruck als hätte Ron Gilbert da auch seine Finger mit im Spiel gehabt.
Großartig!
Sonntag, 5. April 2009
Vin Diesel: The Wheelman
In letzter Zeit habe ich mich auf die Motorrad-Saison mit meiner Xbox-360 vorbereitet: Burnout Paradise, PGR4 und jetzt The Wheelman.
Vor einiger Zeit hatte ich die Demo gespielt und war ziemlich abgetan. Maues Spielgefühl, wenig interessante Story. Da ich aber dank meines Gamestar-Abos noch ein gewaltiges Guthaben beim Verleihshop.de habe, landete Wheelman dann doch noch irgendwie auf meiner Liste.
Und was soll ich sagen: Das Spiel hat ordentlich Spaß gemacht, hat mich jetzt fast 3 Tage komplett beschäftigt. Erstmal die guten Sachen:
Wheelman hat eine große, frei befahrbare Welt. Barcelona ist in einem recht großen Gebiet nachmodelliert worden, und mit meinem spärlichen Touri-Kenntnissen von damals fühlt sich das sogar alles extrem echt an. Sogar Texturen für Kneipen und Bars befinden sich dort, wo ich damals spazieren ging. Große Einkaufsläden, die Parks, die Kathedralen - ich habe mich gefühlt, als wäre ich im Urlaub.
Schon nach kurzer Spielzeit wird mir überhaupt erst klar, dass das kein einfaches Arcade-Racing-Spiel ist sondern eher eine Kreuzung aus Burnout und Grand Theft Auto. Anfahrbare Missionen, unterschiedliche Aufträge, Straßengangs.
Dann ist nach kurzer Umgewöhnung von einem richtigen Rennspiel die Fahrphysik überraschend gut gelungen. Sehr im Stile von Burnout, einfach zugänglich aber um zahlreiche Ecken besser bedienbar als die Schwabbelkarren in GTA. Driften, Boosts, Handbremsenwenden sind toll umgesetzt. Hinzu kommt der recht einzigartige "Melee-Attack"-Stil. Mit den Steuerbuttons kann man nach links und rechts ausschweifen und Gegner rammen. Das klingt langweilig, macht aber wahnsinnig Spaß. Die Steuerung reagiert ultraflott, die Explosionen von Gegnerwagen oder auch Stunt-Animationen erzeugen richtiges Kinoflair.
Das Gefühl der Geschwindigkeit ist auch schon ohne Turbo toll übertragen. Rasend schnell pest man um die Ecken und freut sich jedesmal wie ein kleines Kind, wenn ein Ausweichmanöver genauso klappt, wie man sich das innerhalb milisekundenschneller Reaktion vorgestellt hat.
Zweites Alleinstellungsmerkmal ist, dass man jedes Auto mit einer "Luftattacke" verlassen kann und ins Auto vor sich springen kann. Sieht etwas Spiderman-mäßig aus, und ist bei heißen Verfolgungsjagden extrem fesselnd.
Auch GTA-mäßig gibt es einige Zu-Fuß-Missionen, wo man sich ballernd hin- und herbewegt. Die Steuerung hier ist zweckmäßig, wirkt jedoch liebloser als die Autosteuerung.
Was ich noch garnicht erwähnt habe: Das Spiel trägt nicht ohne Grund den Namen Vin Diesel im Titel. Im Grunde genommen fühlt sich das Spiel aus dem Fast&Furious-Universum entliehen, denn man spielt Vin Diesel als Special-Agent, der in Barcelona eine kleine Gang-Verschwörung lockern soll. Lustigerweise sieht Vin auf dem Cover eher Paul Walker ähnlich, als sich selbst. Seine Sprüche sind mega-markant, flacher als ein Bremsbelag - aber dafür stimmt das Grafimodell von seinem Bizeps perfekt.
Und wo so viel Licht ist, ist leider auch genausoviel Schatten.
» Vollständiger ArtikelVor einiger Zeit hatte ich die Demo gespielt und war ziemlich abgetan. Maues Spielgefühl, wenig interessante Story. Da ich aber dank meines Gamestar-Abos noch ein gewaltiges Guthaben beim Verleihshop.de habe, landete Wheelman dann doch noch irgendwie auf meiner Liste.
Und was soll ich sagen: Das Spiel hat ordentlich Spaß gemacht, hat mich jetzt fast 3 Tage komplett beschäftigt. Erstmal die guten Sachen:
Wheelman hat eine große, frei befahrbare Welt. Barcelona ist in einem recht großen Gebiet nachmodelliert worden, und mit meinem spärlichen Touri-Kenntnissen von damals fühlt sich das sogar alles extrem echt an. Sogar Texturen für Kneipen und Bars befinden sich dort, wo ich damals spazieren ging. Große Einkaufsläden, die Parks, die Kathedralen - ich habe mich gefühlt, als wäre ich im Urlaub.
Schon nach kurzer Spielzeit wird mir überhaupt erst klar, dass das kein einfaches Arcade-Racing-Spiel ist sondern eher eine Kreuzung aus Burnout und Grand Theft Auto. Anfahrbare Missionen, unterschiedliche Aufträge, Straßengangs.
Dann ist nach kurzer Umgewöhnung von einem richtigen Rennspiel die Fahrphysik überraschend gut gelungen. Sehr im Stile von Burnout, einfach zugänglich aber um zahlreiche Ecken besser bedienbar als die Schwabbelkarren in GTA. Driften, Boosts, Handbremsenwenden sind toll umgesetzt. Hinzu kommt der recht einzigartige "Melee-Attack"-Stil. Mit den Steuerbuttons kann man nach links und rechts ausschweifen und Gegner rammen. Das klingt langweilig, macht aber wahnsinnig Spaß. Die Steuerung reagiert ultraflott, die Explosionen von Gegnerwagen oder auch Stunt-Animationen erzeugen richtiges Kinoflair.
Das Gefühl der Geschwindigkeit ist auch schon ohne Turbo toll übertragen. Rasend schnell pest man um die Ecken und freut sich jedesmal wie ein kleines Kind, wenn ein Ausweichmanöver genauso klappt, wie man sich das innerhalb milisekundenschneller Reaktion vorgestellt hat.
Zweites Alleinstellungsmerkmal ist, dass man jedes Auto mit einer "Luftattacke" verlassen kann und ins Auto vor sich springen kann. Sieht etwas Spiderman-mäßig aus, und ist bei heißen Verfolgungsjagden extrem fesselnd.
Auch GTA-mäßig gibt es einige Zu-Fuß-Missionen, wo man sich ballernd hin- und herbewegt. Die Steuerung hier ist zweckmäßig, wirkt jedoch liebloser als die Autosteuerung.
Was ich noch garnicht erwähnt habe: Das Spiel trägt nicht ohne Grund den Namen Vin Diesel im Titel. Im Grunde genommen fühlt sich das Spiel aus dem Fast&Furious-Universum entliehen, denn man spielt Vin Diesel als Special-Agent, der in Barcelona eine kleine Gang-Verschwörung lockern soll. Lustigerweise sieht Vin auf dem Cover eher Paul Walker ähnlich, als sich selbst. Seine Sprüche sind mega-markant, flacher als ein Bremsbelag - aber dafür stimmt das Grafimodell von seinem Bizeps perfekt.
Und wo so viel Licht ist, ist leider auch genausoviel Schatten.
Freitag, 20. März 2009
GTA: Chinatown Wars
Als diese Woche mein mobiler Videoplayer den Geist zum Berufspendeln aufgab, habe ich mich kurzerhand auf meinen Nintendo DS berufen und das neue GTA: Chinatown Wars (~20 Euro in England) eingeworfen.
Bei Metacritic und so ziemlich auf allen Review-Plattformen sahnt das Spiel derzeit Bestnoten ein. Fast jeder spricht davon, es sei das beste NDS Spiel des Jahres oder sogar aller Zeiten.
I beg to differ.
Die Grafik ist für DS-Verhältnisse ganz nett, und pompös in 3D gehalten. Die Intros sind in einer flashigen Comic-Grafik gehalten, die den GTA-Charme ganz gut herüberbringen. Die Aufteilung der beiden Screens innerhalb des Spiels ist vernünftig durchgeführt, man kann eine Art PDA und Landkarte parallel zur Spielwelt betrachten.
ABER die Grafik ist einfach zu verwuselt. Abgesehen von der Pixeligkeit aufgrund der Texturfilterung auf dem DS haben die Entwickler wohl probiert, durch zahlreiche Details etwas Bling-Bling unterzukriegen. Für mich führt das zu einem der größten Kritikpunkte: Die Spielwelt ist so vollgepropft mit Straßenlaternen, Kioskständen und Mülleimern, dass man bei der kleinen Bildauflösung kaum gezielt fahren kann.
Dann sausen ständig Straßenschilder vorbei, die den kompletten Bildschirm belagern (weil sie "oberhalb" der Straße liegen). Auch fährt man unter Straßenbahnlinien hindurch, wo man sein Auto dann komplett nicht mehr sehen kann. Diese Hektik wird verschlimmert dadurch, dass die Autos alle extrem schnell unterwegs sind und durch den kleinen Bildausschnitt es fast unmöglich ist, das Auto gezielt zu lenken.
Dann zu den Missionen: Alles ein großes Resterühren in vergangenen GTA-Zeiten. Die Missionen (ich habe ungefähr 10 bisher gespielt) sind alle nach Schema F produziert, die Mini-Missionsbriefings scheinen mir von der Azubi-Abteilung Rockstars gescripted zu sein.
Aufgegeben habe ich DS in einer Mission, wo man Yakuza rekrutieren soll. Man muss diese vor Gegnern beschützen, und mindestens 2 Personen rekrutieren. Nur scheint es irgendwie keine Autos zu geben, in die mehr als 2 Personen passen - also läuft eine immer doof hinter dem Auto her, und man verliert sie. Läuft man zu Fuß, bleiben die KI-Follower an Straßenecken hängen oder lassen sich von schnell heranfahrenden Gegnern überfahren.
So eine Frickeligkeit muss ich mir nicht antun. Dann bietet GTA noch so einen Mini-Sim-City-Modus an, in dem man als Drogenkurier Dinge von A nach B nach A transportieren soll und dabei Wirtschaftskalkulation anstellen darf.
Laaangweilig. Das Spiel könnte ja noch einiges besser sein, wenn wenigstens das zentrale Sandbox-Gameplay zum spielen animieren könnte. Das ist aufgrund der Bildenge kaum möglich, und ich finds unschaffbar die Handbremse (R-Schultertaste) zu bedienen.
Bei Metacritic und so ziemlich auf allen Review-Plattformen sahnt das Spiel derzeit Bestnoten ein. Fast jeder spricht davon, es sei das beste NDS Spiel des Jahres oder sogar aller Zeiten.
I beg to differ.
Die Grafik ist für DS-Verhältnisse ganz nett, und pompös in 3D gehalten. Die Intros sind in einer flashigen Comic-Grafik gehalten, die den GTA-Charme ganz gut herüberbringen. Die Aufteilung der beiden Screens innerhalb des Spiels ist vernünftig durchgeführt, man kann eine Art PDA und Landkarte parallel zur Spielwelt betrachten.
ABER die Grafik ist einfach zu verwuselt. Abgesehen von der Pixeligkeit aufgrund der Texturfilterung auf dem DS haben die Entwickler wohl probiert, durch zahlreiche Details etwas Bling-Bling unterzukriegen. Für mich führt das zu einem der größten Kritikpunkte: Die Spielwelt ist so vollgepropft mit Straßenlaternen, Kioskständen und Mülleimern, dass man bei der kleinen Bildauflösung kaum gezielt fahren kann.
Dann sausen ständig Straßenschilder vorbei, die den kompletten Bildschirm belagern (weil sie "oberhalb" der Straße liegen). Auch fährt man unter Straßenbahnlinien hindurch, wo man sein Auto dann komplett nicht mehr sehen kann. Diese Hektik wird verschlimmert dadurch, dass die Autos alle extrem schnell unterwegs sind und durch den kleinen Bildausschnitt es fast unmöglich ist, das Auto gezielt zu lenken.
Dann zu den Missionen: Alles ein großes Resterühren in vergangenen GTA-Zeiten. Die Missionen (ich habe ungefähr 10 bisher gespielt) sind alle nach Schema F produziert, die Mini-Missionsbriefings scheinen mir von der Azubi-Abteilung Rockstars gescripted zu sein.
Aufgegeben habe ich DS in einer Mission, wo man Yakuza rekrutieren soll. Man muss diese vor Gegnern beschützen, und mindestens 2 Personen rekrutieren. Nur scheint es irgendwie keine Autos zu geben, in die mehr als 2 Personen passen - also läuft eine immer doof hinter dem Auto her, und man verliert sie. Läuft man zu Fuß, bleiben die KI-Follower an Straßenecken hängen oder lassen sich von schnell heranfahrenden Gegnern überfahren.
So eine Frickeligkeit muss ich mir nicht antun. Dann bietet GTA noch so einen Mini-Sim-City-Modus an, in dem man als Drogenkurier Dinge von A nach B nach A transportieren soll und dabei Wirtschaftskalkulation anstellen darf.
Laaangweilig. Das Spiel könnte ja noch einiges besser sein, wenn wenigstens das zentrale Sandbox-Gameplay zum spielen animieren könnte. Das ist aufgrund der Bildenge kaum möglich, und ich finds unschaffbar die Handbremse (R-Schultertaste) zu bedienen.
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