Donnerstag, 14. Mai 2009
Star Trek XI
Das war also mein großes Hype-Event. Nach gefühlten 10 Jahren mal wieder ein Star-Trek-Film im Kino: Star Trek XI.
Der von mir durch Lost und Alias geschätzte JJ Abrams soll also das Star-Trek-Franchise rebooten und in die Moderne transferieren. Dazu hat sich JJ der originären Star-Trek-Besetzung angenommen (Kirk, Spock, Scotty und Co) und sie mit einer Mischung aus bekannten und unbekannten Look-alike-Stars besetzt.
Im vorhinein gab es relativ viel positive Kritik zu dem Film. JJ soll einen guten Mittelweg aus kreativem Freiraum und Fanbeglückung gewählt haben, Star Trek sei fun, watchable.
Was gibt es also schöneres, also so eine Aussage mit zwei Star-Trek-Homies verifizieren - gemeinsam mit Lorenz und Wolfram habe ich mich relativ stark gehyped in die O-Ton-Vorstellung gewagt...
Der von mir durch Lost und Alias geschätzte JJ Abrams soll also das Star-Trek-Franchise rebooten und in die Moderne transferieren. Dazu hat sich JJ der originären Star-Trek-Besetzung angenommen (Kirk, Spock, Scotty und Co) und sie mit einer Mischung aus bekannten und unbekannten Look-alike-Stars besetzt.
Im vorhinein gab es relativ viel positive Kritik zu dem Film. JJ soll einen guten Mittelweg aus kreativem Freiraum und Fanbeglückung gewählt haben, Star Trek sei fun, watchable.
Was gibt es also schöneres, also so eine Aussage mit zwei Star-Trek-Homies verifizieren - gemeinsam mit Lorenz und Wolfram habe ich mich relativ stark gehyped in die O-Ton-Vorstellung gewagt...
JJ's Reboot merkt man deutlich an, dass er mit einer gehörigen Portion Fandom erstellt wurde. Der Film geht legt bereits von Anfang an starkes Augenmerk auf die Einführung der altbekannten Besatzung und deren Macken. Das Set-Design richtet sich sehr nach dem alten Stil, und ist behutsam mit neuen Elementen in die Moderne transferiert.
Die Filmstory selbst will ich hier nicht vorwegnehmen, aber es hat natürlich JJ-traditionell mit alternativen Realitäten und Romulaner-Angriffen zu tun.
Am Ende des kurzweiligen Films war ich sehr zwiegespalten.
Eigentlich hat der Film sich nicht viel zu schulde kommen lassen. Charaktere wurden etabliert, haben mit erkennbarer Motivation gehandelt, es gab gewisse zu überwindende Konflikte, zahlreiche Actionszenen, einen bösen Schurken, SFX-Feuerwerke und lustige Dialoge. Der TOS-Vibe scheint an einigen Stellen durch, die bekannten Punch-Lines der Charaktere (Dammit Spock, I'm a doctor not a physicist) werden aufgegriffen.
Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass ich nie TOS-Fan war. Für mich ist StarTrek durch The Next Generation definiert. Eine Crew mit einzigartigen, individuellen Charakteren die durchs All reisen und irgendwie auf eine soapige Art und Weise Probleme gemeinsam lösen, und meist lieber mit Hirn statt mit Arm. TOS war für mich etwas klischee-mäßig, eher unglaubwürdig, plakativ. Und was danach kam hat mir ausser Deep Space Nine auch nie wirklich gefallen.
Star Trek XI ist definitiv in der Star-Trek-TOS-Tradition gehalten, wenn auch etwas actionverwässert.
Und ich glaube das ist auch mein größtes Problem: Der Film bemüht sich so sehr, das Franchise zu rebooten, altes mit neuem zu verbinden und die Charaktere erneut einzuführen, dass für mich der eigentliche Filminhalt zu kurz kommt. Es scheint mir, als wäre der ganze Film eine große Einleitung, ein was bisher geschah ohne eine eigene Seele zu haben. Jeder Charakter muss für die Fans wiedererkennbar motiviert werden und in die Crew eingegossen, dass sich alles sehr erzwungen anfühlt.
Die austauschbare Backstory tut ihr übriges dazu, dass die neue Crew nicht wirklich neues zeigen kann, dass alles wie ein Best of wirkt.
Wirklich, wirklich, wirklich genervt hat mich an dem Film der hyper-inflationäre Einsatz der JJ-Lensflares. Das mag subtil in den Serien wie Alias und Fringe ja mal okay sein, und für Star-Trek-Retro-Aufnahmen auch toll passen, aber nicht in dieser Masse. Es vergeht keine Einstellung auf der Brücke, wo nicht mindestens 2 Fullscreen-Lensflares über den Schirm wandern. Das ist nicht einfach ein cooler Effekt, sondern stört für mich wirklich die Aufnahme der filmischen Inhalte. So kleinlich das auch klingen mag, aber die Lensflares haben mich so genervt, dass sie ein zentraler Kritikpunkt am Film sind.
Ähnlich ätzend fand ich den Sound-Track. Diese Bombast-Opern sind total generisch, austauschbar und kein Vergleich zu vergangenen Star-Trek-Hymnen. Stellenweise fühlt man sich wie in Independence Day, und wartet auf eine pathos-geladene Ansprache.
Ich glaube mit dem neuen Fundament kann man einen tollen Star Trek XII drehen, wenn man auf die Einführung etwas verzichtet und die nun neu etablierte Crew einfach leben lässt. Ich finde schon, dass der Reboot in den Star-Trek-Kanon passt: Star Trek war ursprünglich schon immer Wilder Westen mit prototypischer Amerikanisierung, die neuen Dialoge und Jokes passen dazu, und der Cast ist eigentlich passend gewählt, wenn auch etwas abgerundetes-Hochglanz-Kino-mäßig.
Der aktuelle Film ist für mich zu sehr farbloses, zu versoftetes Intro. Da bleiben dann auch nur 6 IMDB-Punkte- übrig.
Die Filmstory selbst will ich hier nicht vorwegnehmen, aber es hat natürlich JJ-traditionell mit alternativen Realitäten und Romulaner-Angriffen zu tun.
Am Ende des kurzweiligen Films war ich sehr zwiegespalten.
Eigentlich hat der Film sich nicht viel zu schulde kommen lassen. Charaktere wurden etabliert, haben mit erkennbarer Motivation gehandelt, es gab gewisse zu überwindende Konflikte, zahlreiche Actionszenen, einen bösen Schurken, SFX-Feuerwerke und lustige Dialoge. Der TOS-Vibe scheint an einigen Stellen durch, die bekannten Punch-Lines der Charaktere (Dammit Spock, I'm a doctor not a physicist) werden aufgegriffen.
Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass ich nie TOS-Fan war. Für mich ist StarTrek durch The Next Generation definiert. Eine Crew mit einzigartigen, individuellen Charakteren die durchs All reisen und irgendwie auf eine soapige Art und Weise Probleme gemeinsam lösen, und meist lieber mit Hirn statt mit Arm. TOS war für mich etwas klischee-mäßig, eher unglaubwürdig, plakativ. Und was danach kam hat mir ausser Deep Space Nine auch nie wirklich gefallen.
Star Trek XI ist definitiv in der Star-Trek-TOS-Tradition gehalten, wenn auch etwas actionverwässert.
Und ich glaube das ist auch mein größtes Problem: Der Film bemüht sich so sehr, das Franchise zu rebooten, altes mit neuem zu verbinden und die Charaktere erneut einzuführen, dass für mich der eigentliche Filminhalt zu kurz kommt. Es scheint mir, als wäre der ganze Film eine große Einleitung, ein was bisher geschah ohne eine eigene Seele zu haben. Jeder Charakter muss für die Fans wiedererkennbar motiviert werden und in die Crew eingegossen, dass sich alles sehr erzwungen anfühlt.
Die austauschbare Backstory tut ihr übriges dazu, dass die neue Crew nicht wirklich neues zeigen kann, dass alles wie ein Best of wirkt.
Wirklich, wirklich, wirklich genervt hat mich an dem Film der hyper-inflationäre Einsatz der JJ-Lensflares. Das mag subtil in den Serien wie Alias und Fringe ja mal okay sein, und für Star-Trek-Retro-Aufnahmen auch toll passen, aber nicht in dieser Masse. Es vergeht keine Einstellung auf der Brücke, wo nicht mindestens 2 Fullscreen-Lensflares über den Schirm wandern. Das ist nicht einfach ein cooler Effekt, sondern stört für mich wirklich die Aufnahme der filmischen Inhalte. So kleinlich das auch klingen mag, aber die Lensflares haben mich so genervt, dass sie ein zentraler Kritikpunkt am Film sind.
Ähnlich ätzend fand ich den Sound-Track. Diese Bombast-Opern sind total generisch, austauschbar und kein Vergleich zu vergangenen Star-Trek-Hymnen. Stellenweise fühlt man sich wie in Independence Day, und wartet auf eine pathos-geladene Ansprache.
Ich glaube mit dem neuen Fundament kann man einen tollen Star Trek XII drehen, wenn man auf die Einführung etwas verzichtet und die nun neu etablierte Crew einfach leben lässt. Ich finde schon, dass der Reboot in den Star-Trek-Kanon passt: Star Trek war ursprünglich schon immer Wilder Westen mit prototypischer Amerikanisierung, die neuen Dialoge und Jokes passen dazu, und der Cast ist eigentlich passend gewählt, wenn auch etwas abgerundetes-Hochglanz-Kino-mäßig.
Der aktuelle Film ist für mich zu sehr farbloses, zu versoftetes Intro. Da bleiben dann auch nur 6 IMDB-Punkte- übrig.
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Kommentare
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Nanu? Sonst habe ich meist die selbe Einschätzung zu gesehenen Filmen, wie Du.
Hier schon der 2., wo ich komplett anderer Meinung bin: Der Film hat mich total gefesselt, klasse Charaktere und Aufbau derer Stories, sehr spaßige Dialoge, tolles Popcorn Kino. Meine Mitschauenden sahen es ähnlich..
Dein Lensflares sind mir nebenbei nicht aufgefallen, wahrscheinlich weil ich mich eher mit dem Film beschäftigt habe..
Mich hat allerdings eher TOS geprägt und TNG wurde mir irgendwann etwas zu "nett". Vielleicht liegt es ja daran..
Hier schon der 2., wo ich komplett anderer Meinung bin: Der Film hat mich total gefesselt, klasse Charaktere und Aufbau derer Stories, sehr spaßige Dialoge, tolles Popcorn Kino. Meine Mitschauenden sahen es ähnlich..
Dein Lensflares sind mir nebenbei nicht aufgefallen, wahrscheinlich weil ich mich eher mit dem Film beschäftigt habe..
Mich hat allerdings eher TOS geprägt und TNG wurde mir irgendwann etwas zu "nett". Vielleicht liegt es ja daran..