Sonntag, 19. Februar 2012
Super Win Win Drive
Gestern einen schönen, Karneval vermeidenden und Arbeitstag ausgleichenden Videoabend gehabt:
Super
Super hört sich von der Beschreibung her schon super an, liegt es doch auf der selben Schiene wie der von mir sehr hoch geschätzte Kick Ass (Hui, garnicht hier bewertet, so eine Schande! Toller, witziger film!). Hierbei geht es um einen eigentlich normalen Typen, der aufgrund seiner Umstände und Überschätzung zum Superhelden wird, und dabei natürlich so ziemlich alles schiefgeht, was schiefgehen könnte.
Im Falle von Super wäre da der etwas psychopathe Frank, dessen Superkraft es ist mit einer Rohrzange auf Leute einzuschlagen, und der versucht seine Frau aus den Klauen eines Drogenbarons zu befreien. Die teilweise Mockumentary-ähnliche, künstlich ungewollt komisch inszenierte Super-Antihelden-Hatz wird derart langweilig und mit schlechten Dialogen bespickt aufgzeogen, das man sich vor dem Bildschirm eher windet als Spaß zu haben.
Ganz furchtbarer Film, ohne wirkliche Spannung, Charaktergefühl oder Coolness. Komplett ohne Drive! 3 IMDB-Punkte.
Drive
Da wären wir dank grandioser Überleitung also scho bei Drive, oder auch Ryan Gosling looking at things. Ruhige, dialog- und charakterlastige Filme mit etwas eingestreuter Action sind dank Quentin Tarantino ja ein etablierter Filmgenuss - hier scheint man versucht zu haben eine ähnliche schiene zu fahren, dabei aber größenteils ganz auf den Dialog zu verzichten. Langatmigkeit im szenischen Aufbau ist bei dem Film schon fast übertrieben, obwohl der Film das meist mit einer gewissen Grundspannung und zwischendurch krassen Szenen irgendwie wieder wettmacht. Ich hatte mir eigentlich deutlich mehr Action vorgestellt, die zumindest in der ersten Hälfte des Films eher (bis auf das tolle Intro!) nicht vorhanden ist; das wird gen Ende des Films aber dafür auf die brachiale Art alles wieder wettgemacht.
Und dieser Soundtrack! Einfach spitze. Dennoch fand ich den Film nicht ganz ausgereift, vor allem weil Gosling in 2/3 des Films auch durch eine Gummipuppe hätte ersetzt werden können. 7 IMDB-Punkte
Win Win
Win Win war der letzte Film des Abends, ein klassischer Paul Giamatti Charakter-Film á la Sideways. Auch hier spielt er eher einen abgehalfterten Normalo-Typen, diesmal mit leichten Geldproblemen und einer versorgenswerten Familie. Als Anwalt kommt er gerade so über die Runden, und holt sich auf eher moralisch anrüchigerweise die gut entlohnte Aufsichtspflicht für einen ins Altersheim abzuschiebenden Herren. Es kommt, wie es so immer kommt, die Sache geht etwas in die Hose weil plötzlich der Enkel und dessen Tochter ins Bild kommen, und das Leben in der Kleinstadt etwas herumdrehen.
Ein sehr toller, sehr authentisch gespielter und einfühlenswerter Film mit vielen emotionalen Up and Downs, und einer echt interessanten Grundstory, deren Charaktere man allesamt liebhaben möchte. Man merkt, dass die Story aus der Feder des Schreibers vom sich auch mit älteren Menschen und den Familienumständen beschäftigenden Autoren von Up (Pixar) stammt. Der Film ist nicht ohne Grund in der Top-10 Liste 2011 von Jeff Cannata, auch von mir 8 IMDB-Punkte.
Super
Super hört sich von der Beschreibung her schon super an, liegt es doch auf der selben Schiene wie der von mir sehr hoch geschätzte Kick Ass (Hui, garnicht hier bewertet, so eine Schande! Toller, witziger film!). Hierbei geht es um einen eigentlich normalen Typen, der aufgrund seiner Umstände und Überschätzung zum Superhelden wird, und dabei natürlich so ziemlich alles schiefgeht, was schiefgehen könnte.
Im Falle von Super wäre da der etwas psychopathe Frank, dessen Superkraft es ist mit einer Rohrzange auf Leute einzuschlagen, und der versucht seine Frau aus den Klauen eines Drogenbarons zu befreien. Die teilweise Mockumentary-ähnliche, künstlich ungewollt komisch inszenierte Super-Antihelden-Hatz wird derart langweilig und mit schlechten Dialogen bespickt aufgzeogen, das man sich vor dem Bildschirm eher windet als Spaß zu haben.
Ganz furchtbarer Film, ohne wirkliche Spannung, Charaktergefühl oder Coolness. Komplett ohne Drive! 3 IMDB-Punkte.
Drive
Da wären wir dank grandioser Überleitung also scho bei Drive, oder auch Ryan Gosling looking at things. Ruhige, dialog- und charakterlastige Filme mit etwas eingestreuter Action sind dank Quentin Tarantino ja ein etablierter Filmgenuss - hier scheint man versucht zu haben eine ähnliche schiene zu fahren, dabei aber größenteils ganz auf den Dialog zu verzichten. Langatmigkeit im szenischen Aufbau ist bei dem Film schon fast übertrieben, obwohl der Film das meist mit einer gewissen Grundspannung und zwischendurch krassen Szenen irgendwie wieder wettmacht. Ich hatte mir eigentlich deutlich mehr Action vorgestellt, die zumindest in der ersten Hälfte des Films eher (bis auf das tolle Intro!) nicht vorhanden ist; das wird gen Ende des Films aber dafür auf die brachiale Art alles wieder wettgemacht.
Und dieser Soundtrack! Einfach spitze. Dennoch fand ich den Film nicht ganz ausgereift, vor allem weil Gosling in 2/3 des Films auch durch eine Gummipuppe hätte ersetzt werden können. 7 IMDB-Punkte
Win Win
Win Win war der letzte Film des Abends, ein klassischer Paul Giamatti Charakter-Film á la Sideways. Auch hier spielt er eher einen abgehalfterten Normalo-Typen, diesmal mit leichten Geldproblemen und einer versorgenswerten Familie. Als Anwalt kommt er gerade so über die Runden, und holt sich auf eher moralisch anrüchigerweise die gut entlohnte Aufsichtspflicht für einen ins Altersheim abzuschiebenden Herren. Es kommt, wie es so immer kommt, die Sache geht etwas in die Hose weil plötzlich der Enkel und dessen Tochter ins Bild kommen, und das Leben in der Kleinstadt etwas herumdrehen.
Ein sehr toller, sehr authentisch gespielter und einfühlenswerter Film mit vielen emotionalen Up and Downs, und einer echt interessanten Grundstory, deren Charaktere man allesamt liebhaben möchte. Man merkt, dass die Story aus der Feder des Schreibers vom sich auch mit älteren Menschen und den Familienumständen beschäftigenden Autoren von Up (Pixar) stammt. Der Film ist nicht ohne Grund in der Top-10 Liste 2011 von Jeff Cannata, auch von mir 8 IMDB-Punkte.
Dienstag, 31. Januar 2012
Dame, König, As, Spion
Mit bezaubernd netten Leuten habe ich gestern einen unverzaubernd verkorksten Film im Spiegel-Preview sehen dürfen:
Tinker Tailor Soldier Spy (zu Deutsch: Dame, König, As, Spion).
Nachträglich fand ich zwar raus, dass das ganze eine tolle Adaption eines bestehenden Werkes sei, und der Film auch mehrfach oskar-nominiert ist. Aber.
Der Film war unerträglich! Zum einschlafen! Zum rausgehen!
Kurzum geht's in dem Film um klassischen Agentenstoff und spielt in den 70/80er Jahren Londons (MI6). Ein Oberhonk namens Control hat das Gefühl, dass in der Führungsetage seiner Einheit ein paar Leute als Doppelspion für die Russen in Frage kommen könnte. Zudem eingeflochten ist ein Spion, der in Ungarn etwas unglücklich in eine Schießerei gelangt, ein Staatsgeplänkel auslöst und zur Entlassung von Control und seinem Adieutanten Smiley führt. Smiliey darf daraufhin mehr oder weniger anonym Ermittlungen über die Doppelspione führen.
Der Film macht diverse Zeit- und Ortssprünge, mal mehr oder weniger intelligent eingefädelt - aber immer mehr ver- als entwirrend. Grundsätzlich folgt der Film eher dem gemächlichen Machwerk. Sehr, sehr langsame Kameraschwenks (bei denen man sich manchmal fragten muss, ob der Kameramann mitten im Schwenk womöglich eingeschlafen ist), sehr breite Szenenbilder, zahlreiche unbewegliche Closeups von Gesichtern. Und eine sehr tragende, wabernde Klarinetten/Geigen-Musik die einem genau dann auf die Nerven geht, wenn man gerade ruhig einschlafen will.
Zwar trägt der Film mit Hauptdarstellen ordentlich dick auf (Gary Oldman, John Hurt, Colin Firth, Tom Hardy), aber von den Leistungen der Leute bin ich eher entsetzt als begeistert. Gerade Gary Oldman spielt, als sei er ein mit Botox aufgespritzt-glänzendes Waxmännchen, und Colin Firth wäre vor lauter gespielter Süffisanz wohl auch gut als Gleitmittel einsetzbar gewesen.
Die meisten Szenen sind mir unverständlich aneinandergereiht, oft sieht man eine informationslose Szene ausgespielt, während bei einer interessanten Handlung dann frühzeitig abgeschnitten wird. Die Dialoge sind häufig derart in die Länge gezogen, und bieten keinen Unterhaltungswert - da wäre selbst ein Standbild einer Klobürste informativer und storydienlicher.
Ich bin entsetzt, wie eine derart fade, öde Story so gelobt werden kann. Für mich kommt hier weder Gefühl, noch Spannung auf. Überhaupt, was bitte ist ein Agenten-Thriller ohne Spannung? Sogar das RTL-Mittagsprogramm weiß in seinen Geschichten mehr Suspense und Denouement aufzubauen als hier in dem Film.
1 IMDB-Punkt.
Tinker Tailor Soldier Spy (zu Deutsch: Dame, König, As, Spion).
Nachträglich fand ich zwar raus, dass das ganze eine tolle Adaption eines bestehenden Werkes sei, und der Film auch mehrfach oskar-nominiert ist. Aber.
Der Film war unerträglich! Zum einschlafen! Zum rausgehen!
Kurzum geht's in dem Film um klassischen Agentenstoff und spielt in den 70/80er Jahren Londons (MI6). Ein Oberhonk namens Control hat das Gefühl, dass in der Führungsetage seiner Einheit ein paar Leute als Doppelspion für die Russen in Frage kommen könnte. Zudem eingeflochten ist ein Spion, der in Ungarn etwas unglücklich in eine Schießerei gelangt, ein Staatsgeplänkel auslöst und zur Entlassung von Control und seinem Adieutanten Smiley führt. Smiliey darf daraufhin mehr oder weniger anonym Ermittlungen über die Doppelspione führen.
Der Film macht diverse Zeit- und Ortssprünge, mal mehr oder weniger intelligent eingefädelt - aber immer mehr ver- als entwirrend. Grundsätzlich folgt der Film eher dem gemächlichen Machwerk. Sehr, sehr langsame Kameraschwenks (bei denen man sich manchmal fragten muss, ob der Kameramann mitten im Schwenk womöglich eingeschlafen ist), sehr breite Szenenbilder, zahlreiche unbewegliche Closeups von Gesichtern. Und eine sehr tragende, wabernde Klarinetten/Geigen-Musik die einem genau dann auf die Nerven geht, wenn man gerade ruhig einschlafen will.
Zwar trägt der Film mit Hauptdarstellen ordentlich dick auf (Gary Oldman, John Hurt, Colin Firth, Tom Hardy), aber von den Leistungen der Leute bin ich eher entsetzt als begeistert. Gerade Gary Oldman spielt, als sei er ein mit Botox aufgespritzt-glänzendes Waxmännchen, und Colin Firth wäre vor lauter gespielter Süffisanz wohl auch gut als Gleitmittel einsetzbar gewesen.
Die meisten Szenen sind mir unverständlich aneinandergereiht, oft sieht man eine informationslose Szene ausgespielt, während bei einer interessanten Handlung dann frühzeitig abgeschnitten wird. Die Dialoge sind häufig derart in die Länge gezogen, und bieten keinen Unterhaltungswert - da wäre selbst ein Standbild einer Klobürste informativer und storydienlicher.
Ich bin entsetzt, wie eine derart fade, öde Story so gelobt werden kann. Für mich kommt hier weder Gefühl, noch Spannung auf. Überhaupt, was bitte ist ein Agenten-Thriller ohne Spannung? Sogar das RTL-Mittagsprogramm weiß in seinen Geschichten mehr Suspense und Denouement aufzubauen als hier in dem Film.
1 IMDB-Punkt.
Sonntag, 1. Januar 2012
Warrior, Sherlock Holmes: A Game of Shadows
Am Freitagabend war ich gemeinsam mit Felix und Sebastian in Sherlock Holmes: A Game of Shadows. Der erste Teil war für mich mit seinem Actionfokus schon etwas mau, aber visuell doch ganz schön gemacht - daher hatte ich auch eher recht geringe Ansprüche an den zweiten Teil. Die wurden dafür auch wenigstens erfüllt; im Gesamten ist der Film eigentlich ein Aufguss des erste Teils, zwar mit einer epischeren Drumrumgeschichte, und mit mehr Indiana-Jones-mäßigem Europa-bereisen - aber im Resultat irgendwie einfach more of the same.
Viele der SFX-Shots sind ganz liebevoll gemacht, aber seien wir mal ehrlich: Was die BBC mit der heute in der zweiten Staffel beginnenden Sherlock-Serie gemacht hat, ist des Stoffs einfach mehr würdig also so ein Batlock wie im Film. 6 IMDB-Punkte
Wesentlich ergreifender fand ich Warrior, der hier in Deutschland als Direct-to-Video Release einen Auftakt machen wird. Im Grunde genommen ist der Film ein klassischer Million Dollar Baby meets Rocky, im Mixed-Martial-Arts Umfeld.
Der Sport wird schon ziemlich packend rübergebracht, die herzergreifende Familienstory drumherum ist ebenfalls recht gut inszeniert. Topfilm, ich würde ihn direkt ein zweites Mal anschauen. Und über die harten Schultermuskeln von Tom Hardy (zukünftiger Bane im nächsten Batman) kommt man nicht drüber weg. 9 IMDB-Punkte.
Viele der SFX-Shots sind ganz liebevoll gemacht, aber seien wir mal ehrlich: Was die BBC mit der heute in der zweiten Staffel beginnenden Sherlock-Serie gemacht hat, ist des Stoffs einfach mehr würdig also so ein Batlock wie im Film. 6 IMDB-Punkte
Wesentlich ergreifender fand ich Warrior, der hier in Deutschland als Direct-to-Video Release einen Auftakt machen wird. Im Grunde genommen ist der Film ein klassischer Million Dollar Baby meets Rocky, im Mixed-Martial-Arts Umfeld.
Der Sport wird schon ziemlich packend rübergebracht, die herzergreifende Familienstory drumherum ist ebenfalls recht gut inszeniert. Topfilm, ich würde ihn direkt ein zweites Mal anschauen. Und über die harten Schultermuskeln von Tom Hardy (zukünftiger Bane im nächsten Batman) kommt man nicht drüber weg. 9 IMDB-Punkte.
Sonntag, 25. Dezember 2011
Serienrückblick 2011
2011 war nicht gerade das schlechteste Jahr für einen Medienjunkie wie mich. Alle Serien sind in Weihnachtspause, es kommen keine neuen Spiele mehr raus - was liegt also näher als ein Jahresrückblick?
Dieses Jahr war auch Zeit ein paar alte Zöpfe abzuschneiden, aufsteigend sortiert nach Bwaaaah, ich ertrags nicht mehr
Chuck
War schon viel zu lange more of the same, die neue Staffel hatte einen völlig uninteressanten Ausgangspunkt, und Yvonne Strahovski kurze Haare. Da hält mich nicht viel.
Eureka
Wurde in der letzten Staffel zu einer unsagbare schlechten Soap, bei der auch die Autoren nicht mehr wussten was sie hier eigentlich verkaufen wollen.
Grimm 2011
Hier habe ich schon nach 2 Folgen abgebrochen, da sowohl Hauptdarsteller als auch Plotline so dermaßen 08/15 waren, dass ich überhaupt kein Potential in der Story sah.
Once Upon A Time 2011
Ähnlich wie Grimm eine neue Märchenserie. Während Grimm sich eher auf eine Monster of the Week-Thematik mit ein paar Buffy-Elementen herausgesucht hat, geht Once upon a Time den familienfreundlicheren Weg und bringt mehr Charakterspiel und übergreifende Story auf den Tisch. Dennoch wurde es mir hier nach 6 Folgen zu unambitioniert und zu soapig.
Bored Walk Empire
Obwohl ich die erste Staffel eigentlich recht spannend fand, hatte ich überhaupt keine Motivation die zweite auch nur ansatzweise zu verfolgen. Für mich war die Story rund um Nookie erzählt, mehr will ich nicht.
The Walking Dead
Schon die erste Staffel fand ich enorm schlecht; das packende Ausgangsszenario wurde erstickt in einem Keim an langweiligen Filler-Episoden mit hölzernen Darstellern und keinem überspringenden Funken. Die erste Folge der zweiten Staffel war noch schlechter, als die letzte endete - für mich war da klar, dass ich davon nichts weiter ertragen würde.
Wilfred 2011
Von der Beschreibung her klang Wilfred eigentlich genau richtig für mich: Etwas verrückte Story eines depressiven Typen, der seinen Nachbarshund in Menschenform sprechen hört und sich mit ihm anfreundet und Lebensweisheiten vermittelt bekommt. Für mich war das aber so over the top, dass mich die Interaktion der beiden Hauptdarsteller um die Nerven gebracht hat.
Nikita
Eine ganze Staffel hiervon habe ich nur wegen Maggie Q ertragen, aber das muss reichen. Die Story wurde ab Ende der ersten Staffel so sehr auf Girlie-Action umgetrimmt, dass ich mich bewusst von der Zielgruppe distanzieren musste.
2011 sind auch einige Serien ausgelaufen, bzw. abgebrochen worden, denen ich bis zum (teils bitteren) Ende treu geblieben bin. Diesmal aufsteigend sortiert nach Argh, warum habt ihr das abgebrochen!
» Vollständiger ArtikelAbgebrochene Serien
Dieses Jahr war auch Zeit ein paar alte Zöpfe abzuschneiden, aufsteigend sortiert nach Bwaaaah, ich ertrags nicht mehr
Chuck
War schon viel zu lange more of the same, die neue Staffel hatte einen völlig uninteressanten Ausgangspunkt, und Yvonne Strahovski kurze Haare. Da hält mich nicht viel.
Eureka
Wurde in der letzten Staffel zu einer unsagbare schlechten Soap, bei der auch die Autoren nicht mehr wussten was sie hier eigentlich verkaufen wollen.
Grimm 2011
Hier habe ich schon nach 2 Folgen abgebrochen, da sowohl Hauptdarsteller als auch Plotline so dermaßen 08/15 waren, dass ich überhaupt kein Potential in der Story sah.
Once Upon A Time 2011
Ähnlich wie Grimm eine neue Märchenserie. Während Grimm sich eher auf eine Monster of the Week-Thematik mit ein paar Buffy-Elementen herausgesucht hat, geht Once upon a Time den familienfreundlicheren Weg und bringt mehr Charakterspiel und übergreifende Story auf den Tisch. Dennoch wurde es mir hier nach 6 Folgen zu unambitioniert und zu soapig.
Bored Walk Empire
Obwohl ich die erste Staffel eigentlich recht spannend fand, hatte ich überhaupt keine Motivation die zweite auch nur ansatzweise zu verfolgen. Für mich war die Story rund um Nookie erzählt, mehr will ich nicht.
The Walking Dead
Schon die erste Staffel fand ich enorm schlecht; das packende Ausgangsszenario wurde erstickt in einem Keim an langweiligen Filler-Episoden mit hölzernen Darstellern und keinem überspringenden Funken. Die erste Folge der zweiten Staffel war noch schlechter, als die letzte endete - für mich war da klar, dass ich davon nichts weiter ertragen würde.
Wilfred 2011
Von der Beschreibung her klang Wilfred eigentlich genau richtig für mich: Etwas verrückte Story eines depressiven Typen, der seinen Nachbarshund in Menschenform sprechen hört und sich mit ihm anfreundet und Lebensweisheiten vermittelt bekommt. Für mich war das aber so over the top, dass mich die Interaktion der beiden Hauptdarsteller um die Nerven gebracht hat.
Nikita
Eine ganze Staffel hiervon habe ich nur wegen Maggie Q ertragen, aber das muss reichen. Die Story wurde ab Ende der ersten Staffel so sehr auf Girlie-Action umgetrimmt, dass ich mich bewusst von der Zielgruppe distanzieren musste.
Beendete Serien
2011 sind auch einige Serien ausgelaufen, bzw. abgebrochen worden, denen ich bis zum (teils bitteren) Ende treu geblieben bin. Diesmal aufsteigend sortiert nach Argh, warum habt ihr das abgebrochen!
Donnerstag, 25. August 2011
Super 8, Planet of the Apes, The Mechanic
Vorab Notiz an mich: Zu Kinofilmen immer Felix mitnehmen; statistisch ziemlich konstant waren fast alle zuletzt mit ihm geguckten Filme immer gut. Alternativ habe ich es auch nur endlich gelernt, vorab die Spreu vom Heu zu trennen.
In den letzten 7 Tagen habe ich es zweimal ins Kino geschafft; trotz organisatorischer Unzulänglichkeiten ist das eine verdammt gute Quote.
Rise of the Planet of the Apes
Der eine Film war Rise of the Planet of the Apes. Für mich sowieso ein Pflichtfilm, da ich den 1968er Klassiker Planet of the Apes für meine persönliche Filmgeschichte als Meilenstein ansehe (und daher auch das schlimme Wahlberg-Remake über mich hatte ergehen lassen). Das ganze siedelt sich als Vorspiel zum Filmklassiker an und beschreibt, wie die Affen an die Weltherrschaft kamen. Dabei schlägt der Film viele menschliche und sanfte Töne an, zeigt das Aufwachsen von Schlaubi-Affe Caesar. Der Großteil des Films wird dialogarm und mit viel Emotionen, Bild- und Zeichensprache getragen - und erinnert damit fast etwas an E.T. oder Wall-E.
Die Emotionen des mal wieder von Andy Serkis großartig digitalisiert-animierten Affens. Erst im letzten Drittel kommt dann das obligatorische Actionfeuerwerk dazu, das hätte ich in dem Film garnicht unbedingt gebraucht - zumal ich eher ständig über den Realismus der Affenrevolution nachdenken musste.
Insgesamt trägt der Film ein bekanntes Thema über die Grundlagen von Menschlichkeit und Sozialität ganz nett hervor, auch James diFranco hat seinen Charakter für mich mal wieder charismatisch vorgetragen. 7/10 Punkten, vor allem weil mir bei solchen Prequel-Filmen das im Hinterkopf bekannte Ende den Genuss senkt, und weil man schon auch etwas auf die Klischee-Schubladen zurückgreift.
Super 8
Zweiter Kino-Film war die Spielberg/JJ Abrams-Co-Produktion Super 8. Die Trailer bewerben den Film etwas als klassische 80er-Jahre Mixtur aus E.T. und The Goonies. Kurzgefasst trifft es das absolut. Super8 ist ein (ohne Starschauspieler) toll emotionalisierender und ruhiger, charaktergetragener Film über eine Gruppe Jugendlicher, die bei einer riesigen Militärverschwörung ihren Mann stehen müssen.
Das ganze beginnt mit einem Schüler-Projekt, in dem die Gruppe einen eigenen Film (mit Zombies!) drehen will und dabei eines Abends mitten in ein gigantisches Zugunglück gerät, dass die ein oder andere spektakuläre Auswirkung auf die idyllische Kleinstadt und die Kinder hat.
Die im Film aufgebaute Atmosphäre ist etwas, dass mich absolut zurück in die Filme der 80er versetzt. Kleinste Details sind stimmig, Kleidung und Einrichtung fühlen sich so wohlig heimisch an, das man sich bei dem Film wie in ein kleines Nest einkuscheln möchte. Man spürt die Begeisterung der Kinder für ihr Filmprojekt, erlebt die Verschwörung durch ihre Augen.
Und selbst wenn der Film mit Effekten aufwartet, die einem Bruckheimer-Blockbuster in nichts nachstehen, tut er das auf eine derart faszinierende Art und Weise, dass man wie beim Zugcrash Minutenlang mit offenem Mund auf den Schirm glotzt und nur noch ein "Wow" hinauskeucht. Genauso begeistert bin ich von dem tollen Casting der kleinen Schauspielern - jeder trägt seinen Teil bei: Ob die aufrichtige und leidende Motivation Joe, das begeisterte Bossing von Fattie-Charles oder das einfach tiefgründige und fesselnde Acting von Alice (Elle Fanning, für mich der Star des Films).
Abzug in der B-Note gibt's in dem Film natürlich für die nervig überfrachteten JJ-Lens-Flares und hauptsächlich für das letzte Drittel des Films, wo man doch wieder den stumpfsinnigen Kriegsactionanteil in die Höhe treibt und auch etwas unglaubwürdig wirkt. Da hat Spielberg damals mit ET doch irgendwie das bessere Konzept gehabt. Wie der Name schon suggeriert kriegt Super 8 von mir 8 IMDB-Punkte.
The Mechanic
Nachdem ich jetzt mit Punkten um mich geworfen habe, muss man das ganze auch wieder etwas aufwiegen. An einem öden Sonntagnachmittagabend haben wir uns zwar in bester Gesellschaft, aber mit miesester Filmauswahl beschäftigt: The Mechanic. Normalerweise ist Jason Statham für mich ein Garant für actionlastiges Popcorn-Kino, aber was der Mechanic hier storymäßig aus dem Hut zaubert, zaubert mir den Hut ins Gesicht, unter die Augen und bis über die Kinnlade. Herr, wirf Sinn vom Himmel - was hier präsentiert wird hat weder Hand, Halt noch Fuß. Die Aneinanderreihung von unmotivierten Handlungssträngen ohne Moral und Ambition lässt einem Haare wie Schuppen vor den Augen herunterfallen. Und wenn Herr Statham dann wenigstens mal ein paar seiner Signature-Kampfmoves ausführen darf, dann nur in Minimalstdauer - der Rest ist hirnlose Ballerei.
Falls mein Fazit bis hierhin noch nicht so durchschien: Bitte nicht angucken. 2/10 IMDB-Punkten.
...and one more thing (in memoriam)
Auch vor kurzem gesehen, aber nicht mehr präsent genug um dafür gut reviewen zu können:
Hall Pass, total tolle Komödie über Seitensprünge mit etwas Slapstick und viel Sub-Gürtellinie-Scherzen á la Forgetting Sarah Marshall (8 IMDB-Punkte).
The Fighter, Charakterfilm über die schlängelhaft verlaufende Sportkarriere eines Boxers . Meisterhafter Co-Star in Gestalt von Christian Bale, der dafür mehr als einen Oscar verdient hätte. Sehr toller Film mit viel spürbarem Herzblut, aber von Wahlberg nicht so ganz perfekt ausgefüllt (8 IMDB-Punkte).
In den letzten 7 Tagen habe ich es zweimal ins Kino geschafft; trotz organisatorischer Unzulänglichkeiten ist das eine verdammt gute Quote.
Rise of the Planet of the Apes
Der eine Film war Rise of the Planet of the Apes. Für mich sowieso ein Pflichtfilm, da ich den 1968er Klassiker Planet of the Apes für meine persönliche Filmgeschichte als Meilenstein ansehe (und daher auch das schlimme Wahlberg-Remake über mich hatte ergehen lassen). Das ganze siedelt sich als Vorspiel zum Filmklassiker an und beschreibt, wie die Affen an die Weltherrschaft kamen. Dabei schlägt der Film viele menschliche und sanfte Töne an, zeigt das Aufwachsen von Schlaubi-Affe Caesar. Der Großteil des Films wird dialogarm und mit viel Emotionen, Bild- und Zeichensprache getragen - und erinnert damit fast etwas an E.T. oder Wall-E.
Die Emotionen des mal wieder von Andy Serkis großartig digitalisiert-animierten Affens. Erst im letzten Drittel kommt dann das obligatorische Actionfeuerwerk dazu, das hätte ich in dem Film garnicht unbedingt gebraucht - zumal ich eher ständig über den Realismus der Affenrevolution nachdenken musste.
Insgesamt trägt der Film ein bekanntes Thema über die Grundlagen von Menschlichkeit und Sozialität ganz nett hervor, auch James diFranco hat seinen Charakter für mich mal wieder charismatisch vorgetragen. 7/10 Punkten, vor allem weil mir bei solchen Prequel-Filmen das im Hinterkopf bekannte Ende den Genuss senkt, und weil man schon auch etwas auf die Klischee-Schubladen zurückgreift.
Super 8
Zweiter Kino-Film war die Spielberg/JJ Abrams-Co-Produktion Super 8. Die Trailer bewerben den Film etwas als klassische 80er-Jahre Mixtur aus E.T. und The Goonies. Kurzgefasst trifft es das absolut. Super8 ist ein (ohne Starschauspieler) toll emotionalisierender und ruhiger, charaktergetragener Film über eine Gruppe Jugendlicher, die bei einer riesigen Militärverschwörung ihren Mann stehen müssen.
Das ganze beginnt mit einem Schüler-Projekt, in dem die Gruppe einen eigenen Film (mit Zombies!) drehen will und dabei eines Abends mitten in ein gigantisches Zugunglück gerät, dass die ein oder andere spektakuläre Auswirkung auf die idyllische Kleinstadt und die Kinder hat.
Die im Film aufgebaute Atmosphäre ist etwas, dass mich absolut zurück in die Filme der 80er versetzt. Kleinste Details sind stimmig, Kleidung und Einrichtung fühlen sich so wohlig heimisch an, das man sich bei dem Film wie in ein kleines Nest einkuscheln möchte. Man spürt die Begeisterung der Kinder für ihr Filmprojekt, erlebt die Verschwörung durch ihre Augen.
Und selbst wenn der Film mit Effekten aufwartet, die einem Bruckheimer-Blockbuster in nichts nachstehen, tut er das auf eine derart faszinierende Art und Weise, dass man wie beim Zugcrash Minutenlang mit offenem Mund auf den Schirm glotzt und nur noch ein "Wow" hinauskeucht. Genauso begeistert bin ich von dem tollen Casting der kleinen Schauspielern - jeder trägt seinen Teil bei: Ob die aufrichtige und leidende Motivation Joe, das begeisterte Bossing von Fattie-Charles oder das einfach tiefgründige und fesselnde Acting von Alice (Elle Fanning, für mich der Star des Films).
Abzug in der B-Note gibt's in dem Film natürlich für die nervig überfrachteten JJ-Lens-Flares und hauptsächlich für das letzte Drittel des Films, wo man doch wieder den stumpfsinnigen Kriegsactionanteil in die Höhe treibt und auch etwas unglaubwürdig wirkt. Da hat Spielberg damals mit ET doch irgendwie das bessere Konzept gehabt. Wie der Name schon suggeriert kriegt Super 8 von mir 8 IMDB-Punkte.
The Mechanic
Nachdem ich jetzt mit Punkten um mich geworfen habe, muss man das ganze auch wieder etwas aufwiegen. An einem öden Sonntagnachmittagabend haben wir uns zwar in bester Gesellschaft, aber mit miesester Filmauswahl beschäftigt: The Mechanic. Normalerweise ist Jason Statham für mich ein Garant für actionlastiges Popcorn-Kino, aber was der Mechanic hier storymäßig aus dem Hut zaubert, zaubert mir den Hut ins Gesicht, unter die Augen und bis über die Kinnlade. Herr, wirf Sinn vom Himmel - was hier präsentiert wird hat weder Hand, Halt noch Fuß. Die Aneinanderreihung von unmotivierten Handlungssträngen ohne Moral und Ambition lässt einem Haare wie Schuppen vor den Augen herunterfallen. Und wenn Herr Statham dann wenigstens mal ein paar seiner Signature-Kampfmoves ausführen darf, dann nur in Minimalstdauer - der Rest ist hirnlose Ballerei.
Falls mein Fazit bis hierhin noch nicht so durchschien: Bitte nicht angucken. 2/10 IMDB-Punkten.
...and one more thing (in memoriam)
Auch vor kurzem gesehen, aber nicht mehr präsent genug um dafür gut reviewen zu können:
Hall Pass, total tolle Komödie über Seitensprünge mit etwas Slapstick und viel Sub-Gürtellinie-Scherzen á la Forgetting Sarah Marshall (8 IMDB-Punkte).
The Fighter, Charakterfilm über die schlängelhaft verlaufende Sportkarriere eines Boxers . Meisterhafter Co-Star in Gestalt von Christian Bale, der dafür mehr als einen Oscar verdient hätte. Sehr toller Film mit viel spürbarem Herzblut, aber von Wahlberg nicht so ganz perfekt ausgefüllt (8 IMDB-Punkte).
Dienstag, 5. April 2011
Sucker Punch
Ein Kind20-jähriges Mädchen wird durch ihren fiesen Vatermöpp etwas unsanft von Mutter und Schwester getrennt. Die familiäre Reduktion wird ihr angehaftet, also landet sie in einem therapeuthischem Zentrum für aggressive weibliche Jugendliche. Da das ganze in einer Phantasiewelt der 50/60er Jahre spielt, ist auch der Lobotomist nicht weit entfernt, also gilt für Baby Doll nur eins: Der ganzen Prozedur schnell entkommen. Praktischerweise entfleucht sie der Realität dank mehrschichtiger Wunschwelten, und organisiert so die Flucht aus dem Psycho-Gefängnis.
Klingt nach dem nächsten Oscar-verdächtigen Film? Nicht ganz, denn es ist der neueste Film von (u.a.) 300-Macher Zack Snyder. Durch seinen visuellen Style in 300 war er zügig en vogue: Lange Single-Shot-Action-Sequenzen, teils mit extremer Slow-Motion, überdefiniertem Körperkult und einem Fantasy-Flair.
Kurzum, 300 hat mir damals super gefallen, und auch in der von Snyder regierten Watchmen-Comicverfilmung wurde sein Stil erkennbar eingesetzt.
Was kann da an seinem eingangs beschriebenen Werk namens Sucker Punch schief gehen, zumal auch die Story von ihm stammt? Fast alles.
» Vollständiger ArtikelKlingt nach dem nächsten Oscar-verdächtigen Film? Nicht ganz, denn es ist der neueste Film von (u.a.) 300-Macher Zack Snyder. Durch seinen visuellen Style in 300 war er zügig en vogue: Lange Single-Shot-Action-Sequenzen, teils mit extremer Slow-Motion, überdefiniertem Körperkult und einem Fantasy-Flair.
Kurzum, 300 hat mir damals super gefallen, und auch in der von Snyder regierten Watchmen-Comicverfilmung wurde sein Stil erkennbar eingesetzt.
Was kann da an seinem eingangs beschriebenen Werk namens Sucker Punch schief gehen, zumal auch die Story von ihm stammt? Fast alles.
Samstag, 26. März 2011
Exit Through The Gift Shop
Eigentlich wollte ich Exit Through The Gift Shop schon vor den diesjährigen Oscars gesehen haben, bei denen er als bester Dokumentarfilm nominiert war. Da der Film damals nicht verfügbar war, hatte ich ihn schon fast vergessen - bis ich diese Woche in der Videothek darauf stieß.
Nachdem ich frustriert festgestellt habe, dass der Film nur deutsch untertitelt ist, hat sich das zum Glück relativiert weil die Voice-Overs doch ziemlich verständlich sind (wenn auch mit italienischem oder weiteren Akzenten).
Aber zurück zum Anfang: Die Doku vom bekannten, britischen, anonymen Banks erklärt dokumentarisch die Subkultur der Street-Artisten. Sie fängt mit den bekannteren Werken vom Invader an, der seine Space-Invader-Mosaike kreuz und quer anbrachte, und überall in der Welt Mitmacher fand.
Während sich dieser erste Teil sehr authentisch anfühlt, nimmt der Film einen gewissen Turn ab dem Zeitpunkt wo der große Künstler Banksy himself dazustößt. Sein Auftreten wird schon arg glorifiziert, zugleich sind seine Werke aber natürlich auch sehr sophisticated und spannend. Dass seine Identität trotz der ganzen Publicity unbekannt ist, mag ich da fast nicht mehr glauben.
Dass der Film sich gen Ende mit seiner Kritik an der Produktion von Thierry, dem ursprünglichen Dokumentarfilmer, hin zum Imitationskünstler Mr. Brainwash auch etwas augenzwinkernd selbst dekonstruiert, trägt sogar etwas zu einem Spannungsbogen bei.
Spannend finde ich an dem Thema die große Spreizung zwischen "Kunst" und "Schmähung". Während ich das normale Tagging und ideenlose Verschmutzung von Gebäuden und öffentlichen Wegen einfach fürchterlich und destruktiv finde, sind schön ausgestaltete Kunstwerke oder nur auf den zweiten Blick merkbare Ding (z.b. durch Perspektivenspielerei) für mich jedesmal eine Augenweide. Kunst und Belästigung liegen hier für mich so nah beieinander wie in keinem anderen Medium.
Während man ungewollter, ausgestellter Kunst in Museen und in den Medien sehr leicht aus dem Weg gehen kann, belästigt einen eine Schmierereri auf dem Nachbarhaus doch jeden Tag. Da lobe ich mir einfallsreiche Malereien, die es auch in Köln immer wieder gibt. Kritik kann man auch mit seinem Bildinhalt (...Obey!) oder der Platzierung wählen, aber aussagelose Strichschmierereien und dutzendfach wiederholte Signaturen müssen doch echt nicht sein.
Diesen Konflikt bringt der Film auch halbwegs zur Geltung. Jeder, der auch schonmal mit strahlendem Herzen so kunstvolle Kleinode in einer Betonwüste entdeckt hat, für den dürfte auch diese Doku ein warmes Herz auffüllen. Natürlich wird die eigene Kunstform überdramatisiert, aber zieht einen auch mitten hinein in eine Subkultur, für die man danach auch durchaus Sympathie empfinden kann.
Störend war für mich hauptsächlich das Bildformat der vielen Amateuraufnahmen, die im Film eingebunden sind. Da werden grausam 4:3 Aufnahmen auf 16:9 verstreckt und verzerrt. Von ordentlich gemachten Filmen und auch Dokus erwarte ich hier mehr Gespür, denn auch korrekte Aspect-Ratios sind ein Zeichen von Respekt für die Filmkunst.
8 von 10 IMDB Punkten.
Nachdem ich frustriert festgestellt habe, dass der Film nur deutsch untertitelt ist, hat sich das zum Glück relativiert weil die Voice-Overs doch ziemlich verständlich sind (wenn auch mit italienischem oder weiteren Akzenten).
Aber zurück zum Anfang: Die Doku vom bekannten, britischen, anonymen Banks erklärt dokumentarisch die Subkultur der Street-Artisten. Sie fängt mit den bekannteren Werken vom Invader an, der seine Space-Invader-Mosaike kreuz und quer anbrachte, und überall in der Welt Mitmacher fand.
Während sich dieser erste Teil sehr authentisch anfühlt, nimmt der Film einen gewissen Turn ab dem Zeitpunkt wo der große Künstler Banksy himself dazustößt. Sein Auftreten wird schon arg glorifiziert, zugleich sind seine Werke aber natürlich auch sehr sophisticated und spannend. Dass seine Identität trotz der ganzen Publicity unbekannt ist, mag ich da fast nicht mehr glauben.
Dass der Film sich gen Ende mit seiner Kritik an der Produktion von Thierry, dem ursprünglichen Dokumentarfilmer, hin zum Imitationskünstler Mr. Brainwash auch etwas augenzwinkernd selbst dekonstruiert, trägt sogar etwas zu einem Spannungsbogen bei.
Spannend finde ich an dem Thema die große Spreizung zwischen "Kunst" und "Schmähung". Während ich das normale Tagging und ideenlose Verschmutzung von Gebäuden und öffentlichen Wegen einfach fürchterlich und destruktiv finde, sind schön ausgestaltete Kunstwerke oder nur auf den zweiten Blick merkbare Ding (z.b. durch Perspektivenspielerei) für mich jedesmal eine Augenweide. Kunst und Belästigung liegen hier für mich so nah beieinander wie in keinem anderen Medium.
Während man ungewollter, ausgestellter Kunst in Museen und in den Medien sehr leicht aus dem Weg gehen kann, belästigt einen eine Schmierereri auf dem Nachbarhaus doch jeden Tag. Da lobe ich mir einfallsreiche Malereien, die es auch in Köln immer wieder gibt. Kritik kann man auch mit seinem Bildinhalt (...Obey!) oder der Platzierung wählen, aber aussagelose Strichschmierereien und dutzendfach wiederholte Signaturen müssen doch echt nicht sein.
Diesen Konflikt bringt der Film auch halbwegs zur Geltung. Jeder, der auch schonmal mit strahlendem Herzen so kunstvolle Kleinode in einer Betonwüste entdeckt hat, für den dürfte auch diese Doku ein warmes Herz auffüllen. Natürlich wird die eigene Kunstform überdramatisiert, aber zieht einen auch mitten hinein in eine Subkultur, für die man danach auch durchaus Sympathie empfinden kann.
Störend war für mich hauptsächlich das Bildformat der vielen Amateuraufnahmen, die im Film eingebunden sind. Da werden grausam 4:3 Aufnahmen auf 16:9 verstreckt und verzerrt. Von ordentlich gemachten Filmen und auch Dokus erwarte ich hier mehr Gespür, denn auch korrekte Aspect-Ratios sind ein Zeichen von Respekt für die Filmkunst.
8 von 10 IMDB Punkten.
Montag, 28. Februar 2011
Enter The Void
Unterbewusste Werbung muss wohl doch klappen. Denn irgendwie wurde ich bei meiner Videotheken-Streife von Enter The Void aufgehalten.
Das Cover ist schön bunt, und der Klappentext verspricht ein trippiges Filmvergnügen. Irgendwoher kenne ich den Film, per iPhone sagt mir die IMDB-App schnell, dass der Film wohl kein völliger Fehlgriff sein kann (7.3). Erst nach dem Film finde ich raus, dass ich den Titel wohl aufgrund eines /Film-Podcasts aufgeschnappt haben muss.
Die erste Ernüchterung setzt kurz ein, als ich sehe dass der Film eine Laufzeit von 2:40 hat. Mist, also wird die Rückgabe des Films am selben Abend wohl doch nicht klappen. Aber los, worum geht's: Ein kleiner Drogendealer namens Oscar wohnt mit seiner Schwester Linda in Japan, und wird durch einen etwas ungeschickten Umgang mit der Polizei auf einer Toilette erschossen.
Zum Glück hat er sich vorher neben der täglichen Drogenration etwas tibetanische Reinkarnationsliteratur reingezogen, und so hat Oscar eine außerkörperliche Erfahrung und schwebt fortan im Film schwebelos in und über den Dingen, die passieren, passierten und passieren werden hinweg.
Enter the Void.
» Vollständiger ArtikelDas Cover ist schön bunt, und der Klappentext verspricht ein trippiges Filmvergnügen. Irgendwoher kenne ich den Film, per iPhone sagt mir die IMDB-App schnell, dass der Film wohl kein völliger Fehlgriff sein kann (7.3). Erst nach dem Film finde ich raus, dass ich den Titel wohl aufgrund eines /Film-Podcasts aufgeschnappt haben muss.
Die erste Ernüchterung setzt kurz ein, als ich sehe dass der Film eine Laufzeit von 2:40 hat. Mist, also wird die Rückgabe des Films am selben Abend wohl doch nicht klappen. Aber los, worum geht's: Ein kleiner Drogendealer namens Oscar wohnt mit seiner Schwester Linda in Japan, und wird durch einen etwas ungeschickten Umgang mit der Polizei auf einer Toilette erschossen.
Zum Glück hat er sich vorher neben der täglichen Drogenration etwas tibetanische Reinkarnationsliteratur reingezogen, und so hat Oscar eine außerkörperliche Erfahrung und schwebt fortan im Film schwebelos in und über den Dingen, die passieren, passierten und passieren werden hinweg.
Enter the Void.
Mittwoch, 9. Februar 2011
TRON: Legacy
Obwohl ich den ersten Teil nicht kenne, obwohl vielerorts davor gewarnt wurde und obwohl der Film in 3D aufgeführt wurde - irgendwie hat es uns gestern dann doch in TRON: Legacy verschlagen. Aber wenigstens im O-Ton.
Die Story soweit: Im ersten Teil TRON verschlägt es Kevin Flynn in eine digitale Art Parallelwelt. Im zweiten Teil hat Kevin mittlerweile einen Sohn, der plötzlich ohne den spurlos verschwundenen Vater aufwachsen muss. Wenigstens hat Papa Flynn ihm eine $Megacorp hinterlassen, die der inzwischen erwachsene Sohn sträflich vernachlässigt. Abgesehen von einem jährlichen Späßchen, in dem er der Firma digital eins auswischt.
Wie es der Zufall so will verschlägt es auch Sohn Flynn durch eine mehr oder weniger geschickte Hack-Aktion ins Digitale Wunderland. Dort findet er seinen Papa wieder, und alles wird gut.
Nunja; nicht ganz. Es stellt sich heraus, dass der Vater in der Digitalwelt ein fieser Ober-Möpp geworden ist. Oder ist es vielleicht garnicht der Vater? Zumindest stellt die digitale Parallelwelt Sohn Flynn vor zahlreiche Duelle, Erlebnisse, Erkundungen und der ein oder anderen Überraschung...
» Vollständiger ArtikelDie Story soweit: Im ersten Teil TRON verschlägt es Kevin Flynn in eine digitale Art Parallelwelt. Im zweiten Teil hat Kevin mittlerweile einen Sohn, der plötzlich ohne den spurlos verschwundenen Vater aufwachsen muss. Wenigstens hat Papa Flynn ihm eine $Megacorp hinterlassen, die der inzwischen erwachsene Sohn sträflich vernachlässigt. Abgesehen von einem jährlichen Späßchen, in dem er der Firma digital eins auswischt.
Wie es der Zufall so will verschlägt es auch Sohn Flynn durch eine mehr oder weniger geschickte Hack-Aktion ins Digitale Wunderland. Dort findet er seinen Papa wieder, und alles wird gut.
Nunja; nicht ganz. Es stellt sich heraus, dass der Vater in der Digitalwelt ein fieser Ober-Möpp geworden ist. Oder ist es vielleicht garnicht der Vater? Zumindest stellt die digitale Parallelwelt Sohn Flynn vor zahlreiche Duelle, Erlebnisse, Erkundungen und der ein oder anderen Überraschung...
Freitag, 4. Februar 2011
Black Swan
Nach dem 3D-Zeichentrick/Comedy-Overkill der letzten Zeit (Despicable Me, Tangled, Megamind) war Emba mal wieder einem ernsthafterem Film zumute.
Da bietet sich der mit (Vorschuss)-Lorbeeren bedachte Black Swan doch geradezu an.
In Black Swan spielt Natalie Portman die junge, aufstrebende, schüchterne und mit ihrer übersorgsamen Mutter (Barbary Hershey) zusammenlebende Ballet-Tänzerin Nina. Ihr großer Wunsch einer Hauptrolle im Schwanensee soll Wirklichkeit werden - doch weder ihr Regisseur (Vincent Cassell) noch Nina selbst glauben so recht daran, dass Sie neben dem lieblichen weißen Schwan auch den selbstbewussten und überheblichen schwarzen Schwan darstellen kann. Zudem kommt auch noch die Konkurrentin Lily (Mila Kunis) dazu, die ihr die Rolle scheinbar mühelos unter den Fingern wegreißen könnte...
Was in dieser Storybeschreibung nach einem belanglosen Mädchenfilm klingt, ist in Wirklichkeit eine Tour de Force durch die Gedankenswelt von Nina, die von Minute zu Minute ihren Verstand in der Rolle zu verlieren scheint, und Illusion der Aufführung und Wirklichkeit nicht mehr trennen kann.
» Vollständiger ArtikelDa bietet sich der mit (Vorschuss)-Lorbeeren bedachte Black Swan doch geradezu an.
In Black Swan spielt Natalie Portman die junge, aufstrebende, schüchterne und mit ihrer übersorgsamen Mutter (Barbary Hershey) zusammenlebende Ballet-Tänzerin Nina. Ihr großer Wunsch einer Hauptrolle im Schwanensee soll Wirklichkeit werden - doch weder ihr Regisseur (Vincent Cassell) noch Nina selbst glauben so recht daran, dass Sie neben dem lieblichen weißen Schwan auch den selbstbewussten und überheblichen schwarzen Schwan darstellen kann. Zudem kommt auch noch die Konkurrentin Lily (Mila Kunis) dazu, die ihr die Rolle scheinbar mühelos unter den Fingern wegreißen könnte...
Was in dieser Storybeschreibung nach einem belanglosen Mädchenfilm klingt, ist in Wirklichkeit eine Tour de Force durch die Gedankenswelt von Nina, die von Minute zu Minute ihren Verstand in der Rolle zu verlieren scheint, und Illusion der Aufführung und Wirklichkeit nicht mehr trennen kann.
« vorherige Seite
(Seite 22 von 23, insgesamt 230 Einträge)
» nächste Seite