Freitag, 20. Juni 2008
Ich proportioniere mich für Dich!
Jeden Tag habe ich eine recht schöne Strecke zur Arbeit, wenn es nicht gerade regnet. Und zwar schlendere ich vom Bonner Hauptbahnhof durch die Poppelsdorfer Allee. Ein wunderschönes Stück Grün, besonders zur Sommerzeit.
Und wenn ich morgens nicht gerade radelnde oder flanierende Studenten, Jogger oder spazierende Mütter sehe -- dann sind es meist lustige Grüppchen aus dem "Verein für Gefährdetenhilfe e.V" am Hauptbahnhof. Ganz früher, als ich frisch, fromm, fröhlich und jung war, überlegte ich immer was es mit diesen armen Gefährdeten Personen auf sich haben könnte. Malte mir fürchterliche Schreckensbilder von Leuten aus, die aus Kriegsgebieten kamen, oder von den Leuten, die auf dem Schulhof immer verprügelt wurden.
Irgendwann stellte sich dann für mich raus, dass dieser Verein schlicht das vereint, was ich mal einfach wohlwollend als Junkie bezeichnen möchte.
Seitdem mache ich immer einen etwas vorsichtigen Bogen um diesen Teil der Strecke zum Bahnhof. Ab und an ist es lustig zu sehen, wie die Leute ihre Drogen im Busch vor dem Standesamt(?) an der Ecke verstecken, um dann quasi clean in die Beratungsräume gehen zu können.
Wie dem auch sei. Kernpunkt meiner Geschichte soll heute ein Erlebnis sein, dass ich mit zwei solcher Personen auf dem Arbeitsweg teilte. Eine Frau und ein Mann mittleren Alters gingen auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und diskutierten in einer Lautstärke, wie es wohl nur Gefährdete üblicherweise tun. Das ganze muss man sich bitte nun auch in einem gammelig-langsamen, gepresst oder drückendem Tonfall visualisieren:
Er: Ja, hmn...aber dann gehen wir wohl besser auseinander
Sie: Eeeeyh, Mann. Ich gehe für Dich anschaffen! Damit Du deine Klamotten waschen kannst! Das kannst Du mir jetzt nicht zum Vorwurf machen.
Er: (gestikuliert)
Sie: Das ist auch schlimm für misch aber was soll ich machen ne du weißt doch das wir das brauchen und ich mache das und ey, ich geh anschaffen für Disch!
Super, sowas seh ich sonst nur im Vormittags-Asi-TV-Programm, das ich leider aufgrund meiner Arbeit meistens verpassen muss. Leider war die Diskussion dann für mich auch schon vorbei, da ich im Büro angekommen war. Aber heute morgen fiel die zweite Klappe, denn die beiden flanierten erneut die Allee entlang.
Er: Ich weiß ja auch nicht was wir machen sollen!
Sie: Ja und weiß ich das ist mir doch egal und ausserdem, ey, ich proportioniere mich für dich, weißt du eigentlich was das heißt?
Ich fürchte, beide wissen nicht, was es heißt, sich zu proportionieren. Und werden es vermutlich auch niemals wissen. Oder wieder vergessen. Einblicke in eine ganz andere Welt, bei denen ich mich nachher immer frage: Will oder muss ich wissen, dass so eine Welt existiert?
Und wenn ich morgens nicht gerade radelnde oder flanierende Studenten, Jogger oder spazierende Mütter sehe -- dann sind es meist lustige Grüppchen aus dem "Verein für Gefährdetenhilfe e.V" am Hauptbahnhof. Ganz früher, als ich frisch, fromm, fröhlich und jung war, überlegte ich immer was es mit diesen armen Gefährdeten Personen auf sich haben könnte. Malte mir fürchterliche Schreckensbilder von Leuten aus, die aus Kriegsgebieten kamen, oder von den Leuten, die auf dem Schulhof immer verprügelt wurden.
Irgendwann stellte sich dann für mich raus, dass dieser Verein schlicht das vereint, was ich mal einfach wohlwollend als Junkie bezeichnen möchte.
Seitdem mache ich immer einen etwas vorsichtigen Bogen um diesen Teil der Strecke zum Bahnhof. Ab und an ist es lustig zu sehen, wie die Leute ihre Drogen im Busch vor dem Standesamt(?) an der Ecke verstecken, um dann quasi clean in die Beratungsräume gehen zu können.
Wie dem auch sei. Kernpunkt meiner Geschichte soll heute ein Erlebnis sein, dass ich mit zwei solcher Personen auf dem Arbeitsweg teilte. Eine Frau und ein Mann mittleren Alters gingen auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und diskutierten in einer Lautstärke, wie es wohl nur Gefährdete üblicherweise tun. Das ganze muss man sich bitte nun auch in einem gammelig-langsamen, gepresst oder drückendem Tonfall visualisieren:
Er: Ja, hmn...aber dann gehen wir wohl besser auseinander
Sie: Eeeeyh, Mann. Ich gehe für Dich anschaffen! Damit Du deine Klamotten waschen kannst! Das kannst Du mir jetzt nicht zum Vorwurf machen.
Er: (gestikuliert)
Sie: Das ist auch schlimm für misch aber was soll ich machen ne du weißt doch das wir das brauchen und ich mache das und ey, ich geh anschaffen für Disch!
Super, sowas seh ich sonst nur im Vormittags-Asi-TV-Programm, das ich leider aufgrund meiner Arbeit meistens verpassen muss. Leider war die Diskussion dann für mich auch schon vorbei, da ich im Büro angekommen war. Aber heute morgen fiel die zweite Klappe, denn die beiden flanierten erneut die Allee entlang.
Er: Ich weiß ja auch nicht was wir machen sollen!
Sie: Ja und weiß ich das ist mir doch egal und ausserdem, ey, ich proportioniere mich für dich, weißt du eigentlich was das heißt?
Ich fürchte, beide wissen nicht, was es heißt, sich zu proportionieren. Und werden es vermutlich auch niemals wissen. Oder wieder vergessen. Einblicke in eine ganz andere Welt, bei denen ich mich nachher immer frage: Will oder muss ich wissen, dass so eine Welt existiert?
Donnerstag, 12. Juni 2008
Was vom Filme übrig blieb.
Ich habe in den letzten Wochen mehrere Filme gesehen, die mich in meiner Rolle als Filmkritikblogger stark fordern: Be Kind Rewind, Jane Austen Book Club, Death at a Funeral, Eastern Promises und The Darjeeling Limited. Man merkt, die TV-Season ist in Sommerpause.
Gemeinsam haben übrigens alle Filme, dass ich sie nicht wirklich verstanden habe. Aber eins nach dem anderen...
» Vollständiger ArtikelGemeinsam haben übrigens alle Filme, dass ich sie nicht wirklich verstanden habe. Aber eins nach dem anderen...
Sonntag, 8. Juni 2008
Unity Media?
Wohnt einer meiner Leser in Köln und hat einen UnityMedia DVB-C Receiver? Muss meine Smartcard freischalten, klappt bei mir leider nicht.
Mittwoch, 4. Juni 2008
Mein Serendipity Buch
Beinahe ein Jahr habe ich an meinem Buch zur Blogsoftware Serendipity gearbeitet. Seit einigen Tagen ist es nun soweit, es ist lieferbar bei Amazon als auch Open Source Press oder auch jedem beliebigen Buchhändler von nebenan.
Parallel dazu steigt derzeit im offiziellen Serendipity-Blog ein Gewinnspiel für 5 Frei-Exemplare des Buches.
Ich freue mich sehr über Feedback und Meinungen - denn naturgemäß bin ich ganz stolz darauf, und wünsche mir nun nur noch, dass es gelesen wird und vielleicht den ein oder anderen Entwickler und Blogger dazu anregt, Serendipity so ins Herz zu schließen wie ich.
Unter dem Link bei Open Source Press gibt es zudem das Inhaltsverzeichnis und ein Probekapitel zum lesen.
Parallel dazu steigt derzeit im offiziellen Serendipity-Blog ein Gewinnspiel für 5 Frei-Exemplare des Buches.
Ich freue mich sehr über Feedback und Meinungen - denn naturgemäß bin ich ganz stolz darauf, und wünsche mir nun nur noch, dass es gelesen wird und vielleicht den ein oder anderen Entwickler und Blogger dazu anregt, Serendipity so ins Herz zu schließen wie ich.
Unter dem Link bei Open Source Press gibt es zudem das Inhaltsverzeichnis und ein Probekapitel zum lesen.
Dienstag, 3. Juni 2008
Mulholland Drive ist wie Lego
Einer meiner erklärten Lieblingsfilme ist Mulholland Drive von David Lynch. Irgendwie kam ich heute in der Diskussion mit EmmJay auf das Thema -- und stieß auf eine leicht divergierende Meinung.
Im folgenden findet sich das komplette Chatlog. Wer die Muße hat, sich das durchzulesen, ist herzlich eingeladen seine eigene Meinung kundzutun.
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