Felon ist ein interessanter Film über das amerikanische Gefängnisleben, dass ich ja seit
Prison Break (Staffel 1) lieben gelernt habe.
Die Prämisse von Felon ist, dass der junge Familienvater Wade Porter (
Stephen Dorff) einen Einbrecher versehentlich ermordet. Da er ihn bei der Flucht erwischt hat, und nicht im Haus selber wird ihm dies als Totschlag angekreidet. Die Verhandlung verläuft unangenehm, der einzige Ausweg sind 18 Monate Haft. Doch direkt bei Inhaftierung muss Porter bemerken, dass man im Gefängnis nicht lange unschuldig bleiben kann - schnell wird er in Kämpfe verwickelt, muss sich Gangs anschließen und bekommt dabei einige Lektionen vom alteingesessenen John Smith (ein fast nicht wieder zu erkennender
Val Kilmer). Auch mit dabei sind ein streitsüchtiger Gefängniswärter, und jede Menge Lebensprobleme der zurückgelassenen Familie...
Felon drückt mit seinem Grundsetting stark auf die Tränendrüse: Man möchte sich als Zuschauer mit Wade identifizieren, empfindet viel Ungerechtigkeit und sieht dennoch die Auswegslosigkeit.
Leider ist vieles des Gefängnisalltages so stark überzeichnet, dass der Film nicht das erreichen kann, was er mit einer gemäßigteren Darstellung hätte erreichen können. Klar, ein
Dead Man Walking kann man nicht so einfach ein zweites Mal machen, aber so brutal wie sich
Felon manchmal gibt, verliert er an Glaubwürdigkeit.
Dorff und Kilmer spielen ihre Charaktere und Motivation grundsätzlich sehr glaubwürdig, ihre Dialogszenen sind schon recht gut ausgearbeitet - und hinterlassen gerade deshalb den faden Beigeschmack, dass der Film sein volles Potential nicht erreicht hat.
Daher für mich
6 IMDB-Punkte.