Freitag, 9. April 2004
Sneak: Monster
Gestern war ich mit Emba und Sebastian mal wieder nach einem kleinen Subway-Leckerli in der Sneak.
Eigentlich hatte ich auf 50 first dates getippt, und auf Monster gehofft, dachte dann jedoch dass der Film wohl wegen des Oscar-Hypes nicht in einer Sneak gezeigt würde.
Glücklicherweise wurde ich vom Gegenteil überzeugt, und hatte so die länger erhoffte Möglichkeit mich von der Oscarqualität Charlize Therons zu überzeugen.
Monster handelt von der Geschichte Aileen Carol Wuornos, einer desillusionierten Straßenprostituierten, die sich bereits am Anfang des Filmes eigentlich selbst umbringen wollte. Da sie jedoch von ihrem letzten "Job" noch 5 Dollar in der Tasche hatte, dachte sie sich diese erst zu versaufen und erst dann umzubringen. Bei eben jenem Besaufen lernt sie die lesbische Selby kennen, der sie zuerst skeptisch gegnübersteht, sie dann aber letztlich als Gottes letzten Beitrag zur Wiedergutmachung Aileens Lebens ansieht und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Obwohl Aileen mit ihrer leicht asozialen Art sonst kaum Sympathiepunkte gewinnt, ist auch Selby hin und weg von ihr. Schnell beschließen die beiden, ihre sozialunverträgliche Liebe auszuleben und wollen sich gemeinsam fernab von der kritischen Familie Selbys einen hübschen Tag in einem Motel machen. Das Geld dafür sammelt Aileen am nächsten Tag bei einigen Freiern ein, gerät beim letzten jedoch an die eindeutig falsche Art.
Der Mann schlägt sie, knebelt sie und will sie im Auto verbrennen; glücklicherweise befreit sich Aileen rechtzeitig und erschießt den Mann kurzerhand. Total geschockt von dem Ereignis, aber auch seltsam befreit kommt sie so zu Selby, und brennt gemeinsam mit ihr durch - natürlich ohne ihr von dem schrecklichen Erlebnis zu erzählen.
So geht die Geschichte dann weiter, in der Aileen eigentlich nur um die Liebe Selbys buhlt, und ihr gemeinsames Leben finanzieren möchte. Erst will sie einen normalen Job annehmen, bekommt aber keinen, und stellt dann fest, dass sie mit der Mordmasche eigentlich auch etwas Geld erbeuten kann. Geheim und geschickt vertuscht sie die Leichen, und wird so von der Polizei nie gefunden...
Eigentlich hatte ich auf 50 first dates getippt, und auf Monster gehofft, dachte dann jedoch dass der Film wohl wegen des Oscar-Hypes nicht in einer Sneak gezeigt würde.
Glücklicherweise wurde ich vom Gegenteil überzeugt, und hatte so die länger erhoffte Möglichkeit mich von der Oscarqualität Charlize Therons zu überzeugen.
Monster handelt von der Geschichte Aileen Carol Wuornos, einer desillusionierten Straßenprostituierten, die sich bereits am Anfang des Filmes eigentlich selbst umbringen wollte. Da sie jedoch von ihrem letzten "Job" noch 5 Dollar in der Tasche hatte, dachte sie sich diese erst zu versaufen und erst dann umzubringen. Bei eben jenem Besaufen lernt sie die lesbische Selby kennen, der sie zuerst skeptisch gegnübersteht, sie dann aber letztlich als Gottes letzten Beitrag zur Wiedergutmachung Aileens Lebens ansieht und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Obwohl Aileen mit ihrer leicht asozialen Art sonst kaum Sympathiepunkte gewinnt, ist auch Selby hin und weg von ihr. Schnell beschließen die beiden, ihre sozialunverträgliche Liebe auszuleben und wollen sich gemeinsam fernab von der kritischen Familie Selbys einen hübschen Tag in einem Motel machen. Das Geld dafür sammelt Aileen am nächsten Tag bei einigen Freiern ein, gerät beim letzten jedoch an die eindeutig falsche Art.
Der Mann schlägt sie, knebelt sie und will sie im Auto verbrennen; glücklicherweise befreit sich Aileen rechtzeitig und erschießt den Mann kurzerhand. Total geschockt von dem Ereignis, aber auch seltsam befreit kommt sie so zu Selby, und brennt gemeinsam mit ihr durch - natürlich ohne ihr von dem schrecklichen Erlebnis zu erzählen.
So geht die Geschichte dann weiter, in der Aileen eigentlich nur um die Liebe Selbys buhlt, und ihr gemeinsames Leben finanzieren möchte. Erst will sie einen normalen Job annehmen, bekommt aber keinen, und stellt dann fest, dass sie mit der Mordmasche eigentlich auch etwas Geld erbeuten kann. Geheim und geschickt vertuscht sie die Leichen, und wird so von der Polizei nie gefunden...
Natürlich sollte man noch erwähnen, dass der Film auf einer wahren Begebenheit berut. Die 7-fache Mörderin, und damit erste USA-Pistolen-Serienmordtäterin ist 2002 aufgrund der dargestellten Tagen hingerichtet worden.
Der Film dokumentiert auf eine hollywood-spielfilm-kompatible Art recht ergreifend und erdrückend das buchstablich krasse Leben dieser Frau, und weiß auch gekonnt ihr schweres Schicksal umzusetzen. Die Sympathie des Zuschauers ist ganz klar auf der Seite Aileens und versucht die Motivation und Ausweglosigkeit hinter den Taten zu beleuchten. Dabei wird viel Wert auf Realismus gelegt, wie z.B. der Dreh an denselben Locations, wo Aileen tatsächlich gewesen ist.
Hervorzuheben ist bei diesem Solofilm von Charlize Theron und Christina Ricci natürlich die grandiose Transformation Therons in die abstoßende Aileen. Das Makeup und die Zahnprothese Therons ist bedrückend realistisch, genauso wie die widerliche Mimik absolut glaubhaft herüberkommt. Vom üblichen Hollywood-Glamour bleibt nichts übrig, und das einzige was mich an der Rolle zweifeln lies, war eine etwas glatte und oberflächliche Synchronisation. Theron scheint mit Leib und Selle die Rolle zu verkörpern, aber der deutschen Stimme kann man ihre Verzweiflung und Leiden nicht wirklich durchhören. Im Gegenteil zu Therons Mut zur Hässlichkeit ist Ricci aalglatt und kontrastierend, aber dennoch glaubhaft in ihrer Rolle als Lesbierin.
Nun zum schwierigeren Teil der Filmkritik - man kann den Film natürlich nicht an unterhaltsamen Actionkrachern messen, oder an sonstigen Dramen. Dafür ist die eiskalte Realität der Geschichte zu drückend und deprimierend. Man entwickelt viel Mitgefühl für Aileen, und kann auch die Argumente für ihre Morde nachvollziehen. Der Film zeigt bei jedem der Morde auch einen Makel des Ermorderten; sei es, dass er selber morden wollte, Kinder missbraucht oder seine Frau betrügt. In einem FILM würde sowas für die Motivation und Sympathiepluspunkte des "Helden" auch genügen, wenn man "Monster" jedoch auf die Realität überträgt, wirkt diese Art der Rechtfertigung doch sehr zweifelhaft. Denn die Morde werden dadurch teilweise legitimiert, gerade auch durch die starke Betonung auf die tragische Kindheit Aileens nd der unausweichliche soziale Abstieg. Als Zuschauer musste ich sehr stark schlucken, weil mir trotz dieses Bewusstseins Aileen dennoch leid tat. Und die Frage ist für mich, ob ein Film so etwas wirklich forcieren sollte, indem er so moralisiert.
Insofern kann man natürlich auch nicht sagen, ob "einem der Film gefallen hat". Nein, so etwas kann prinzipbedingt sicher nicht gefallen. Liest man sich Hintergrundberichte zu dem Fall im nachhinein durch, so belastet zumindest mich der Filmstoff schon. Bewegt und meine eigenen Gedanken zu dem Thema geformt hat der Film auch, und das weiß ich hoch zu bewerten. Die eindrucksvolle Leistung Therons ist zu vollem Recht gerühmt worden, und wäre auch Maßstab meiner Filmbewertung, wenn da nicht die fragwürdige "Moral von der Geschicht'" wäre: Egal welchen sozialen Background ein Mensch hat, ist er nicht berechtigt, das Leben anderer zu beenden.
Daher 8 IMDB-Punkte für den "Film", von dem 2 Punkte für den dokumentarischen Teil sind - natürlich diesmal sehr geprägt von meinem moralischen Standpunkt. Als Denkanstoß zum Thema soziale Benachteiligung und daraus resultierender Ausweglosigkeit definitiv zu empfehlen.
Der Film dokumentiert auf eine hollywood-spielfilm-kompatible Art recht ergreifend und erdrückend das buchstablich krasse Leben dieser Frau, und weiß auch gekonnt ihr schweres Schicksal umzusetzen. Die Sympathie des Zuschauers ist ganz klar auf der Seite Aileens und versucht die Motivation und Ausweglosigkeit hinter den Taten zu beleuchten. Dabei wird viel Wert auf Realismus gelegt, wie z.B. der Dreh an denselben Locations, wo Aileen tatsächlich gewesen ist.
Hervorzuheben ist bei diesem Solofilm von Charlize Theron und Christina Ricci natürlich die grandiose Transformation Therons in die abstoßende Aileen. Das Makeup und die Zahnprothese Therons ist bedrückend realistisch, genauso wie die widerliche Mimik absolut glaubhaft herüberkommt. Vom üblichen Hollywood-Glamour bleibt nichts übrig, und das einzige was mich an der Rolle zweifeln lies, war eine etwas glatte und oberflächliche Synchronisation. Theron scheint mit Leib und Selle die Rolle zu verkörpern, aber der deutschen Stimme kann man ihre Verzweiflung und Leiden nicht wirklich durchhören. Im Gegenteil zu Therons Mut zur Hässlichkeit ist Ricci aalglatt und kontrastierend, aber dennoch glaubhaft in ihrer Rolle als Lesbierin.
Nun zum schwierigeren Teil der Filmkritik - man kann den Film natürlich nicht an unterhaltsamen Actionkrachern messen, oder an sonstigen Dramen. Dafür ist die eiskalte Realität der Geschichte zu drückend und deprimierend. Man entwickelt viel Mitgefühl für Aileen, und kann auch die Argumente für ihre Morde nachvollziehen. Der Film zeigt bei jedem der Morde auch einen Makel des Ermorderten; sei es, dass er selber morden wollte, Kinder missbraucht oder seine Frau betrügt. In einem FILM würde sowas für die Motivation und Sympathiepluspunkte des "Helden" auch genügen, wenn man "Monster" jedoch auf die Realität überträgt, wirkt diese Art der Rechtfertigung doch sehr zweifelhaft. Denn die Morde werden dadurch teilweise legitimiert, gerade auch durch die starke Betonung auf die tragische Kindheit Aileens nd der unausweichliche soziale Abstieg. Als Zuschauer musste ich sehr stark schlucken, weil mir trotz dieses Bewusstseins Aileen dennoch leid tat. Und die Frage ist für mich, ob ein Film so etwas wirklich forcieren sollte, indem er so moralisiert.
Insofern kann man natürlich auch nicht sagen, ob "einem der Film gefallen hat". Nein, so etwas kann prinzipbedingt sicher nicht gefallen. Liest man sich Hintergrundberichte zu dem Fall im nachhinein durch, so belastet zumindest mich der Filmstoff schon. Bewegt und meine eigenen Gedanken zu dem Thema geformt hat der Film auch, und das weiß ich hoch zu bewerten. Die eindrucksvolle Leistung Therons ist zu vollem Recht gerühmt worden, und wäre auch Maßstab meiner Filmbewertung, wenn da nicht die fragwürdige "Moral von der Geschicht'" wäre: Egal welchen sozialen Background ein Mensch hat, ist er nicht berechtigt, das Leben anderer zu beenden.
Daher 8 IMDB-Punkte für den "Film", von dem 2 Punkte für den dokumentarischen Teil sind - natürlich diesmal sehr geprägt von meinem moralischen Standpunkt. Als Denkanstoß zum Thema soziale Benachteiligung und daraus resultierender Ausweglosigkeit definitiv zu empfehlen.
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