Mittwoch, 31. August 2005
Fantastic Four + Land of the Dead
Letzte Woche habe ich noch zwei Filme gesehen, über die ich nicht gebloggt habe: Fantastic Four und Land of the Dead (Sneak). Das lag wohl vorderrangig daran, dass die beiden Filme nichts bloggenswertes besaßen und meine Berichtsmotivation etwas darunter leidet.
Fantastic Four ist ein mittelmäßiger Superhelden-Film, der mit nichts neuem brillieren kann. Vor 5 Jahren hätte ich so einen Film noch mit leuchtenden Augen gesehen, aber inzwischen gab es eine so große Flut an Superhelden, das man da inzwischen dem geneigten Zuschauer auch etwas bieten sollte. Die Motivation der Helden wird den ganzen Film über quasi herabgespielt, weil alle eigentlich schnell wieder normal werden wollen. Bei dem hässlichen "Ding" kann man das ja gut verstehen, dass die anderen ihre Fähigkeiten (fliegender Feuerball, Gummimensch, Unsichtarkeit) nicht wollen, ist dann doch etwas konstruiert. Gerade den Spaß, den man als Unsichtbarer haben kann, ist doch nicht zu unterschätzen.
So balgen die fantastischen Vier sich dann an den Obermotz (der Charmed-Cole und Nip/Tuck-Troy und Vorzeige-Schurke Julian McMahon) heran, und sind ansonsten recht konzept- und überraschungslos unmotiviert. Einzig die Rolle des Draufgängers Human Torch kann für Humor sorgen, der Rest ist wirklich ernüchternder 0815-Fraß. Daher von mir auch nur 4 IMDB-Punkte.
Land of the Dead habe ich am Donnerstag in der Sneak gesehen. Angekündigt vom Sneak-Chef wurde ein "ganz großer toller Film". Zumindest weiß ich jetzt, was der gute Vorführer für einen Geschmack hat, und kann das in Zukunft vermeiden.
Wer Land of the Dead nicht kennt: Dies ist der nunmehr vierte Teil der "... of the Dead" Quadrologie von George A. Romero, und quasi einer der urtypischen Zombie-Splatter Filme. Dort kämpft sich ein futuristischer Max-Max Trupp im Amerika der Zukunft an Zombie-Horden vorbei. Ja, und mehr passiert eigentlich nicht. Viel Gedärm, viel Blut, viel Grausamkeit, und viel Bemühung um platte Charaktere, deren Coolness nur von den schier unendlichen Zombiemengen übertroffen wird.
LOTD ist kein Horrorfilm, sondern eher ein Splatterfilm. Das heißt, man gruselt sich zu keiner Sekunde, sondern jubelt eher umherfliegenden Körperteilen zu - wenn man denn solche Filme mag. Lustig waren einige Szenen definitiv, der Ekelfaktor hielt sich aufgrund der Übertriebenheit bei mir in Grenzen. Aber ein guter Film ist was anderes, denn der hier hatte an Story und Charakteren nun wirklich nichts zu bieten, was den Film einmalig machen würde. Einzig die Rolle Dennis Hoppers hat bei mir Eindruck hinterlassen. Daher von mir 3 IMDB-Punkte für einen Film, der zwar nicht gut war, aber der auch noch schlechter hätte sein können.
Fantastic Four ist ein mittelmäßiger Superhelden-Film, der mit nichts neuem brillieren kann. Vor 5 Jahren hätte ich so einen Film noch mit leuchtenden Augen gesehen, aber inzwischen gab es eine so große Flut an Superhelden, das man da inzwischen dem geneigten Zuschauer auch etwas bieten sollte. Die Motivation der Helden wird den ganzen Film über quasi herabgespielt, weil alle eigentlich schnell wieder normal werden wollen. Bei dem hässlichen "Ding" kann man das ja gut verstehen, dass die anderen ihre Fähigkeiten (fliegender Feuerball, Gummimensch, Unsichtarkeit) nicht wollen, ist dann doch etwas konstruiert. Gerade den Spaß, den man als Unsichtbarer haben kann, ist doch nicht zu unterschätzen.
So balgen die fantastischen Vier sich dann an den Obermotz (der Charmed-Cole und Nip/Tuck-Troy und Vorzeige-Schurke Julian McMahon) heran, und sind ansonsten recht konzept- und überraschungslos unmotiviert. Einzig die Rolle des Draufgängers Human Torch kann für Humor sorgen, der Rest ist wirklich ernüchternder 0815-Fraß. Daher von mir auch nur 4 IMDB-Punkte.
Land of the Dead habe ich am Donnerstag in der Sneak gesehen. Angekündigt vom Sneak-Chef wurde ein "ganz großer toller Film". Zumindest weiß ich jetzt, was der gute Vorführer für einen Geschmack hat, und kann das in Zukunft vermeiden.
Wer Land of the Dead nicht kennt: Dies ist der nunmehr vierte Teil der "... of the Dead" Quadrologie von George A. Romero, und quasi einer der urtypischen Zombie-Splatter Filme. Dort kämpft sich ein futuristischer Max-Max Trupp im Amerika der Zukunft an Zombie-Horden vorbei. Ja, und mehr passiert eigentlich nicht. Viel Gedärm, viel Blut, viel Grausamkeit, und viel Bemühung um platte Charaktere, deren Coolness nur von den schier unendlichen Zombiemengen übertroffen wird.
LOTD ist kein Horrorfilm, sondern eher ein Splatterfilm. Das heißt, man gruselt sich zu keiner Sekunde, sondern jubelt eher umherfliegenden Körperteilen zu - wenn man denn solche Filme mag. Lustig waren einige Szenen definitiv, der Ekelfaktor hielt sich aufgrund der Übertriebenheit bei mir in Grenzen. Aber ein guter Film ist was anderes, denn der hier hatte an Story und Charakteren nun wirklich nichts zu bieten, was den Film einmalig machen würde. Einzig die Rolle Dennis Hoppers hat bei mir Eindruck hinterlassen. Daher von mir 3 IMDB-Punkte für einen Film, der zwar nicht gut war, aber der auch noch schlechter hätte sein können.
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Kommentare
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Danke Garvin, das spart mir 2 Mal ins Kino gehen. Ich hatte eh vor die Filme nur auf DVD anzusehen wenn sie unter die 10 Euro grenze fallen. Ich glaube ich spar mir sogar das Comics sind halt nicht mehr so cool wie sie waren als man mit 7-8 Jahren vor dem Fernseher saß und Samstags morgens Spiderman entgegenfieberte. Leider. Ich hoffe meine Kinder zeigen mir wieder wie man Freude an Fred Feuerstein empfindet
Hallo Nils,
durch nen "Zufall" bin ich auf deine Website geraten!
Hast ja ne tolle Seite da.Die ist echt mal anders als all das Zeug was sonst so drinn is.
Hab mich ganz viel umgesehen und gefällt mir.
Liebe Grüße + bis demnäx
Angie
Ach ja, glückwunsch zum werdenen Papa.
durch nen "Zufall" bin ich auf deine Website geraten!
Hast ja ne tolle Seite da.Die ist echt mal anders als all das Zeug was sonst so drinn is.
Hab mich ganz viel umgesehen und gefällt mir.
Liebe Grüße + bis demnäx
Angie
Ach ja, glückwunsch zum werdenen Papa.
Hallo Angie,
durch nen "Zufall" hab ich Deinen Kommentar in meinem Blog gesehen. Hast ja was tolles geschrieben da, das ist mal ganz anderer Spam als das Zeug, was man sonst so liest, und auch ganz unkonventionell auf einer fremden Seite zu kommentieren als bei der Person, die man anspricht.
Hab mich ganz viel gewundert und gefällt mir nicht so.
Liebe Grüße + bis die Welt untergeht
Garvin
(Achja, Glückwünsche von mir trotzdem auch!)
durch nen "Zufall" hab ich Deinen Kommentar in meinem Blog gesehen. Hast ja was tolles geschrieben da, das ist mal ganz anderer Spam als das Zeug, was man sonst so liest, und auch ganz unkonventionell auf einer fremden Seite zu kommentieren als bei der Person, die man anspricht.
Hab mich ganz viel gewundert und gefällt mir nicht so.
Liebe Grüße + bis die Welt untergeht
Garvin
(Achja, Glückwünsche von mir trotzdem auch!)
Danke für die amüsante Zeit als ich eure Kommentare gelesen habe und mich ebenfalls etwas wunderte warum Angie mir hier für mein Blog gratuliert. Trotzdem dankeschön.
Über Romeros aktuellen Kinofilm ist viel geschrieben worden, wobei die meisten Deutungen sich sehr eng am Plot entlanghangeln. Nach meinen Vorüberlegungen aus dem Frühjahr darüber, wie die Untoten als lebensunwertes Leben und ansteckende Kranke zum Target werden, fand ich die in "Land of the dead" vorgenommene Eskalation spannend. War gerade zuletzt versucht worden, noch lebende Menschen immer mehr wie Zombies darzustellen, um die Grenzen zu verwischen (etwa in "Shaun of the dead"), wirken nun umgekehrt die Zombies menschlicher, in den Momenten, in denen sie vom Feuerwerk abgelenkt in die Luft starren, erscheinen sie gar friedlich und kindlich. Zudem entwickelt sich unter ihnen Intelligenz, wie in so vielen Scifi-Szenarien muß es jedoch ein einzelner Anführer sein, der allen anderen mit seinen frisch erworbenen Fähigkeiten den Weg in die Schlacht weist.
Auf Seiten der Lebenden wird bereits von sensibleren Figuren die Unterscheidung zwischen einer Schlacht gegen die Zombies und einem Massaker an ihnen getroffen. Ein Zombie, der im Elektrozaun verbrennt, erweckt offenbar Mitgefühl. Der positive Held Riley weiß den ganzen Film völlig bescheid und handelt so, wie mir in der Schule vorbildliche Kommunisten präsentiert wurden. Ganz Vernunft, ist er frei von Lastern und denkt nur an den Nutzen für die menschliche Gemeinschaft, der er entfliehen möchte, um eine klassenlose Modellsiedlung aufzubauen. Ob seine angedeuteten Gedanken, daß das nur ohne Menschen geht ("Da ist doch niemand" - "Deshalb will ich dorthin"), sich dahin weiterentwickeln sollen, daß er es den Zombies zutrauen würde, bleibt Spekulation.
In jedem Fall steht seine Einsicht am Schluß des Films, daß auch die Untoten nur irgendwohin wollen - er gesteht ihnen also ein Existenzrecht zu. Damit ist gerade nach der Verlustrate an Lebenden während der Filmhandlung davon auszugehen, daß er riskieren würde, daß alle Menschen zu Untoten werden. In den dargestellten lebenden Toten spiegelt sich eine Menschheit der Ausgeschlossenen und Überflüssigen, welche die wenigen Nutznießer auslöschen wird und den Zustand der gegenseitigen Verletzung verewigt. (Was die Frage aufwirft, wovon sie dann leben. Ob sie ihre neugewonnene Intelligenz dazu einsetzen, sich ein paar Menschen zu halten? Ob wir in einer Forsetzung Riley als einen Zombie-Stalin erleben werden, der Menschenfarmen anlegt?)
Die noch größtenteils als instinktiv inszenierte Auflehnung der Untoten führt ihren Anführer, den "Brain-Zombie", zielsicher zum vermeintlichen Urheber der Probleme, dem reichen Drahtzieher, der wie die Hure Babylon gleich doppelt getötet wird. Diese Szene ist der klarste Verweis darauf, daß Romero eine wirre Gegenwartsdeutung anbieten möchte - irgendwas mit brennendem Benzin und herumfliegendem Geld -, die in ihrer Undeutlichkeit leider unsterstellt, daß der Riot schon die Richtigen erwischt, daß die Riot- und Firestarter sich gerade damit, daß sie alle auf ihr Level hinabzwingen, ein Lebensrecht erwirkt haben.
This might be our fucking future, und andere werden darin besser zurechtkommen als ich.
Auf Seiten der Lebenden wird bereits von sensibleren Figuren die Unterscheidung zwischen einer Schlacht gegen die Zombies und einem Massaker an ihnen getroffen. Ein Zombie, der im Elektrozaun verbrennt, erweckt offenbar Mitgefühl. Der positive Held Riley weiß den ganzen Film völlig bescheid und handelt so, wie mir in der Schule vorbildliche Kommunisten präsentiert wurden. Ganz Vernunft, ist er frei von Lastern und denkt nur an den Nutzen für die menschliche Gemeinschaft, der er entfliehen möchte, um eine klassenlose Modellsiedlung aufzubauen. Ob seine angedeuteten Gedanken, daß das nur ohne Menschen geht ("Da ist doch niemand" - "Deshalb will ich dorthin"), sich dahin weiterentwickeln sollen, daß er es den Zombies zutrauen würde, bleibt Spekulation.
In jedem Fall steht seine Einsicht am Schluß des Films, daß auch die Untoten nur irgendwohin wollen - er gesteht ihnen also ein Existenzrecht zu. Damit ist gerade nach der Verlustrate an Lebenden während der Filmhandlung davon auszugehen, daß er riskieren würde, daß alle Menschen zu Untoten werden. In den dargestellten lebenden Toten spiegelt sich eine Menschheit der Ausgeschlossenen und Überflüssigen, welche die wenigen Nutznießer auslöschen wird und den Zustand der gegenseitigen Verletzung verewigt. (Was die Frage aufwirft, wovon sie dann leben. Ob sie ihre neugewonnene Intelligenz dazu einsetzen, sich ein paar Menschen zu halten? Ob wir in einer Forsetzung Riley als einen Zombie-Stalin erleben werden, der Menschenfarmen anlegt?)
Die noch größtenteils als instinktiv inszenierte Auflehnung der Untoten führt ihren Anführer, den "Brain-Zombie", zielsicher zum vermeintlichen Urheber der Probleme, dem reichen Drahtzieher, der wie die Hure Babylon gleich doppelt getötet wird. Diese Szene ist der klarste Verweis darauf, daß Romero eine wirre Gegenwartsdeutung anbieten möchte - irgendwas mit brennendem Benzin und herumfliegendem Geld -, die in ihrer Undeutlichkeit leider unsterstellt, daß der Riot schon die Richtigen erwischt, daß die Riot- und Firestarter sich gerade damit, daß sie alle auf ihr Level hinabzwingen, ein Lebensrecht erwirkt haben.
This might be our fucking future, und andere werden darin besser zurechtkommen als ich.