Normalerweise sind meine Filmreviews ja immer recht länglich. Aber ich kann auch kurz:
Final Call gesehen. Auf bessere Version von
Phone Booth gehofft. Inhalt: Ryan ist ein typischer Ami-Teen und kümmert sich um nichts. Dann kriegt er nen verzweifelten Anruf einer entführten Frau, gerät mitten in die Entführung und rettet den Tag. Die erste Hälfte des Films hängt Ryan telefonierend an der Handy-Strippe während er durch halb LA kurvt um den Entführern zuvorzukommen. Die zweite Hälfte kämpft er sich durch's selbige Milieu in bester Bruce "Feinripphemd" Willis Manier. Leider fehlt das entsprechende Hemd. Der treudoofe Blick ist jedoch vorhanden, das lässt hoffen.
Insgesamt ist der Film ein hirnloser Actionaufguss einer klassischen "Good Cop, Bad Cop"-Story mit einer Prise
Speed. Logikfehler gibt es ungefähr so viele, wie die entführte Kim Basinger ins Telefon heilt und schreut. Am Ende des Films tat mir meine Stirn aufgrund der vielen Fremdschäm-Draufklatscher schon etwas weh, da war das einzige Trostpflaster danach das kitschige Alternativ-Ende anzusehen.
Üblicherweise habe ich nichts gegen Popkorn-Actionfilme. Aber mit solchen Handlungs- und Storylöchern, die größer als der Schlund des Ätnas bei einem Ausbruch sind, vergeht auch mir etwas der Spaß. Naivität, hübsche Darsteller und etwas Entführungspanik machen da nicht zwangsläufig einen guten Film, der problemlos von Jerry Bruckheimer hätte stammen können und einen mit den Finger schnalzenden Nicolas Cage durchaus nicht fehl am Platze hätte erscheinen lassen. Billiges Nokia-Produktplacement mit überzogen toller Videodarstellung runden das ganze gekonnt ab.
3 IMDB-Punkte für ein paar nette Actionszenen und einen guten Jason
"Transporter" Statham - der hat das Ruder aber leider für mich auch nicht reissen können. Mist, jetzt hab' ich mich doch nicht kurzgefasst.