Letzte Woche erhielt ich mit meiner Liebsten die Möglichkeit, mit Gratiskarten das
Fantissima Gala-Dinner im Phantasialand Brühl zu besuchen.
So eine Chance haben wir uns nicht entgehen lassen, und sind bei angenehmer Hitze abends ins Phantasialand gefahren. Gegen 18 Uhr sind wir dort aufgeschlagen, und da der offizielle Beginn des Dinners erst um 19.30 Uhr veranschlagt war, haben wir die Zeit genutzt und sind etwas durchs verlassene Phantasialand geschlendert. Allein das ist schonmal eine Erfahrung wert.
Das Fantissima!-Dinner selbst findet in der Nähe des neuen Winja-Bunkers am Ende des Phantasialands statt, und wurde mit einigen Fackeln und Empfangstischen nett hergerichtet. Unsere Karten erhielten wir direkt von einer freundlichen Empfangsdame vor Ort.
Nachdem wir draussen erst nochmal das Sitzen unseres Dresscodes abgecheckt hatten und glücklich mit unserer Auswahl waren (weder under- noch overdressed mit Jeans+Hemd und heißes Schwarzes), ging's dann auch endlich hinein in den Festsaal.
Der Raum war gestyled wie ein offener, französischer Marktplatz. Einige Häusserfasseden an den Wänden des Raums, mehrere Bäume verteilt im Saal, eine dunke Decke mit Sternenlichtern und einer doch recht großen Bühne füllten das ganze gut aus. Schätzungsweise 25-30 Tische für je 6 Personen waren in angenehmem Abstand um die Bühne verteilt - für uns blieben leider nur noch zwei Plätze an einem Tisch über, der zwar weit vorne war aber an dem wir mit dem Rücken halb zur Bühne sitzen mussten.
Die uns unbekannten zwei Sitznachbar-Pärchen waren einen Tick älter als wir, ansonsten war das Publikum aber gut gemischt zwischen Twens, Pärchen mittleren Alters und auch ein paar ältere Personen. Obwohl es fast komplett ausgebucht war, hielt sich der Lautstärkepegel gut in Grenzen in der edlen Atmosphäre.
Unsere Hoffnung auf einen Raucherfreien Abend wurden zwar schnell zunichte gemacht, aber zumindest an unserem Tisch rauchte niemand.
Genug der Vorrede - das Programm startete nämlich recht zügig. Die Musiker betraten ihr Bühnen-Kabuff und spielten den Auftakt mit einer jungen, blonden Sängerin, die später von einem gesetzteren Mann mittleren Alters abgelöst wurde. Letzterer sollte sich als Herr Mancini herausstellen, der Moderator des Abends - mit einem grandiosen Stimmumfang und halb-italienischer Leidenschaft. Also keine halbe Leidenschaft, sondern halb-italienischen Ursprungs, was sich auch in seinem Humor angenehm entfaltete.
Nach den Gesangseinlagen komplettierte ein geniales Tänzerteam mit stimmungsvollem Rock'n'Roll/Showdance den ersten Block der Unterhaltung. Wie das 6-köpfige Team da über die Bühne gefegt ist, lässt mir jetzt noch den Kiefer herunterhängen.
Nach der Einlage kam dann der erste Teil des Vier-Gänge-Menüs: Gebratenes Seeteufelfilet im Pancettamantel,
Teriyakiessenz und Ragout von sonnengetrockneten Tomaten und Crostini. Untermalt von seichter Musik der Live-Band schmeckte das sowieso grandiose Esssen auch noch einen Tick besser.
Anfangs hatte ich Angst dass mir ein so "exklusives" Essen als Pizza/Pommes-Fan eventuell nicht ganz gelegen sein könnte, aber das stellte sich als komplett haltlos heraus. Sämtliche Teile des Essens (bis auf die Jakobsmuscheln in einem späteren Gang) waren perfekt serviert und absolut genießbar.
Auf jeden Gang folgte ein weiterer Teil der Unterhaltungsshow, der sich mit den selben Akteuren in unterschiedliche Musikstile entfaltete und von etwas Witz und Humor begleitet wurde. Letzterer wurde besonders von einem Jongleur gefördert, der sich aber mit seinen doch etwas platt-anzüglichen Witzen nicht ganz so perfekt in den Abend eingliederte.
Ein weiteres Highlight war für mich später der Magier, der Vögel aus seinem Cape zauberte - inklusive riesiger Papageien, die eine Runde im Publikum herumflogen. Einfach erhebend.
Den Abend so schriftlich wiederzugeben fällt mir recht schwer, denn insgesamt hatten Emba und ich eine mehr als untehraltsame Zeit dort. Hätte ich das im Vorhinein gewusst, wäre mir das durchaus den Kartenpreis (zwischen 40 und 100 Euro je nach Kategorie) auch ohne Gratiskarte wert gewesen.
Wer einen 'etwas anderen' Abend erleben möchte, ist hier mehr als gut aufgehoben - zumal man die Festlichkeit eigentlich garnicht mit dem Phantasialand verbindet, ist gerade diese komische Spannung gut zu genießen.
Die große Klasse der beteiligten Darsteller und die Beleuchtung muss jedenfalls betont werden - das war für mich Perfektion, auch wenn die Show im Mittelteil etwas zu eintönig wurde (sorry, dieser Skaterboy war je eher...
). Dafür ist der Anfang um so grandioser und hat mich vom Fleck weg begeistert.