Sonntag, 19. Februar 2012
Super Win Win Drive
Gestern einen schönen, Karneval vermeidenden und Arbeitstag ausgleichenden Videoabend gehabt:
Super
Super hört sich von der Beschreibung her schon super an, liegt es doch auf der selben Schiene wie der von mir sehr hoch geschätzte Kick Ass (Hui, garnicht hier bewertet, so eine Schande! Toller, witziger film!). Hierbei geht es um einen eigentlich normalen Typen, der aufgrund seiner Umstände und Überschätzung zum Superhelden wird, und dabei natürlich so ziemlich alles schiefgeht, was schiefgehen könnte.
Im Falle von Super wäre da der etwas psychopathe Frank, dessen Superkraft es ist mit einer Rohrzange auf Leute einzuschlagen, und der versucht seine Frau aus den Klauen eines Drogenbarons zu befreien. Die teilweise Mockumentary-ähnliche, künstlich ungewollt komisch inszenierte Super-Antihelden-Hatz wird derart langweilig und mit schlechten Dialogen bespickt aufgzeogen, das man sich vor dem Bildschirm eher windet als Spaß zu haben.
Ganz furchtbarer Film, ohne wirkliche Spannung, Charaktergefühl oder Coolness. Komplett ohne Drive! 3 IMDB-Punkte.
Drive
Da wären wir dank grandioser Überleitung also scho bei Drive, oder auch Ryan Gosling looking at things. Ruhige, dialog- und charakterlastige Filme mit etwas eingestreuter Action sind dank Quentin Tarantino ja ein etablierter Filmgenuss - hier scheint man versucht zu haben eine ähnliche schiene zu fahren, dabei aber größenteils ganz auf den Dialog zu verzichten. Langatmigkeit im szenischen Aufbau ist bei dem Film schon fast übertrieben, obwohl der Film das meist mit einer gewissen Grundspannung und zwischendurch krassen Szenen irgendwie wieder wettmacht. Ich hatte mir eigentlich deutlich mehr Action vorgestellt, die zumindest in der ersten Hälfte des Films eher (bis auf das tolle Intro!) nicht vorhanden ist; das wird gen Ende des Films aber dafür auf die brachiale Art alles wieder wettgemacht.
Und dieser Soundtrack! Einfach spitze. Dennoch fand ich den Film nicht ganz ausgereift, vor allem weil Gosling in 2/3 des Films auch durch eine Gummipuppe hätte ersetzt werden können. 7 IMDB-Punkte
Win Win
Win Win war der letzte Film des Abends, ein klassischer Paul Giamatti Charakter-Film á la Sideways. Auch hier spielt er eher einen abgehalfterten Normalo-Typen, diesmal mit leichten Geldproblemen und einer versorgenswerten Familie. Als Anwalt kommt er gerade so über die Runden, und holt sich auf eher moralisch anrüchigerweise die gut entlohnte Aufsichtspflicht für einen ins Altersheim abzuschiebenden Herren. Es kommt, wie es so immer kommt, die Sache geht etwas in die Hose weil plötzlich der Enkel und dessen Tochter ins Bild kommen, und das Leben in der Kleinstadt etwas herumdrehen.
Ein sehr toller, sehr authentisch gespielter und einfühlenswerter Film mit vielen emotionalen Up and Downs, und einer echt interessanten Grundstory, deren Charaktere man allesamt liebhaben möchte. Man merkt, dass die Story aus der Feder des Schreibers vom sich auch mit älteren Menschen und den Familienumständen beschäftigenden Autoren von Up (Pixar) stammt. Der Film ist nicht ohne Grund in der Top-10 Liste 2011 von Jeff Cannata, auch von mir 8 IMDB-Punkte.
Super
Super hört sich von der Beschreibung her schon super an, liegt es doch auf der selben Schiene wie der von mir sehr hoch geschätzte Kick Ass (Hui, garnicht hier bewertet, so eine Schande! Toller, witziger film!). Hierbei geht es um einen eigentlich normalen Typen, der aufgrund seiner Umstände und Überschätzung zum Superhelden wird, und dabei natürlich so ziemlich alles schiefgeht, was schiefgehen könnte.
Im Falle von Super wäre da der etwas psychopathe Frank, dessen Superkraft es ist mit einer Rohrzange auf Leute einzuschlagen, und der versucht seine Frau aus den Klauen eines Drogenbarons zu befreien. Die teilweise Mockumentary-ähnliche, künstlich ungewollt komisch inszenierte Super-Antihelden-Hatz wird derart langweilig und mit schlechten Dialogen bespickt aufgzeogen, das man sich vor dem Bildschirm eher windet als Spaß zu haben.
Ganz furchtbarer Film, ohne wirkliche Spannung, Charaktergefühl oder Coolness. Komplett ohne Drive! 3 IMDB-Punkte.
Drive
Da wären wir dank grandioser Überleitung also scho bei Drive, oder auch Ryan Gosling looking at things. Ruhige, dialog- und charakterlastige Filme mit etwas eingestreuter Action sind dank Quentin Tarantino ja ein etablierter Filmgenuss - hier scheint man versucht zu haben eine ähnliche schiene zu fahren, dabei aber größenteils ganz auf den Dialog zu verzichten. Langatmigkeit im szenischen Aufbau ist bei dem Film schon fast übertrieben, obwohl der Film das meist mit einer gewissen Grundspannung und zwischendurch krassen Szenen irgendwie wieder wettmacht. Ich hatte mir eigentlich deutlich mehr Action vorgestellt, die zumindest in der ersten Hälfte des Films eher (bis auf das tolle Intro!) nicht vorhanden ist; das wird gen Ende des Films aber dafür auf die brachiale Art alles wieder wettgemacht.
Und dieser Soundtrack! Einfach spitze. Dennoch fand ich den Film nicht ganz ausgereift, vor allem weil Gosling in 2/3 des Films auch durch eine Gummipuppe hätte ersetzt werden können. 7 IMDB-Punkte
Win Win
Win Win war der letzte Film des Abends, ein klassischer Paul Giamatti Charakter-Film á la Sideways. Auch hier spielt er eher einen abgehalfterten Normalo-Typen, diesmal mit leichten Geldproblemen und einer versorgenswerten Familie. Als Anwalt kommt er gerade so über die Runden, und holt sich auf eher moralisch anrüchigerweise die gut entlohnte Aufsichtspflicht für einen ins Altersheim abzuschiebenden Herren. Es kommt, wie es so immer kommt, die Sache geht etwas in die Hose weil plötzlich der Enkel und dessen Tochter ins Bild kommen, und das Leben in der Kleinstadt etwas herumdrehen.
Ein sehr toller, sehr authentisch gespielter und einfühlenswerter Film mit vielen emotionalen Up and Downs, und einer echt interessanten Grundstory, deren Charaktere man allesamt liebhaben möchte. Man merkt, dass die Story aus der Feder des Schreibers vom sich auch mit älteren Menschen und den Familienumständen beschäftigenden Autoren von Up (Pixar) stammt. Der Film ist nicht ohne Grund in der Top-10 Liste 2011 von Jeff Cannata, auch von mir 8 IMDB-Punkte.
Samstag, 18. Februar 2012
1Q84 // The Hunger Games
Der Lesathon geht weiter mit 1Q84 und The Hunger Games.
1Q84
Während 1Q84 mich leider mit seinen zwei halbwegs parallel und ineinanderlaufenden Geschichten von zwei Personen in einem empfundenen Paralleluniversum der japanischen Gesellschaftskultur in den 1980'ern leider genauso wie dieser Bandwurmsatz eingelullt und nach 30% des Inhalts zum Abbrechen gezwungen hat und dieser Satz einfach endet.
Die wechselnde Struktur der Beobachtungen zweier Personen hat zumindest den Vorteil, bei vielen Lesern jedes zweite Kapitel interessant werden zu lassen. Die Geschichte der Frau ist etwas Krimi- und Killermäißger aufgezogen, quält aber mit recht langen Beziehungsgeflechtanalysen und hohler Promiskuität. Die Geschichte des Mannes war die für mich eher interessante, da hier das Leben eines Autoren und dessen kleiner Buchverschwörung mit einem preiszukrönenden Roman einer jungen Frau mit einer unglaublichen Mystery-Geschichte beleuchtet wird.
Hauptproblem war einfach das eher vor sich herplätschernde, selbstverliebte und sich nicht wirklich weiter- sondern zurückentwickelnde Geschichtenkonstrukt, und eine Langatmigkeit ohne fesselnde Wendungen oder mich fesselnder Charaktere.
Beide laufen irgendwie aufeinander zu, und haben mich die Seiten immer schneller querlesen und verwerfen lassen. Nachdem ich dann in der Wikipedia-Inhaltsangabe gemerkt habe, dass da für mich nichts neu spannendes mehr kommt, habe ich die Notbremse gezogen...
The Hunger Games
... denn als nächstes auf dem Leseplan standen die Hunger Games, über die man in der Twiblogosphäre im letzten Jahr öfter mal gehört hat, und mir vor allem eindringlich von einem geekigen Freund namens Felix empfohlen wurde. Dessen zwei letzten Empfehlungen waren Hit/Missiger wie es nicht sein könnte: Ready Player One hat mich total gefesselt und wieder zum Lesen gebracht, während mich The Curious Incident of the Dog in the Night Time so dermaßen angekotzt hat, dass ich nie wieder etwas hätte lesen wollen (abgehakte, emotionslose, witzlose Sätze).
Die Hunger Games haben mir auf den ersten Seiten genau solche Lese-Schmerzen hinzugefügt.
Ich persönlich stehe, wie man meinem Blog ja entlesen kann, total auf ausführliche, beleuchtende, erleuchtende, detailverliebte und visualisierbar geschriebene Geschichten. Dabei freue ich mich, wenn auch der Schreibweise eines Buches viel Liebe entgegengebracht wird, und man die kunstvolle Schriftsprache feiert - so wie in Der Vermessung der Welt.
Das tut Hunger Games mit keinem Satz, mit keiner Seite.
» Vollständiger Artikel1Q84
Während 1Q84 mich leider mit seinen zwei halbwegs parallel und ineinanderlaufenden Geschichten von zwei Personen in einem empfundenen Paralleluniversum der japanischen Gesellschaftskultur in den 1980'ern leider genauso wie dieser Bandwurmsatz eingelullt und nach 30% des Inhalts zum Abbrechen gezwungen hat und dieser Satz einfach endet.
Die wechselnde Struktur der Beobachtungen zweier Personen hat zumindest den Vorteil, bei vielen Lesern jedes zweite Kapitel interessant werden zu lassen. Die Geschichte der Frau ist etwas Krimi- und Killermäißger aufgezogen, quält aber mit recht langen Beziehungsgeflechtanalysen und hohler Promiskuität. Die Geschichte des Mannes war die für mich eher interessante, da hier das Leben eines Autoren und dessen kleiner Buchverschwörung mit einem preiszukrönenden Roman einer jungen Frau mit einer unglaublichen Mystery-Geschichte beleuchtet wird.
Hauptproblem war einfach das eher vor sich herplätschernde, selbstverliebte und sich nicht wirklich weiter- sondern zurückentwickelnde Geschichtenkonstrukt, und eine Langatmigkeit ohne fesselnde Wendungen oder mich fesselnder Charaktere.
Beide laufen irgendwie aufeinander zu, und haben mich die Seiten immer schneller querlesen und verwerfen lassen. Nachdem ich dann in der Wikipedia-Inhaltsangabe gemerkt habe, dass da für mich nichts neu spannendes mehr kommt, habe ich die Notbremse gezogen...
The Hunger Games
... denn als nächstes auf dem Leseplan standen die Hunger Games, über die man in der Twiblogosphäre im letzten Jahr öfter mal gehört hat, und mir vor allem eindringlich von einem geekigen Freund namens Felix empfohlen wurde. Dessen zwei letzten Empfehlungen waren Hit/Missiger wie es nicht sein könnte: Ready Player One hat mich total gefesselt und wieder zum Lesen gebracht, während mich The Curious Incident of the Dog in the Night Time so dermaßen angekotzt hat, dass ich nie wieder etwas hätte lesen wollen (abgehakte, emotionslose, witzlose Sätze).
Die Hunger Games haben mir auf den ersten Seiten genau solche Lese-Schmerzen hinzugefügt.
Ich persönlich stehe, wie man meinem Blog ja entlesen kann, total auf ausführliche, beleuchtende, erleuchtende, detailverliebte und visualisierbar geschriebene Geschichten. Dabei freue ich mich, wenn auch der Schreibweise eines Buches viel Liebe entgegengebracht wird, und man die kunstvolle Schriftsprache feiert - so wie in Der Vermessung der Welt.
Das tut Hunger Games mit keinem Satz, mit keiner Seite.
Montag, 13. Februar 2012
#52Games - Natur: Far-Cry (1)
aus der Reihe #52Games von Zockwork Orange
Natur. Gräser. Bäume. Sträuche. Wasser. Licht. Schatten. Feuer. Steinchen. Partikel. Staub. Haare.
Was haben die Begriffe alles gemeinsam? Traditionell ließen sich derartige Dinge in Videospielen nie wirklich gut darstellen. Videospiele waren zumindest in den ersten Jahren der 3D-isierung immer auf Reduktion, Innenräume und abstrakte Texturen reduziert. Auch mit moderner 3D-Grafik kann die Darstellung zwar schärfer und brillianter als die Realität erfolgen, aber diese natürliche Fuzziness und Filigranheit ist immer noch kaum umsetzbar.
Ein Meilenstein in der Darstellung von Natur war in meinen Augen ausnahmsweise mal ein Deutsches Produkt: FarCry. Von der Story sollte man eigentlich nicht unbedingt sprechen, denn wenn schon ein Uwe Boll darin Filmstoff sieht, ist das meist nicht, was das Spiel ausgemacht hat. Dennoch: Als Bruce-Willis-mäßiger Einzelkämpfer landet man auf einer großen Karibik-Insel und kämpft sich durch Gegnerhorden.
Während in früheren Spielen die Bäume meist aus einem runden Stamm und 2 im 90-Grad-Winkel aufgestellten Polygon-Texturen bestanden, und ein Strauch aus einer matschigen Halb-Transparenten Scheibe, und die Weitsicht ungefähr 5m hinter dem Pistolenlauf endete, hat FarCry mit seiner Engine etwas ganz neues geschaffen.
Nahezu unendliche Weitsicht, eine Levelarchitektur ohne spürbare Invisible Walls und ein sanft am Strand heranschwappendes Wasser, von dem man vor 5 Jahren noch meinte es in Videospielen oder CG-Filmen niemals sehen zu können. Erstmals hat es mir richtig Spaß gemacht, sich durch das Gestrüpp zu schleichen, oder im Meer ein Feindgebiet gekonnt zu umschwimmen.
In dem Spiel fühlte man sich mit der Natur vereint, und stellenweise fühlte es sich wirklich an wie Urlaub. Wenn da nur nicht die immer im Blickfeld schwingende Waffe gewesen wäre, hätte ich es auch als Karibik-Simulator durchgehen lassen.
Die Entwicklung einer derartigen Simulation ging seitdem leider nicht mehr voran; FarCry2 prügelte einen in eine karge Steppenlandschaft, Crysis und Crysis2 auch eher in marode Stadtwüsten. Selbst die Dschungel-Call-of-Duties legen bei ihrer Umsetzung mehr Wert auf Korridor-Shooting und gigantische Hubschrauber-Effekte, anstelle in die Simulation der Umgebung.
Für mich ist aber gerade Weitsicht und entdeckbare Umwelt ein großes Spielvergnügen, aber auch ein riesiger Entwicklungsaufwand. Ich hoffe, da wird in Zukunft noch einiges kommen.
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