Nachdem mein letzter Kino- und Sneakbesuch jetzt schon 2 Monate her ist, konnte ich gestern endlich mal wieder in den Genuss einer solchen kommen. Zugegeben, in den Sommermonaten ist Kino im unklimatisierten Stern auch echt mies.
Wo wir schon beim Thema wären: Mies. Das war nämlich der Film
Kleinruppin Forever, der Silvia, Emba, Tim und mir gestern vorgeführt wurde.
Der Film handelt von zwei Zwillingen, deren Eltern sterben und die daher von unterschiedlichen Eltern adoptiert werden. Der eine, Tim Winter, kommt zu einem reichen Schnösel nach Westdeutschland. Der andere, Ronnie (beide gespielt von
Tobias Schenke, bekannt aus
Harte Jungs), wohnt in der DDR. Zufälligerweise trifft Tim auf einem DDR-Ausflug auf Ronnie. Ronnie bittet Tim, ihn mit in den Westen zu nehmen. Tim lehnt dankend ab. Ronnie brät Tim eins mit einer Bierflasche über, und stiehlt sich so mit dem Bus in den Westen. Traurigerweise bleibt so Tim in der DDR zurück, darf nicht ausreisen, und keiner glaubt ihm die Zwillingsgeschichte.
Glücklicherweise verliebt sich Tim in ein DDR-Mädel und versucht zeitgleich irgendwie seine Republikflucht auszuüben.
Klingt bekannt? Ja, das
Doppelte Lottchen ist ja nicht gerade thematisch unerwandt und im Laufe der Jahre ja niemals schon zur Breite ausgeschlachtet worden. Also schonmal krassen Punktabzug für Originalität.
Den nächsten Punktabzug gibt's für die unerträgliche 80er-Jahre Frisur von Tobias Schenke. Wirklich eine Zumutung sowas ekliges die ganze Zeit über in Großaufnahme ansehen zu müssen.
Abgesehen davon bietet der Film natürlich eine tolle Moral: Home is, where the heart is. Eine herzergreifende Story darüber, dass die Menschen in der DDR auch trotz ihrer Eingesperrtheit glücklich sein konnten. *yawn*
Das wirklich einzige was mich an dem Film irgendwie "ergriffen" hat, war die Vorstellung dass tatsächlich vor 15 Jahren Menschen in einer eigentlich zivilisierten Welt so eingesperrt sein konnten. Aus heutiger, und auch meiner Sicht als ich in DDR-Alter (also 10) war, kann ich mir so etwas wirklich nicht vorstellen.
Nun, nichtdestotrotz hat der Film mir überhaupt nicht gefallen; er war eintönig und langweilig, bietet keine wirklichen Handlungsspitzen und alles ist schonmal irgendwie dagewesen. Die beiden Hauptdarsteller Tobias Schenke und Anna Brüggemann spielen nicht schlecht, sind aber beide optisch etwas merkwürdig anzuschauen. 2 Punkte meinerseits. Dabei hätte ich mich so auf Hellboy, Collateral, The Village oder Resident Evil 2 gefreut. Das einzige Trostpflaster war, dass nicht
Zwei Brüder kam.