Letztens habe ich den Besuch bei meinem Bruder mal gemeinsam mit ihm sinnvoll genutzt, und einen Film geguckt der schon länger auf meiner "Muss ich mal gucken wenn Emba nicht da ist weil sie das nicht interessiert und auch nicht im Hintergrund hören mag"-Liste stand:
Shaun of the Dead.
Der Trailer dazu klang ganz verlockend: Eine britische Zombiefilm-Persiflage.
Shaun, ein verpeilter Elektrowarenangestellter ohne Lebensperspektive und mit alltäglichem Pub-Besuch, hat Stress mit seiner Freundin. Denn die schätzt seine Eigenschaften "langweilig", "mit blödem Freund rumhängend", "planlos", "organisationsloser" und "immer nur das selbe machen" nicht wirklich, und macht kurzerhand mit ihm Schluss.
Diese Beziehungskrise und Shauns Alltag wird ständig unterbrochen und im Hintergrund begleitet von Andeutungen, dass in Londons Straßen eine Epidemie ausbricht. Und nach einem durchzechten Abend, während schon alle Bewohner Londons zu Zombies mutiert sind merkt auch Shaun und sein Freund endlich, was abgeht. Und müssen jetzt natürlich vor den Zombies in Sicherheit fliehen und vor allem Shauns Ex und Eltern retten...
Was den Film eigentlich ausmacht, kann man mit Worten eigentlich nicht beschreiben: Mit einer abstrusen Ernsthaftig- und Nebensächlichkeit wird hier an das Zombie-Thema herangegangen und arbeitet es wirklich mal aus einer anderen Perspektive aus.
Gerade der Anfang des Filmes ist so haarsträubend britisch und zynisch, dass ich mich eines zufriedenes Grinsen garnicht erwehren konnte.
Im weiteren Verlauf des Films driftet das ganze zwar leider in genre-übliche Konstellationen ab, aber weiß trotzdem noch mit ulkigen Szenen zu begeistern: Zum Beispiel wenn die Zombie-Flüchtlingsgruppe gemeinsam einen Crash-Kurs darin machen wie Zombies durch die Gegend zu schlurfen um diese so zu täuschen.
Da die Schauspieler alle eher unbekannt sind, ist auch deren Verhalten angenehm frisch zu erkunden. Die Horroreffekte sind zwar nicht hervorragend, aber durchaus solide gemacht. Vor allem die schnellen Filmschnitte am Anfang bringen auch einige Besonderheiten ein.
Insgesamt also ein begeisternder Horror-Persiflagen-Film mit viel Spaß und schwarzem Humor. Gerade als Gegenkost zu sonst typisch amerikanisierter Horrorcomedy hat mich der Film wirklich gepackt. Zwei Zombiedaumen nach oben und
8 IMDB-Punkte für Innovation und trocken-lustige Ausarbeitung. Wäre das konstanter im ganzen Film durchgezogen gewesen, hätte ich mich sogar zu mehr Punkten hinreissen lassen können.
Genießer des Film sollten übrigens die
IMDB-Trivia nicht übersehen!