Wie angekündigt habe ich mich am Freitag in der City-Fahrschule in Bonn zum Motorrad-Führerschein ("A offen") angemeldet. Jetzt kann ich meine 6+4 Theoriestunden in nächster Zeit machen, tollerweise kann ich jeden Tag um 11, 17 und 19 Uhr eine Theoriestunde nehmen - die 4 Motorrad-Stunden jedoch immer nur Montags.
Gestern wollte ich mich dann beim Straßenverkehrsamt in Köln mit dem "Weißen Schein" ausstatten, also dem Antrag auf Erteilung der Führerscheinerweiterung. Dafür habe ich toll recherchiert und auch dank Telefonauskunft das STVA in Köln-Poll ausfindig gemacht. Das hinkommen dorthin war nicht ganz einfach, aber wenn man sich an einem fetten TÜV-Turm orientiert doch zielführend.
Schade nur, dass ich dort vollkommen falsch war.
Denn, so korrigierte man mich, ich müsste zum Bürgeramt meines zuständigen Ratshauses gehen. Also heute direkt nachgeholt, und erfolgreich den Antrag und 56 Euro dort abgegeben.
Die nette Bürgeramts-Frau begrüßte mich dort auch nur mit den Worten: "Klasse A Offen? Junger Mann, wissen Sie, was sie da tun?"
Scheinbar herrscht in der mich umgebenden normalodeutschen Bevölkerung die Einstellung vor, dass Motorradfahrer a.) leichtsinnig, b.) sterbewillig und c.) nicht überlegungsfähig sind. Natürlich ist man als Motorradfahrer weitaus ungeschützter, aber langsam nervt es mich, dass man als Motorrad-Aspirant von allen nur einen Blick erntet, der offenbart, dass die bereits schönes Grab-Gesteck heraussuchen.
So weit bin ich noch nicht. Und ich bin guter Dinge, nicht so früh zu sterben. Ich werde das Motorrad als Spaßwerkzeug benutzen, und nicht als Transportmittel. Und ich will keinen PS-Boliden unter'm Po haben, vielleicht fahr ich ja sogar mal nen Chopper.
Und vor allem: Ich will endlich erstmal selber fahren. Vielleicht merk ich ja dann auch, dass das nichts für mich ist. Wer weiß.