Dienstag, 7. August 2007
Transformers
Transformers ist ein Stück Kindheitserinnerung für viele der Leute, die heutzutage das meiste Geld in Kinos lassen. Seit einigen Jahren ist es kommerziell auch halbwegs en vogue, mit Verfilmungen bekannter Superhelden-Stories, Zeichentrickfilmen oder sonstigem Übernatürlichen die Freaks und Geeks ins Kino zu locken. Da darf ich im Publikum natürlich nicht fehlen - auch wenn mein Geld damals nie für Optimus Prime als Spielzeug gereicht hat. Ich hatte nur Mirage und einen Freund mit einigen anderen Decepticons, da ich mein restliches Taschengeld lieber in He-Men gesteckt habe.
Transformers wurde dabei mit großem Budget von niemand geringerem als dem "Make it BIG"-Duo Spielberg/Bay auf den Big Screen gebracht. Die Story lehnt sich dabei am bekannten Serienstoff an:
Die bösen, ausserirdischen Roboter (Decepticons) sind auf der Erde eingefallen, und hacken sich in das Verteidigungsnetz der Vereinigten Staaten. Ihr Ziel: Ein großer Würfel, der ne Menge Macht enthält und den Anführer der Decepticons namens Megatron a.) wiederbeleben/-finden und b.) zur Universumsherrschaft verhelfen soll. Das wiederum findet eine Gruppe gutartiger, ebenfalls ausserirdischer Roboter (der Autobots, angeführt durch Optimus Prime) gänzlich uncool, und daher versuchen sie mit etwas menschlicher Hilfe, der drohenden Katastrophe Einhalt zu gebieten...
Transformers wurde dabei mit großem Budget von niemand geringerem als dem "Make it BIG"-Duo Spielberg/Bay auf den Big Screen gebracht. Die Story lehnt sich dabei am bekannten Serienstoff an:
Die bösen, ausserirdischen Roboter (Decepticons) sind auf der Erde eingefallen, und hacken sich in das Verteidigungsnetz der Vereinigten Staaten. Ihr Ziel: Ein großer Würfel, der ne Menge Macht enthält und den Anführer der Decepticons namens Megatron a.) wiederbeleben/-finden und b.) zur Universumsherrschaft verhelfen soll. Das wiederum findet eine Gruppe gutartiger, ebenfalls ausserirdischer Roboter (der Autobots, angeführt durch Optimus Prime) gänzlich uncool, und daher versuchen sie mit etwas menschlicher Hilfe, der drohenden Katastrophe Einhalt zu gebieten...
Meine Erwartungen an den Film waren recht bescheiden. Zwar las ich hier und da nichts zerstörendes über den Film, aber was will man auf der anderen Hand von einem Gigantomanen ohne viel Tiefgang (Michael Bay, the Schnarch-Island und Pearl Schmalztriefbor) und einem Gigantomanen ohne viel Talent für Dialoge und Story (Spielberg) erwarten? Genau: Ein eher vor sich hin trudelndes, gigantomanisches Action-Feuerwerk.
Fair Enough.
So etwas muss man natürlich auf der großen Kinoleinwand ansehen, auch wenn das für mich schmerzvoll bedeutete, das ganze synchronisiert im Cinedom zu sehen. Halb so wild, da zumindest meine Begleitung durch Michael und Sebastian mich leidensfähig, positiv gestimmt und stimmungsvoll beflügelnd werden ließ.
Dennoch bestürzen gerade die ersten Filmminuten durch eine grottige Synchronisation. Entweder habe ich mich im späteren Verlauf des Films daran gewöhnen können, oder es wurde besser. Oder durch die Leinwand-Action verdrängt.
Aber zurück zum Film: Die gigantische Actionorgie startet zwar wild, aber zeigt recht schnell ein merkwürdiges, anderes Gesicht: Beinahe 3/4 des Films sind Comedy. Aber was für eine Comedy - einfach herrlich, länger habe ich mich in einem Big-Budget-Streifen nicht mehr so gut amüsiert. Die Witze und Punchlines sitzen fast haargenau, das Slapstick/Ungewollte-Komik Verhältnis ist ausgewogen, und die Schauspieler in ihrer Rolle einfach punktgenau glaubwürdig. Viele Sequenzen der Autobots (und Decepticons) sind herrlich pointiert und mit einer richtigen Prise Action untermalt.
Altbekannte Verfolgungssequenzen gewinnen an ganz neuem Reiz. Gerade die klassische Slapstick-Szene, in der sich eine Gruppe an Leuten (in dem Fall halt der Riesenroboter) in einem Haus verstecken müssen ohne gesehen zu werden. Klar, dass das bei den Größenverhältnissen in ulkige Scherze ausartet. Zitieren könnte man wohl mehrere Catchlines, einer meiner Favoriten war jedoch der subile Humor von To punish and to enslave (auf dem Polizei-Deception, anstelle To protect and to serve) oder This facility has been 321 days without incident.
Shia LeBeouf bringt seine Geek-Rolle als Sam Witwicky ziemlich gekonnt rüber. Eine gelungene Mischung aus Überheblichkeit, Geekigkeit (und damit Identifizierbarkeit durch den Fanboy/Geek-Zuschauer) und Slapstick bereichert den Film ungemein. Auch sein weiblicher Sidekick Megan Fox weiß nicht nur durch vollen Körpereinsatz zu begeistern, sondern spielt sogar die Geek-Sympathisantin ebenso symphatisch. Von ihr in Zukunft gerne mehr.
Der gesamte Film springt in angenehmer Geschwindigkeit zwischen mehreren Schauplätzen und Charakteren hin und her, und verbindet alle sogar später ganz gekonnt miteinander. Überhaupt passen sich die Charaktere gut in die Story ein und wirken wenig aufgesetzt, wie man es sonst aus den Action-Bustern gewohnt ist.
Etwas Eingewöhnung bedarf es am Anfang doch, denn Transformers gleitet ab und an doch deutlich in einen American Pie-Stil ab. Das ist manchmal etwas zu viel des Guten, aber hält sich glücklicherweise in noch ertragbarem Rahmen. Diesen Rahmen überschreitet leider jedoch das Pathos- und "Wir sind die Guten"-Gefühl des Films, der dann leider doch an den schmalzigen Independence Day. Die Tränendrüse wird da gerade gen Ende etwas überdeutlich massiert, aber auch das kann man mit einem lachenden Auge zum Glück wegstecken.
Größter Schwachpunkt des Films stellt das etwas in die Länge gezogene Ende dar. Der Actiongehalt zieht extrem an, die Gags bleiben aus, und dadurch wirkt das ganze leider doch Kaugummi-mäßig und gewollt auf Coolness getrimmt. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen, gerade da die Schlachtsequenzen mit Decepticons und Autobots wirklich unübersichtlich werden.
Neben den stimmigen, fetzigen und auch öfter durch Bumblebee witzigen Songs wären da noch die Special Effects zu erwähnen: Vom allerfeinsten. Die Roboter sind derart detailiert umgesetzt und vor allem animiert, dass ich mich ab und an daran erinnern musste, den Mund auch mal wieder zuzumachen. Hier lohnt sich die Investition ins große Kino - ein einzelner Roboter weist bei seiner Transformation so viele Details auf, dass ich mich frage, wieviele Menschenjahre da für die Animation draufgegangen sind. Oft merkt man den Computerursprung garnicht, und die Bewegungen fühlen sich so organisch an, dass man sich mal wieder dran erinnern muss, wie weit der Film in den letzten 20 Jahren fortgeschritten ist.
Was bleibt mir als Fazit anderes zu sagen als: Ganz großes Kino! Jeder mit etwas Sinn für Humor und Erinnerungen an die Kindheit muss diesen Film lieben und ganz dringend sehen. Ausserdem erhält er das Prädikat "äusserst Frauenkompatibel". Hiermit halte ich meine sämtlichen zur Verfügung stehenden Daumen in die Höhe und vergebe 9 IMDB-Punkte für erstklassige Unterhaltung. Den Punktabzug gibt's für das Ende und den Pathos, eigentlich hätte ich der Fairness halber dafür 2 Punkte abziehen müssen - aber hey, es sind die Transformers, und ich bin gerade ganz euphorisch.
Fair Enough.
So etwas muss man natürlich auf der großen Kinoleinwand ansehen, auch wenn das für mich schmerzvoll bedeutete, das ganze synchronisiert im Cinedom zu sehen. Halb so wild, da zumindest meine Begleitung durch Michael und Sebastian mich leidensfähig, positiv gestimmt und stimmungsvoll beflügelnd werden ließ.
Dennoch bestürzen gerade die ersten Filmminuten durch eine grottige Synchronisation. Entweder habe ich mich im späteren Verlauf des Films daran gewöhnen können, oder es wurde besser. Oder durch die Leinwand-Action verdrängt.
Aber zurück zum Film: Die gigantische Actionorgie startet zwar wild, aber zeigt recht schnell ein merkwürdiges, anderes Gesicht: Beinahe 3/4 des Films sind Comedy. Aber was für eine Comedy - einfach herrlich, länger habe ich mich in einem Big-Budget-Streifen nicht mehr so gut amüsiert. Die Witze und Punchlines sitzen fast haargenau, das Slapstick/Ungewollte-Komik Verhältnis ist ausgewogen, und die Schauspieler in ihrer Rolle einfach punktgenau glaubwürdig. Viele Sequenzen der Autobots (und Decepticons) sind herrlich pointiert und mit einer richtigen Prise Action untermalt.
Altbekannte Verfolgungssequenzen gewinnen an ganz neuem Reiz. Gerade die klassische Slapstick-Szene, in der sich eine Gruppe an Leuten (in dem Fall halt der Riesenroboter) in einem Haus verstecken müssen ohne gesehen zu werden. Klar, dass das bei den Größenverhältnissen in ulkige Scherze ausartet. Zitieren könnte man wohl mehrere Catchlines, einer meiner Favoriten war jedoch der subile Humor von To punish and to enslave (auf dem Polizei-Deception, anstelle To protect and to serve) oder This facility has been 321 days without incident.
Shia LeBeouf bringt seine Geek-Rolle als Sam Witwicky ziemlich gekonnt rüber. Eine gelungene Mischung aus Überheblichkeit, Geekigkeit (und damit Identifizierbarkeit durch den Fanboy/Geek-Zuschauer) und Slapstick bereichert den Film ungemein. Auch sein weiblicher Sidekick Megan Fox weiß nicht nur durch vollen Körpereinsatz zu begeistern, sondern spielt sogar die Geek-Sympathisantin ebenso symphatisch. Von ihr in Zukunft gerne mehr.
Der gesamte Film springt in angenehmer Geschwindigkeit zwischen mehreren Schauplätzen und Charakteren hin und her, und verbindet alle sogar später ganz gekonnt miteinander. Überhaupt passen sich die Charaktere gut in die Story ein und wirken wenig aufgesetzt, wie man es sonst aus den Action-Bustern gewohnt ist.
Etwas Eingewöhnung bedarf es am Anfang doch, denn Transformers gleitet ab und an doch deutlich in einen American Pie-Stil ab. Das ist manchmal etwas zu viel des Guten, aber hält sich glücklicherweise in noch ertragbarem Rahmen. Diesen Rahmen überschreitet leider jedoch das Pathos- und "Wir sind die Guten"-Gefühl des Films, der dann leider doch an den schmalzigen Independence Day. Die Tränendrüse wird da gerade gen Ende etwas überdeutlich massiert, aber auch das kann man mit einem lachenden Auge zum Glück wegstecken.
Größter Schwachpunkt des Films stellt das etwas in die Länge gezogene Ende dar. Der Actiongehalt zieht extrem an, die Gags bleiben aus, und dadurch wirkt das ganze leider doch Kaugummi-mäßig und gewollt auf Coolness getrimmt. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen, gerade da die Schlachtsequenzen mit Decepticons und Autobots wirklich unübersichtlich werden.
Neben den stimmigen, fetzigen und auch öfter durch Bumblebee witzigen Songs wären da noch die Special Effects zu erwähnen: Vom allerfeinsten. Die Roboter sind derart detailiert umgesetzt und vor allem animiert, dass ich mich ab und an daran erinnern musste, den Mund auch mal wieder zuzumachen. Hier lohnt sich die Investition ins große Kino - ein einzelner Roboter weist bei seiner Transformation so viele Details auf, dass ich mich frage, wieviele Menschenjahre da für die Animation draufgegangen sind. Oft merkt man den Computerursprung garnicht, und die Bewegungen fühlen sich so organisch an, dass man sich mal wieder dran erinnern muss, wie weit der Film in den letzten 20 Jahren fortgeschritten ist.
Was bleibt mir als Fazit anderes zu sagen als: Ganz großes Kino! Jeder mit etwas Sinn für Humor und Erinnerungen an die Kindheit muss diesen Film lieben und ganz dringend sehen. Ausserdem erhält er das Prädikat "äusserst Frauenkompatibel". Hiermit halte ich meine sämtlichen zur Verfügung stehenden Daumen in die Höhe und vergebe 9 IMDB-Punkte für erstklassige Unterhaltung. Den Punktabzug gibt's für das Ende und den Pathos, eigentlich hätte ich der Fairness halber dafür 2 Punkte abziehen müssen - aber hey, es sind die Transformers, und ich bin gerade ganz euphorisch.
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Kommentare
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Wieso "äußerst frauenkompatibel"? Ich glaube kaum, dass meine Süße Spaß an dem Film hätte, ich muss mir wohl wieder eine Männerrunde zusammen suchen.
Deine Kritik ist klasse und macht leider Lust auf den Film. Meine Erwartungen an den Film waren bisher unterste Schublade, weshalb ich dann schwer enttäuscht werden kann. Deine Kritik lässt mich nun anders in den Film reingehen. Aber mal schauen, vielleicht bin ich dann ja sogar trotzdem nicht enttäuscht!
Deine Kritik ist klasse und macht leider Lust auf den Film. Meine Erwartungen an den Film waren bisher unterste Schublade, weshalb ich dann schwer enttäuscht werden kann. Deine Kritik lässt mich nun anders in den Film reingehen. Aber mal schauen, vielleicht bin ich dann ja sogar trotzdem nicht enttäuscht!