Da Thiemo aufgrund meines "Kurzabrisses" in meinem vorigen Blog-Eintrag nach einem kleinen Fazit zu
NFS:UG2 gefragt hat, hier mal ein etwas ausführlicherer Text über das Spiel.
Das Fazit nach durchspielten 40% des Spieles (ca. 15 Spielstunden): Viel besser und motivierender als der erste Teil. Das "free Roaming" macht das Spiel viel interessanter und lebendiger, man fühlt sich halt um einiges individueller. Der Tuningfaktor ist eigentlich ziemlich gleich geblieben.
Die Strecken sind endlich abwechslungsreicher und wiederholen sich kaum; immer sind sie leicht unterschiedlich, länger oder halt anspruchsvoller. Die Gegner sind jetzt nicht plötzlich nach 20% des Spieles haushoch überlegen.
Aber am jetzigen Zeitpunkt kommt bei mir auch etwas Langeweile auf: Zwar unterscheiden sich die Strecken etwas mehr, aber sie sind stellenweise einfach zu lang. Man hetzt von Mission zu Mission, und sieht die eigentlichen Rennen irgendwie als "notwendiges Übel" an. Mit teilweise 6-7 Minuten pro Rennen fallen sie auch für meinen Geschmack etwas zu lang aus - gerade die Circuit Rennen sind mit Rundenzeiten von ca. 2 Minuten einfach zu lang; da möchte man keine 2-3 Runden drehen sondern hätte auch nach einer Runde schon genug.
Die neuen Missionen "Street X" (arg um Kurven fahren) und "Circuit" machen Spaß, sind aber halt nichts bahnbrechend neues. Die "fordere einen Gegner heraus" Modi sind wahre Zeitkiller - um einen Gegner abzuhängen brauche ich schonmal gut 5-6 Minuten. Und dafür nur 200$ Cash zu bekommen lohnt nicht wirklich. Besonders viel Spaß macht es allerdings, jetzt die Coverfotos seines Autos mit Blickwinkeln und "Show Off"-Features selber gestalten zu können. Daumen hoch!
Die Fahrphysik ist ziemlich genial - man freut sich immer, so tolle Drifts und Kurven hinzukriegen - und das bei atemberaubender Geschwindigkeit. Das Auto verhält sich so, wie man es erwartet und es lässt sich insgesamt alles sehr flüssig spielen. Die Upgrades des Autos wirken sich zwar nicht extrem aus, aber sind schon spürbar.
Grafisch ist der zweite Teil etwas stimmiger und die Effekte nicht so arg übertrieben wie im ersten Teil. Bei mir läuft alles angenehm flüssig (Athlon64 3000, 512MB RAM, Radeon 9700 Pro). Die Texturen sind jedoch relativ grob wenn man stehen bleibt und nicht wirklich so schön anzusehen. Das kann ich aber technisch nachvollziehen, und bei voller Fahrt stört es nicht wirklich. Die Automodelle des "einfachen Stadtverkehrs" sind extrem vereinfacht, während die gegnerischen Fahrzeugautos auch sehr hübsch und nett getuned sind.
Schade ist es trotzdem, dass man immer noch nur bei Nacht fährt - das wird halt schneller eintönig. Immerhin gibt es jetzt nette Regeneffekte, und so sieht das Spiel im Vergleich zum Vorgänger nur dann verregnet aus, wenn es wirklich regnet. Sprich: Die Bodentexturen sind jetzt nicht mehr so extrem auf Hochglanz poliert.
Zum Soundtrack: Der erste Teil hat mich da ziemlich mitgerissen, hier sind die Songs aber für meinen Geschmack zu "punkig" oder auch "heavy metal"-lastig. Nur wenige Songs können so richtig begeistern (Queens of the Stone Age, Rise Against, Babylon - mehr siehe
hier). Da hat das hip-hop lastigere mir früher doch besser gefallen.
Also, im Vergleich zum Vorgänger hat sich eigentlich alles nur verbessert. Einige Wünsche sind zwar nicht erfüllt worden, aber da soll wohl noch Raum für NFS:UG3 bleiben, schätze ich. Stellenweise kommt richtiges Grand Theft Auto Gefühl auf, aber meine Motivationskurve ist aufgrund der immer identischen Vorgangsweise etwas am Boden. Aber das gute am Spiel ist, dass man es auch ein paar Tage liegen lassen kann, ich habe ja genug Alternativen für meinen Urlaub übrig.