Freitag, 15. Juni 2007
Flickr

Mich nervt das vor allem, weil ich es toll fand, über ihre neuen Bilder per RSS-Feed informiert zu werden, einen gemeinsamen Mikrokosmos zu teilen. EIn Community-Gefühl zu haben.
Das alles hat es flickr mit einer Entscheidung geschafft zu entkapseln. Die Argumentation der flickr-Canceler ist nachvollziehbar: Ein Denkzeichen setzen.
Ich sehe das etwas anders. Natürlich will ich nicht zensiert werden, aber ich habe Verständnis für flickrs Maßnahme. Nicht flickr ist Schuld an der Zensur, sondern die Politik, die Regeln hierfür vorgibt. Von unsinnigen Altersverifikationen, zu Foren/Meinungshaftung hinüber zu verbotenem Bildmaterial (Hakenkreuze, etc.). Das flickr dem voreilenden Gehorsam leistet ist bei einem kommerziell agierenden Dienstleister doch absolut verständlich.
Wir als Nutzer können doch nicht erwarten, dass sich ein Portal wie Flickr mit einer Regierung anlegen will? Vor allem wenn das Gesetz klar dem service nicht ERLAUBT, ungefilterte Bilder zu zeigen. Ich finde es blenderisch, wenn Leute sich beschweren "buhu, flickr filtert", wenn man dem Grund für die Filterung nicht näher geht. Flickr wird vorgegeben, zudem mit den Behörden zusammenzuarbeiten - wenn diese Herausgabe von Daten verlangen, würden sie geliefert.
Natürlich, das ist doch klar - denn rechtlich sind die Provider doch dazu verpflichtet! Kündigt ihr demnächst alle eure E-Mail Accounts, wenn der Staat mitschnüffelt? Glaubt ihr, dass es Alternativen am deutschen Markt für E-Mails geben wird, wenn die Politik vorgibt, wer wie wo und wann schnüffeln darf?
I thought so.
Wer glaubt, dass ein Service wie delicuous und Flickr einfach nur auf stur schalten muss und nicht mit einer Regierung kooperiert, der ist einfach blauäugig. So etwas wird auf Dauer keinen Bestand haben, denn die Konventionalstrafen und Rechtsurteile ermöglichen so ein modernes Robin-Hood-Heldentum nicht.
Also, man protestiere bitte gerne - aber eher sehe ich das als ein Zeichen gegen die Regulierungen der Politik protestieren zu müssen, als gegen Dienstleister vorzugehen, die sich letztlich halt an Regeln halten müssen. Solche Proteste würden dann vielleicht sogar was bringen, wenn das Volk mal wieder mehr Stimmrecht nutzt.
Arsch hoch.
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Ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe auch eine Nacht darüber geschlafen, bevor ich meinen Account gelöscht habe. Das Flickr es BIS JETZT nicht geschafft hat, eine befriedigende Antwort zu geben, sondern nur rechtanwaltgefiltertes Wirhameuchalleliebundestutunsallesauchtotalleidblabla lässt mich meine Entscheidung allerdings in nicht bereuen.
Absolut. Was man flickr definitiv vorwerfen kann, ist katastrophales Krisenmanagement.
Begründungen wie "Wir können euch keine Gründe nennen, vertraut uns, dass wir unser bestes tun" helfen gerade mal absolut nicht und machen's nur schlimmer.
Gerade jetzt könnte flickr wirklich mal ausholen und die Wut der User in die richtige Richtung lenken.
Begründungen wie "Wir können euch keine Gründe nennen, vertraut uns, dass wir unser bestes tun" helfen gerade mal absolut nicht und machen's nur schlimmer.
Gerade jetzt könnte flickr wirklich mal ausholen und die Wut der User in die richtige Richtung lenken.
Ich stimme da nicht völlig mit dir überein. Die "Schere im Kopf" ist doch gerade, was man flickr vorwerfen kann, und nicht dem Gesetzgeber, der sich bemüht, Jugendschutzvorschriften zu erlassen.
Dass Flickr sozusagen alles auch nur entfernt Haut Zeigende für die deutschen Benutzer filtert, zeugt davon, dass man sich dort von Anfang an nicht bemüht hat, auf das Problem zu einzugehen, und stattdessen eine völlig lächerliche Restriktionspolitik angewandt hat.
Gerade von einem Unternehmen wie yahoo wird man doch erwarten können, dass sie zum Telefonhörer greifen und sich von einem deutschen Anwalt das Gesetz erklären lassen.
Aber auf der einen Seite die neuen internationalen Versionen anpreisen und auf der anderen Seite kleinlaut zugeben zu müssen, dass man ein ganz zentrales rechtliches Problem nicht mal im Ansatz zu lösen versucht hat, das ist schlicht unprofessionell. Und das ist kein Problem, das ich Berlin anlaste, sondern Sunnyvale.
Dass Flickr sozusagen alles auch nur entfernt Haut Zeigende für die deutschen Benutzer filtert, zeugt davon, dass man sich dort von Anfang an nicht bemüht hat, auf das Problem zu einzugehen, und stattdessen eine völlig lächerliche Restriktionspolitik angewandt hat.
Gerade von einem Unternehmen wie yahoo wird man doch erwarten können, dass sie zum Telefonhörer greifen und sich von einem deutschen Anwalt das Gesetz erklären lassen.
Aber auf der einen Seite die neuen internationalen Versionen anpreisen und auf der anderen Seite kleinlaut zugeben zu müssen, dass man ein ganz zentrales rechtliches Problem nicht mal im Ansatz zu lösen versucht hat, das ist schlicht unprofessionell. Und das ist kein Problem, das ich Berlin anlaste, sondern Sunnyvale.
Nun, die Schere sitzt meiner Meinung nach im Kopf, weil Flickr rechtsunsicherheit hat. Heather Graham erzählt davon im Flickr-Forum, dass man anscheinend die deutschen Bedingungen nicht klar auslegen könnte.
Selbstverständlich könnte Flickr ein besseres Altersschutzsystem implementieren .Dies korrekt umzusetzen dürfte mittelfristig für flickr die einzig machbare Lösung darstellen, um die Deutschen wieder etwas zu versöhnen.
Übrigens filtert ja nicht Flickr selbst; das müssen die Benutzer ja erledigen. Lustigerweise zensieren sich damit die Benutzer also selbst. Aber ich glaube, so in der Art meintest Du das ja auch.
Ich glaube halt, dass Flickr 10 Anwälte anrufen kann, und dann 10 verschiedene Meinungen erhalten wird. Die Deutschen Richter treffen doch derzeit bei Internet-Urteilen ganz unterschiedliche Regelungen, je nach Kenntnis- und Konservativierungsgrad des Richters. Schwammige Rechtsvorschriften machen's da sicher nicht einfach, 'legal' auch mit Konsultation zu handeln.
Deinem Schlussatz kann ich aber nur zustimmen. Danke für mehr Differenzierung meines sicher auch sehr pauschalen Ursprungsstatements.
Selbstverständlich könnte Flickr ein besseres Altersschutzsystem implementieren .Dies korrekt umzusetzen dürfte mittelfristig für flickr die einzig machbare Lösung darstellen, um die Deutschen wieder etwas zu versöhnen.
Übrigens filtert ja nicht Flickr selbst; das müssen die Benutzer ja erledigen. Lustigerweise zensieren sich damit die Benutzer also selbst. Aber ich glaube, so in der Art meintest Du das ja auch.
Ich glaube halt, dass Flickr 10 Anwälte anrufen kann, und dann 10 verschiedene Meinungen erhalten wird. Die Deutschen Richter treffen doch derzeit bei Internet-Urteilen ganz unterschiedliche Regelungen, je nach Kenntnis- und Konservativierungsgrad des Richters. Schwammige Rechtsvorschriften machen's da sicher nicht einfach, 'legal' auch mit Konsultation zu handeln.
Deinem Schlussatz kann ich aber nur zustimmen. Danke für mehr Differenzierung meines sicher auch sehr pauschalen Ursprungsstatements.

Die Frau, die bei Lost In Space ihrem Kopf hinhält ist Heather Graham.
http://imdb.com/name/nm0001287/
Die Frau, die bei Flickr ihren Kopf hinhält, ist Heather Powazek Champ.
http://www.hchamp.com/
http://imdb.com/name/nm0001287/
Die Frau, die bei Flickr ihren Kopf hinhält, ist Heather Powazek Champ.
http://www.hchamp.com/
Hihi, ein Freudscher. Hab vor kurzem Studio 54 gesehen 

Übrigens filtert ja nicht Flickr selbst; das müssen die Benutzer ja erledigen. Lustigerweise zensieren sich damit die Benutzer also selbst.
Das stimmt so ja nicht. Nutzer, die sich nicht quasi selbst zensieren, werden von flickr "bewertet" und riskieren dass der gesamte Account zwangszensiert wird (durch eine "non-safe" Einstufung).
Das stimmt so ja nicht. Nutzer, die sich nicht quasi selbst zensieren, werden von flickr "bewertet" und riskieren dass der gesamte Account zwangszensiert wird (durch eine "non-safe" Einstufung).
Das ganze ist doch reine Augenwischerei und IMHO luegen die alle bei flickr.
"Sie koennen nix sagen" und nach 2 Tagen kommt dann raus "es ist wegen Jugendschutz". Wie bitte? Was ist daran so mordsmaessig geheim, dass sie es nicht gleich sagen duerfen? Das ist ja wohl komplett laecherlich.
IMHO bauen sie einfach Mist und das war jetzt die einfachste Ausrede anhand der Diskussionen.
Yahoo GmbH gibt es sei fast 10 Jahren!! Wieso sollte das ganz ploetzlich jetzt ein Problem sein?
Und woran "arbeiten" die alle? Wenn es irgendwelche jursitischen probleme sind, dann arbeiten da sicher nicht Heather und Co dran und wenn sie die Proteste wirklich ernst nehmen wuerden, wuerden sie einfach einen Rollback machen und das erst klaeren (was auch immer).
Die bei flickr verarschen alle von vorne bis hinten und lachen sich wahrscheinlich einen Ast. Sie werden es aussitzen und es wird sich nichts aendern und alle die, die jetzt gross protestieren werden es akzeptieren (na ja 95%) und das ist eine Quote mit der flickr leben kann.
"Sie koennen nix sagen" und nach 2 Tagen kommt dann raus "es ist wegen Jugendschutz". Wie bitte? Was ist daran so mordsmaessig geheim, dass sie es nicht gleich sagen duerfen? Das ist ja wohl komplett laecherlich.
IMHO bauen sie einfach Mist und das war jetzt die einfachste Ausrede anhand der Diskussionen.
Yahoo GmbH gibt es sei fast 10 Jahren!! Wieso sollte das ganz ploetzlich jetzt ein Problem sein?
Und woran "arbeiten" die alle? Wenn es irgendwelche jursitischen probleme sind, dann arbeiten da sicher nicht Heather und Co dran und wenn sie die Proteste wirklich ernst nehmen wuerden, wuerden sie einfach einen Rollback machen und das erst klaeren (was auch immer).
Die bei flickr verarschen alle von vorne bis hinten und lachen sich wahrscheinlich einen Ast. Sie werden es aussitzen und es wird sich nichts aendern und alle die, die jetzt gross protestieren werden es akzeptieren (na ja 95%) und das ist eine Quote mit der flickr leben kann.