Samstag, 20. Oktober 2007
Zelda: The Phantom Hourglass
Einem echten Zelda-Fan darf natürlich auch die aktuellste Zelda-Instanz nicht fehlen. Seit dem 19.10. kommen Europäer auch endlich in den Genuss von Zelda: The Phantom Hourglass.
Da macht sich mein vor einigen Wochen zugelegter Nintendo DS endlich bezahlt. Nachdem ich dort mit Mario & Luigi: Partners in Time schon sehr viel Spaß hatte (mehr als mit Super Paper Mario für die Wii!), sollte Zelda natürlich ein Pflichtkauf werden.
Das neue Zelda spielt im Anime-Universum der Spieleserie, das mit dem Gamecube-Titel The Windwaker eingeführt wurde. Link ist also klein, grün und hässlich und Prinzessin Zelda nennt sich Tetra. Sonst ist aber alles gleich: Man startet mit Null Ausrüstung, muss Herzen sammeln, Rupien anhäufen, Pfeile, Bomben, Schilder, Greifhaken und das weitere Zelda-Inventar horten.
Diesmal wurde überraschenderweise Tetra auf ein Geisterschiff entführt, und wir wollen Sie retten. Dabei erfahren wir allerhand über eine gemeine Entität, die den Ocean-King unterjocht und aus seinem Tempel verbannt hat. In jenem Tempel kommt das titelgebende Hour Glass zum Einsatz. Dort muss man in bester Metal Gear Solid bzw. Splinter Cell-Manier nämlich einmal taktisch klug um Gegner herumschleichen. Im Hintergrund tickt die Uhr, und nur in gewisse SafeZones kann man sein Vorgehen planen.
Da macht sich mein vor einigen Wochen zugelegter Nintendo DS endlich bezahlt. Nachdem ich dort mit Mario & Luigi: Partners in Time schon sehr viel Spaß hatte (mehr als mit Super Paper Mario für die Wii!), sollte Zelda natürlich ein Pflichtkauf werden.
Das neue Zelda spielt im Anime-Universum der Spieleserie, das mit dem Gamecube-Titel The Windwaker eingeführt wurde. Link ist also klein, grün und hässlich und Prinzessin Zelda nennt sich Tetra. Sonst ist aber alles gleich: Man startet mit Null Ausrüstung, muss Herzen sammeln, Rupien anhäufen, Pfeile, Bomben, Schilder, Greifhaken und das weitere Zelda-Inventar horten.
Diesmal wurde überraschenderweise Tetra auf ein Geisterschiff entführt, und wir wollen Sie retten. Dabei erfahren wir allerhand über eine gemeine Entität, die den Ocean-King unterjocht und aus seinem Tempel verbannt hat. In jenem Tempel kommt das titelgebende Hour Glass zum Einsatz. Dort muss man in bester Metal Gear Solid bzw. Splinter Cell-Manier nämlich einmal taktisch klug um Gegner herumschleichen. Im Hintergrund tickt die Uhr, und nur in gewisse SafeZones kann man sein Vorgehen planen.
Das frustrierende: Jenen Tempel besucht man im Spiel gefühlte 20 mal (in Wirklichkeit schätzungsweise 6mal). Jedesmal dringt man tiefer ein, insgesamt gibt es gefühlte 40 Ebenen (tatsächlich ca. 14 Ebenen). Und jedesmal kann man durch den Gewinn von neuen Items etwas Zeit sparen und Dinge leicht anders lösen. Was jedoch nichts am Nervfaktor ändert, unter Zeitdruck den ganzen Driss nochmal zu spielen.
Aber ich greife vor.
Die Grafik auf dem DS weiß anfangs zu begeistern. Natürlich ist die 3D-Grafik aufgrund fehlender Texturfilterung nicht state-of-the-Art, aber für Handheld-Verhältnisse doch sehr anschaulich. Die gepixelte Umgebung ist dafür umso schöner und liebevoller, da nervt auch der Anime-Grafikstil nur sehr gering. Dialoge gibt es, Zelda-typisch, natürlich eine Menge - diese sind leider häufiger mit hässlicher 3D-Hintergrundgrafik versehen.
Die Musik und vor allem Soundeffekte stechen auf dem DS extrem positiv hervor. Die Surround-Fähigkeit kommt spürbar zum Einsatz, wenn z.B. Wellen rauschen.
Das im Windwaker so katastrophal nervig gelöste Oberwelten-Wandern ist diesmal besser gelöst. Man kann mit dem Stylus auf dem Wasser eine Route einzeichnen, und das Schiff begibt sich dorthin. Leider jedoch extrem behäbig, und man wird ständig von kleinen Kampfgeplenkeln genervt. Da hilft auch das spätere Frosch-Beamen nicht wirklich weiter.
Für Langzeit-Rätsler bietet Zelda auch diesmal in der Oberwelt einige kleinere Tauschquests und einige Collectibles. Neben den obligatorischen Items und Herz-Containern gibt es diesmal Schiffsteile und Sand für die Verlängerung der Phantom-Uhrzeit zu ergattern. Mit den Schiffsteilen kann man sein Schiff optisch aufwerten, wirkt sich aber leider nicht auf die Geschwindigkeit oder Fähigkeiten des Schiffes aus. Schade, denn so verkommt das Sammeln etwas zum Selbstzweck.
Zelda bietet dafür ein lustiges Tausch-Feature an. Wenn zwei DS-Spieler sich per WLAN verbinden, können Sie Schiffsitems austauschen. Spielwert: Null. Da macht der WLAN-Kampf im Stile eines Capture the Flag doch viel mehr Spaß: Der eine Spieler muss in einem Labyrinth Gegenstände in seiner SafeZone sammeln, der andere Spieler muss dies durch seine 3 Figuren verhindern, die er im Labyrinth auf die Jagd schicken kann.
Aber zurück zum Singleplayer: Zelda versucht stellenweise krampfhaft, alle Features des Nintendo DS auszunutzen. Anfangs hatte ich viel Angst, dass die Stylus-Steuerung nerven würde. Jedoch gewöhnt man sich innerhalb weniger Minuten daran, Link über den Touchscreen herumzuschicken. Nur selten ist man genervt, sich selbst mit dem Stylus das Bildgeschehen zu verdecken.
Richtig Spaß macht es später mit dem Greifhaken auf dem Touchpad den Zielpunkt zu wählen, und vor allem dem Bummerang eine freie Route einzuzeichen. A propos Zeichnen. Das genialste neue Zelda Feature auf dem DS: Man kann in die Landkarte der Dungeons und Oberwalt frei rumkritzeln. Endlich kann man sich Markierungen setzen, wo man hinwill und unerreichbare Schätze markieren. So eine Funktion macht einfach nur Spaß, und wird mich wohl für alle zukünftig kommenden Spiele versauen, da ich so ein Feature nun immer erwarten werde.
Das technisch gut gelungene Gameplay wird jedoch durch den eigentlichen Spielverlauf stark runtergezogen: The Phantom Hourglass ist viel, viel zu einfach und viel, viel zu kindlich. Die Story ist von allen Zelda-Teilen bisher die klischeehafteste, und bemüht auf witzig gedreht. Die Rätsel sind allesamt meist im ersten Anlauf zu lösen, es ist sofort klar, wie man verfahren muss. Die Dungeons sind extrem linear gehalten, Backtracking ist fast nie notwendig (und wenn, dann sehr offensichtlich).
Das merkt man am ehesten in der Spielzeit: Jeden Tempel hat man in meist 15-20 Minuten (inklusive einfachster Endgegner) durch. Während man in früheren Zelda-Spielen mehrere Stunden in einem Dungeon zugebracht hat, und sich gefreut hat danach abspeichern zu können und das Spiel auszuschalten, ist man beim Handheld-Zelda eher in der Versuchung, direkt den nächsten Tempel zu spielen.
Denn trotz aller Story- und Gameplay-Schwächen ist Zelda auf dem DS ein großartiges Spiel, aber halt kein wirklich guter Teil der Spielserie, und in meiner Rangliste nur knapp vor The Wind Waker einzuordnen. Wo wir schon dabei sind, hier meine persönliche Hitliste: Twilight Princess, Ocarina of Time, A Link to the Past, Link's Awakening, Phantom Hourglass, Windwaker, Oracle of Seasons, Majora's Mask, Zelda 2, Zelda 1.
Für DS-Spieler und Zelda-Freunde ist das Spiel ein Pflichtkauf, denn alle Kritik ist Meckern auf hohem Niveau. Gerade der Anfang des Spiels begeistert durch seine Usability. Erst ab der Mitte merkt man wirklich, wie eingeschränkt die Szenerie des Spiels ist, wie wenig Rätselnüsse es gibt und wie leicht das Spiel ist.
Aber ich greife vor.
Die Grafik auf dem DS weiß anfangs zu begeistern. Natürlich ist die 3D-Grafik aufgrund fehlender Texturfilterung nicht state-of-the-Art, aber für Handheld-Verhältnisse doch sehr anschaulich. Die gepixelte Umgebung ist dafür umso schöner und liebevoller, da nervt auch der Anime-Grafikstil nur sehr gering. Dialoge gibt es, Zelda-typisch, natürlich eine Menge - diese sind leider häufiger mit hässlicher 3D-Hintergrundgrafik versehen.
Die Musik und vor allem Soundeffekte stechen auf dem DS extrem positiv hervor. Die Surround-Fähigkeit kommt spürbar zum Einsatz, wenn z.B. Wellen rauschen.
Das im Windwaker so katastrophal nervig gelöste Oberwelten-Wandern ist diesmal besser gelöst. Man kann mit dem Stylus auf dem Wasser eine Route einzeichnen, und das Schiff begibt sich dorthin. Leider jedoch extrem behäbig, und man wird ständig von kleinen Kampfgeplenkeln genervt. Da hilft auch das spätere Frosch-Beamen nicht wirklich weiter.
Für Langzeit-Rätsler bietet Zelda auch diesmal in der Oberwelt einige kleinere Tauschquests und einige Collectibles. Neben den obligatorischen Items und Herz-Containern gibt es diesmal Schiffsteile und Sand für die Verlängerung der Phantom-Uhrzeit zu ergattern. Mit den Schiffsteilen kann man sein Schiff optisch aufwerten, wirkt sich aber leider nicht auf die Geschwindigkeit oder Fähigkeiten des Schiffes aus. Schade, denn so verkommt das Sammeln etwas zum Selbstzweck.
Zelda bietet dafür ein lustiges Tausch-Feature an. Wenn zwei DS-Spieler sich per WLAN verbinden, können Sie Schiffsitems austauschen. Spielwert: Null. Da macht der WLAN-Kampf im Stile eines Capture the Flag doch viel mehr Spaß: Der eine Spieler muss in einem Labyrinth Gegenstände in seiner SafeZone sammeln, der andere Spieler muss dies durch seine 3 Figuren verhindern, die er im Labyrinth auf die Jagd schicken kann.
Aber zurück zum Singleplayer: Zelda versucht stellenweise krampfhaft, alle Features des Nintendo DS auszunutzen. Anfangs hatte ich viel Angst, dass die Stylus-Steuerung nerven würde. Jedoch gewöhnt man sich innerhalb weniger Minuten daran, Link über den Touchscreen herumzuschicken. Nur selten ist man genervt, sich selbst mit dem Stylus das Bildgeschehen zu verdecken.
Richtig Spaß macht es später mit dem Greifhaken auf dem Touchpad den Zielpunkt zu wählen, und vor allem dem Bummerang eine freie Route einzuzeichen. A propos Zeichnen. Das genialste neue Zelda Feature auf dem DS: Man kann in die Landkarte der Dungeons und Oberwalt frei rumkritzeln. Endlich kann man sich Markierungen setzen, wo man hinwill und unerreichbare Schätze markieren. So eine Funktion macht einfach nur Spaß, und wird mich wohl für alle zukünftig kommenden Spiele versauen, da ich so ein Feature nun immer erwarten werde.
Das technisch gut gelungene Gameplay wird jedoch durch den eigentlichen Spielverlauf stark runtergezogen: The Phantom Hourglass ist viel, viel zu einfach und viel, viel zu kindlich. Die Story ist von allen Zelda-Teilen bisher die klischeehafteste, und bemüht auf witzig gedreht. Die Rätsel sind allesamt meist im ersten Anlauf zu lösen, es ist sofort klar, wie man verfahren muss. Die Dungeons sind extrem linear gehalten, Backtracking ist fast nie notwendig (und wenn, dann sehr offensichtlich).
Das merkt man am ehesten in der Spielzeit: Jeden Tempel hat man in meist 15-20 Minuten (inklusive einfachster Endgegner) durch. Während man in früheren Zelda-Spielen mehrere Stunden in einem Dungeon zugebracht hat, und sich gefreut hat danach abspeichern zu können und das Spiel auszuschalten, ist man beim Handheld-Zelda eher in der Versuchung, direkt den nächsten Tempel zu spielen.
Denn trotz aller Story- und Gameplay-Schwächen ist Zelda auf dem DS ein großartiges Spiel, aber halt kein wirklich guter Teil der Spielserie, und in meiner Rangliste nur knapp vor The Wind Waker einzuordnen. Wo wir schon dabei sind, hier meine persönliche Hitliste: Twilight Princess, Ocarina of Time, A Link to the Past, Link's Awakening, Phantom Hourglass, Windwaker, Oracle of Seasons, Majora's Mask, Zelda 2, Zelda 1.
Für DS-Spieler und Zelda-Freunde ist das Spiel ein Pflichtkauf, denn alle Kritik ist Meckern auf hohem Niveau. Gerade der Anfang des Spiels begeistert durch seine Usability. Erst ab der Mitte merkt man wirklich, wie eingeschränkt die Szenerie des Spiels ist, wie wenig Rätselnüsse es gibt und wie leicht das Spiel ist.
Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Geschummelt! Majora's Mask hast du doch gar nicht gespielt! Sonst wär's auch weiter oben in deiner Liste
Etwas zu viel Meckern für meinen Geschmack, wenn auch auf hohem Niveau.
+ Mir persönlich kommen die Dungeons in dieser Form sehr entgegen. Dadurch kommt beim Betreten nicht das entmutigende "oh Gott, SIEBEN Stockwerke, keine Karte, kein Kompass, keine Orientierung"-Gefühl auf
+ Die Endgegnerkämpfe waren nicht so schwer, aber ziemlich clever und spaßig
+ Die kleinen Schwächen der Grafik beim Ranzoomen sind zu vernachlässigen
+ Ich Honk finde zumindest den Sanduhr-Tempel ziemlich schwierig... aber ich hab auch den Orientierungssinn einer Kuh
Meine Kritikpunkte:
- "Phantom Hourglass" ist, abgesehen von der neuen Steuerung, spürbar traditioneller und schematischer als z.B. "Majora's Mask", "Twilight Princess", sogar als "A Link to the Past". Hätte mir etwas mehr Überraschung und epische Story gewünscht.
- Passend dazu: Mehr Sidequests, größere Dörfer mit interessanteren Personen, all sowas wäre schön gewesen. Ist natürlich Geschmackssache, aber für mich war das schon immer das schönste an Zelda. Nicht die quälenden Dungeons.
Alles in allem ein sehr schönes Spiel mit viel Liebe zum Detail. Trotzdem freue ich mich jetzt noch mehr auf das nächste "Festland-Zelda".
Etwas zu viel Meckern für meinen Geschmack, wenn auch auf hohem Niveau.
+ Mir persönlich kommen die Dungeons in dieser Form sehr entgegen. Dadurch kommt beim Betreten nicht das entmutigende "oh Gott, SIEBEN Stockwerke, keine Karte, kein Kompass, keine Orientierung"-Gefühl auf
+ Die Endgegnerkämpfe waren nicht so schwer, aber ziemlich clever und spaßig
+ Die kleinen Schwächen der Grafik beim Ranzoomen sind zu vernachlässigen
+ Ich Honk finde zumindest den Sanduhr-Tempel ziemlich schwierig... aber ich hab auch den Orientierungssinn einer Kuh
Meine Kritikpunkte:
- "Phantom Hourglass" ist, abgesehen von der neuen Steuerung, spürbar traditioneller und schematischer als z.B. "Majora's Mask", "Twilight Princess", sogar als "A Link to the Past". Hätte mir etwas mehr Überraschung und epische Story gewünscht.
- Passend dazu: Mehr Sidequests, größere Dörfer mit interessanteren Personen, all sowas wäre schön gewesen. Ist natürlich Geschmackssache, aber für mich war das schon immer das schönste an Zelda. Nicht die quälenden Dungeons.
Alles in allem ein sehr schönes Spiel mit viel Liebe zum Detail. Trotzdem freue ich mich jetzt noch mehr auf das nächste "Festland-Zelda".
Und ob die Schiffsteile das Schiff beeinflussen!
Je mehr Teile man vom gleichen Set hat, desto mehr Lebensherzen hat man zur verfügung!
Je mehr Teile man vom gleichen Set hat, desto mehr Lebensherzen hat man zur verfügung!
Stimmt, das habe ich nicht extra erwähnt. Aber wirklich ausschlaggebend ist das ja nicht, für mich ist das immer noch ne vertane Chance: Man hätte die Geschwindigkeit verbessern können, die Angriffskraft, die Wendigkeit, etc.
Naja, stimmt schon. Man hätte viel mehr daraus machen können. Aber völlog nutzlos ist es nicht, das wollte ich nur erwähnen
Die Schiffsteile fand ich auch sehr blöd. Erstens daß sie zufällig verteilt sind, zweitens daß sie (wie Garv schon sagte) keinen Einfluß auf einzelne Fähigkeiten des Schiffes nehmen.
DAAANKE! Dieser Bericht trifft genau meinen Eindruck von dem Spiel - im Gegensatz zu vielen Testberichten die das Spiel nur hochloben. Die Stylus-Spielereien sind kreativ und toll, aber die Dungeons und Gegner lachhaft. Selbst der finale Endgegener Bellamu ist eine Schnarchtüte.
Channel Hopping am : Game Hopping
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