Montag, 30. März 2009
In Bruges || Brügge sehen und sterben
Irgendwann im Laufe des Filme sehens habe ich beschlossen, dass ich Colin Farrell nicht wirklich mag. Das müsste so ungefähr in den Zeitraum von Phone Booth gefallen sein.
Diese Abneigung muss wohl hauptverantwortlich dafür gewesen sein, dass ich an In Bruges (Deutsch: Brügge sehen und sterben) immer einen Bogen gemacht habe. Das, und der toofe deutsche Titel.
Dann las ich jedoch auf eayz.net ein Review über den Film, und haben ihn mir auf die Agenda gesetzt. Endlich bin ich dann auch dazu gekommen, und kurzum:
I fucking love this film!
Das fängt bei den ersten Sätzen an und zieht sich durch den ganzen Film. Die leicht depressive Atmosphäre, ein hinreißend komischer Farrell, ein großartiger Antagonist (ich verrate mal nicht wer, denn ich war überrascht) und vor allem jede menge kultureller Späßchen. Zeitweise fühlt sich der Film zwar an wie ein Kammerspiel oder adaptierter Buchstoff, aber das tut dem Filmgenuss für mich keinen Abbruch. Und, ganz wichtig: Unbedingt im englischen Originalton gucken, sonst verpasst ihr ungefähr alles, was den Film ausmacht.
Ich kann nur fingerzeigend und eindringlich empfehlen: Schaut euch diesen Film an. Erst recht, wenn ihr Fans von Filmen wie Snatch seid. 9 IMDB-Punkte von mir. Nur über das Ende, darüber könnte man diskutieren.
Diese Abneigung muss wohl hauptverantwortlich dafür gewesen sein, dass ich an In Bruges (Deutsch: Brügge sehen und sterben) immer einen Bogen gemacht habe. Das, und der toofe deutsche Titel.
Dann las ich jedoch auf eayz.net ein Review über den Film, und haben ihn mir auf die Agenda gesetzt. Endlich bin ich dann auch dazu gekommen, und kurzum:
I fucking love this film!
Das fängt bei den ersten Sätzen an und zieht sich durch den ganzen Film. Die leicht depressive Atmosphäre, ein hinreißend komischer Farrell, ein großartiger Antagonist (ich verrate mal nicht wer, denn ich war überrascht) und vor allem jede menge kultureller Späßchen. Zeitweise fühlt sich der Film zwar an wie ein Kammerspiel oder adaptierter Buchstoff, aber das tut dem Filmgenuss für mich keinen Abbruch. Und, ganz wichtig: Unbedingt im englischen Originalton gucken, sonst verpasst ihr ungefähr alles, was den Film ausmacht.
Ich kann nur fingerzeigend und eindringlich empfehlen: Schaut euch diesen Film an. Erst recht, wenn ihr Fans von Filmen wie Snatch seid. 9 IMDB-Punkte von mir. Nur über das Ende, darüber könnte man diskutieren.
Donnerstag, 26. März 2009
Filmathon: Bank Job, Fetten Jahre, Bourne, Capote, Body of Lies, Lords of Dogtown, Primer
Was macht man mit einem Wochenende, an dem die Freundin krank darnieder liegt? Richtig, sich solidarisch erklären und vor dem Fernseher verschanzen. Aber erst, nachdem man die Videothek nach ungesehenem Material durchforstet hat. Das erste Mal habe ich nämlich durch das komplette Filmarsenal unserer Videotaxi-Filiale gestöbert (womit ich eine gute Stunde beschäftigt war) und heraus kamen überraschenderweise nur ganze 5 Filme, die ich mir angucken würde.
Also kam dabei über's Wochenende folgendes auf die Glotze:
Bank Job mit unserem geliebten Jason Statham. Angelehnt an einen wahren Bankraub in den 70ern handelt der Film von den Umständen und Folgen dieses Bankraubs, bei dem einige Geheimdienste Englands involviert gewesen sein könnten. Grundsätzlich war der Film schon interessant, aber in der glattgebügelten Deutschen Synchro ist wenig von dem britischen Flair übrig geblieben. Action gibts wenig, die Geheimdienstverwicklungen sind etwas dröge...insgesamt dann ein 6-Punkte Film für mich.
Die Fetten Jahre sind Vorbei wollte ich wegen Daniel Brühl immer schon einmal gesehen haben, aber irgendwie ist meine Priorität für Deutsche Filme dann doch zu gering. Ich bin froh, dass es auf diesem Wege nun geklappt hat, denn der Film ist wirklich ganz nett aufgezogen, wirft diskussionsfähige Fragen auf. Und allein wegen der Outtakes mit Daniel Brühl lohnt sich der Film. Ansonsten wird er für meinen Geschmack ab der Mitte etwas dröger, dieses Österreich-Setting hat mir nicht wirklich gefallen. 8 Punkte.
Das Bourne-Ultimatum. Die ersten beiden Filme mit Jason Bourne fand ich irgendwie hektisch, unnötig Action-fokussiert und seicht. Deshalb habe ich den dritten Teil auch nie wirklich sehen wollen. Nach der großen Schlappe mit Ein Quäntchen Trost habe ich mir aber doch vorgenommen, den Film vergleichsweise anzuschauen. Und eins ist klar: Das Bourne-Ultimatum gewinnt auf breiter Linie, hands-down sozusagen. Die Schnitte sind perfekt, die Action großartig inszeniert und choreopgraphiert, der Film hat einen roten Faden, die Rachegelüste sind sinnvoll verkettet. Kurzum, ein toller Popkorn-Knaller, 8 Punkte.
Den viel gelobten Capote habe ich nur zur Hälfte gesehen, und dann frustriert ausgeschaltet. Das Acting und vor allem die Sprache von Philip Seymor Hoffman ging mir dann doch zu sehr gegen den Strich. Das mag authentisch für Truman Capote gewesen sein, hat mich aber nur total aggressiv gemacht. Dann ist die Story auch derart langsam und prätentiös, dass es mir wirklich keinen Spaß gemacht hat. Da ich so wenig über den Film sagen kann, auch keine Wertung.
Genauso verlief es mit Body of Lies. Dieser ganze Terroristen-Kram mit USA vs. Rest-der-Welt ist für mich einfach nicht mehr aushaltbar, seid Clooneys Syriana habe ich einen Hass auf solche Stories. Im Vorfeld dachte ich, dass der Film eher von Geheimdiensten als von Terror handelt, aber das ganze ist mir doch zu verwoben.
Lords of Dogtown habe ich mir dann als Heath-Ledger-Film-Completion-Pack gegönnt. Ein klassischer Surfer/Skater-Film über die Entstehung des Hypes in den 70er in Amerika. Grundsätzlich ein netter Film mit guter Besetzung und tollen Szenen, aber in der Mitte des Films geht es mit zu großen Schritten voran. Die Motivation der Charaktere bleibt oberflächlich, persönliche Konflikte sind absolut nicht ausgearbeitet, und die Entstehung des Ruhms mit deren Problemen wird gekonnt ignoriert. So viel wie der Film richtig macht, macht er auch wieder zunichte. Daher 6 Punkte für ein klassisches Wankelwerk, in dem Ledger aber deutlich brilliert hat.
Last but not least, Primer, der mir von Martin wegen seines "Zeitreise-Contents" empfohlen wurde. Primer ist eine Low-Budget-Produktion im klassischen Garagen-Flair, über eben solche Garagen-Erfinder, die durch Zufall auf eine Idee zur Zeitmaschine stoßen und deren verlockender Wirkung anheim fallen. Soweit die Grundidee, die in der ersten Hälfte des Films in ernüchternden technischen Details ge-technobabblet wird. Die zweite Hälfte stellt dann die eigentlichen Zeitreise-Inhalte, und verursacht mit deren kausalen Implikationen bei mir einen großen Gehirnkrampf.
Obwohl ich das Grundprinzip verstand, überschlägt sich der Film in den letzten 15 Minuten selbst und wurde für mich völlig undurchschaubar, so dass ich im Nachhinein garnicht mehr wusste, ob die ursprüngliche Zeitreiselogik von mir richtig verstanden wurde. Als ich mich dann in der Wikipedia schlaugelesen habe, musste ich ernüchternderweise herausfinden, dass ich schon richtig lang mit der Annahme. Lediglich überschlägt der Film sich selbst, und bricht gerade in dem interessanten Teil auf erzählerischer Ebene total durcheinander. Sämtliche ethischen und moralischen Problemstellungen der Zeitreise werden tatsächlich in 10 Minuten Erzählzeit abgerissen, und man kann dem als Zuschauer garnicht mehr folgen.
Die grundlegend wichtigen Dinge werden durch Voice-Overs überhaupt erst erklärt, und wenn ein Film dieses Mittel braucht um sich zu entfalten, dann scheitert er in seiner Intention gänzlich für mich. In der ersten Hälfte des Films lag so viel Potential, die Mitte des Films selbst fordert zum Denken heraus und ist einfach spannend mitzuverfolgen (der Inhalt der ersten Zeitreise also). Richtig traurig, dass sich die Geschichte im zweiten Teil so untreu wird, die Charaktere einfach ignoriert und nur noch stupide agieren lässt ohne den Zuschauer Teil ihrer gefühlten Welt zu bleiben, Konflikte mit zu erleben.
Ich kann dennoch nur raten, sich den Independent-Film einmal anzugucken, allein wegen des WTF-Moments, wenn man versucht der Logik auf die Schliche zu kommen. Konzept 10 Punkte, Ausführung 4 Punkte.
Also kam dabei über's Wochenende folgendes auf die Glotze:
Bank Job mit unserem geliebten Jason Statham. Angelehnt an einen wahren Bankraub in den 70ern handelt der Film von den Umständen und Folgen dieses Bankraubs, bei dem einige Geheimdienste Englands involviert gewesen sein könnten. Grundsätzlich war der Film schon interessant, aber in der glattgebügelten Deutschen Synchro ist wenig von dem britischen Flair übrig geblieben. Action gibts wenig, die Geheimdienstverwicklungen sind etwas dröge...insgesamt dann ein 6-Punkte Film für mich.
Die Fetten Jahre sind Vorbei wollte ich wegen Daniel Brühl immer schon einmal gesehen haben, aber irgendwie ist meine Priorität für Deutsche Filme dann doch zu gering. Ich bin froh, dass es auf diesem Wege nun geklappt hat, denn der Film ist wirklich ganz nett aufgezogen, wirft diskussionsfähige Fragen auf. Und allein wegen der Outtakes mit Daniel Brühl lohnt sich der Film. Ansonsten wird er für meinen Geschmack ab der Mitte etwas dröger, dieses Österreich-Setting hat mir nicht wirklich gefallen. 8 Punkte.
Das Bourne-Ultimatum. Die ersten beiden Filme mit Jason Bourne fand ich irgendwie hektisch, unnötig Action-fokussiert und seicht. Deshalb habe ich den dritten Teil auch nie wirklich sehen wollen. Nach der großen Schlappe mit Ein Quäntchen Trost habe ich mir aber doch vorgenommen, den Film vergleichsweise anzuschauen. Und eins ist klar: Das Bourne-Ultimatum gewinnt auf breiter Linie, hands-down sozusagen. Die Schnitte sind perfekt, die Action großartig inszeniert und choreopgraphiert, der Film hat einen roten Faden, die Rachegelüste sind sinnvoll verkettet. Kurzum, ein toller Popkorn-Knaller, 8 Punkte.
Den viel gelobten Capote habe ich nur zur Hälfte gesehen, und dann frustriert ausgeschaltet. Das Acting und vor allem die Sprache von Philip Seymor Hoffman ging mir dann doch zu sehr gegen den Strich. Das mag authentisch für Truman Capote gewesen sein, hat mich aber nur total aggressiv gemacht. Dann ist die Story auch derart langsam und prätentiös, dass es mir wirklich keinen Spaß gemacht hat. Da ich so wenig über den Film sagen kann, auch keine Wertung.
Genauso verlief es mit Body of Lies. Dieser ganze Terroristen-Kram mit USA vs. Rest-der-Welt ist für mich einfach nicht mehr aushaltbar, seid Clooneys Syriana habe ich einen Hass auf solche Stories. Im Vorfeld dachte ich, dass der Film eher von Geheimdiensten als von Terror handelt, aber das ganze ist mir doch zu verwoben.
Lords of Dogtown habe ich mir dann als Heath-Ledger-Film-Completion-Pack gegönnt. Ein klassischer Surfer/Skater-Film über die Entstehung des Hypes in den 70er in Amerika. Grundsätzlich ein netter Film mit guter Besetzung und tollen Szenen, aber in der Mitte des Films geht es mit zu großen Schritten voran. Die Motivation der Charaktere bleibt oberflächlich, persönliche Konflikte sind absolut nicht ausgearbeitet, und die Entstehung des Ruhms mit deren Problemen wird gekonnt ignoriert. So viel wie der Film richtig macht, macht er auch wieder zunichte. Daher 6 Punkte für ein klassisches Wankelwerk, in dem Ledger aber deutlich brilliert hat.
Last but not least, Primer, der mir von Martin wegen seines "Zeitreise-Contents" empfohlen wurde. Primer ist eine Low-Budget-Produktion im klassischen Garagen-Flair, über eben solche Garagen-Erfinder, die durch Zufall auf eine Idee zur Zeitmaschine stoßen und deren verlockender Wirkung anheim fallen. Soweit die Grundidee, die in der ersten Hälfte des Films in ernüchternden technischen Details ge-technobabblet wird. Die zweite Hälfte stellt dann die eigentlichen Zeitreise-Inhalte, und verursacht mit deren kausalen Implikationen bei mir einen großen Gehirnkrampf.
Obwohl ich das Grundprinzip verstand, überschlägt sich der Film in den letzten 15 Minuten selbst und wurde für mich völlig undurchschaubar, so dass ich im Nachhinein garnicht mehr wusste, ob die ursprüngliche Zeitreiselogik von mir richtig verstanden wurde. Als ich mich dann in der Wikipedia schlaugelesen habe, musste ich ernüchternderweise herausfinden, dass ich schon richtig lang mit der Annahme. Lediglich überschlägt der Film sich selbst, und bricht gerade in dem interessanten Teil auf erzählerischer Ebene total durcheinander. Sämtliche ethischen und moralischen Problemstellungen der Zeitreise werden tatsächlich in 10 Minuten Erzählzeit abgerissen, und man kann dem als Zuschauer garnicht mehr folgen.
Die grundlegend wichtigen Dinge werden durch Voice-Overs überhaupt erst erklärt, und wenn ein Film dieses Mittel braucht um sich zu entfalten, dann scheitert er in seiner Intention gänzlich für mich. In der ersten Hälfte des Films lag so viel Potential, die Mitte des Films selbst fordert zum Denken heraus und ist einfach spannend mitzuverfolgen (der Inhalt der ersten Zeitreise also). Richtig traurig, dass sich die Geschichte im zweiten Teil so untreu wird, die Charaktere einfach ignoriert und nur noch stupide agieren lässt ohne den Zuschauer Teil ihrer gefühlten Welt zu bleiben, Konflikte mit zu erleben.
Ich kann dennoch nur raten, sich den Independent-Film einmal anzugucken, allein wegen des WTF-Moments, wenn man versucht der Logik auf die Schliche zu kommen. Konzept 10 Punkte, Ausführung 4 Punkte.
Dienstag, 17. März 2009
Who watches The Watchmen
I did.
Und zwar genau vor einer Woche haben wir uns in großer Kinojunkie-Belegschaft den Superhelden-Flick du jour angesehen: Watchmen.
Ich habe mir den Film absolut spoilerfrei angesehen, sogar den Trailer habe ich nur halb geguckt und den Comic niemals gesehen. Demzufolge wusste ich garnicht was da auf mich zukommt - aufgrund des Hypes schwankten meine Erwartungen zwischen einem Film wie X-Men (Yay!) oder Fantastic Four (Nay!).
Was mich dann erwartete, war etwas völlig anderes.
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