Heute haben Emba und ich einen schönen Klausuren-Einsnuller-Abschluss-Abend verbracht und unter anderem
Madagaskar im Kino angeschaut.
Der Löwe Alex, das Zebra Marty, die Giraffe Melman und das Nilpferd Gloria sind eine eingeschworene Clique im New Yorker Zoo. Während der Löwe sich als Publikumsmagnet und Superstar gibt, die Giraffe ihren Hypochondrien pflegt und das Nilpferd...naja, nichts besonderes macht, ist das Zebra nicht wirklich zufrieden in seinem kleinen Gehege dem Alltag zu fröhnen.
Was liegt da näher, als ein kleiner Ausflug in die Wildnis.
Von langer Hand durch ausbrucherprobte Profi-Pinguine geplant begibt sich das kleine Trüppchen also auf eine kleine Stadt-Erkundungstour und landet letztlich in Madagaskar, wo sie in bester Großstadtcowboy-Manier die wirkliche Wildnis kennenlernen...
Was inhaltlich zwar eher mäßig interessant klingt, ist aber äusserst innovativ inszeniert. Der Film besticht von Anfang an mit temporeichen Gags und zahlreichen Slapstick-Elementen oder einfach nur komischer Mimik. Die hektische und individuelle Animation der Charaktere passt sich herrlich in die schrägen Persönlichkeiten ein und transportiert nebenbei sogar noch eine schöne und aussagefähige Story.
Emba und ich waren ganz hin und weg von den Lachmuskelstrapazierenden, lustigen Erlebnissen des Tiertrupps, das es am Ende des Filmes sogar unmöglich ist, Highlights rauszupicken. Der Film ist gespickt von erinnerungswürdigen Elementen aber auch vielen Referenzen und Spoofs von anderen Filmen. Besonders amüsant zum Beispiel eine "American Beauty"-Remniszenz mit regnenden Steaks anstelle von Rosen. Oder einer herrlich bildkomponierten Traum-Betäubungssequenz des Löwen mit darauffolgender Vier-Kisten-Bildaufteilung. Oder die per Gebärdensprache kommunizierenden Affen. Oder oder oder.
Der Grafikstil stieß mir anfangs im Trailer eher auf, da doch eher detailarm und kantig dargestellt. Im Film selber erweist sich das aber als absolut stimmig und hervorragend animiert. Die Mischung aus 3D-Renderlook, Cartoon und Kantig-Popart (á la Day of the Tentacle) hat mich vollständig überzeugt. Zur Synchronisation kann ich auch nur sagen, dass diese perfekt gelungen ist. Die Stimmen sind relativ nahe an den Original-Schauspielerstimmen, wenn auch etwas weniger markant. Dafür aber stimmig und ziemlich lippensynchron und einfach schräg. Genauso wie der mit bekannten Liedern gespickte Soundtrack.
Man liest mir wohl wieder an, dass mich der Film total geflasht hat. Seit Toy Story 1 oder Shrek 1 habe ich mich nicht mehr so gut amüsiert, und empfand den Film als eine einzige Scrat-IceAge-Sequenz: Super! Der Film mischt nette genretypische Elemente, aber bringt auch seine ganz eigenen Ideen und Charme ein, so dass er wirklich mit neuen und frischen Ideen/Gags aufwarten kann.
Insgesamt verliert der Film über seine 90 Minuten kaum an Geschwindigkeit, selbst an den "inhaltsschweren" Stellen. Einzig das Nilpferd konnte mich überhaupt nicht überzeugen, ansonsten sind alle Charaktere hinreissend.
Natürlich muss man das Genre 3D-Animationscomedy auch mögen, um hier Gefallen zu finden. Bei mir tut's dass, und daher kann ich den Film auch nur mit
10 IMDB-Punkten solchen Leuten ans Herz legen.
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